Zitat von Corto im Beitrag #796
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article248105944/Sahra-Wagenknecht-Ihre-Parteigruendung-belegt-das-Dilemma-der-Linken.html
Es wird spannend. Allzu grosse Erfolgschancen gebe ich BSW aber nicht.
Naja, es kommt drauf an, wem BSW die Stimmen wegnimmt.
Wenn von den Linken, dann fliegen die aus allen Parlamenten.
Ich halte noch inhaltlich eine Konkurrenz zur FDP und AFD für möglich. Die FDP darf nicht mehr viel verlieren, sonst fällt sie unter 5% und eine AfD, die nicht mehr von Rekord zu Rekord eilt, verliert mehr an Strahlkraft als an Prozenten.
Die Erfolgschancen von BSW mögen also vielleicht nicht in eigenem großen Erfolgen liegen, sondern in ihrer Wirkung auf die anderen Parteien.
Ich persönlich sehe aber ein Momentum für BSW, was ihre "Aufstehen"-Bewegungsalbernheit nicht hatte.
Sie besetzt viele Themen, die Deutschland umtreibt ähnlich wie eine AfD. Die üblichen Deligitimierungen als rechtsextreme Staatsfeindlichkeiten werden an Wagenknecht aber kaum haften bleiben.
Die Bloßstellung der grünen Wirtschaftspolitik als Wohlstandgefahr des Landes zeichnet sie ebenso hart wie Weidel das tut, aber auch hierbei ist sie glaubwürdiger.
In der Gesellschaftspolitik trifft sie einen Nerv, wenn sie die Irrelevanz von Gendern und Identitätspolitik kritisiert, weil sie glaubhaft ist, wenn sie als Sozialpolitikerin darin die Irrlichterei der Sozialparteien anprangert. Einer Weidel fehlen da Schwerpunkte, weil die alles angreift.
Vieles, was den Erfolg der AfD ausmacht, hat Wagenknecht im Angebot, ohne dass ihr die rechtsextreme Motive einer AfD unterstellbar sind. Was ich für ein Potential von 10 % halte, zu dem sich jeweils noch je 3 % von FDP und Linke gesellen könnten, vielleicht noch einige der vielen Wähler der SPD, die sich seit der Buwa schon wieder abgewendet haben.
Entscheidend wird wohl sein, wie erfolgreich man ihr Russlandergebenheit und/oder Rechtsradikalität andichten können wird
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