Zitat von Maga-neu im Beitrag #550Zitat von FrieFie im Beitrag #548Tja, das passiert, wenn man Leute in Schubladen einsortiert. Zur Wahl zwischen Lula und Bolsonaro habe ich nichts geschrieben, da ich die brasilianische Politik nicht gut genug kenne.
Da haben Lula und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen ja einen Stein im Brett bei Dir, dass Du ihr sonstiges Programm mal eben ignorierst.
Ich hätte ja eher erwartet, dass Du Bolsonaro unterstützt.
"Dazu ernannte er erneut Marina Silva zur Umweltministerin und einen Sondergesandten für Klimafragen. Außerdem wurde die indigene Politikerin Sônia Guajajara zur Ministerin des neu geschaffenen Ministeriums der Indigenen Völker ernannt − zum ersten Mal in der Geschichte des auf Kolonisierung gegründeten Landes wurde eine Repräsentantin der Urbrasilianer in ein Ministeramt ernannt.
ZB will Lula die Abholzung des Regenwaldes stoppen, wegen Klimawandel und so.
"Als wichtiges politisches Signal gegen Rassismus und Gewalt gegen Frauen galten die Ernennung Anielle Francos, Schwester der 2018 ermordeten Politikerin Marielle Franco, zur Ministerin für ethnische Gleichstellung, Aparecida Gonçalves’ zur Frauenministerin und Silvio Almeidas zum Minister für Menschenrechte. Der Philosoph Almeida schrieb eines der Standardwerke über den Rassismus in Brasilien, Racismo Estrutural (Struktureller Rassismus)."
Einen ukrainischen Orden erster Klasse hat er auch. ;)
Aber vielleicht liegt´s daran, dass Lula auch in einer Oliver Stone-Doku interviewt wurde? Oder dass er "entgegen seiner persönlichen Überzeugung" die anti-Abtreibungs-Politik fortsetzen will?
Aber naja, manchmal kann man sich seine Verbündeten halt nicht aussuchen.
Den Schutz des Regenwaldes befürworte ich. Die Minister kenne ich nicht, aber wenn sie kompetent sind, warum nicht? Das Wort "struktural" löst bei mir eher Pickel aus, was aber daran liegt, dass es so oft verwendet wird.
In manchen Aspekten bin ich viel "linker" als du, etwa was den Kampf gegen die neofeudale, "meritokratische" Klasse ohne Meriten angeht, die hierzulande (wie in den USA und anderen Ländern) regiert. Da gilt für mich das "expropriiert die Expropriateure". https://www.amazon.de/Coming-Neo-Feudali...aps%2C94&sr=8-4 In meiner Kritik am brutalen Neoliberalismus in Kiew. In der Befürwortung von Friedenspolitik auch mit schwierigen Ländern. In meiner Weigerung, mich mit den Faschisten und Neonazis in Kiew zu solidarisieren. In meiner Betonung des "Demos" gegenüber einer "Bevölkerung". Nur den woken Scheiß mache ich nicht mit.
Wenn man für links hielte, nach Bedarf die Moral auszupacken und bei anderem Bedarf anderen deren Moral als heuchlerisch vorzuwerfen, dann könnte man Dich in manchem für links halten.
Während wir uns kaum trauen, einen Standpunkt zu vertreten, da sonst so Schwergewichte wie Lettland, Estland oder gar Polen sauer sein könnten, zeigt uns Brasilien mal eben, wie man es richtig macht: Nicht einen Panzer oder eine Kugel Munition zusagen, stattdessen Selenskyi kritisieren und auf Weltebene Verhandlungsdienste anbieten.
So wird man gefeiert
https://www.zeit.de/video/2023-01/631952...gen-die-ukraine
Nochmal, falls man meinen Standpunkt nicht versteht: Ich sehe die Weltpolitik nicht mit der Brille der Moral. Der (übrigens sehr selektive) Hypermoralismus hat in der internationalen Politik schweren Schaden hervorgerufen, und natürlich auch in der nationalen Politik. Ich argumentiere mit Vernunft und gesundem Menschenverstand: Vorstellungen von der Ukraine als einer im nächtlichen Park überfallenen und vergewaltigten Frau, der man jetzt gegen den Vergewaltiger helfen muss, sind lachhafter Kitsch: Das internationale Staatensystem ist komplex und nicht auf so einfache Formeln zu bringen. Die Idee eines "benevolent hegemon" ist konfliktverschärfend statt -entschärfend, und nicht zwei Länder gleichen sich in ihren nationalen Interessen.
Zitat von Landegaard im Beitrag #554
Während wir uns kaum trauen, einen Standpunkt zu vertreten, da sonst so Schwergewichte wie Lettland, Estland oder gar Polen sauer sein könnten, zeigt uns Brasilien mal eben, wie man es richtig macht: Nicht einen Panzer oder eine Kugel Munition zusagen, stattdessen Selenskyi kritisieren und auf Weltebene Verhandlungsdienste anbieten.
So wird man gefeiert
https://www.zeit.de/video/2023-01/631952...gen-die-ukraine
Ja, von einem verurteilten Verbrecher, der auch weit weg ist, kann man nicht viel mehr erwarten.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #555
Nochmal, falls man meinen Standpunkt nicht versteht: Ich sehe die Weltpolitik nicht mit der Brille der Moral. Der (übrigens sehr selektive) Hypermoralismus hat in der internationalen Politik schweren Schaden hervorgerufen, und natürlich auch in der nationalen Politik. Ich argumentiere mit Vernunft und gesundem Menschenverstand: Vorstellungen von der Ukraine als einer im nächtlichen Park überfallenen und vergewaltigten Frau, der man jetzt gegen den Vergewaltiger helfen muss, sind lachhafter Kitsch: Das internationale Staatensystem ist komplex und nicht auf so einfache Formeln zu bringen. Die Idee eines "benevolent hegemon" ist konfliktverschärfend statt -entschärfend, und nicht zwei Länder gleichen sich in ihren nationalen Interessen.
Beziehungen zwischen Ländern und zwischen Menschen auf Basis des moralischen Zeigefingers endeten schon immer im Krieg.
Zitat von nahal im Beitrag #557Zitat von Landegaard im Beitrag #554
Während wir uns kaum trauen, einen Standpunkt zu vertreten, da sonst so Schwergewichte wie Lettland, Estland oder gar Polen sauer sein könnten, zeigt uns Brasilien mal eben, wie man es richtig macht: Nicht einen Panzer oder eine Kugel Munition zusagen, stattdessen Selenskyi kritisieren und auf Weltebene Verhandlungsdienste anbieten.
So wird man gefeiert
https://www.zeit.de/video/2023-01/631952...gen-die-ukraine
Ja, von einem verurteilten Verbrecher, der auch weit weg ist, kann man nicht viel mehr erwarten.
Das unterscheidet den wegen Korruption verurteilten Lula, an dessen Händen kein Blut klebt, wohl von den nie verurteilten Politikern wie GWB und Cheney, an deren Händen Blut klebt.
Zitat von Pepe im Beitrag #558Zitat von Maga-neu im Beitrag #555
Nochmal, falls man meinen Standpunkt nicht versteht: Ich sehe die Weltpolitik nicht mit der Brille der Moral. Der (übrigens sehr selektive) Hypermoralismus hat in der internationalen Politik schweren Schaden hervorgerufen, und natürlich auch in der nationalen Politik. Ich argumentiere mit Vernunft und gesundem Menschenverstand: Vorstellungen von der Ukraine als einer im nächtlichen Park überfallenen und vergewaltigten Frau, der man jetzt gegen den Vergewaltiger helfen muss, sind lachhafter Kitsch: Das internationale Staatensystem ist komplex und nicht auf so einfache Formeln zu bringen. Die Idee eines "benevolent hegemon" ist konfliktverschärfend statt -entschärfend, und nicht zwei Länder gleichen sich in ihren nationalen Interessen.
Beziehungen zwischen Ländern und zwischen Menschen auf Basis des moralischen Zeigefingers endeten schon immer im Krieg.
Auf jeden Fall im Konflikt.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #559Zitat von nahal im Beitrag #557Zitat von Landegaard im Beitrag #554
Während wir uns kaum trauen, einen Standpunkt zu vertreten, da sonst so Schwergewichte wie Lettland, Estland oder gar Polen sauer sein könnten, zeigt uns Brasilien mal eben, wie man es richtig macht: Nicht einen Panzer oder eine Kugel Munition zusagen, stattdessen Selenskyi kritisieren und auf Weltebene Verhandlungsdienste anbieten.
So wird man gefeiert
https://www.zeit.de/video/2023-01/631952...gen-die-ukraine
Ja, von einem verurteilten Verbrecher, der auch weit weg ist, kann man nicht viel mehr erwarten.
Das unterscheidet den wegen Korruption verurteilten Lula, an dessen Händen kein Blut klebt, wohl von den nie verurteilten Politikern wie GWB und Cheney, an deren Händen Blut klebt.
Siehst du?
Putin ist sowohl korrupt wie auch voll mit Blut.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #560Zitat von Pepe im Beitrag #558
Beziehungen zwischen Ländern und zwischen Menschen auf Basis des moralischen Zeigefingers endeten schon immer im Krieg.
Auf jeden Fall im Konflikt.
Ok, vielleicht habe ich mit dem Wort
Krieg ein wenig übertrieben.
Abgesehen davon fiele mir ad hoc kein deutscher Bundesminister oder Bundesministerin der letzten Jahre ein, den ich so interessant fände, um mit ihm oder ihr gerne mal abends ein Bier trinken gehen zu wollen. Lawrow und selbst der kleine Kim machten mich da neugieriger. Auch Harris, Biden und Trudeau wirken doch wie Langweiler.
Das Lied hatte ich bereits eingestellt. Meines Erachtens eines der berührendsten Antikriegslieder (viel besser als "Imagine" oder "We shall overcome".
Text
Now when I was a young man, I carried me pack
And I lived the free life of the rover
From the Murray's green basin to the dusty outback
Well, I waltzed my Matilda all over
Then in 1915, my country said "son
It's time you stopped rambling, there's work to be done"
So they gave me a tin hat, and they gave me a gun
And they marched me away to the war
And the band played Waltzing Matilda
As the ship pulled away from the quay
And amidst all the cheers, the flag-waving and tears
We sailed off for Gallipoli
And how well I remember that terrible day
How our blood stained the sand and the water
And of how in that hell that they called Suvla Bay
We were butchered like lambs at the slaughter
Johnny Turk, he was waiting, he'd primed himself well
He showered us with bullets and he rained us with shell
And in five minutes flat, he'd blown us all to hell
Nearly blew us right back to Australia
But the band played Waltzing Matilda
When we stopped to bury our slain
We buried ours, and the Turks buried theirs
Then we started all over again
And those that were left, well we tried to survive
In that mad world of blood, death and fire
And for ten weary weeks, I kept myself alive
Though around me the corpses piled higher
Then a big Turkish shell knocked me arse over head
And when I woke up in me hospital bed
And saw what it had done, well I wished I was dead
Never knew there was worse things than dyin'
For I'll go no more waltzing Matilda
All around the green bush far and free
To hump tent and pegs, a man needs both legs
No more waltzing Matilda for me
So they gathered the crippled, the wounded, the maimed
And they shipped us back home to Australia
The legless, the armless, the blind, the insane
Those proud wounded heroes of Suvla
And as our ship pulled into Circular Quay
I looked at the place where me legs used to be
And thanked Christ there was nobody waiting for me
To grieve, to mourn, and to pity
But the band played Waltzing Matilda
As they carried us down the gangway
But nobody cheered, they just stood and stared
Then they turned all their faces away
And so now every April, I sit on me porch
And I watch the parades pass before me
And I see my old comrades, how proudly they march
Reviving old dreams of past glories
And the old men march slowly, old bones stiff and sore
They're tired old heroes from a forgotten war
And the young people ask, "what are they marching for?"
And I ask myself the same question
But the band plays Waltzing Matilda
And the old men still answer the call
But as year follows year, more old men disappear
Someday no one will march there at all
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda
Who'll come a-waltzing Matilda with me?
And their ghosts may be heard
As they march by that billabong
Who'll come a-waltzing Matilda with me?
Zitat von Maga-neu im Beitrag #564
Das Lied hatte ich bereits eingestellt. Meines Erachtens eines der berührendsten Antikriegslieder (viel besser als "Imagine" oder "We shall overcome".
Text
Now when I was a young man, I carried me pack
And I lived the free life of the rover
From the Murray's green basin to the dusty outback
Well, I waltzed my Matilda all over
Then in 1915, my country said "son
It's time you stopped rambling, there's work to be done"
So they gave me a tin hat, and they gave me a gun
And they marched me away to the war
And the band played Waltzing Matilda
As the ship pulled away from the quay
And amidst all the cheers, the flag-waving and tears
We sailed off for Gallipoli
And how well I remember that terrible day
How our blood stained the sand and the water
And of how in that hell that they called Suvla Bay
We were butchered like lambs at the slaughter
Johnny Turk, he was waiting, he'd primed himself well
He showered us with bullets and he rained us with shell
And in five minutes flat, he'd blown us all to hell
Nearly blew us right back to Australia
But the band played Waltzing Matilda
When we stopped to bury our slain
We buried ours, and the Turks buried theirs
Then we started all over again
And those that were left, well we tried to survive
In that mad world of blood, death and fire
And for ten weary weeks, I kept myself alive
Though around me the corpses piled higher
Then a big Turkish shell knocked me arse over head
And when I woke up in me hospital bed
And saw what it had done, well I wished I was dead
Never knew there was worse things than dyin'
For I'll go no more waltzing Matilda
All around the green bush far and free
To hump tent and pegs, a man needs both legs
No more waltzing Matilda for me
So they gathered the crippled, the wounded, the maimed
And they shipped us back home to Australia
The legless, the armless, the blind, the insane
Those proud wounded heroes of Suvla
And as our ship pulled into Circular Quay
I looked at the place where me legs used to be
And thanked Christ there was nobody waiting for me
To grieve, to mourn, and to pity
But the band played Waltzing Matilda
As they carried us down the gangway
But nobody cheered, they just stood and stared
Then they turned all their faces away
And so now every April, I sit on me porch
And I watch the parades pass before me
And I see my old comrades, how proudly they march
Reviving old dreams of past glories
And the old men march slowly, old bones stiff and sore
They're tired old heroes from a forgotten war
And the young people ask, "what are they marching for?"
And I ask myself the same question
But the band plays Waltzing Matilda
And the old men still answer the call
But as year follows year, more old men disappear
Someday no one will march there at all
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda
Who'll come a-waltzing Matilda with me?
And their ghosts may be heard
As they march by that billabong
Who'll come a-waltzing Matilda with me?
Mama, take this badge off of me
I can't use it anymore
It's gettin' dark, too dark to see
I feel like I'm knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Mama, put my guns in the ground
I can't shoot them anymore
That long black cloud is comin' down
I feel like I'm knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
I see a red door
And I want it painted black
No colors anymore
I want them to turn black
I see the girls walk by
Dressed in their summer clothes
I have to turn my head
Until my darkness goes
I see a line of cars
And they're all painted black
With flowers and my love
Both never to come back
I've seen people turn their heads
And quickly look away
Like a newborn baby
It just happens everyday
I look inside myself
And see my heart is black
I see my red door
I must have it painted black
Maybe then, I'll fade away
And not have to face the facts
It's not easy facing up
When your whole world is black
No more will my green sea
Go turn a deeper blue
I could not foresee this thing
Happening to you
If I look hard enough
Into the setting sun
My love will laugh with me
Before the morning comes
I see a red door
And I want it painted black
No colors anymore
I want them to turn black
I see the girls walk by
Dressed in their summer clothes
I have to turn my head
Until my darkness goes
I wanna see it painted
Painted black
Black as night
Black as coal
I wanna see the sun
Blotted out from the sky
I wanna see it painted, painted, painted
Painted black, yeah
https://www.n-tv.de/politik/Experte-sieh...le23883526.html
Man möchte weinen.
Zitat von Leto_II. im Beitrag #566Wirklich berührend, ganz unterschiedlich vom ersten und dennoch in dieselbe Richtung gehend. Ich hatte auch leicht feuchte Augen, als ich diese Zeilen "meines" Lied las: So they gathered the crippled, the wounded, the maimed. And they shipped us back home to Australia, The legless, the armless, the blind, the insane, Those proud wounded heroes of Suvla, And as our ship pulled into Circular Quay, I looked at the place where me legs used to be, And thanked Christ there was nobody waiting for me, To grieve, to mourn, and to pity.
Mama, take this badge off of me
I can't use it anymore
It's gettin' dark, too dark to see
I feel like I'm knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Mama, put my guns in the ground
I can't shoot them anymore
That long black cloud is comin' down
I feel like I'm knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
Knock, knock, knockin' on heaven's door
I see a red door
And I want it painted black
No colors anymore
I want them to turn black
I see the girls walk by
Dressed in their summer clothes
I have to turn my head
Until my darkness goes
I see a line of cars
And they're all painted black
With flowers and my love
Both never to come back
I've seen people turn their heads
And quickly look away
Like a newborn baby
It just happens everyday
I look inside myself
And see my heart is black
I see my red door
I must have it painted black
Maybe then, I'll fade away
And not have to face the facts
It's not easy facing up
When your whole world is black
No more will my green sea
Go turn a deeper blue
I could not foresee this thing
Happening to you
If I look hard enough
Into the setting sun
My love will laugh with me
Before the morning comes
I see a red door
And I want it painted black
No colors anymore
I want them to turn black
I see the girls walk by
Dressed in their summer clothes
I have to turn my head
Until my darkness goes
I wanna see it painted
Painted black
Black as night
Black as coal
I wanna see the sun
Blotted out from the sky
I wanna see it painted, painted, painted
Painted black, yeah
https://www.n-tv.de/politik/Experte-sieh...le23883526.html
Man möchte weinen.
Was den Gemetzel-Befürworter angeht, so gilt die Feststellung Erich Maria Remarques für ihn:
"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
Zitat von Maga-neu im Beitrag #555
Nochmal, falls man meinen Standpunkt nicht versteht: Ich sehe die Weltpolitik nicht mit der Brille der Moral. Der (übrigens sehr selektive) Hypermoralismus hat in der internationalen Politik schweren Schaden hervorgerufen, und natürlich auch in der nationalen Politik. Ich argumentiere mit Vernunft und gesundem Menschenverstand: Vorstellungen von der Ukraine als einer im nächtlichen Park überfallenen und vergewaltigten Frau, der man jetzt gegen den Vergewaltiger helfen muss, sind lachhafter Kitsch: Das internationale Staatensystem ist komplex und nicht auf so einfache Formeln zu bringen. Die Idee eines "benevolent hegemon" ist konfliktverschärfend statt -entschärfend, und nicht zwei Länder gleichen sich in ihren nationalen Interessen.
Klar, Deine Beurteilung von zB Selenskyj oder Baerbock, Dein Ekel vor der Regierungspolitik usw haben nix mit Moral zu tun.
Alles total rationaler "gesunder Menschenverstand".
Der Begriff wird immer gern bemüht, wenn Argumente nicht rational begründet werden können, sondern mehr so aus dem Bauch kommen, sich aber ganz richtig anfühlen.
Wer mit Moral argumentiert, vergleicht die Ukraine mit einem Vergewaltigungsopfer...? Das geht wohl für Dich nicht anders als in emotionalisierten Extremen.
Internationales Recht ist vermutlich auch so ein moralischer Kitsch, ohne den man viel rationaler denkt.
Vielleich solltest Du einfach mal auffrischen, was Moral überhaupt ist:
https://www.google.com/search?https://ww...chrome&ie=UTF-8
... und Dir Gedanken machen, woher Dein Abscheu kommt.
"Nationale Interessen" umfassen auch Gerechtigkeit und Moral. Eine Konfliktlösung, die Bestand haben soll, muss dem auch Rechnung tragen, sonst birgt sie den Keim neuer Eskalation.
Die Propaganda Russlands hat es fertiggebracht, die Gebietsansprüche an Osteuropa und das "Sicherheitsbedürfnis" als ganz rationale Argumente erscheinen zu lassen, die militärische Intervention als logische Folge.
Rational wären aber Frieden und wirtschaftlicher Austausch mit selbständigen, prosperierenden osteuropäischen Ländern (auch wenn die in der EU sind/wären) für alle Seiten vorteilhafter, und die osteuropäischen Neuzugange wären nicht in der NATO, wenn sie nicht ein ebenso großes Sicherheitsbedürfnis gegenüber einem sich ihnen gegenüber historisch und aktuell aggressiv verhaltenden Russland hätten.
Rational hätte Russland zB ohne den Krieg engere Verbindungen zu China und Indien knüpfen können.
Rational wird Russland zB in der Ukraine in den okkupierten Gebieten keinen Frieden herstellen, geschweige denn das Zerstörte wieder aufbauen können.
Rational kann man Schwere und Zahl der gegenseitig verübten Kriegsverbrechen abwägen und schon jetzt zu einem eindeutigen Urteil kommen, auch wenn man den Krieg ab 2014 betrachtet.
Du bezichtigst diejenigen als überflüssig moralisch, die die Ukraine unterstützen, als gäbe es dafür gar keine rationalen Argumente.
Aber Du argumentierst, als hieltest Du die Ukraine aus moralischen Gründen nicht für unterstützenswert.
Zitat von Maga-neu im Beitrag #567
Was den Gemetzel-Befürworter angeht, so gilt die Feststellung Erich Maria Remarques für ihn:
"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
@Leto_II Man kann das als "Gemetzel-Befürwortung" lesen oder als nüchterne oder gar resignierende Festellung einer "bitteren" Konsequenz.
Für Konfliktforscher ist eine "heroische Gesellschaft" auch nichts positives.
Genauso wie man der Presse Emotionalisierung vorwerfen (und die möglicherweise missverständliche Wiedergabe der Aussagen des Herrn in Frage stellen) kann, kann man auch mal die eigenen Reaktionen kritisch betrachten.
Aber vielleicht geht das gerade schlecht mit den Liedern im Ohr...
Zitat von FrieFie im Beitrag #570
Genauso wie man der Presse Emotionalisierung vorwerfen (und die möglicherweise missverständliche Wiedergabe der Aussagen des Herrn in Frage stellen) kann, kann man auch mal die eigenen Reaktionen kritisch betrachten.
Das würde ich ohnehin jedem in regelmäßigen Abständen empfehlen
Zitat von FrieFie im Beitrag #569Die Gleichsetzungen mit Vergewaltigungsopfern stammen ja nicht von mir; gehört habe ich sie in Diskussionen mit Strack-Zimmermann und Panzertoni.
Klar, Deine Beurteilung von zB Selenskyj oder Baerbock, Dein Ekel vor der Regierungspolitik usw haben nix mit Moral zu tun.
Alles total rationaler "gesunder Menschenverstand".
Der Begriff wird immer gern bemüht, wenn Argumente nicht rational begründet werden können, sondern mehr so aus dem Bauch kommen, sich aber ganz richtig anfühlen.
Wer mit Moral argumentiert, vergleicht die Ukraine mit einem Vergewaltigungsopfer...? Das geht wohl für Dich nicht anders als in emotionalisierten Extremen.
Internationales Recht ist vermutlich auch so ein moralischer Kitsch, ohne den man viel rationaler denkt.
Vielleich solltest Du einfach mal auffrischen, was Moral überhaupt ist:
https://www.google.com/search?https://ww...chrome&ie=UTF-8
... und Dir Gedanken machen, woher Dein Abscheu kommt.
"Nationale Interessen" umfassen auch Gerechtigkeit und Moral. Eine Konfliktlösung, die Bestand haben soll, muss dem auch Rechnung tragen, sonst birgt sie den Keim neuer Eskalation.
Die Propaganda Russlands hat es fertiggebracht, die Gebietsansprüche an Osteuropa und das "Sicherheitsbedürfnis" als ganz rationale Argumente erscheinen zu lassen, die militärische Intervention als logische Folge.
Rational wären aber Frieden und wirtschaftlicher Austausch mit selbständigen, prosperierenden osteuropäischen Ländern (auch wenn die in der EU sind/wären) für alle Seiten vorteilhafter, und die osteuropäischen Neuzugange wären nicht in der NATO, wenn sie nicht ein ebenso großes Sicherheitsbedürfnis gegenüber einem sich ihnen gegenüber historisch und aktuell aggressiv verhaltenden Russland hätten.
Rational hätte Russland zB ohne den Krieg engere Verbindungen zu China und Indien knüpfen können.
Rational wird Russland zB in der Ukraine in den okkupierten Gebieten keinen Frieden herstellen, geschweige denn das Zerstörte wieder aufbauen können.
Rational kann man Schwere und Zahl der gegenseitig verübten Kriegsverbrechen abwägen und schon jetzt zu einem eindeutigen Urteil kommen, auch wenn man den Krieg ab 2014 betrachtet.
Du bezichtigst diejenigen als überflüssig moralisch, die die Ukraine unterstützen, als gäbe es dafür gar keine rationalen Argumente.
Aber Du argumentierst, als hieltest Du die Ukraine aus moralischen Gründen nicht für unterstützenswert.
Ich schreibe vom Hypermoralismus, der inzwischen alle Debatten erstickt ("lasse ich mich nicht impfen, bin ich am Tod meiner Mitmenschen schuld; das Völkerrecht erlaubt nicht nur Waffenlieferungen, sondern gebietet diese"). Dieser Hypermoralismus hat wenig bis nichts mit Vernunft zu tun.
Nein, an keiner Stelle habe ich argumentiert, dass die Ukraine aus den genannten Gründen nicht unterstützenswert ist. Ich habe gegen die Vorstellung argumentiert, Putin handele gegen sie, weil er sie als "liberale Demokratie" und wirtschaftlich prosperierenden Staat als Bedrohung für sein Regime sehe. Sie ist beides nicht. Er handelt aus geopolitischen Gründen so.
Nationale Interessen bedürfen immer der Abwägung: Falls es unbekannt ist - der Wissenschaftliche Dienst sieht nicht in Waffenlieferungen eine völkerrechtliche Kriegsbeteiligung, wohl aber in der Ausbildung an den Waffensystemen. Genau das tut die Bundesrepublik. Es kann nicht in unserem Interesse liegen - wohl liegt es in unserem Interesse, eine mögliche chinesisch-brasilianische Vermittlungsinitiative zu unterstützen, falls diese zustandekommt, statt "die Ukraine muss siegen" in die Mikrophone zu plärren. Oder über "notwendige Gemetzel" zu schwadronieren, was zumindest in höchstem Maße missverständlich ist.
Zu Moral - die Etymologie "mos - Sitte, Brauch (das berühmte "mos maiorum") ist mir bekannt. Über die Moral hat sich ein typisch westlicher Hypermoralismus gelegt, der in Deutschland natürlich 150%ig durchdekliniert wird. Und die deutscheste aller Parteien sind natürlich - :-).
"Putin handele gegen sie, weil er sie als "liberale Demokratie" und wirtschaftlich prosperierenden Staat als Bedrohung für sein Regime sehe. Sie ist beides nicht. Er handelt aus geopolitischen Gründen so."
Quatsch.
Die "geopolitischen Gründen" sind genau seine Angst, dass eine "liberale Demokratie" und ein prosperierenden Staat in Nähe seiner Despotie seine Untertanen auf blöde Gedanken bringen würde.
Zitat von FrieFie im Beitrag #570Zitat von Maga-neu im Beitrag #567
Was den Gemetzel-Befürworter angeht, so gilt die Feststellung Erich Maria Remarques für ihn:
"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
@Leto_II Man kann das als "Gemetzel-Befürwortung" lesen oder als nüchterne oder gar resignierende Festellung einer "bitteren" Konsequenz.
Für Konfliktforscher ist eine "heroische Gesellschaft" auch nichts positives.
Genauso wie man der Presse Emotionalisierung vorwerfen (und die möglicherweise missverständliche Wiedergabe der Aussagen des Herrn in Frage stellen) kann, kann man auch mal die eigenen Reaktionen kritisch betrachten.
Aber vielleicht geht das gerade schlecht mit den Liedern im Ohr...
Ich bin nicht gegen die Waffenhilfe, gefallen müssen mir die Konsequenzen aber nicht.
Zitat von nahal im Beitrag #573
"Putin handele gegen sie, weil er sie als "liberale Demokratie" und wirtschaftlich prosperierenden Staat als Bedrohung für sein Regime sehe. Sie ist beides nicht. Er handelt aus geopolitischen Gründen so."
Quatsch.
Die "geopolitischen Gründen" sind genau seine Angst, dass eine "liberale Demokratie" und ein prosperierenden Staat in Nähe seiner Despotie seine Untertanen auf blöde Gedanken bringen würde.
Maga,
Versuche kurz dein Hass zu vergessen und fange mit a bissel Logik an:
Nehmen wir mal an, Russland wäre ein demokratischer Staat mit einer Regierung, die die wahren Interessen seiner Menschen achtet.
Nachbarn wie die Ukraine, Belarus, die Balten hätten das gleiche demokratische System.
Was wären dann die "geopolitischen Gründen" Russlands?
Kooperation, Freundschaft mit diesen Staaten.
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