Paul Lafargue
Die Religion des Kapitals
http://www.perlentaucher.de/buch/33578.html
Mit Begeisterung hat Michael Böhm diese wiederaufgelegte Schrift des Schwiegersohns von Karl Marx gelesen, die aus seiner Sicht es an "Witz und sprachlicher Eleganz" mit Autoren wie Heinrich Heine und Charles Dickens aufnehmen kann, und der auch aus heutiger Sicht immer noch als Prophet gelten kann, wie Böhm meint. Die Begeisterung speist sich für ihn im Wesentlichen aus den Textteilen, in denen die kapitalistische Welt als gewaltige Orgie des Tausches beschrieben wird, die alles zermalmt und aus den Angeln hebt und zu einer beispiellosen Ökonomisierung des Daseins geführt hat. Aber auch die Verve, mit der das Kapital als "Gefäß Gottes" geschildert wird, hat Böhm beeindruckt. Das Nachwort, das Jean Pierre Baudet zur deutschen Neuausgabe beigesteuert hat, bekommt ebenfalls gute Noten.