
Zitat von: GeorgeF
Warum diese entehrende Kritik? Überleben und Arbeiten in der DDR war fraglos mit einem Mindestmass an Anpassung verbunden - so wie in allen Diktaturen und Gewaltregimen. Nein, ich rede nicht den Heuchlern der "inneren Emigration" das Wort, nun denen, die an moralisch unbezweifelbarer Stelle ihre Arbeit gemacht und dennoch ihre Haltung bewahrt haben. Ich denke, Ihr Vorwurf an Konrad Weiss ist unangemessen und töricht. Um wieviel mehr hat sich denn ein Gysi dem DDR-Regime angebiedert?
Mir war klar, dass der Forist Nante seinen Zug auf mein Gleis setzt...

Zitat von: GeorgeF
Warum diese entehrende Kritik? Überleben und Arbeiten in der DDR war fraglos mit einem Mindestmass an Anpassung verbunden - so wie in allen Diktaturen und Gewaltregimen.
Nicht nur in Diktaturen. Denken Sie nicht auch an Ihren Fahneneid? Auch Sie mußten sich anpassen.
Ihren Weg konsequent zu gehen und dabei Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen war weder Konrad Weiss vergönnt noch Richard Schröder noch Joachim Gauck noch Manfred Stolpe.
Wer sich entweder mit dem Staatsapparat arrangierte oder durch die Zusammenarbeit Staat-Kirche per se in einem Freiraum bewegte, braucht sich keine großen Lorbeeren an das Revers zu heften.
Zitat von: GeorgeF
Nein, ich rede nicht den Heuchlern der "inneren Emigration" das Wort, nun denen, die an moralisch unbezweifelbarer Stelle ihre Arbeit gemacht und dennoch ihre Haltung bewahrt haben. Ich denke, Ihr Vorwurf an Konrad Weiss ist unangemessen und töricht. Um wieviel mehr hat sich denn ein Gysi dem DDR-Regime angebiedert?
Gysi hat sich nicht angebiedert. Der hat einfach seine Mandanten vertreten und dadurch "Behördenkontakte" nicht vermeiden können.


Zitat von: Nante
Viele Foristen versuchen sich eben auf der Ebene der Argumente geistig gewinnstrebend auszutauschen.
Auch wenn die Positionen sehr unterschiedlich sind.
"Würstchen maga" wehrt sich eben noch aus diesem erlauchten Kreis auf Ihr Niveau herabgezogen zu werden.
Andere versuchen zwanzig Jahre nach deren Ende die Propaganda der letzten deutschen Diktatur unters Volk zu bringen. Ich weiß nicht wo bei Ihren Beiträgen der "geistige Gewinn" sein sollte, außer dass Sie ein exzellentes Beispiel für die anhaltende Wirkung der Verblödung durch die SED-Propaganda abgeben.
Vielleicht fühlt er sich ja auf Ihrem Niveau wohler, soll mir recht sein.



RE: unterschiedliche Ansichten über Dienstgruppen
in Politik 06.07.2010 23:43von GeorgeF (gelöscht)

Zitat von: Nante
Selbstverständlich kann ich eine Quelle angeben. Sie können Sie natürlich als befangen ansehen; das gleiche Problem, welches ich mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt habe:
Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte; Militärverlag der DDR 1985; Mitarbeit: Militärgeschichtliches Institut, MfNV, Militärakademie "Friedrich Engels", Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften usw, usw.
Der Beitrag ist natürlich viel länger, ich habe lediglich einige Sätze verkürzt wiedergegeben.
Es gibt da einen qualitativ konkreten Unterschied zwischen MgFA und dem MfNV. Während das MgFA etliche international anerkannte Veröffenlichungen aufzuweisen hat (zB Aufdecken der Lügen der damaligen Fuftwaffe über Guernika) - selbst in Moskau akzeptiert* - stand das MfNV von Anfang an unter der Aufsicht der Partei, der SED und nur veröffentlicht, was der Partei genehm oder in deren Interesse stand. So sind denn auch die Behauptungen über die "Dienstgruppen" reine Zweckpropaganda der SED, um die eigene massive Aufrüstung bereits ab 1950 zu beschönigen.
* Bereits lange vor der Wende war zB das Buch des BW-Generals Dr. Reinhard "Die Wende vor Moskau" Lehrstoff der Roten Armee.

Zitat von: semipermeabel
Öffentlich ist ok.
Wann und wo gedient? Nein, war Spaß. In welcher Periode war Ihre Schulzeit. Die Entwicklung der Staatsdoktrin der DDR war einer stetigen Wandlung unterworfen. Der Dogmatismus erreichte wohl 68 seinen Höhepunkt mit einer konsequenten Abwärtsbewegung bis 89.
Aber eigentlich entfernen wir uns schon sehr weit von Strangthema. Ist schon ulkig. Hier im Israelthema beginnt die DDR zu dominieren wie die Linkspartei viele Themen bei spon.
Ich finde, wir sollten den MO-sysop ersuchen ein eigenes Thema dazu aufzumachen und diesen Tröt seinem eigentlichen Zweck zu widmen.


Zitat von: GeorgeF
Warum diese entehrende Kritik? Überleben und Arbeiten in der DDR war fraglos mit einem Mindestmass an Anpassung verbunden - so wie in allen Diktaturen und Gewaltregimen.
<i>Nicht nur in Diktaturen. Denken Sie nicht auch an Ihren Fahneneid? Auch Sie mußten sich anpassen.</i>
Ich habe keinen "Fahneneid" geschworen, sndern mich verpflichtet, "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen". Ich hoffe, Ihnen dämmert der Unterschied.
<i>Ihren Weg konsequent zu gehen und dabei Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen war weder Konrad Weiss vergönnt noch Richard Schröder noch Joachim Gauck noch Manfred Stolpe.
Wer sich entweder mit dem Staatsapparat arrangierte oder durch die Zusammenarbeit Staat-Kirche per se in einem Freiraum bewegte, braucht sich keine großen Lorbeeren an das Revers zu heften.
Zitat von: GeorgeF
Nein, ich rede nicht den Heuchlern der "inneren Emigration" das Wort, nun denen, die an moralisch unbezweifelbarer Stelle ihre Arbeit gemacht und dennoch ihre Haltung bewahrt haben. Ich denke, Ihr Vorwurf an Konrad Weiss ist unangemessen und töricht. Um wieviel mehr hat sich denn ein Gysi dem DDR-Regime angebiedert?
Gysi hat sich nicht angebiedert. Der hat einfach seine Mandanten vertreten und dadurch "Behördenkontakte" nicht vermeiden können.</i>
Er war Privilegierter im System, Angehöriger der Nomenklatura und hatte damit gewisse Freiheiten. Gysis Situation mit der eines Weiss, Schröder oder Gauck zu vergleichen, ist schon ein bisschen infam. Gysi hatte eben nicht nur unvermeidliche Behördenkontakte, er war williger Diener des Systems - die IM-Geschichte bleibt ungeklärt.



Zitat von: Nante
Wann und wo gedient? Nein, war Spaß. In welcher Periode war Ihre Schulzeit. Die Entwicklung der Staatsdoktrin der DDR war einer stetigen Wandlung unterworfen. Der Dogmatismus erreichte wohl 68 seinen Höhepunkt mit einer konsequenten Abwärtsbewegung bis 89.
Aber eigentlich entfernen wir uns schon sehr weit von Strangthema. Ist schon ulkig. Hier im Israelthema beginnt die DDR zu dominieren wie die Linkspartei viele Themen bei spon.
Ich finde, wir sollten den MO-sysop ersuchen ein eigenes Thema dazu aufzumachen und diesen Tröt seinem eigentlichen Zweck zu widmen.
Meine Schulzeit fiel in den von Ihnen genannten Zeitraum. Ich bin 1964 eingeschult worden.
Eine Betrachtung der Situation in NO ohne geschichtliche Hintergründe finde ich zu einseitig. Dass die DDR scheinbar dominiert liegt daran, dass dazu einiges zu sagen ist.


Zitat von: Nante
Ich bin interessiert an Ihren Erlebnissen. Bitte versuchen Sie nach Einflußfaktoren zu differenzieren.
Meine Erlebnisse zum Thema? Die würden den Ramen eines solchen Forums deutlich sprengen - sie wären wohl ein Buch wert, in dem sowohl von Emotionen, sehr persönlichen Erfahrungen als auch von Versuchen nüchterner Betrachtung die Rede sein müsste. Die Einflussfaktoren? Eltern? Schule? Freunde? Miliärische Umgebung? Reisen in alle Welt? Gewiss doch, aber gewiss kein ideologisches Brainwashing.



Zitat von: Nante
Viele Foristen versuchen sich eben auf der Ebene der Argumente geistig gewinnstrebend auszutauschen.
Auch wenn die Positionen sehr unterschiedlich sind.
"Würstchen maga" wehrt sich eben noch aus diesem erlauchten Kreis auf Ihr Niveau herabgezogen zu werden.
Wir haben zwar einige Meinungsunterschiede bzgl. der DDR (wobei ich dafür bin, vor einer schnellen Verurteilung zuerst einmal die Sachlage zu eruieren), aber ich fühle mich auf deinem Niveau wohler.
Grüße nach Berlin
"Würstchen maga" :-)

RE: unterschiedliche Ansichten über Dienstgruppen
in Politik 07.07.2010 00:24von GeorgeF (gelöscht)

Zitat von: Nante
Ja, ja, ich weiß, Sie dünken sich Ihre Institute besser.... Ich mache Ihnen einen Vorschlag, ich scanne die Seiten, lade sie und Sie können sich die selbst angucken.
Danke, aber die Arbeiten des NfNV dürften auf ähnlichem Niveau liegen wie die Promotionen der StaSi-Hochschule.
Und kommen Sie mir nicht mit dem "Recht des Siegers". Die Geschichte hat zweifelsfrei erwiesen, dass die DDR an einem gigantischen Selbstbetrug zugrunde gegangen ist - dazu gehört auch deren konsequente Verfälschung der Geschichte.

Zitat von: GeorgeF![]()
Ich habe keinen "Fahneneid" geschworen, sndern mich verpflichtet, "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen". Ich hoffe, Ihnen dämmert der Unterschied.
In dem mir vorliegenden Buch "Symbole und Zeremoniell", witzigerweise gerade vom Militärgeschichtlichem Forschungsamt -1991- nehmen die Autoren auf den Seiten 92/93 gerade Bezug auf die Eidesformel der Beamten und schrieben dann: "-im Text des Fahneneides ist die Verfassung anders als beim Beamteneid nicht erwähnt."
Die Kollegen Wissenschaftler bejahen also die Existenz eines Eides.
Zitat von: GeorgeF
Er war Privilegierter im System, Angehöriger der Nomenklatura und hatte damit gewisse Freiheiten.
Das scheint systemübergreifend so zu sein.
Zitat von: GeorgeF
Gysis Situation mit der eines Weiss, Schröder oder Gauck zu vergleichen, ist schon ein bisschen infam. Gysi hatte eben nicht nur unvermeidliche Behördenkontakte, er war williger Diener des Systems - die IM-Geschichte bleibt ungeklärt.
Das gebe ich zu, aber nur ein bißchen infam.


RE: An Konrad Weiss antworten
Zitat von: semipermeabel
Antisemitismus nahm ich in der DDR als eine unterschwelig vorhande Tatsache wahr.
Im Volk also.
Sie meinen, die SED sei mit "dem Volk" identisch gewesen? Da darf ich doch auch als eingefleischter BRD-Bürger leise Zweifel anmelden.

RE: unterschiedliche Ansichten über Dienstgruppen
in Politik 07.07.2010 00:32von semipermeabel (gelöscht)

Zitat von: GeorgeF
Danke, aber die Arbeiten des NfNV dürften auf ähnlichem Niveau liegen wie die Promotionen der StaSi-Hochschule.
Und kommen Sie mir nicht mit dem "Recht des Siegers". Die Geschichte hat zweifelsfrei erwiesen, dass die DDR an einem gigantischen Selbstbetrug zugrunde gegangen ist - dazu gehört auch deren konsequente Verfälschung der Geschichte.
Und bevor mich jemand fragt, warum ich hier schreibe: genau deshalb.
Ob in NO oder wo immer, es geht um Doktrien, Utopien, Macht.


Zitat von: GeorgeFRE: An Konrad Weiss antworten
Zitat von: semipermeabel
Antisemitismus nahm ich in der DDR als eine unterschwelig vorhande Tatsache wahr.
Im Volk also.
Sie meinen, die SED sei mit "dem Volk" identisch gewesen? Da darf ich doch auch als eingefleischter BRD-Bürger leise Zweifel anmelden.
Die SED hätte das gern gehabt!
Antisemitismus stand nirgendwo dran, er war einfach. Entstanden durch Unwissenheit und, wie ich bereits schrieb, geschickte Propaganda. So entstanden Automatismen: wenn die Palästinenser unsere Freunde sind, dann sind die Israelis unsere Feinde.


Nante schrieb:
"In dem mir vorliegenden Buch "Symbole und Zeremoniell", witzigerweise gerade vom Militärgeschichtlichem Forschungsamt -1991- nehmen die Autoren auf den Seiten 92/93 gerade Bezug auf die Eidesformel der Beamten und schrieben dann: "-im Text des Fahneneides ist die Verfassung anders als beim Beamteneid nicht erwähnt."
Die Kollegen Wissenschaftler bejahen also die Existenz eines Eides."
Ich kenne den Text meines Eides und der bezieht sich unzweifelhaft auf das Grundgesetz mit den Worten: "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Eben jenes Recht und jene Freiheiten sind im Grundgesetz eindeutig beschrieben und unzweifelhaft mit dem Eid gemeint. Irgendwelche anderen Rechte sind nicht erkennbar.
Der Eid wird auch nicht auf eine imaginäre Fahne abgelegt, sondern auf definierte Rechte und Freiheiten. Da können Sie mäkeln soviel Sie wollen.
Und wie lautete der Eid der NVA? (Nur mal so als Anregung zum Nachdenken)

Zitat von: GeorgeFRE: An Konrad Weiss antworten
Zitat von: semipermeabel
Antisemitismus nahm ich in der DDR als eine unterschwelig vorhande Tatsache wahr.
Im Volk also.
Sie meinen, die SED sei mit "dem Volk" identisch gewesen? Da darf ich doch auch als eingefleischter BRD-Bürger leise Zweifel anmelden.
Nein. Ihre Schlußfolgerung ist falsch. Das habe ich nicht geschrieben. aber es ist schon wieder viel zu spät um das aufzudröseln.
Ich melde bei Ihnen aber massive Zweifel an Ihrer Haltung : "Ich habe gute Institute und Du hast schlechte Institute und wenn Du mich fragst warum kann ich nur antworten, meine Politik gefällt mir besser..."
Das sollten wir nochmal besprechen.

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