Zitat von: FrieFie
01.09.2011 11:22 #82883
In diesem Strang können es alle möglichen Anlässe sein. Und wir sprachen von Geschenken, nicht von Bürden ;), das Datum liegt ein bis fünf Werktage entfernt.
Als Sonderkategorie gibt es dann noch das Eilgeschenk für die total Verpeilten (wie mich), die grundsätzlich am Morgen des Weihnachts- oder Geburtstages anfangen, sich über ein eventuelles Geschenk Gedanken zu machen.
1-5 Werktage? Oje, dann fallen Handarbeiten (die können auch witzig sein!) wohl komplett aus? :-(
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 01.09.2011 11:40von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 01.09.2011 11:50von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 01.09.2011 11:56von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
Zitat von: sayada.b.
01.09.2011 11:39 #82887
1-5 Werktage? Oje, dann fallen Handarbeiten (die können auch witzig sein!) wohl komplett aus? :-(
Besonders witzig finde ich Makramee-Arbeiten von jungen Nichten (Eule mag ich besonders gern!), die man jahrelang aufbewahren muss, um sie beim nächsten Besuch wieder hinzuhängen. :(
Zitat von: Hans Bergman
01.09.2011 11:56 #82892
Besonders witzig finde ich Makramee-Arbeiten von jungen Nichten (Eule mag ich besonders gern!), die man jahrelang aufbewahren muss, um sie beim nächsten Besuch wieder hinzuhängen. :(
Wird nur noch übertroffen von der unfertigen Makrameearbeit, die sich als so aufwändig herausstellt, dass sie auch 20 Jahre später noch nicht fertig sein wird.
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 01.09.2011 12:24von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
Zitat von: FrieFie
01.09.2011 11:59 #82893
Wird nur noch übertroffen von der unfertigen Makrameearbeit, die sich als so aufwändig herausstellt, dass sie auch 20 Jahre später noch nicht fertig sein wird.
Grausam! Makrameearbeiten meiner Nichten haben meine Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Aber ich habe ja auch schon gerahmte Meisterbriefe in Wohnzimmern hängen sehen.
Ich mag gar nicht mehr daran denken, wie sehr meine Augen schon aufs tiefste beleidigt wurden, sonst müsste ich jetzt anfangen, einen Abschiedsbrief aufzusetzen.
Übrigens, was mich früher schon immer (als Geschenk) gereizt hat: einen Alltagsgegenstand verchromen lassen (hab mal einen Spaten verchromen und gravieren lassen; allerdings aus speziell geeignetem Anlass). Das ist auch für notorische Grobmotoriker kein Problem.
Vielleicht gibt es da eine Gemeinsamkeit zwischen Schenker und Beschenkter? Vielleicht der blöde Nagel in ihrem Bett, an dem er mit seinem Genital hängen blieb, oder etwas ähnliches?
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 04.09.2011 08:12von primatologe • | 8.476 Beiträge
Zitat von: Hans Bergman
01.09.2011 12:24 #82899
...
Übrigens, was mich früher schon immer (als Geschenk) gereizt hat: einen Alltagsgegenstand verchromen lassen (hab mal einen Spaten verchromen und gravieren lassen; allerdings aus speziell geeignetem Anlass). Das ist auch für notorische Grobmotoriker kein Problem.
Vielleicht gibt es da eine Gemeinsamkeit zwischen Schenker und Beschenkter? Vielleicht der blöde Nagel in ihrem Bett, an dem er mit seinem Genital hängen blieb, oder etwas ähnliches?
Spaten verchromen lassen ist schon ganz gut, aber warum nicht selber machen und sein Essbesteck, den Haustür- oder Autoschlüssel oder den Fressnapf für den Hund vergolden?
Utensilien zum Galvanisieren
http://www2.westfalia.de/suche/index.php...r=galvanisieren
Anleitung (weiter unten und folgende)
http://www2.westfalia.de/static/Galvanisieren.3639.0.html
RE: Das perfekte Geschenk
in Forum Interna 05.09.2011 09:32von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
Zitat von: primatologe
04.09.2011 08:12 #83407
Spaten verchromen lassen ist schon ganz gut, aber warum nicht selber machen und sein Essbesteck, den Haustür- oder Autoschlüssel oder den Fressnapf für den Hund vergolden?...
Haus- oder Autoschlüssel vergolden zu lassen, widerspricht einfach meiner fast sprichwörtlich zu nennenden Bescheidenheit. Statt Chrom akzeptiere ich eventuell Sterlingsilber. :)
RE: Strike! Es wird wieder zensiert!
in Forum Interna 05.09.2011 19:20von werner thurner • | 3.915 Beiträge
Alle OT-Themen, die angeschnitten werden.
Zum Beispiel dies im Israel-Strang:
Zitat von: werner thurner
06.09.2011 20:16 #83910
Na wenn Sie das sagen?
Der Papst (Pius XI) bedankte sich also für das Scheitern des Attentats auf Mussolini
bei Gott. Warum tut der Papst das? Na weil er sich mit solchem Schwulst mit Faschisten lieb und gemein macht.
Und "die Vorsehung hat uns (den Vatikan, dem Papst) Mussolini treffen lassen", das geht doch klar aus dem Text hervor.
Gleicher faschistophiler Schwulst.
Damit stimmt also haargenau, was Deschner schreibt: "1926 hat Pio XI. Mussolini als "Mann der Vorsehung" gerühmt."
Was wollen Sie eigentlich Maga, anderen Leuten das Wort im Mund rumdrehen und sich für besonders gescheit halten? Deschner hat wesentlich mehr drauf und belegt,als sie je gegenlügen können.
Dumm daherschreiben, Sie verstehen nichts von der israelischen Politik, ist keine Kunst. Argumente zählen, nicht die Ehrabschneidung.
Das ist keine Ehrabschneidung, sondern eine durch Lektüre Ihrer Postings begründete Feststellung.
Das Gegenlügen überlese ich dabei geflissentlich.
Wenn man Zitate sinnentstellend kürzt, ein "vielleicht" einfach streicht, Datierungen nicht zur Kenntnis nimmt (1926 ist genauso gut wie 1929), Umstände und Intentionen einer Rede außer Acht lässt und Etiketten verteilt ("faschistophiler Schwulst"), so kann man dies als polemisierender Forist natürlich tun. (Tue ich auch manchmal.) Für einen Publizisten und noch mehr für einen Historiker ist das ein Armutszeugnis, und es verwundert nicht, dass Deschner in der Zunft nicht ernstgenommen wird. Was man an den Zitierungen in Fachartikeln erkennen kann...
Maga:
"Wenn man Zitate sinnentstellend kürzt, ein "vielleicht" einfach streicht, Datierungen nicht zur Kenntnis nimmt (1926 ist genauso gut wie 1929), Umstände und Intentionen einer Rede außer Acht lässt und Etiketten verteilt ("faschistophiler Schwulst"), so kann man dies als polemisierender Forist natürlich tun. (Tue ich auch manchmal.)"
...................................................................................
Was wollen Sie Maga? Die wesentliche Aussage von Deschner, dass der Vatikan Mussolini
zum Dank für die Lateran Verträge überspitzt ausgedrückt in den Allerwertesten gekrochen ist , stimmt doch.
Und das Gleiche passiert dann mit Franco im spanischen Bürgerkrieg. Steht doch alles im link. Oder wollen Sie bestreiten, dass dort die Sozialisten/Sozialdemokraten als Kommunisten diffamiert und verfolgt wurden.
Und die Pavelic Verbindung des Vatikans incl. Teilhabe am "Ethnozid" der Orthodoxen in Kroatien stimmt leider auch.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ante_Pavelic.html
Und als Krönung des ganzen die Strafvereitelung und Fluchthilfe des Vatikans (Nr. 2 Montini) für die Haupttäter dieses "Etnozids" Pavelic und Co.sowie Nazigrössen, wie Eichmann,Mengele,Barbie, etc. ("Rattenlinien")http://www.stumbleupon.com/su/7edoM8/www...ges/670245.html
Ohne Deschner, der dies schon in den 70er Jahren publizierte, wäre Kroatien gar nicht aufs Tapet gekommen.
Dann:
Loge P2 ,Calvi und Erzbischof Marcinkus, Vatikanbank
Die bis heute andauernde Verbindung und Zusammenarbeit von RKK/Vatikan mit Diktatoren, Autokraten, Ultra- Rechten bis hin zu Faschisten ist auch nicht wegzuleugnen.
Zitat von: werner thurner
07.09.2011 01:09 #83936
Maga:
"Wenn man Zitate sinnentstellend kürzt, ein "vielleicht" einfach streicht, Datierungen nicht zur Kenntnis nimmt (1926 ist genauso gut wie 1929), Umstände und Intentionen einer Rede außer Acht lässt und Etiketten verteilt ("faschistophiler Schwulst"), so kann man dies als polemisierender Forist natürlich tun. (Tue ich auch manchmal.)"
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Was wollen Sie Maga? Die wesentliche Aussage von Deschner, dass der Vatikan Mussolini
zum Dank für die Lateran Verträge überspitzt ausgedrückt in den Allerwertesten gekrochen ist , stimmt doch.
Und das Gleiche passiert dann mit Franco im spanischen Bürgerkrieg. Steht doch alles im link. Oder wollen Sie bestreiten, dass dort die Sozialisten/Sozialdemokraten als Kommunisten diffamiert und verfolgt wurden.
Und die Pavelic Verbindung des Vatikans incl. Teilhabe am "Ethnozid" der Orthodoxen in Kroatien stimmt leider auch.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ante_Pavelic.html
Und als Krönung des ganzen die Strafvereitelung und Fluchthilfe des Vatikans (Nr. 2 Montini) für die Haupttäter dieses "Etnozids" Pavelic und Co.sowie Nazigrössen, wie Eichmann,Mengele,Barbie, etc. ("Rattenlinien")http://www.stumbleupon.com/su/7edoM8/www...ges/670245.html
Ohne Deschner, der dies schon in den 70er Jahren publizierte, wäre Kroatien gar nicht aufs Tapet gekommen.
Dann:
Loge P2 ,Calvi und Erzbischof Marcinkus, Vatikanbank
Die bis heute andauernde Verbindung und Zusammenarbeit von RKK/Vatikan mit Diktatoren, Autokraten, Ultra- Rechten bis hin zu Faschisten ist auch nicht wegzuleugnen.
Bleiben wir bei den Beziehungen zwischen Vatikan und Mussolini: Man muss natürlich beides betrachten - das Interesse des Vatikans an einer Lösung für die "Römische Frage" (Kompensation für die Inbesitznahme des Kirchenstaates) und die Konkurrenz mit dem faschistischen Regime im weltanschaulichen Bereich - Stichwort Balilla. Der erste Faktor wirkte in den 20er Jahren dominant, als die faschistische Herrschaft noch ungefestigt war (Mussolini wäre über die Ermordung Matteotis fast gestürzt), der zweite in den 30er Jahren. Am Ende waren die Beziehungen zwischen Papst und Diktator so zerstört, dass man im Volk munkelte, Mussolini habe den Papst vergiften lassen.
Das darf man natürlich nicht weglassen. Und schlampigen Umgang mit Zitaten und Quellen entschuldigt das auch nicht.
Ansonsten beschönige ich nichts: In vielen Punkten, die Sie aufführen haben sie recht. Und die permanente Einmischung des Vatikans in die ital. Politik, die leider immer noch anhält, schadet Staat und Kirche. Auch bezichtige ich Deschner nicht der Lüge, sondern werfe ihm nur einen unprofessionellen Umgang mit Quellenmaterial vor. Und natürlich sollte ein Historiker "sine ira et studio" schreiben, was Deschner wohl eher nicht gelingt...
Zitat von: Maga-neu
07.09.2011 08:47 #83942
Bleiben wir bei den Beziehungen zwischen Vatikan und Mussolini: Man muss natürlich beides betrachten - das Interesse des Vatikans an einer Lösung für die "Römische Frage" (Kompensation für die Inbesitznahme des Kirchenstaates) und die Konkurrenz mit dem faschistischen Regime im weltanschaulichen Bereich - Stichwort Balilla.
Das heisst doch im Klartext die Faschisten haben sich bewusst mit dem Vatikan arrangiert
um politische Ziele zu erreichen, bzw. die faschistiche Macht zu festigen (z.B.Anerkennung durch die Bevölkerung).
Mussolini mit Pius XI (Lateran Verträge, bis heute gültig und problematisch) Hitler mit Pius XI bzw. Pacelli (Reichskonordat, ebenfalls bis heute gültig und problematisch)
Wenn Deschner titelt: Mit Gott und den Faschisten, so hat er leider zu 100% Recht.
Maga:
"Ansonsten beschönige ich nichts: In vielen Punkten, die Sie aufführen haben sie recht. Und die permanente Einmischung des Vatikans in die ital. Politik, die leider immer noch anhält, schadet Staat und Kirche."
Na dann bin ich ja beruhigt, das sind ja genau die Kritikpunkte die Deschner hat und die ich unterstütze.
Strenge Trennung von Kirche und Staat.
Keine Weiterführung (=Kündigung) von Verträgen die Faschisten zur Machtergreifung und Machterhalt abgeschlossen haben.
Maga
"Auch bezichtige ich Deschner nicht der Lüge, sondern werfe ihm nur einen unprofessionellen Umgang mit Quellenmaterial vor. Und natürlich sollte ein Historiker "sine ira et studio" schreiben, was Deschner wohl eher nicht gelingt..."
Deschner gelingt dies nicht, da haben Sie Recht, er schreibt zornig und emotional.
Sein Quellenmaterial ist allerdings korrekt. Da haben ganze Heerscharen von auf ihn angesetzen Gegnern nichts kritisieren können. Deschner zitiert korrekt und authentisch.
Zitat von: werner thurnerVerträge können nicht einseitig gekündigt werden, sondern nur in beiderseitigem Einvernehmen. Aber es wäre schon viel gewonnen, wenn Kardinalstaatssekretär Bertone nicht an Treffen im Hotel Villa Grazioli (Wohnsitz von Berlusconi) teilnehmen würde, um den Vorsitzenden einer Oppositionspartei dazu zu bewegen, die Regierung zu unterstützen...
07.09.2011 10:51 #83975
Strenge Trennung von Kirche und Staat.
Keine Weiterführung (=Kündigung) von Verträgen die Faschisten zur Machtergreifung und Machterhalt abgeschlossen haben.
Zitat von: Maga-neu
07.09.2011 11:14 #83980
Verträge können nicht einseitig gekündigt werden, sondern nur in beiderseitigem Einvernehmen.
Seit wann denn das?
Verträge können dies. Sehen Sie z.B. an Miet oder Versicherungsverträgen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43062469.html
"Dieses Konkordat, das nach Ansicht des Papstes lediglich abgeschlossen worden war, um den Katholiken im nationalsozialistischen Staat "im Rahmen des Menschenmöglichen Spannungen und Leiden zu ersparen" und das außerdem "eine freudige Hinwendung der bekenntnistreuen Katholiken zum nationalsozialistischen Staat zur Folge haben konnte", war in der letzten Woche Gegenstand einer Verhandlung vor dem II. Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe"
"warum der Heilige Stuhl so hartnäckig an dem 1933er Konkordat mit seinen braunen Hypotheken festhält und nicht - was der Unbefangene arglos erwarten würde - ein neues Konkordat abschließt, das den Gegebenheiten besser entspricht: So weitgehende Zugeständnisse, wie er sie von Hitler bekam, wird der Heilige Stuhl in einem Land wie Deutschland, das zu zwei Dritteln protestantisch ist, nie wieder bekommen."
und das in dem Spiegel Artikel erwähnte Reichskonkordatsurteil des Verfassungsgerichts kann man hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonko...assungsgerichts
"Im daraufhin erlassenen Konkordatsurteil[8] vom 26. März 1957 stellte das Bundesverfassungsgericht fest, es könne als nationales Gericht nicht die völkerrechtliche Wirksamkeit zwischen den Vertragsparteien (Außenverhältnis) entscheiden. Es könne aber die innerstaatliche Wirksamkeit am Maßstab des Grundgesetzes messen. Das Reichskonkordat sei gültig zustande gekommen, die Bekanntmachung im Reichsgesetzblatt durch Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsminister des Auswärtigen Freiherr von Neurath und Reichsminister des Innern Frick geschah am 12. September 1933."
"Unschädlich sei, dass es auf Grundlage des nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetzes abgeschlossen wurde und damit nicht im Verfahren zustande kam, das die Weimarer Reichsverfassung vorsah. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft habe sich zu diesem Zeitpunkt bereits faktisch durchgesetzt; wie bei anderem vorkonstitutionellem Recht sei die Art des Zustandekommens daher unschädlich"
und weiter
"Art. 123 Abs. 2 GG, welcher die vom Deutschen Reich abgeschlossenen Staatsverträge beinhalte, sei in Hinblick auf das Reichskonkordat geschaffen worden. Der Verfassungsgeber habe seine Verbindlichkeit nicht anerkannt; er habe sie aber auch nicht abgelehnt. Das Fortgelten des Reichskonkordats sei offengeblieben, weil seine Gültigkeit und Verbindlichkeit bezweifelt worden waren, und weil es den Beteiligten vorbehalten bleiben sollte, Rechte und Einwendungen gegen den Vertragsinhalt geltend zu machen."
Und was die Änderung, Kündigung des Nazikonkordats angeht, so können dies die einzelnen Bundesländer machen.
"Neben den Umständen des Zustandekommens des Konkordats wird von Kritikern vor allem vorgebracht, das Konkordat unterlaufe die Trennung von Staat und Kirche. Artikel 18 des Konkordats schreibe staatliche Leistungen an die katholische Kirche fort und stehe damit im Widerspruch zum Artikel 138 der Weimarer Verfassung, der über Artikel 140 des Grundgesetzes weiterbesteht und fordert, dass die „auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften durch die Landesgesetzgebung“ abzulösen seien, was in den mehr als 90 Jahren, die seit Verkündung der Weimarer Verfassung verstrichen sind, nicht geschehen ist. Dem wird allerdings von anderer Seite entgegen gehalten, dass die staatlichen Leistungen abzulösen nicht bedeute, sie ersatzlos entfallen zu lassen, sondern ihre Höhe auf neuer Rechtsgrundlage zu regeln."
Zitat von: werner thurner
07.09.2011 11:54 #83985
Seit wann denn das?
Verträge können dies. Sehen Sie z.B. an Miet oder Versicherungsverträgen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43062469.html
"Dieses Konkordat, das nach Ansicht des Papstes lediglich abgeschlossen worden war, um den Katholiken im nationalsozialistischen Staat "im Rahmen des Menschenmöglichen Spannungen und Leiden zu ersparen" und das außerdem "eine freudige Hinwendung der bekenntnistreuen Katholiken zum nationalsozialistischen Staat zur Folge haben konnte", war in der letzten Woche Gegenstand einer Verhandlung vor dem II. Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe"
"warum der Heilige Stuhl so hartnäckig an dem 1933er Konkordat mit seinen braunen Hypotheken festhält und nicht - was der Unbefangene arglos erwarten würde - ein neues Konkordat abschließt, das den Gegebenheiten besser entspricht: So weitgehende Zugeständnisse, wie er sie von Hitler bekam, wird der Heilige Stuhl in einem Land wie Deutschland, das zu zwei Dritteln protestantisch ist, nie wieder bekommen."
und das in dem Spiegel Artikel erwähnte Reichskonkordatsurteil des Verfassungsgerichts kann man hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonko...assungsgerichts
"Im daraufhin erlassenen Konkordatsurteil[8] vom 26. März 1957 stellte das Bundesverfassungsgericht fest, es könne als nationales Gericht nicht die völkerrechtliche Wirksamkeit zwischen den Vertragsparteien (Außenverhältnis) entscheiden. Es könne aber die innerstaatliche Wirksamkeit am Maßstab des Grundgesetzes messen. Das Reichskonkordat sei gültig zustande gekommen, die Bekanntmachung im Reichsgesetzblatt durch Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsminister des Auswärtigen Freiherr von Neurath und Reichsminister des Innern Frick geschah am 12. September 1933."
"Unschädlich sei, dass es auf Grundlage des nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetzes abgeschlossen wurde und damit nicht im Verfahren zustande kam, das die Weimarer Reichsverfassung vorsah. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft habe sich zu diesem Zeitpunkt bereits faktisch durchgesetzt; wie bei anderem vorkonstitutionellem Recht sei die Art des Zustandekommens daher unschädlich"
und weiter
"Art. 123 Abs. 2 GG, welcher die vom Deutschen Reich abgeschlossenen Staatsverträge beinhalte, sei in Hinblick auf das Reichskonkordat geschaffen worden. Der Verfassungsgeber habe seine Verbindlichkeit nicht anerkannt; er habe sie aber auch nicht abgelehnt. Das Fortgelten des Reichskonkordats sei offengeblieben, weil seine Gültigkeit und Verbindlichkeit bezweifelt worden waren, und weil es den Beteiligten vorbehalten bleiben sollte, Rechte und Einwendungen gegen den Vertragsinhalt geltend zu machen."
Und was die Änderung, Kündigung des Nazikonkordats angeht, so können dies die einzelnen Bundesländer machen.
"Neben den Umständen des Zustandekommens des Konkordats wird von Kritikern vor allem vorgebracht, das Konkordat unterlaufe die Trennung von Staat und Kirche. Artikel 18 des Konkordats schreibe staatliche Leistungen an die katholische Kirche fort und stehe damit im Widerspruch zum Artikel 138 der Weimarer Verfassung, der über Artikel 140 des Grundgesetzes weiterbesteht und fordert, dass die „auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften durch die Landesgesetzgebung“ abzulösen seien, was in den mehr als 90 Jahren, die seit Verkündung der Weimarer Verfassung verstrichen sind, nicht geschehen ist. Dem wird allerdings von anderer Seite entgegen gehalten, dass die staatlichen Leistungen abzulösen nicht bedeute, sie ersatzlos entfallen zu lassen, sondern ihre Höhe auf neuer Rechtsgrundlage zu regeln."
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts stützt eher meine als Ihre Sichtweise, und das Konkordat ist auch kein Miet- oder Versicherungsvertrag, sondern ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen zwei Völkerrechtsubjekten, in diesem Fall dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl.
Ansonsten halte ich eine Überarbeitung des Konkordats für gerechtfertigt, um einige "alte Zöpfe" abzuschneiden. Im Sinne des letzten Satzes, "dass die staatlichen Leistungen abzulösen nicht bedeute, sie ersatzlos entfallen zu lassen, sondern ihre Höhe auf neuer Rechtsgrundlage zu regeln." (btw, gegen die Kirchensteuer bin ich auch.)
Maga
"Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts stützt eher meine als Ihre Sichtweise, und das Konkordat ist auch kein Miet- oder Versicherungsvertrag, sondern ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen zwei Völkerrechtsubjekten, in diesem Fall dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl. "
.....................................
Richtig, das deutsche Reich und der Heilige Stuhl.
Das deutsche Reich gibt es aber nicht mehr.
Sie haben aber schon bemerkt, dass das Nazi Konkordat vom Rechtsnachfolger des 3.Reiches weder abgelehnt noch explizit weitergeführt wurde?
Und dass die Länder berechtigt sind grosse Teile der Ausgestaltung dieses Konkordats zu ändern?
Maga:
"Ansonsten halte ich eine Überarbeitung des Konkordats für gerechtfertigt, um einige "alte Zöpfe" abzuschneiden. Im Sinne des letzten Satzes, "dass die staatlichen Leistungen abzulösen nicht bedeute, sie ersatzlos entfallen zu lassen, sondern ihre Höhe auf neuer Rechtsgrundlage zu regeln." (btw, gegen die Kirchensteuer bin ich auch.)"
...............................................................
Da gibt es nicht viel zu regeln, die Kirche soll sich aus dem Staat (analog dem französischen Laizitätsgesetz von 1906) heraushalten.
Steuerprivilegien (Steuerbefreiungen)und staatlich voll (inkl.theologischer Fakultäten!) bezahlter Religionsunterricht sowie die Alimentierung von Kardinälen, Bischöfen, etc. ist abzuschaffen. Ebenso der Religions Pflichtunterricht an staatlichen Schulen. Den gibt es z.B. in Frankreich auch nicht und trotzdem ist das Land nicht in die Barabarei abgerutscht.
Die kirchliche Diktatur in zu 90 % vom Staat bezahlten konfessionellen Einrichtungen ist abzuschaffen. Es gelten die üblichen staatlichen Vorschriften und kein lex Vatikan!
Zu regeln sind höchstens die diplomatichen Dinge des "Heiligen Stuhls" in Berlin. Das war es aber dann schon auch.
P.S. ich bin nicht gegen "Kirchensteuer", diese "Steuer" sollen die Priester in ihren Kirchen von den Gläubigen einsammeln, oder einen Brief an Gläubige mit Kontonummer und bitte um "Kirchensteuer" verschicken.
Zitat von: werner thurner
07.09.2011 12:58 #84009
...
P.S. ich bin nicht gegen "Kirchensteuer", diese "Steuer" sollen die Priester in ihren Kirchen von den Gläubigen einsammeln, oder einen Brief an Gläubige mit Kontonummer und bitte um "Kirchensteuer" verschicken.
Das deutsche Kirchensteuerprinzip ist weltweit einmalig.
Das ist ein Zeichen, dass die Deutschen tatsächlich deutlich obrigkeitsgläubiger sind als andere Völker und immer noch einen gehörigen Schuss Untertanengeist haben, am schlimmsten sind wohl unsere folgsamen Katholiken.
Zitat von: primatologe
07.09.2011 14:10 #84035
Das deutsche Kirchensteuerprinzip ist weltweit einmalig.
Das ist ein Zeichen, dass die Deutschen tatsächlich deutlich obrigkeitsgläubiger sind als andere Völker und immer noch einen gehörigen Schuss Untertanengeist haben, am schlimmsten sind wohl unsere folgsamen Katholiken.
Es ist doch niemand gezwungen, einer Kirche beizutreten. Dann muss er auch keine Kirchensteuer zahlen.
Er sollte evtl. mit seinen Eltern hadern, die ihn zu einer Zeit haben taufen lassen, zu der er keine Meinung dazu äussern konnte.
Es haben oberflächlich gesehen viele Leute ein Problem mit der Kirchensteuer. Aus der Kirche austreten um eben diese Steuer nicht mehr zu bezahlen wollen sie aber auch nicht. Was sollen denn die Nachbarn sagen...............
Zitat von: Lea S.
07.09.2011 14:18 #84037
Es ist doch niemand gezwungen, einer Kirche beizutreten. Dann muss er auch keine Kirchensteuer zahlen...
Unter einem Jahr hat noch niemand einen freien Willen. Und wer getauft wird, ist in die Kirche eingetreten worden!
Und die Zwänge, drin zu bleiben, sind vielfältig, wenn jemand in seinem, möglicherweise bigotten, Umfeld nicht geächtet werden will.
Ich habe jahrelang vor meinem recht gläubigen Onkel verheimlicht, dass ich aus dem Kasperverein RKK ausgetreten bin (hoffte noch auf etwas Nachschub nach einer Schenkung).
Zitat von: Hans Bergman
07.09.2011 14:30 #84048
Unter einem Jahr hat noch niemand einen freien Willen. Und wer getauft wird, ist in die Kirche eingetreten worden!
Und die Zwänge, drin zu bleiben, sind vielfältig, wenn jemand in seinem, möglicherweise bigotten, Umfeld nicht geächtet werden will.
Ich habe jahrelang vor meinem recht gläubigen Onkel verheimlicht, dass ich aus dem Kasperverein RKK ausgetreten bin (hoffte noch auf etwas Nachschub nach einer Schenkung).
Ich bin sogar mal wieder eingetreten, weil ich jemanden das nicht antun wollte, ich dachte dann stirbt dieser Mensch 5 Jahre früher wenn der das weis.
(An Katholiken ist einfach Hopfen und Malz verloren.)
Übrigens war das Wiedereintreten gar nicht so einfach, ich dachte man braucht nur unterschreiben, aber die wollten wissen warum!
Den wirklichen Grund konnte ich natürlich nicht sagen und musste das Blaue vom Himmel runterlügen.
RE: Dies und das , 19 000 Millionen pro Jahr
in Forum Interna 07.09.2011 15:34von werner thurner • | 3.915 Beiträge
Zitat von: primatologe
07.09.2011 14:10 #84035
Das deutsche Kirchensteuerprinzip ist weltweit einmalig.
Das ist ein Zeichen, dass die Deutschen tatsächlich deutlich obrigkeitsgläubiger sind als andere Völker und immer noch einen gehörigen Schuss Untertanengeist haben, am schlimmsten sind wohl unsere folgsamen Katholiken.
Wem sagen Sie das, deshalb habe ich ja "Kirchensteuer" in Anführungszeichen geschrieben.
Um die geht es aber hier gar nicht primär, sondern um die Auswirkungen des leider auch noch angewendeten Nazi Konkordats von 1933, welches jährliche Ausgaben für die Kirchen von über 19 Milliarden Euro (19000 Millionen Euro)aus allgemeinen (!) Steuermitteln, das heisst jeder der Steuern zahlt, zahlt für die Kirchen, zur Folge hat und was ein klarer Bruch des Prinzips der Trennung von Kirche und Staat ist.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,727683,00.html
Und es geht um die Reichtümer die angehäuft werden:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20899199.html
z.B. bei gleichzeitiger Inanspruchnahme von im Reichskonkordat zugestandener Steuervorteile bis Nichtbesteuerung.
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