#9426

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:06
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."


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#9427

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:15
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #9423
Zitat von FrieFie im Beitrag #9409
Zitat von Landegaard im Beitrag #9407
Zitat von FrieFie im Beitrag #9400
Zitat von Landegaard im Beitrag #9399

Wir haben uns das so sehr ausgesucht wie du. Manchmal macht Denken vor Schreiben halt doch Sinn.

Es gibt Foren, in denen Spam und Gewaltphantasien unterbunden werden.
Es gibt Gründe, warum ich zu einem anderen Forum gewechsellt war und mich hier lange nicht mehr eingeloggt hatte.
Das hatte auch mit Erfahrungen hier mit einem gewissen Thurner und den in seinem Schlepptau auftauchenden Holocuastleugnern zu tun, mit Erfahrungen im anderen Forum und viel Beobachtung und Nachdenken über Umgangsformen und Freiheiten im Netz, und deren Auswirkungen.
Und da hier ja auch Meinungsfreiheit herrscht, erlaube ich mir, die (fehlende) Moderation hier zu kritisieren, und die vermeintliche Toleranz, durch die sich ein Pepe hier ausleben kann.





Du hast tatsächlich etwas ganz anderes geschrieben. Ich helfe:

"Ja, armselig.
Macht es Spaß, so einen talentlosen Hofnarren zu haben? Oder dient er dazu, dass sich die anderen im Vergleich gemäßigt fühlen dürfen?"

Erklär doch mal, inwiefern bspw mir das Geschreibsel eines Pepe mehr als Dir erlaubt, mich gemäßigt fühlen zu dürfen?

Wenn Du die fehlende Moderation kritisieren willst, dann tue das doch einfach.

Es geht sogar beides, die fehlende Moderation UND die fehlende Reaktion der Foristen zu kritisieren.


Dann tue halt beides. Und, warum sollte ich mich jetzt gemäßigter fühlen können?

Ein Wort: Ich fürchte, Du rechnest dem wirren Geschreibsel zu viel Bedeutung zu. Das arme Ding weißt doch selbst nicht, was es schreibt. Du solltest vielleicht mal zur Kenntnis nehmen, dass hier einige ein Jahr mehr Erfahrung damit haben als Du. Aber mühe Dich gerne ab.


Neben so einem Troll fühlen sich die eigenen persönlichen Beleidigungen gegenüber anderen anscheinend schon wie normaler Umgangston an.

Troll ist Troll, und wie viel Aufemrksamkeit dieser generiert, sieht man an dem ominösen Punktesystem, das sich nur durch Zählen der Klicks erklären lässt. So hat der Troll "Erfolg", selbst wenn ihr ihn ignoriert.


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#9428

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:19
von Pepe | 1.961 Beiträge

Ich ziehe euch halt magisch an.
Beckett würde jetzt sagen:
Das sind meine chirurgischen Eigenschaften.


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#9429

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:23
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von Pepe im Beitrag #9428
Ich ziehe euch halt magisch an.
Beckett würde jetzt sagen:
Das sind meine chirurgischen Eigenschaften.


Wer zieht hier wen an? Wer kommt denn immer wieder mit neuen Namen und Geschlechtern angekrochen, um seinen immer gleichen Scheiß auszukübeln?



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#9430

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:24
von Pepe | 1.961 Beiträge

Philosophie wäre nix für dich.


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#9431

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 18:33
von Leto_II. | 27.833 Beiträge
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#9432

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 19:09
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #9431
Ganz interessant:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Fuer-Russ...le23840110.html


Mindestens genau so interessant, wenn nicht noch mehr:

Gewinnspektakel in deutschen Großkonzernen
Irritierende Zitate sind aus den Zentralen deutscher Großunternehmen zu hören:


Das Auftrags- und Umsatzwachstum sei »beeindruckend«, sagte der Siemens-Vorstandschef Roland Busch bei der Vorstellung der jüngsten Bilanz. Der Cashflow: »überragend«. Der Gewinn im industriellen Geschäft: »historisch«. 4,4 Milliarden Euro Gewinn verbuchte der Münchner Technologiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr.

»Es wird ein hervorragendes, voraussichtlich ein Rekordjahr für die Konzerne werden«, sagt auch Henrik Ahlers, Deutschlandchef der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY.

Um fast ein Drittel stieg der Umsatz der Großunternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, auf den Höchstwert von 1,8 Billionen Euro. Aber ist nicht überall von Krise die Rede? Erst Corona, dann Russlands Angriffskrieg – hieß es da nicht, die Wirtschaft würde ins Straucheln geraten? Hohe Energiepreise, unterbrochene Lieferketten, Personalengpässe – sollten wir nicht alle den Gürtel enger schnallen? Geriete nicht womöglich gar unser Wohlstand in Gefahr?

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...91-753d46d90b8e



zuletzt bearbeitet 12.01.2023 20:06 | nach oben springen

#9433

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 19:36
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #9432
Zitat von Leto_II. im Beitrag #9431
Ganz interessant:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Fuer-Russ...le23840110.html


Mindestens genau so interessant, wenn nicht noch mehr:

Gewinnspektakel in deutschen Großkonzernen
Irritierende Zitate sind aus den Zentralen deutscher Großunternehmen zu hören:


Das Auftrags- und Umsatzwachstum sei »beeindruckend«, sagte der Siemens-Vorstandschef Roland Busch bei der Vorstellung der jüngsten Bilanz. Der Cashflow: »überragend«. Der Gewinn im industriellen Geschäft: »historisch«. 4,4 Milliarden Euro Gewinn verbuchte der Münchner Technologiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr.

»Es wird ein hervorragendes, voraussichtlich ein Rekordjahr für die Konzerne werden«, sagt auch Henrik Ahlers, Deutschlandchef der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY.

Um fast ein Drittel stieg der Umsatz der Großunternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, auf den Höchstwert von 1,8 Billionen Euro. Aber ist nicht überall von Krise die Rede? Erst Corona, dann Russlands Angriffskrieg – hieß es da nicht, die Wirtschaft würde ins Straucheln geraten? Hohe Energiepreise, unterbrochene Lieferketten, Personalengpässe – sollten wir nicht alle den Gürtel enger schnallen? Geriete nicht womöglich gar unser Wohlstand in Gefahr?

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...91-753d46d90b8e


Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.



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#9434

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 19:51
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #9433
Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.


Und jetzt?


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#9435

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 20:46
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #9434
Zitat von Landegaard im Beitrag #9433
Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.


Und jetzt?



Öfter mal auf Warnungen hören und nicht so tun, als wäre der Bierdeckel vor der Nase die Entdeckung des Rads. Jetzt kann man das Geld ja nicht mehr zurückfordern ohne sich lächerlich zu machen. Was strenggenommen bereits geschehen ist.



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#9436

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 20:59
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von Pepe im Beitrag #9430
Philosophie wäre nix für dich.


Siehste Friefie, zu dieser Qualität an Antwort ist es fähig. Und das ist reproduzierbar, verlässlich. Wie mit diesem Hündchen und dem Glöckchen.

Da musst Du mit der Debatte weit vorne anfangen. Etwa bei der Atmung oder so. Wenn es Dir das Gefühl gibt, für die Demokratie aktivistisch zu werden, hau rein.

btw: Soll ich meine Frage noch ein drittes Mal stellen?



zuletzt bearbeitet 12.01.2023 21:00 | nach oben springen

#9437

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 21:10
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #9436
Zitat von Pepe im Beitrag #9430
Philosophie wäre nix für dich.


Siehste Friefie, zu dieser Qualität an Antwort ist es fähig. Und das ist reproduzierbar, verlässlich. Wie mit diesem Hündchen und dem Glöckchen.

Da musst Du mit der Debatte weit vorne anfangen. Etwa bei der Atmung oder so. Wenn es Dir das Gefühl gibt, für die Demokratie aktivistisch zu werden, hau rein.

btw: Soll ich meine Frage noch ein drittes Mal stellen?

Wenn Du das möchtest, kannst Du auch noch ein paar mal nachfragen, aber für meinen Teil wurde die Frage beantwortet und das Thema auch erschöpfend erörtert.
Irgendwas erreichen kann ich hier doch sowieso nicht, weder beim derzeitigen Troll noch den verehrten Foristen.
Die Sache mit der Meinungsfreiheit ist aber auch insofern interessant, als man auch ohne einen Erfolg zu erwarten die Meinung äußern kann.


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#9438

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 21:14
von Leto_II. | 27.833 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #9437

Die Sache mit der Meinungsfreiheit ist aber auch insofern interessant, als man auch ohne einen Erfolg zu erwarten die Meinung äußern kann.


Findest Du etwa gut, dass Privatunternehmen Rechtsprechung betreiben (müssen)?


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#9439

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 21:20
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #9437
Zitat von Landegaard im Beitrag #9436
Zitat von Pepe im Beitrag #9430
Philosophie wäre nix für dich.


Siehste Friefie, zu dieser Qualität an Antwort ist es fähig. Und das ist reproduzierbar, verlässlich. Wie mit diesem Hündchen und dem Glöckchen.

Da musst Du mit der Debatte weit vorne anfangen. Etwa bei der Atmung oder so. Wenn es Dir das Gefühl gibt, für die Demokratie aktivistisch zu werden, hau rein.

btw: Soll ich meine Frage noch ein drittes Mal stellen?

Wenn Du das möchtest, kannst Du auch noch ein paar mal nachfragen, aber für meinen Teil wurde die Frage beantwortet und das Thema auch erschöpfend erörtert.


:)

Nichts dergleichen hast Du. Du hast eine Behauptung aufgestellt und kannst nichts sinnvolles zu deren Untermauerung auf mehrmaliges Nachfragen einbringen. Zum wiederholten Male.

Ebenfalls Zeitverschwendung



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#9440

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 21:55
von Maga-neu | 35.185 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #9426
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."





Ich habe nicht eine ethnische Teilung nach objektiven, sondern nach subjektiven Kriterien gefordert. Wer will zur Ukraine, wer will zu Russland. Wie die Stimmung im Land ist, wissen wir nicht, da wir ja nur "gefilterte" (Euphemismus) Berichte bekommen. Ich würde mich nicht trauen, eine solide Aussage zu machen, sondern höchstens Mutmaßungen anzustellen. Aber wenn man der Lückenpresse folgt, dann steht ein ganzes Volk gegen die Invasoren... Und die Iraker rissen Säuglinge aus ihren Brutkästen...

Auch die Berichte über das, was in den besetzten Gebieten passiert, sind gefiltert; dass Kriegsverbrechen geschehen, ist klar, welches Ausmaß diese haben, nicht. Ich möchte auch nicht als prorussisch eingestellter Ukrainer in Gebieten leben, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden - wie viele Ukrainer aus Furcht vor den Ukrainern nach Russland oder in die russischen Gebiete in der Ukraine geflohen sind, wissen wir nicht, weil - sie wurden ja samt und sonders "deportiert".

Ja, das Deportieren und Entwurzeln liegt den Russen im Blut. Du bemühst Beispiele aus der Sowjetunion, in der die Russen zwar die führende Rolle spielten, die aber keineswegs nur russisch war. Wir vergessen nicht die Ukrainer, Weißrussen, Armenier, Juden und vor allem nicht den Georgier (mit Berija waren es eigentlich zumindest zwei). Wenn du aber schreibst, dass Russland die Entwurzelung immer als probates Mittel eingesetzt hat, müssten sich in der fast tausendjährigen Geschichte Russlands viele Beispiele finden lassen.

Ehrlich, ich finde viel Antirussizismus nicht nur in Deinen Posts, würde ich mal überdenken. "Bemerkenswert" finde ich die implizite Gleichsetzung Russlands mit Nazi-Deutschland. Interessanterweise hat sich nahal, bei striktem Anti-Putin-Kurs, nie an antirussischen Posts beteiligt.

Ich finde es gut, dass du dich an der Diskussion beteiligst, aber weder kannst du mit "Erfolg" im Blog rechnen noch kann ich oder irgendein anderer Blogger das tun. Vielleicht führen manche Posts dazu, dass man eigene Positionen überdenkt, wie ich bspw. in Zusammenhang mit der katholischen Kirche, die ich sehr viel kritischer als vor, sagen wir, vier, fünf Jahren sehe.


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#9441

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 22:08
von Pepe | 1.961 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #9436
Zitat von Pepe im Beitrag #9430
Philosophie wäre nix für dich.


Siehste Friefie, zu dieser Qualität an Antwort ist es fähig. Und das ist reproduzierbar, verlässlich. Wie mit diesem Hündchen und dem Glöckchen.

Da musst Du mit der Debatte weit vorne anfangen. Etwa bei der Atmung oder so. Wenn es Dir das Gefühl gibt, für die Demokratie aktivistisch zu werden, hau rein.

btw: Soll ich meine Frage noch ein drittes Mal stellen?

maga ist zwar sehr gebildet. Beckett und Havel werden literarisch aber eher nicht sein Geschmack gewesen sein. Er kann Dir bei Deinen Defiziten auch nicht helfen.


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#9442

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 22:43
von Leto_II. | 27.833 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #9440
Zitat von FrieFie im Beitrag #9426
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."





Ich habe nicht eine ethnische Teilung nach objektiven, sondern nach subjektiven Kriterien gefordert. Wer will zur Ukraine, wer will zu Russland. Wie die Stimmung im Land ist, wissen wir nicht, da wir ja nur "gefilterte" (Euphemismus) Berichte bekommen. Ich würde mich nicht trauen, eine solide Aussage zu machen, sondern höchstens Mutmaßungen anzustellen. Aber wenn man der Lückenpresse folgt, dann steht ein ganzes Volk gegen die Invasoren... Und die Iraker rissen Säuglinge aus ihren Brutkästen...

Auch die Berichte über das, was in den besetzten Gebieten passiert, sind gefiltert; dass Kriegsverbrechen geschehen, ist klar, welches Ausmaß diese haben, nicht. Ich möchte auch nicht als prorussisch eingestellter Ukrainer in Gebieten leben, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden - wie viele Ukrainer aus Furcht vor den Ukrainern nach Russland oder in die russischen Gebiete in der Ukraine geflohen sind, wissen wir nicht, weil - sie wurden ja samt und sonders "deportiert".

Ja, das Deportieren und Entwurzeln liegt den Russen im Blut. Du bemühst Beispiele aus der Sowjetunion, in der die Russen zwar die führende Rolle spielten, die aber keineswegs nur russisch war. Wir vergessen nicht die Ukrainer, Weißrussen, Armenier, Juden und vor allem nicht den Georgier (mit Berija waren es eigentlich zumindest zwei). Wenn du aber schreibst, dass Russland die Entwurzelung immer als probates Mittel eingesetzt hat, müssten sich in der fast tausendjährigen Geschichte Russlands viele Beispiele finden lassen.

Ehrlich, ich finde viel Antirussizismus nicht nur in Deinen Posts, würde ich mal überdenken. "Bemerkenswert" finde ich die implizite Gleichsetzung Russlands mit Nazi-Deutschland. Interessanterweise hat sich nahal, bei striktem Anti-Putin-Kurs, nie an antirussischen Posts beteiligt.

Ich finde es gut, dass du dich an der Diskussion beteiligst, aber weder kannst du mit "Erfolg" im Blog rechnen noch kann ich oder irgendein anderer Blogger das tun. Vielleicht führen manche Posts dazu, dass man eigene Positionen überdenkt, wie ich bspw. in Zusammenhang mit der katholischen Kirche, die ich sehr viel kritischer als vor, sagen wir, vier, fünf Jahren sehe.


Im Extremfall war allerdings (fast) die ganze Sezessionsbewegen ein KGB-Überfall. Dann wäre Deine Argumentation ziemlich daneben. Dann hätte sich der Krieg vielleicht gelohnt und schmeckt nach mehr.


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#9443

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 23:20
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #9440
Zitat von FrieFie im Beitrag #9426
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."





Ich habe nicht eine ethnische Teilung nach objektiven, sondern nach subjektiven Kriterien gefordert. Wer will zur Ukraine, wer will zu Russland. Wie die Stimmung im Land ist, wissen wir nicht, da wir ja nur "gefilterte" (Euphemismus) Berichte bekommen. Ich würde mich nicht trauen, eine solide Aussage zu machen, sondern höchstens Mutmaßungen anzustellen. Aber wenn man der Lückenpresse folgt, dann steht ein ganzes Volk gegen die Invasoren... Und die Iraker rissen Säuglinge aus ihren Brutkästen...

Auch die Berichte über das, was in den besetzten Gebieten passiert, sind gefiltert; dass Kriegsverbrechen geschehen, ist klar, welches Ausmaß diese haben, nicht. Ich möchte auch nicht als prorussisch eingestellter Ukrainer in Gebieten leben, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden - wie viele Ukrainer aus Furcht vor den Ukrainern nach Russland oder in die russischen Gebiete in der Ukraine geflohen sind, wissen wir nicht, weil - sie wurden ja samt und sonders "deportiert".

Ja, das Deportieren und Entwurzeln liegt den Russen im Blut. Du bemühst Beispiele aus der Sowjetunion, in der die Russen zwar die führende Rolle spielten, die aber keineswegs nur russisch war. Wir vergessen nicht die Ukrainer, Weißrussen, Armenier, Juden und vor allem nicht den Georgier (mit Berija waren es eigentlich zumindest zwei). Wenn du aber schreibst, dass Russland die Entwurzelung immer als probates Mittel eingesetzt hat, müssten sich in der fast tausendjährigen Geschichte Russlands viele Beispiele finden lassen.

Ehrlich, ich finde viel Antirussizismus nicht nur in Deinen Posts, würde ich mal überdenken. "Bemerkenswert" finde ich die implizite Gleichsetzung Russlands mit Nazi-Deutschland. Interessanterweise hat sich nahal, bei striktem Anti-Putin-Kurs, nie an antirussischen Posts beteiligt.

Ich finde es gut, dass du dich an der Diskussion beteiligst, aber weder kannst du mit "Erfolg" im Blog rechnen noch kann ich oder irgendein anderer Blogger das tun. Vielleicht führen manche Posts dazu, dass man eigene Positionen überdenkt, wie ich bspw. in Zusammenhang mit der katholischen Kirche, die ich sehr viel kritischer als vor, sagen wir, vier, fünf Jahren sehe.



Es war schon immer möglich, dass ethnische Russen nach Russland und ukrainische Russen in die Ukraine übersiedeln, bzw in die und aus den "Volksrepubliken", darum ist Dein Vorschlag einer "Teilung nach subjektiven Kriterien" ziemlich sinnlos, zumal wir gerade einen Zustand haben, in dem mit Waffen und Menschenleben konkrete Grenzveräufe verändert werden.

Diese eine bescheuerte Lüge, basierend auf die Aussage einer einzigen Person vor 32 Jahren begründet also, überhaupt keinen Berichten mehr zu glauben.
Aber eine Oliver Stone-"Doku" verlinkst Du mir als Quelle....... das ist schon irgendwie lustig.

Zumal ich Dir schon mehrfach die sehr ausführlich belegte Dokumentation der Times verlinkt habe, in der per Drohnenbilder, Handydaten, Zeugenausagen und Auswertung von Truppenabzeichen exakt belegt wurde, wer in Butscha die Verbrechen beging.
Außerdem Berichte über die UN-Kommission. Zur Erinnerung: sowas gab es auch, um zu beweisen, dass im Irak 500.000 Kinder wegen der Sanktionen starben - da wird das Untersuchungsergebnis nicht angezweifelt.

Es liegt keinem Volk "im Blut", andere Völker zu deportieren. (Wie kommst Du nur auf solche Formulierungen?)
Auch in Russland kam die Order jeweils von der Regierung, nicht von Bürgern.
Mit "Russland" ist die Regierung in Moskau gemeint, wie Du sehr wohl weißt. Und egal wie die besetzt war mit zT Leuten aus den verschiedenen Teilen der Republik, waren für die Moskauer Regierung schon lange vor Gründung der Sowjetunion Deportationen probates Mittel. Wie der von mir verlinkte Wikipedia-Artikel ausführlich auflistet. (Guckst Du überhaupt in irgend welche verlinkten Quellen?)

Ich habe nur die extremsten Beispiele aus der Zeit des 2.WK zitiert. Eine "tausendjährige Geschichte" von Deportationen braucht es natürlich nicht, um Russlands Imperialismus und Umgang mit "einverleibten" Völkern zu belegen. Die USA haben ja auch keine 1000jährige Geschichte.

Ich bin nicht anti-russisch, sondern kritisiere die Poltik der heutigen russischen Regierung und halte gegen ihre Verdrehung von Geschichte.
Russen sind genauso verschieden wie alle anderen Völker von Kontinenten und großen Ländern, und ich würde sie nicht für die Verbrechen ihrer Regierung verantwortlich machen. Denn sie werden sehr gründlich durch Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit daran gehindert, sich selbst eine Meinung zu bilden oder gar Kritik zu äußern.
Die 300.000 Mobiliserten mussten mobilisert werden, weil sich nicht genug Freiwillige für den Spezialoperations-Fleischwolf in der Ukraine melden.

Und wo habe ich Russland mit Nazideutschland gleichgesetzt? Wenn Du da was implizierst, ist das Dein Problem.
Beide haben sich ihren ganz eigenen Platz in der Riege der genozidalen Diktaturen verdient.


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#9444

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.01.2023 23:22
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #9427
... an dem ominösen Punktesystem, das sich nur durch Zählen der Klicks erklären lässt. ...


Forums Thema erstellen 10 Punkte (Credits) :
Forums Beitrag erstellen 10 Punkte (Credits) :
Ein Gästebucheintrag schreiben Punkte (Credits) :
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Frageforum* - Antwort positiv bewertet Punkte (Credits) :
Frageforum* - Antwort negativ bewertet Punkte (Credits) :
Frageforum* - Antwort als korrekt markiert Punkte (Credits) :
Eine Seite im Wiki erstellen Punkte (Credits) :

Bei den mit einem * gekennzeichneten Einstellungen werden die Punkte dem Ersteller der Antwort gutgeschrieben (oder abgezogen), nicht dem bewertenden Mitglied.

Mehr kann man da kaum rausholen. Und das wissen auch fast alle.
Alle paar Jahre habe ich mal eine Art Reset gemacht, damit nicht jeder 5 Sterne hat. Heute mache ich es auch wieder. :-)
Aber ich sehe gerade, dass sich bei den Bewertungen etwas einstellen lässt.

Übrigens: Auf die Anzahl Sterne und die Punkte daneben habe ich zuletzt etwa 2014 geschaut.



zuletzt bearbeitet 12.01.2023 23:34 | nach oben springen

#9445

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 08:51
von Maga-neu | 35.185 Beiträge

Zitat von FrieFie im Beitrag #9443
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9440
Zitat von FrieFie im Beitrag #9426
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."





Ich habe nicht eine ethnische Teilung nach objektiven, sondern nach subjektiven Kriterien gefordert. Wer will zur Ukraine, wer will zu Russland. Wie die Stimmung im Land ist, wissen wir nicht, da wir ja nur "gefilterte" (Euphemismus) Berichte bekommen. Ich würde mich nicht trauen, eine solide Aussage zu machen, sondern höchstens Mutmaßungen anzustellen. Aber wenn man der Lückenpresse folgt, dann steht ein ganzes Volk gegen die Invasoren... Und die Iraker rissen Säuglinge aus ihren Brutkästen...

Auch die Berichte über das, was in den besetzten Gebieten passiert, sind gefiltert; dass Kriegsverbrechen geschehen, ist klar, welches Ausmaß diese haben, nicht. Ich möchte auch nicht als prorussisch eingestellter Ukrainer in Gebieten leben, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden - wie viele Ukrainer aus Furcht vor den Ukrainern nach Russland oder in die russischen Gebiete in der Ukraine geflohen sind, wissen wir nicht, weil - sie wurden ja samt und sonders "deportiert".

Ja, das Deportieren und Entwurzeln liegt den Russen im Blut. Du bemühst Beispiele aus der Sowjetunion, in der die Russen zwar die führende Rolle spielten, die aber keineswegs nur russisch war. Wir vergessen nicht die Ukrainer, Weißrussen, Armenier, Juden und vor allem nicht den Georgier (mit Berija waren es eigentlich zumindest zwei). Wenn du aber schreibst, dass Russland die Entwurzelung immer als probates Mittel eingesetzt hat, müssten sich in der fast tausendjährigen Geschichte Russlands viele Beispiele finden lassen.

Ehrlich, ich finde viel Antirussizismus nicht nur in Deinen Posts, würde ich mal überdenken. "Bemerkenswert" finde ich die implizite Gleichsetzung Russlands mit Nazi-Deutschland. Interessanterweise hat sich nahal, bei striktem Anti-Putin-Kurs, nie an antirussischen Posts beteiligt.

Ich finde es gut, dass du dich an der Diskussion beteiligst, aber weder kannst du mit "Erfolg" im Blog rechnen noch kann ich oder irgendein anderer Blogger das tun. Vielleicht führen manche Posts dazu, dass man eigene Positionen überdenkt, wie ich bspw. in Zusammenhang mit der katholischen Kirche, die ich sehr viel kritischer als vor, sagen wir, vier, fünf Jahren sehe.



Es war schon immer möglich, dass ethnische Russen nach Russland und ukrainische Russen in die Ukraine übersiedeln, bzw in die und aus den "Volksrepubliken", darum ist Dein Vorschlag einer "Teilung nach subjektiven Kriterien" ziemlich sinnlos, zumal wir gerade einen Zustand haben, in dem mit Waffen und Menschenleben konkrete Grenzveräufe verändert werden.

Diese eine bescheuerte Lüge, basierend auf die Aussage einer einzigen Person vor 32 Jahren begründet also, überhaupt keinen Berichten mehr zu glauben.
Aber eine Oliver Stone-"Doku" verlinkst Du mir als Quelle....... das ist schon irgendwie lustig.

Zumal ich Dir schon mehrfach die sehr ausführlich belegte Dokumentation der Times verlinkt habe, in der per Drohnenbilder, Handydaten, Zeugenausagen und Auswertung von Truppenabzeichen exakt belegt wurde, wer in Butscha die Verbrechen beging.
Außerdem Berichte über die UN-Kommission. Zur Erinnerung: sowas gab es auch, um zu beweisen, dass im Irak 500.000 Kinder wegen der Sanktionen starben - da wird das Untersuchungsergebnis nicht angezweifelt.

Es liegt keinem Volk "im Blut", andere Völker zu deportieren. (Wie kommst Du nur auf solche Formulierungen?)
Auch in Russland kam die Order jeweils von der Regierung, nicht von Bürgern.
Mit "Russland" ist die Regierung in Moskau gemeint, wie Du sehr wohl weißt. Und egal wie die besetzt war mit zT Leuten aus den verschiedenen Teilen der Republik, waren für die Moskauer Regierung schon lange vor Gründung der Sowjetunion Deportationen probates Mittel. Wie der von mir verlinkte Wikipedia-Artikel ausführlich auflistet. (Guckst Du überhaupt in irgend welche verlinkten Quellen?)

Ich habe nur die extremsten Beispiele aus der Zeit des 2.WK zitiert. Eine "tausendjährige Geschichte" von Deportationen braucht es natürlich nicht, um Russlands Imperialismus und Umgang mit "einverleibten" Völkern zu belegen. Die USA haben ja auch keine 1000jährige Geschichte.

Ich bin nicht anti-russisch, sondern kritisiere die Poltik der heutigen russischen Regierung und halte gegen ihre Verdrehung von Geschichte.
Russen sind genauso verschieden wie alle anderen Völker von Kontinenten und großen Ländern, und ich würde sie nicht für die Verbrechen ihrer Regierung verantwortlich machen. Denn sie werden sehr gründlich durch Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit daran gehindert, sich selbst eine Meinung zu bilden oder gar Kritik zu äußern.
Die 300.000 Mobiliserten mussten mobilisert werden, weil sich nicht genug Freiwillige für den Spezialoperations-Fleischwolf in der Ukraine melden.

Und wo habe ich Russland mit Nazideutschland gleichgesetzt? Wenn Du da was implizierst, ist das Dein Problem.
Beide haben sich ihren ganz eigenen Platz in der Riege der genozidalen Diktaturen verdient.


Genau, der Grenzverlauf wird sich meiner Prognose nach irgendwo zwischen dem Status Quo ante bellum - also vor dem 24. Februar, der Krieg ist ja eigentlich älter - und den Oblasten einpendeln, die annektiert wurden.
Eine "einzelne Person": Es war eine amerikanische PR-Agentur, die die Lüge erfunden hat. Und da ich selber in PR-Agenturen gearbeitet habe, bis es mir zum Halse heraushing, kann ich PR "riechen". Was glaubst du, wie viele amerikanische PR-Agenturen für Selenskyi arbeiten. Eigentlich ist er eine Kunstfigur.
Die Kriegsverbrechen in Butscha habe ich nicht angezweifelt. Die Frage nach dem systematischen Kriegsverbrechen in besetzten Gebieten bleibt.
"Moskau" ist also an allem Schuld. Gut, dann gehören die zwei Jahrhunderte, in denen Sankt Petersburg die Hauptstadt war, schon nicht zum Zeitraum, in denen Entwurzelung ein probates Mittel war. Die "einverleibten" Völker des russischen Imperiums blieben in der Regel dort, wo sie waren. Die Russen zwangen ihnen auch keine sexualneurotischen Regeln auf wie es die neuenglischen Puritaner mit den Indianerstämmen taten. Sie wurden auch, anders als die Indianerstämme, nicht in Reservaten zusammengepfercht. Russland hat eine fast tausendjährige Geschichte, die USA eine knapp 250-jährige.

Okay, wenn du statt Russland die Sowjetunion schreibst, dann hat diese zusammen mit Nazi-Deutschland und Mao-China einen Platz in massenmörderischen Diktaturen "verdient". Dass die Sowjetunion der Angegriffene im Zweiten Weltkrieg war und dass die Nazi-Verbrechen in der UdSSR schlimmer waren, als das, was Russland heute tut, sollte klar sein.



zuletzt bearbeitet 13.01.2023 08:52 | nach oben springen

#9446

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 09:36
von nahal | 24.493 Beiträge

Jetzt auch Finnland, Scholzi !!


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#9447

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 11:12
von FrieFie | 9.092 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #9445
Zitat von FrieFie im Beitrag #9443
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9440
Zitat von FrieFie im Beitrag #9426
Zitat von Maga-neu im Beitrag #9414
Zitat von FrieFie im Beitrag #9398

Und wieder tust Du so, als seien dann mit irgend einer neuen Grenzziehung die Probleme gelöst und müssten nur Putin und Selenskyj Sorgen um ihre Zukunft und Sicherheit machen.
Und es sterben nur Soldaten... das Leiden und Sterben von Zivilisten oder ob und wie die Bevölkerung mit einer neuen Teilung der Ukraine zurecht kommt, ist Dir nichtmal einen Nebensatz wert.
Die müssen halt ihren Lebensraum verlassen - so wie schon immer für Russland Entwurzelung als politisches Mittel probat war.
Dass damit erst recht der Ethnizismus gefördert und die antirussischen Stimmen in der Ukraine erst recht bestätigt würden... egal.
Hauptsache, irgend ein Vertrag ist unterschrieben.

Das oberste Ziel der "Militärischen Spezialoperation" ist die "Entnazifizierung" durch einen Sturz der Regierung in Kiyv. Ohne dieses Ziel erreicht zu haben, kann Putin nichts unterschreiben, ohne eine Niederlage einzugestehen.





Man hat in dieser Situation nur die Wahl zwischen Übeln; die Teilung zwischen Indien und Pakistan löste nicht die Probleme, sondern schuf auch neue. Aber ein Indien mit 600 Millionen Muslimen und 900 Millionen Hindus wäre noch problematischer gewesen.
Nein, es ist umgekehrt: Demjenigen, der für Frieden (oder Waffenstillstand) ist, liegen die Zivilisten am Herzen. Nicht der "die Ukraine muss siegen"-Fraktion.
"Entwurzelung war für Russland immer (!) ein probates Mittel" - worauf stützt sich dieser Satz? Man muss den russischen imperialen Gedanken nicht heiligsprechen, aber verglichen mit dem, was sich Engländer, Amerikaner und Spanier geleistet haben, war der russische (wie der osmanische) Imperialismus erträglich.
Gibt es noch ein Steigerung der antirussischen Stimmung in der Ukraine?

Man darf vermuten, dass Putin auf verschiedenen Ebenen denkt: Die beste Lösung wäre ein ukrainischer Satellitenstaat gewesen - ist nicht zu haben. Die zweitbeste Lösung wäre eine neutrale Ukraine gewesen - ist nicht zu haben. Die drittbeste Lösung wäre eine föderale Ukraine mit schwacher Zentrale gewesen - hat die Ukraine durch die Nichterfüllung des Minsker Abkommens abgelehnt. Die viertbeste Lösung wäre eine amputierte Ukraine, die nach Möglichkeit keinen Meereszugang besitzt - darum kämpft er. Davon zu trennen ist die offizielle Begründung einer "Denazifizierung". Wenn er Frieden schließt, muss er in gewisser Weise daran anknüpfen.


Die ethnischen Ukrainer leben schon lange mit ihren russischstämmigen Mitbürgern friedlich zusammen, haben kreuz und quer geheiratet, sprechen kreuz und quer Russisch und Ukrainisch, haben in Russland ukrainisch- und russischstämmige Familie.
Die antirussische Stimmung bezieht sich auf Russland, nicht die russisch-ukrainischen Mitbürger.

Eine ethnische Teilung würde Ethnizismus in der Ukraine schüren, weil sie zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten für beide Seiten führt.
(Schuldig geblieben bist Du eine Erklärung, was so eine Teilung soll, wenn auch die ethnisch russischen Ukrainer sie nicht verlangen - schon gar nicht als russische Annexion. )
Es würde also genau das verstärkt oder überhaupt erst ausgelöst, was für Putin Begründung für den Angriffskrieg war: ethnische Säuberungen.
Die seit 8 Jahren währende Teilung hat Putin ja auch nicht genügt. Und nun sollen ihm ein paar Prozent mehr Fläche einen dauerhaften Friedensvertrag abringen, nachdem so viele Russen dafür sterben mussten? Dafür soll er den Plan, den gesamten Süden einzunehmen und die Regierung zu stürzen, aufgeben?

Und wieder klammerst Du aus, was in den besetzten/annektierten Gebieten geschieht und was die Ukrainer nach einer Teilung in den russisch verwalteten Gebieten zu erwarten haben.

Der russische Imperialismus war erträglich, wenn man aus sicherer Entfernung in Europa oder den USA dabei zugesehen hat, wie Osteuropa und das nördliche Asien einverleibt und ganze Volksgruppen entwurzelt und deportiert oder ermordet wurden.
Schon vergessen? Oder verdrängt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_...en_in_der_UdSSR
Hier ein Ausschnitt der Aufzählung:
"Der totalen Deportation in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges waren sieben Völker ausgesetzt: Deutsche, Karatschaier, Kalmücken, Inguschen, Tschetschenen, Balkaren und Krim-Tataren. Die Deportationen waren begleitet von der Liquidierung ihrer Autonomie.

Wenngleich die Repressionen gegen diese Völker ihre spezifischen Merkmale besaßen, gab es dennoch Gemeinsamkeiten: das Bestreben, die Menschen einander anzugleichen, damit sie ihre Sprache, ihre Traditionen vergaßen und aufhörten, ihre Vorfahren zu ehren.

Auch die 200.000 Menschen große koreanische Minderheit im russischen Fernen Osten, die Korjo-Saram, wurden 1937 Opfer staatlicher Repressalien. Im Verlauf der Deportationen wurden die Koreaner auf Viehwaggons verladen und ebenso nach Kasachstan oder Usbekistan abtransportiert.
(...)
Infolge der ethnischen Deportationen von Völkern aus dem Nordkaukasus und von der Krim mussten etwa 870.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Zusammen mit den Deutschen macht die Zahl der in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 deportierten Staatsbürger ungefähr 2,3 Millionen Menschen aus. Die verlassenen Gebiete wurden, wiederum unter Zwang, von anderen Menschen besiedelt. Daraus ergibt sich eine Gesamtopferzahl der totalen ethnischen Deportationen von etwa drei Millionen Opfern."





Ich habe nicht eine ethnische Teilung nach objektiven, sondern nach subjektiven Kriterien gefordert. Wer will zur Ukraine, wer will zu Russland. Wie die Stimmung im Land ist, wissen wir nicht, da wir ja nur "gefilterte" (Euphemismus) Berichte bekommen. Ich würde mich nicht trauen, eine solide Aussage zu machen, sondern höchstens Mutmaßungen anzustellen. Aber wenn man der Lückenpresse folgt, dann steht ein ganzes Volk gegen die Invasoren... Und die Iraker rissen Säuglinge aus ihren Brutkästen...

Auch die Berichte über das, was in den besetzten Gebieten passiert, sind gefiltert; dass Kriegsverbrechen geschehen, ist klar, welches Ausmaß diese haben, nicht. Ich möchte auch nicht als prorussisch eingestellter Ukrainer in Gebieten leben, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden - wie viele Ukrainer aus Furcht vor den Ukrainern nach Russland oder in die russischen Gebiete in der Ukraine geflohen sind, wissen wir nicht, weil - sie wurden ja samt und sonders "deportiert".

Ja, das Deportieren und Entwurzeln liegt den Russen im Blut. Du bemühst Beispiele aus der Sowjetunion, in der die Russen zwar die führende Rolle spielten, die aber keineswegs nur russisch war. Wir vergessen nicht die Ukrainer, Weißrussen, Armenier, Juden und vor allem nicht den Georgier (mit Berija waren es eigentlich zumindest zwei). Wenn du aber schreibst, dass Russland die Entwurzelung immer als probates Mittel eingesetzt hat, müssten sich in der fast tausendjährigen Geschichte Russlands viele Beispiele finden lassen.

Ehrlich, ich finde viel Antirussizismus nicht nur in Deinen Posts, würde ich mal überdenken. "Bemerkenswert" finde ich die implizite Gleichsetzung Russlands mit Nazi-Deutschland. Interessanterweise hat sich nahal, bei striktem Anti-Putin-Kurs, nie an antirussischen Posts beteiligt.

Ich finde es gut, dass du dich an der Diskussion beteiligst, aber weder kannst du mit "Erfolg" im Blog rechnen noch kann ich oder irgendein anderer Blogger das tun. Vielleicht führen manche Posts dazu, dass man eigene Positionen überdenkt, wie ich bspw. in Zusammenhang mit der katholischen Kirche, die ich sehr viel kritischer als vor, sagen wir, vier, fünf Jahren sehe.



Es war schon immer möglich, dass ethnische Russen nach Russland und ukrainische Russen in die Ukraine übersiedeln, bzw in die und aus den "Volksrepubliken", darum ist Dein Vorschlag einer "Teilung nach subjektiven Kriterien" ziemlich sinnlos, zumal wir gerade einen Zustand haben, in dem mit Waffen und Menschenleben konkrete Grenzveräufe verändert werden.

Diese eine bescheuerte Lüge, basierend auf die Aussage einer einzigen Person vor 32 Jahren begründet also, überhaupt keinen Berichten mehr zu glauben.
Aber eine Oliver Stone-"Doku" verlinkst Du mir als Quelle....... das ist schon irgendwie lustig.

Zumal ich Dir schon mehrfach die sehr ausführlich belegte Dokumentation der Times verlinkt habe, in der per Drohnenbilder, Handydaten, Zeugenausagen und Auswertung von Truppenabzeichen exakt belegt wurde, wer in Butscha die Verbrechen beging.
Außerdem Berichte über die UN-Kommission. Zur Erinnerung: sowas gab es auch, um zu beweisen, dass im Irak 500.000 Kinder wegen der Sanktionen starben - da wird das Untersuchungsergebnis nicht angezweifelt.

Es liegt keinem Volk "im Blut", andere Völker zu deportieren. (Wie kommst Du nur auf solche Formulierungen?)
Auch in Russland kam die Order jeweils von der Regierung, nicht von Bürgern.
Mit "Russland" ist die Regierung in Moskau gemeint, wie Du sehr wohl weißt. Und egal wie die besetzt war mit zT Leuten aus den verschiedenen Teilen der Republik, waren für die Moskauer Regierung schon lange vor Gründung der Sowjetunion Deportationen probates Mittel. Wie der von mir verlinkte Wikipedia-Artikel ausführlich auflistet. (Guckst Du überhaupt in irgend welche verlinkten Quellen?)

Ich habe nur die extremsten Beispiele aus der Zeit des 2.WK zitiert. Eine "tausendjährige Geschichte" von Deportationen braucht es natürlich nicht, um Russlands Imperialismus und Umgang mit "einverleibten" Völkern zu belegen. Die USA haben ja auch keine 1000jährige Geschichte.

Ich bin nicht anti-russisch, sondern kritisiere die Poltik der heutigen russischen Regierung und halte gegen ihre Verdrehung von Geschichte.
Russen sind genauso verschieden wie alle anderen Völker von Kontinenten und großen Ländern, und ich würde sie nicht für die Verbrechen ihrer Regierung verantwortlich machen. Denn sie werden sehr gründlich durch Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit daran gehindert, sich selbst eine Meinung zu bilden oder gar Kritik zu äußern.
Die 300.000 Mobiliserten mussten mobilisert werden, weil sich nicht genug Freiwillige für den Spezialoperations-Fleischwolf in der Ukraine melden.

Und wo habe ich Russland mit Nazideutschland gleichgesetzt? Wenn Du da was implizierst, ist das Dein Problem.
Beide haben sich ihren ganz eigenen Platz in der Riege der genozidalen Diktaturen verdient.


Genau, der Grenzverlauf wird sich meiner Prognose nach irgendwo zwischen dem Status Quo ante bellum - also vor dem 24. Februar, der Krieg ist ja eigentlich älter - und den Oblasten einpendeln, die annektiert wurden.
Eine "einzelne Person": Es war eine amerikanische PR-Agentur, die die Lüge erfunden hat. Und da ich selber in PR-Agenturen gearbeitet habe, bis es mir zum Halse heraushing, kann ich PR "riechen". Was glaubst du, wie viele amerikanische PR-Agenturen für Selenskyi arbeiten. Eigentlich ist er eine Kunstfigur.
Die Kriegsverbrechen in Butscha habe ich nicht angezweifelt. Die Frage nach dem systematischen Kriegsverbrechen in besetzten Gebieten bleibt.
"Moskau" ist also an allem Schuld. Gut, dann gehören die zwei Jahrhunderte, in denen Sankt Petersburg die Hauptstadt war, schon nicht zum Zeitraum, in denen Entwurzelung ein probates Mittel war. Die "einverleibten" Völker des russischen Imperiums blieben in der Regel dort, wo sie waren. Die Russen zwangen ihnen auch keine sexualneurotischen Regeln auf wie es die neuenglischen Puritaner mit den Indianerstämmen taten. Sie wurden auch, anders als die Indianerstämme, nicht in Reservaten zusammengepfercht. Russland hat eine fast tausendjährige Geschichte, die USA eine knapp 250-jährige.

Okay, wenn du statt Russland die Sowjetunion schreibst, dann hat diese zusammen mit Nazi-Deutschland und Mao-China einen Platz in massenmörderischen Diktaturen "verdient". Dass die Sowjetunion der Angegriffene im Zweiten Weltkrieg war und dass die Nazi-Verbrechen in der UdSSR schlimmer waren, als das, was Russland heute tut, sollte klar sein.


Aha, Du möchtest es also ausbuchstabiert haben, dass die Regierung Russlands auch mal 200 Jahre in St.Petersburg war. Wieder schön abgeleknt, denn: Ändert das irgendwas am Imperialismus und den Methoden Russlands und der Sowjetunion, oder dass ich damit meinte, dass ich eben nicht Russen hasse, sondern die Methoden der Regierung(en) kritisiere?
Nein.

Die Brutkastenlüge wurde mit der Aussage einer einzigen Person begründet (deren Hintergrund von der Presse nicht geprüft wurde), während die inzwischen zahlreichen Berichte über Kriegsverbrechen in der Ukraine auf verschiedensten Quellen mit verschiedensten Belegen und einem UN-Kommissionsbericht beruhen.
Angefangen beim anonymen Verscharren von toten Soldaten und Zivilisten, das in allen wieder befreiten Gebieten entdeckt wurde.
Sicher ist Zufall, dass all die verschiedenen russischen Truppen auf die gleiche Idee gekommen sind.
Sicher ist auch Zufall, dass überall Räume gefunden wurden, die laut Spuren und Zeugenaussagen zur Folter dienten.
Von systematisch keine Spur... ?
Systematisch finden jedenfalls keinerlei Untersuchungen oder Unterstützung der Aufklärung durch die UN von russischer Seite statt.

Aber macht ja nix, denn vor 32 Jahren gab es eine PR-Lüge, also ist alles Lüge... aber ein Hollywood-Regisseur, der ist für Dich seriös, wenn er eine vollkommen einseitige "Doku" mit Hollywood Stilmitteln dreht.
Vielleicht dreht er ja auch noch was über das Geiseldrama in Beslan, die Bombenattentate auf Wohnhäuser in Moskau, die Putin an die Macht spülten, oder Putins Umgang mit dem Untergang der Kursk, um zu zeigen, was das für ein aufrechter Mann ist und wie glaubwürdig seine PR ist.

Zu den vielen amerikanischen PR-Agenturen, die für Selenskyj arbeiten hast Du sicher Berichte, Belege und sowas?

"Regierung in Moskau" steht natürlich für die Regierungen Russlands bzw der Sowjetunion, einschließlich der in Pertersburg. Immerhin hattest Du wieder Gelegenheit, Deine überragende Bildung zur Schau zu stellen und vom Thema abzulenken, und gleichzeitig wieder zu beweisen, dass Du Quellen nicht liest, die man Dir verlinkt, denn: In der Auflistung der ethnischen Deportationen in der Geschichte Russlands sind auch die Methoden und Zahlen der Opfer genannt.

Welche Völker wurden in Russland/der UDSSR denn nicht deportiert? Schon vergessen, dass abgesehen von denn ethnischen Deportationen auch viele Millionen Bürger Russlands und der Sowjetunion mindestens zeitweise in Gulags Zwangsarbeit verrichten mussten oder zur Strafe für irgendwas verbannt wurden? Und dann war da noch die "Entkulakisierung" mit 2 bis 2,5Mio Umgesiedelten und einer halben Mio Opfern.
Ganze Städte wurden so gegründet, Eisenbahnen, Häfen und Straßen gebaut, ganze Industrien beruhten zeitweise zu 100% darauf.

Aber hey, es gab keine von Puritanern aufgezwungenen "sexualneurotischen Regeln", sondern nur ab der Oktoberrevolution zeitweise das Verbot von Religion, die anderen Zeiten starke Überwachung und Einschränkung, und zeitweise das Bestreben, Kultur und Geschichte der Völker auszulöschen... dann ist es ja nicht so wild gewesen.
Denn "in der Regel" durfte der Sowjetbürger in seinem Lebensraum verbleiben, wenn er nicht zu den Verbannten oder den ca. 30Mio Gulag-Insassen der SU gehörte, oder zu den aufgrund der Ethnie Deportierten.
Und sie wurden nicht in Reservate zusammengepfercht, sondern durften Wüsten, Wälder und Steppen neu besiedeln und Zwangsarbeit leisten unter ... naja, suboptimalen Bedingungen.
Und da haben wir noch gar nicht angefangen mit dem Holdomor, der als Völkermord eingestuft wird.

Hier nochmal der Hinweis: Ich spreche von Verbrechen der russischen und sowjetischen Regierungen an ihren eigenen Bürgern und Völkern, deren Gebiet sie beansprucht haben.
Ich spreche NICHT vom "bösen Russen", der Verbrechen wie Deportationen "im Blut" habe. Das warst Du.
Den Russen liegt auch nicht die Leibeigenschaft oder stille Erduldung ihrer diversen Tyrannen "im Blut".
Aber es ist ebenso Teil ihrer Geschichte wie der Holocaust Teil unserer Geschichte ist, und darf nicht in der Diskussion über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Ukraine "übersehen" werden, wie Putin und seine Propagandisten es tun.

"Aber die USA..." ist in dem Zusammenhang, mit Verlaub, sch**ßegal. Keine anderen Verbrechen relativieren die Mittel, mit denen die russische und sowjetische Bevölkerung unterworfen und unterdrückt wurde, oder dessen Folgen, oder wie Russland heute in der Ukraine vorgeht, oder dass dem allem ein Imperialismus zugrunde liegt.


Also ja, ich klammere (im Gegesatz zu Putin und seinen Anhängern) nicht weite Teile der russischen Geschichte aus.
Natürlich ist, was in der Ukraine geschieht, nicht so schlimm wie die Verbrechen von 70 Jahren UDSSR oder 12 Jahren Nazideutschlands mit je einigen Millionen Toten... aber habe ich den Vergleich je gebracht oder je so etwas bescheuertes wie "Russland ist an allem Schuld" behauptet?



zuletzt bearbeitet 13.01.2023 13:53 | nach oben springen

#9448

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 13:19
von mbockstette | 12.380 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #9435
Zitat von mbockstette im Beitrag #9434
Zitat von Landegaard im Beitrag #9433
Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.


Und jetzt?


Öfter mal auf Warnungen hören und nicht so tun, als wäre der Bierdeckel vor der Nase die Entdeckung des Rads. Jetzt kann man das Geld ja nicht mehr zurückfordern ohne sich lächerlich zu machen. Was strenggenommen bereits geschehen ist.


"Strenggenommen" sollte man wissen, über was man spricht:

Die Vergabe von "Zuschüssen" (á fonds perdu) und "Krediten" (Schulden) an Betriebe sind an viele Kriterien gebunden, so haben zum Beispiel Unternehmen, welche Gewinne für 2022 ausweisen gar keine oder nur beschränkte Ansprüche und müssen erhaltene Gelder komplett oder anteilig zurückzahlen.

Die Details für die Vergabe und Rückzahlungsverpflichtungen lassen sich hier nachlesen und widersprechen Deiner pauschalen Annahme: die "Gelder könnten ja nicht mehr zurückgefordert" werden.

https://www.bundesfinanzministerium.de/C...nternehmen.html

Auf jeden Fall ist es nicht Minister Habeck, der hier Gefahr läuft sich lächerlich zu machen. Frau Wagenknecht kommt auch nicht lächerlich rüber, sondern zunehmend befremdlicher.

Zitat
Mögliche Spaltung der Linken

Wagenknecht-Gruppe berät Zeitplan für Parteigründung

13.01.2023 - Die Pläne für die Gründung einer Wagenknecht-Partei werden nach SPIEGEL-Informationen konkreter. Linken-Altstar Gregor Gysi versucht, eine Spaltung der Partei noch zu verhindern.

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...65-c08ae85d0c75



zuletzt bearbeitet 13.01.2023 16:33 | nach oben springen

#9449

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 17:01
von Landegaard | 21.070 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #9448
Zitat von Landegaard im Beitrag #9435
Zitat von mbockstette im Beitrag #9434
Zitat von Landegaard im Beitrag #9433
Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.


Und jetzt?


Öfter mal auf Warnungen hören und nicht so tun, als wäre der Bierdeckel vor der Nase die Entdeckung des Rads. Jetzt kann man das Geld ja nicht mehr zurückfordern ohne sich lächerlich zu machen. Was strenggenommen bereits geschehen ist.


"Strenggenommen" sollte man wissen, über was man spricht:

Die Vergabe von "Zuschüssen" (á fonds perdu) und "Krediten" (Schulden) an Betriebe sind an viele Kriterien gebunden, so haben zum Beispiel Unternehmen, welche Gewinne für 2022 ausweisen gar keine oder nur beschränkte Ansprüche und müssen erhaltene Gelder komplett oder anteilig zurückzahlen.

Die Details für die Vergabe und Rückzahlungsverpflichtungen lassen sich hier nachlesen und widersprechen Deiner pauschalen Annahme: die "Gelder könnten ja nicht mehr zurückgefordert" werden.

https://www.bundesfinanzministerium.de/C...nternehmen.html

Auf jeden Fall ist es nicht Minister Habeck, der hier Gefahr läuft sich lächerlich zu machen. Frau Wagenknecht kommt auch nicht lächerlich rüber, sondern zunehmend befremdlicher.

Zitat
Mögliche Spaltung der Linken

Wagenknecht-Gruppe berät Zeitplan für Parteigründung

13.01.2023 - Die Pläne für die Gründung einer Wagenknecht-Partei werden nach SPIEGEL-Informationen konkreter. Linken-Altstar Gregor Gysi versucht, eine Spaltung der Partei noch zu verhindern.

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...65-c08ae85d0c75



Also was ist jetzt Dein Punkt: Die spudelnden Gewinne geben auskunft, dass gar keine Unterstützungsleistungen nötig waren, oder dass die Energiekrise gar nicht existiert, oder dass Unternehmen nicht davon betroffen sind?



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#9450

RE: Putin

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.01.2023 17:28
von Maga-neu | 35.185 Beiträge

Zitat von mbockstette im Beitrag #9448
Zitat von Landegaard im Beitrag #9435
Zitat von mbockstette im Beitrag #9434
Zitat von Landegaard im Beitrag #9433
Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wagenknecht Herrn Habeck warnte, dem Gejammer wegen der Energiepreise mit Unterstützungsleistungen zu begegnen.


Und jetzt?


Öfter mal auf Warnungen hören und nicht so tun, als wäre der Bierdeckel vor der Nase die Entdeckung des Rads. Jetzt kann man das Geld ja nicht mehr zurückfordern ohne sich lächerlich zu machen. Was strenggenommen bereits geschehen ist.


"Strenggenommen" sollte man wissen, über was man spricht:

Die Vergabe von "Zuschüssen" (á fonds perdu) und "Krediten" (Schulden) an Betriebe sind an viele Kriterien gebunden, so haben zum Beispiel Unternehmen, welche Gewinne für 2022 ausweisen gar keine oder nur beschränkte Ansprüche und müssen erhaltene Gelder komplett oder anteilig zurückzahlen.

Die Details für die Vergabe und Rückzahlungsverpflichtungen lassen sich hier nachlesen und widersprechen Deiner pauschalen Annahme: die "Gelder könnten ja nicht mehr zurückgefordert" werden.

https://www.bundesfinanzministerium.de/C...nternehmen.html

Auf jeden Fall ist es nicht Minister Habeck, der hier Gefahr läuft sich lächerlich zu machen. Frau Wagenknecht kommt auch nicht lächerlich rüber, sondern zunehmend befremdlicher.

Zitat
Mögliche Spaltung der Linken

Wagenknecht-Gruppe berät Zeitplan für Parteigründung

13.01.2023 - Die Pläne für die Gründung einer Wagenknecht-Partei werden nach SPIEGEL-Informationen konkreter. Linken-Altstar Gregor Gysi versucht, eine Spaltung der Partei noch zu verhindern.

https://www.spiegel.de/politik/deutschla...65-c08ae85d0c75

Mein like für eine Parteigründung durch Sahra Wagenknecht. Konkurrenz belebt das Geschäft.


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