RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 08.11.2011 19:49von Willie (gelöscht)
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 11:47 #91310
Wäre ich Protestant, würde mein Seelenheil jedenfalls nicht davon abhängen, ob der Papst meine Kirche als Kirche anerkennt.
So genau ist es.
Es verlegt nur eben auch damit die Oekumene in das Reich der Traeume. Und das produziert fuer viele katholische Christen dementsprechend eine schmerzhafte Zurkenntnisnahme und Dilemma.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 08.11.2011 19:59von 0815Typ • | 345 Beiträge
Ein paar Worte zu der Rede vom Papst im September in Deutschland:
Orientierungslosigkeit kann ich da nicht erkennen.
Erst bedankt er sich und betont gleichzeitig seine politische Rolle.
Dann spricht er darüber wofür Politik seiner Ansicht nach da zu sein hat bzw. worum es der Politik gehen sollte.
Das hörende Herz sollte ja auf das Volk hören. Gerechtigkeit zieht er Erfolg vor, damit meint er wohl das Erfolg das erreichen von Zielen ist oder das Durchsetzen an sich ist. Er spricht auch darüber das gewisse Dinge der Mehrheit übergeordnet sind. Wenn die meisten etwas Falsches wollen, bleibt es also doch falsch.
Er spricht über gut und böse und wie man das entscheiden könne und dann stellt er klar das Gott und nicht die Aufklärung die demokratische Grundordnung geschaffen hat. Bzw. die Idee dazu.Wie man die letzten Seiten lesen konnte, ist das schon genügend Zündstoff. Aber warum eigentlich?
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 08.11.2011 21:25von Landegaard • | 21.070 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
08.11.2011 19:59 #91319
Er spricht über gut und böse und wie man das entscheiden könne und dann stellt er klar das Gott und nicht die Aufklärung die demokratische Grundordnung geschaffen hat. Bzw. die Idee dazu.Wie man die letzten Seiten lesen konnte, ist das schon genügend Zündstoff. Aber warum eigentlich?
Weil es eine ziemlich mutige Vereinnamung fremden Gedankenguts ist, wenn ich vermeiden will, das frech bis unverschämt zu nennen. Warum eigentlich?
Eine Behauptung als solche ist zunächst einmal keine Klarstellung. Falsch ist sie ohnehin, aber es gefällt mir, wenn sich die Kirche lernfähig zeigt.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 08.11.2011 22:19von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: Willie
08.11.2011 19:49 #91318
So genau ist es.
Es verlegt nur eben auch damit die Oekumene in das Reich der Traeume. Und das produziert fuer viele katholische Christen dementsprechend eine schmerzhafte Zurkenntnisnahme und Dilemma.
Nein, so ist es ja nicht. Ich kenne einen protestantischen Pfarrer, der von DOMINUS IESUS (zur Erklärung, das ist das Schreiben der Glaubenskongregation, in dem von "protestantischen kirchlichen Gemeinschaften" die Rede ist) gar nicht mehr loskommt. Und das ist keine Einzelreaktion. (Man muss freilich sagen, dass dies für die Lutheraner gilt, weniger für die Reformierten und noch weniger für die Freikirchen.)
In der Ökumene kann man eben nur so weit gehen, wie es für beide Partner akzeptabel und gangbar ist. Nicht weiter.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 08.11.2011 22:29von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
08.11.2011 19:59 #91319
Ein paar Worte zu der Rede vom Papst im September in Deutschland:
Orientierungslosigkeit kann ich da nicht erkennen.
Erst bedankt er sich und betont gleichzeitig seine politische Rolle.
Dann spricht er darüber wofür Politik seiner Ansicht nach da zu sein hat bzw. worum es der Politik gehen sollte.
Das hörende Herz sollte ja auf das Volk hören. Gerechtigkeit zieht er Erfolg vor, damit meint er wohl das Erfolg das erreichen von Zielen ist oder das Durchsetzen an sich ist. Er spricht auch darüber das gewisse Dinge der Mehrheit übergeordnet sind. Wenn die meisten etwas Falsches wollen, bleibt es also doch falsch.
Er spricht über gut und böse und wie man das entscheiden könne und dann stellt er klar das Gott und nicht die Aufklärung die demokratische Grundordnung geschaffen hat. Bzw. die Idee dazu.Wie man die letzten Seiten lesen konnte, ist das schon genügend Zündstoff. Aber warum eigentlich?
Er spricht über Sein und Sollen, dass das Sollen mit dem Sein zusammenhängt (und nicht wie im Kantianismus voneinander getrennt). Das ist die klassische katholische Naturrechtslehre. Dann spricht er über den Rechtspositivismus, also der Betonung des Willens, also des subjektiven Elements, gegen den er sich wendet. In der heutigen Zeit bietet das Beharren auf einer objektiven, unveränderlichen, dem Zugriff der Politik entzogenen Rechtssphäre bereits genug Zündstoff. Allerdings müssten die Politiker dazu die Rede des Papstes auch verstehen bzw. verstehen, welche Implikationen sie hat. Diejenigen, die es verstanden haben, dürften aber nicht daran interessiert sein, an der Situation etwas zu ändern. Und viele andere Politiker haben sie wohl einfach nicht verstanden.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 09:45von Hans Bergman • | 23.327 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
08.11.2011 19:59 #91319
... und dann stellt er klar das Gott und nicht die Aufklärung die demokratische Grundordnung geschaffen hat. Bzw. die Idee dazu.
Wie man die letzten Seiten lesen konnte, ist das schon genügend Zündstoff.
Aber warum eigentlich?
Weil man Hirngespinste nicht in eine Diskussion unter denkenden Menschen untermischen sollte.
Wer an kindlichem Aberglauben hängt, sollte sich nicht so aufdringlich in eine Öffentlichkeit begeben, in denen es noch Leute mit nüchternem Verstand gibt.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 09:56von Landegaard • | 21.070 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
08.11.2011 22:35 #91354
Selbst wenn wir annehmen es ist so: wen stört das und warum?
Mich stört es deshalb, weil verbrieft ist, dass es gerade die Kirche eben nie mit Demokratie so hatte. Nun feist das Gegenteil zu behaupten setzt doch ziemlich auf die Dummheit der Zuhörer.
Hinzu kommt, dass ich generell Formulierungen wie: Gott hat uns gegeben ablehne. Es ist eine Konstante der Kirche, immer so ziemlich alle positiven Errungenschaften des Menschen als gottgegeben zu okkopieren.
Das Warum finden Sie darin, dass ich Ideenklau nicht sonderlich aufgeschlossen gegenüber stehe.
Ich sehe in der Konstruktion eines unfehlbaren Wesens, dass unendlich straft und lohnt in Abhängigkeit von der Umsetzung seiner Vorgaben auch bei großer Anstrengung keinen demokratischen Ansatz.
Es ist richtig, dass niemand sich an derlei offenkundigen Widersprüchlichkeiten stören muss. Ich jedoch nehme mir das Recht.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 10:13von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: Landegaard
09.11.2011 09:56 #91378
Mich stört es deshalb, weil verbrieft ist, dass es gerade die Kirche eben nie mit Demokratie so hatte. Nun feist das Gegenteil zu behaupten setzt doch ziemlich auf die Dummheit der Zuhörer.
Hinzu kommt, dass ich generell Formulierungen wie: Gott hat uns gegeben ablehne. Es ist eine Konstante der Kirche, immer so ziemlich alle positiven Errungenschaften des Menschen als gottgegeben zu okkopieren.
Das Warum finden Sie darin, dass ich Ideenklau nicht sonderlich aufgeschlossen gegenüber stehe.
Ich sehe in der Konstruktion eines unfehlbaren Wesens, dass unendlich straft und lohnt in Abhängigkeit von der Umsetzung seiner Vorgaben auch bei großer Anstrengung keinen demokratischen Ansatz.
Es ist richtig, dass niemand sich an derlei offenkundigen Widersprüchlichkeiten stören muss. Ich jedoch nehme mir das Recht.
Hi Holger,
so einfach wie "die Kirche hatte es nie mit der Demokratie" sollte man es sich nicht machen. Der Bischof von Rom (Papst) wurde lange Zeit nicht von den Kardinälen, sondern vom Volk und dem Klerus von Rom gewählt - ein demokratisches Element. (Die Fiktion, wonach jeder Kardinal eine "Titelkirche" in Rom erhält und damit Mitglied des römischen Klerus ist, wird beibehalten.)
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Ablehnung der Demokratie zeitbedingt war und sich mit dem Zweiten Vatikanum geändert hat. Es wäre aber ein Fehler der Kirche, eine bestimmte Staatsform zu "heiraten"...
Was den lohnenden und strafenden Gott angeht: Lass ihn einfach mal weg. Wie wäre es zu sagen: Es gibt bestimmte Rechte (und Pflichten!) des Menschen, die "unverfügbar", die also dem Zugriff des Gesetzgebers entzogen sind. So kann eine Gottesidee in der Verfassung auch für einen religiös unmusikalischen Menschen Sinn ergeben.
Ideenklau: Wenn, dann höchstens bei den Kirchenvätern und Kirchenlehrern. Man könnte es aber auch als notwendige Übersetzungsarbeit ansehen. DAS große Verdienst des Theologen J. Ratzinger ist es, (mit anderen Theologen) die neothomistische Verengung der katholischen Theologie durch Einbeziehung verschütteter älterer theologischer Traditionen aufgebrochen zu haben.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 11:27von Landegaard • | 21.070 Beiträge
Zitat von: Maga-neu
09.11.2011 10:13 #91380
Hi Holger,
1. so einfach wie "die Kirche hatte es nie mit der Demokratie" sollte man es sich nicht machen. Der Bischof von Rom (Papst) wurde lange Zeit nicht von den Kardinälen, sondern vom Volk und dem Klerus von Rom gewählt - ein demokratisches Element. (Die Fiktion, wonach jeder Kardinal eine "Titelkirche" in Rom erhält und damit Mitglied des römischen Klerus ist, wird beibehalten.)
2. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Ablehnung der Demokratie zeitbedingt war und sich mit dem Zweiten Vatikanum geändert hat. Es wäre aber ein Fehler der Kirche, eine bestimmte Staatsform zu "heiraten"...
3. Was den lohnenden und strafenden Gott angeht: Lass ihn einfach mal weg. Wie wäre es zu sagen: Es gibt bestimmte Rechte (und Pflichten!) des Menschen, die "unverfügbar", die also dem Zugriff des Gesetzgebers entzogen sind. So kann eine Gottesidee in der Verfassung auch für einen religiös unmusikalischen Menschen Sinn ergeben.
4. Ideenklau: Wenn, dann höchstens bei den Kirchenvätern und Kirchenlehrern. Man könnte es aber auch als notwendige Übersetzungsarbeit ansehen. DAS große Verdienst des Theologen J. Ratzinger ist es, (mit anderen Theologen) die neothomistische Verengung der katholischen Theologie durch Einbeziehung verschütteter älterer theologischer Traditionen aufgebrochen zu haben.
1. Ok, ich sollte es anders formulieren. Dass die Kirche zuweilen auch demokratische Elemente adaptiert, will ich gar nicht bestreiten. Ich störe mich an der Aussage, dass es die Kriche bzw. Gott gewesen sein soll, der die überhaupt erst eingebracht bzw. ermöglicht hat. Das ist Quatsch. Es gab in Rom bereits Demokratie, bevor irgendjemand an DEN Gott glaubte.
2. Sehe ich auch so, solange eine kirchliche Vorstellung einer Staatsform keine Relevanz für die tatsächliche Staatsform hat.
3. Wie kann man Gott mit seinem Himmel und Hölle-Konstrukt da einfach mal weglassen? Sobald ich Gott aus dem mir vernünftig erscheinenden Konstrukt weglasse, sind wir bei der Gestaltung einer Gesetzgrundlage und nicht bei Religion.
4. Verstehe ich nicht. Ich nehme lediglich Bezug auf die Aussage bezüglich einer durch Gott gegebene Demokratieidee. Ansonsten gefällt mir Ratzinger auch schonmal besser als JP2
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 12:31von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: Landegaard
09.11.2011 11:27 #91395
1. Ich störe mich an der Aussage, dass es die Kriche bzw. Gott gewesen sein soll, der die überhaupt erst eingebracht bzw. ermöglicht hat. Das ist Quatsch.
2. Sehe ich auch so, solange eine kirchliche Vorstellung einer Staatsform keine Relevanz für die tatsächliche Staatsform hat.
3. Wie kann man Gott mit seinem Himmel und Hölle-Konstrukt da einfach mal weglassen? Sobald ich Gott aus dem mir vernünftig erscheinenden Konstrukt weglasse, sind wir bei der Gestaltung einer Gesetzgrundlage und nicht bei Religion.
4. Verstehe ich nicht. Ich nehme lediglich Bezug auf die Aussage bezüglich einer durch Gott gegebene Demokratieidee. Ansonsten gefällt mir Ratzinger auch schonmal besser als JP2
1. Stimmt, das ist Quatsch. So habe ich die Rede aber nicht verstanden.
2. Nein, das sollte sie nicht. "Gebt dem Kaiser..." oder wie der Passus heißt... :-)
3. Genau. Es geht darum, ob es Bereiche in der Gesetzgebung geben soll, die "unveränderlich" sind - so wie die ersten Artikel des GG. Wenn das der Fall ist, kann man auf die Anrufung Gottes in der Verfassung oder die Nomenklatur "Naturrecht" verzichten. (Natürlich geht der Papst in dieser Frage weiter als ich...)
4. Okay, mir gefällt er auch besser. Und in der "Missbrauchsfrage" hat er auch anders reagiert als sein Vorgänger, der glaubte, sich immer vor seine Priester stellen zu müssen, egal, was für abscheuliche Typen es waren.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 12:44von nahal • | 24.497 Beiträge
Zitat von: Landegaard
09.11.2011 09:56 #91378
Mich stört es deshalb, weil verbrieft ist, dass es gerade die Kirche eben nie mit Demokratie so hatte.
Das kann man aber vereinbaren....wenn man will:
In existenziellen Fragen gibt es eine "demokratische" Ebene, wo aber "Gott" halt 100% Stimmrechte hat.
Bei Alltagsfragen hat der Mensch eine Stimme. Er kann diese auch falsch einsetzen.
:-)
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 14:21von Willie (gelöscht)
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 15:19 #91346
Nein, so ist es ja nicht.
Du widersprichst dir selbst. Es warst du, der behauptete:
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 15:19 #91346
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 11:47 #91310
Wäre ich Protestant, würde mein Seelenheil jedenfalls nicht davon abhängen, ob der Papst meine Kirche als Kirche anerkennt.
Kaum stimme ich dem Katholiken mal zu, wird es sofort wieder abgestritten. Offenbar ist das Oekumene auf katholisch.:-)
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 15:19 #91346
Ich kenne einen protestantischen Pfarrer, der von DOMINUS IESUS (zur Erklärung, das ist das Schreiben der Glaubenskongregation, in dem von "protestantischen kirchlichen Gemeinschaften" die Rede ist) gar nicht mehr loskommt. Und das ist keine Einzelreaktion. (Man muss freilich sagen, dass dies für die Lutheraner gilt, weniger für die Reformierten und noch weniger für die Freikirchen.)
Und? Ich kennen viele Leute, die kommen von vielen Dingen des Alltags nicht los. Es aendert nichts daran, dass viele dieser Dinge fuer Sachverhalte belanglos sind. Wofuer soll also vorstehendes ein Argument sein?
Zitat von: Maga-neu
08.11.2011 15:19 #91346
In der Ökumene kann man eben nur so weit gehen, wie es für beide Partner akzeptabel und gangbar ist. Nicht weiter.
Natuerlich. Um aber ueberhaupt existent zu sein, setzt sie Mindestgemeinsamkeiten voraus wo zumindest eine "gleiche Augenhoehe" gegeben ist.
Das ist so nicht gegeben. Ergo ist jegliches Gerede von Oekumene nur das Beschwatzen einer Illusion. Es gibt sie nicht.
Und das ist die feste Ueberzeugung dieses Lutheraners.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 15:09von 0815Typ • | 345 Beiträge
Zitat von: Landegaard
09.11.2011 11:27 #91395
1. Ok, ich sollte es anders formulieren. Dass die Kirche zuweilen auch demokratische Elemente adaptiert, will ich gar nicht bestreiten. Ich störe mich an der Aussage, dass es die Kriche bzw. Gott gewesen sein soll, der die überhaupt erst eingebracht bzw. ermöglicht hat. Das ist Quatsch. Es gab in Rom bereits Demokratie, bevor irgendjemand an DEN Gott glaubte.
Kirche und Gott ist ja nicht das Gleiche.
Bei der Behauptung Kirche hätte Demokratie erfunden wäre das eine Leugnung der Inquisition ect. pp.
Bei der Behauptung Gott hat die Demokratie erfunden beruft man sich auf den Gott der Nächstenliebe und selbige funktioniert in der Diktatur nicht.
Das römische System war Sozialdarwinismus pur.Aber das passt ja gut zu Leuten die sich belästigt fühlen durch ihrer Meinung nach falsche Aussagen.
"Ich sehe in der Konstruktion eines unfehlbaren Wesens, dass unendlich straft und lohnt in Abhängigkeit von der Umsetzung seiner Vorgaben auch bei großer Anstrengung keinen demokratischen Ansatz."
Was bedeutet denn Vollkommenheit nach christlichem Verständnis?
Tyrannisch, bösartig,gierig,egoistisch... ?
Oder doch eher was Anderes?
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 15:18von Willie (gelöscht)
Zitat von: 0815Typ
09.11.2011 08:09 #91426
Kirche und Gott ist ja nicht das Gleiche.
Bei der Behauptung Kirche hätte Demokratie erfunden wäre das eine Leugnung der Inquisition ect. pp.
Kirche ist nicht wo RKK draufsteht. Die RKK ist eine menschengemachte Organisation, weiter nichts.
Zitat von: 0815Typ
09.11.2011 08:09 #91426
Bei der Behauptung Gott hat die Demokratie erfunden beruft man sich auf den Gott der Nächstenliebe und selbige funktioniert in der Diktatur nicht.
Das Konzept Demokratie ist nicht davon abhaengig ob es funktioniert. Und Naechstenliebe hat nichts mit Demokratie zu tun. Sie bezieht sich ausschliesslich auf die einzelne Person.
Zitat von: 0815Typ
09.11.2011 08:09 #91426
Das römische System war Sozialdarwinismus pur.Aber das passt ja gut zu Leuten die sich belästigt fühlen durch ihrer Meinung nach falsche Aussagen.
Sozialdarwinismus gibt es erst nach Darwin, nicht vorher.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 16:16von Landegaard • | 21.070 Beiträge
Zitat von: 0815Typ
09.11.2011 15:09 #91426
1. Kirche und Gott ist ja nicht das Gleiche.
Bei der Behauptung Kirche hätte Demokratie erfunden wäre das eine Leugnung der Inquisition ect. pp.
2. Bei der Behauptung Gott hat die Demokratie erfunden beruft man sich auf den Gott der Nächstenliebe und selbige funktioniert in der Diktatur nicht.
2b. Das römische System war Sozialdarwinismus pur.Aber das passt ja gut zu Leuten die sich belästigt fühlen durch ihrer Meinung nach falsche Aussagen.
3."Ich sehe in der Konstruktion eines unfehlbaren Wesens, dass unendlich straft und lohnt in Abhängigkeit von der Umsetzung seiner Vorgaben auch bei großer Anstrengung keinen demokratischen Ansatz."
Was bedeutet denn Vollkommenheit nach christlichem Verständnis?
Tyrannisch, bösartig,gierig,egoistisch... ?
Oder doch eher was Anderes?
1. Richtig. Die Kirche indes zeichnet nicht für Demokratie verantwortlich und ob Gott es tut, kann man glauben, oder es lassen.
2. Ich denke nicht, dass Gott die Nächstenliebe erfunden hat, der Mensch hat das. Gleiches gilt für die Demokratie. Was anderes ist denn Gottes Reich als eine Diktatur? Mir persönlich fehlt da die Vorstellung, weil ich Gott noch nicht gesprochen habe, wie es bei ihm so aussieht. Dazu erfährt man nur was von Menschen, die behaupten, Gott hätte zu ihnen gesprochen.
2b. Ich habe nicht gesagt, dass das römische Reich ein Hort der Nächstenliebe war.
3. Sagen Sie es mir, was Vollkommenheit bedeutet. Ich kenne den Zustand der Vollkommenheit nicht und an der bereits kritisierten Vergöttlichung menschlicher Eigenschaften beteilige ich mich nicht. Natürlich auch nicht an ihrer Verteufelung.
Wenn Ihnen Religiösität hilft, nach einem besseren Sein zu streben, prima.
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 16:56von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: 1. Du widersprichst dir selbst. Kaum stimme ich dem Katholiken mal zu, wird es sofort wieder abgestritten. Offenbar ist das Oekumene auf katholisch.:-)
2. Und? Ich kennen viele Leute, die kommen von vielen Dingen des Alltags nicht los. Es aendert nichts daran, dass viele dieser Dinge fuer Sachverhalte belanglos sind. Wofuer soll also vorstehendes ein Argument sein?
3. Natuerlich. Um aber ueberhaupt existent zu sein, setzt sie Mindestgemeinsamkeiten voraus wo zumindest eine "gleiche Augenhoehe" gegeben ist.
Das ist so nicht gegeben. Ergo ist jegliches Gerede von Oekumene nur das Beschwatzen einer Illusion. Es gibt sie nicht.
Und das ist die feste Ueberzeugung dieses Lutheraners.
1. Nein, das ist nicht "Ökumene auf katholisch", sondern einfach der Unterschied zwischen Sollen und Sein. Man müsste Unterschiede ertragen können, auch ein "getrenntes Abendmahl", aber Mimosenhaftigkeit trifft auf undiplomatisches Gebaren. Dass daraus nichts Vernünftiges erwachsen kann, ist klar.
2. Doch, es hat eine Bedeutung, weil solche Dinge das Miteinander prägen.
3. Das Problem ist eher, dass man sich nicht einigen kann, was Ökumene eigentlich ist und welches Ziel angestrebt wird. Die "versöhnte Verschiedenheit" lässt sich mit dem katholischen Kirchenverständnis nicht vereinbaren, und so bleiben (fast) alle Fragen offen...
RE: Religion ist Teil des evolutionären Humanismus.
in Allgemeines 09.11.2011 17:05von Maga-neu • | 35.185 Beiträge
Zitat von: 0815TypDie Behauptung, die Kirche habe die Demokratie erfunden, hat auch niemand aufgestellt, jedenfalls niemand, der seine Sinne beisammen hat. Auch hat niemand behauptet, Gott habe die Demokratie erfunden.
09.11.2011 15:09 #91426
Bei der Behauptung Kirche hätte Demokratie erfunden wäre das eine Leugnung der Inquisition ect. pp.
Bei der Behauptung Gott hat die Demokratie erfunden beruft man sich auf den Gott der Nächstenliebe und selbige funktioniert in der Diktatur nicht.
Das römische System war Sozialdarwinismus pur.Aber das passt ja gut zu Leuten die sich belästigt fühlen durch ihrer Meinung nach falsche Aussagen.
"Ich sehe in der Konstruktion eines unfehlbaren Wesens, dass unendlich straft und lohnt in Abhängigkeit von der Umsetzung seiner Vorgaben auch bei großer Anstrengung keinen demokratischen Ansatz."
Was bedeutet denn Vollkommenheit nach christlichem Verständnis?
Tyrannisch, bösartig,gierig,egoistisch... ?
Oder doch eher was Anderes?
Den Satz "und selbige funktioniert in der Diktatur nicht" verstehe ich nicht: Soll damit gesagt werden, dass Nächstenliebe in einer Diktatur nicht möglich ist?
Das Römische Reich und der Sozialdarwinismus: Hmm, ich stutze aus mehreren Gründen. Vor allem aus einem: Der Sozialdarwinismus war eine Geistesströmung, die infolge des Darwinismus auftrat, also im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im SpOn-Forum finden sich noch heute Vertreter dieser Richtung, hier freilich weniger. (Ähm, mir ist hier keiner bekannt.)
Und vollkommene Menschen gibt es nicht. Oder um es christlich zu sagen - außer einem.
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