#426

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 19:18
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #423
Zitat von Maga-neu im Beitrag #419
Zitat von sayada.b. im Beitrag #414
Zitat von Maga-neu im Beitrag #404
Zitat von Leto_II. im Beitrag #403
Zitat von Maga-neu im Beitrag #402
[quote=Leto_II.|p165304][quote=Swann|p165297][quote=Leto_II.|p165296]

Heuchlerisch finde ich in diesem Zusammenhang den Standpunkt der RKK zur Familienplanung.



A


Ich will gar nichts gleichsetzen, sondern darauf verweisen, dass sozio-kulturelle Faktoren, bei denen die Religion die geringste Rolle einnimmt, für das Bevölkerungswachstum oder den Bevölkerungsrückgang verantwortlich sind. Nein, Italien ist ein reiches Land mit einem sehr ungleich verteilten Reichtum und einer - wie in allen europäischen Staaten zunehmenden - Vermögensschere.

Diese Spekulationen über afrikanische Päpste hat es seit 50 Jahren immer wieder gegeben. Ich habe vor dem Konklave bereits geschrieben, dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist. Einen hochgebildeten, aber sehr "europäischen" Papst durch einen ungebildeten Afrikaner abzulösen, machte nicht wirklich Sinn. Die Kirche hat in einigen Ländern wie dem Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi oder Angola Einfluss, das Bevölkerungswachstum ist aber, von einigen Staaten im Süden Afrikas abgesehen, übergreifend. Also kann man den Katholizismus als Erklärungsgrund beiseite lassen.



Trotzdem stimmt es einen (besser:eine) sehr traurig/bedenklich, selbst von Dir zu lesen: "dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist..."

Was ist denn das für eine Kirche? Wo hatten denn Jesus und seine Jünger studiert? Jaja, in 2000 Jahren hat sich viel geändert, ich weiß. Du brauchst es mir nicht zu belegen... Trotzdem finde ich es schade, daß es inzwischen weniger um Glauben und um so mehr um "politisches" Taktieren geht. Was wäre an Leuten wie Desmond Mpilo Tutu auszusetzen? Okay - einige Dinge wiß ich selbst, aber einige Dinge könnte ich persönlich an jedem Papst aussetzen... Nobody's perfect.


Damit meine ich das Bildungsniveau im Allgemeinen; es gibt natürlich Ausnahmen. (Man kann es mit dem Niveau vieler Kleriker im Mittelalter vergleichen.) Es hat leider genug Kirchen"fürsten" gegeben, deren Bildungsmangel sich negativ auf die Kirche ausgewirkt hat - der letzte Prominente war "Pio Nono" (Pius IX.). So jemanden brauchen wir nicht. An Tutu habe ich erst einmal nichts auszusetzen, aber so genau habe ich mich nicht mit ihm beschäftigt. Wenn es nur um politisches Taktieren ginge, wäre die Kirche besser beraten, die Armen zu vergessen und sich mit den Mächtigen zu verbünden. Genau das tut Franziskus aber nicht.




Nun - ich weiß nicht viel über Franzisklus und Du nicht über Tutu - wir sind also quitt! :-))
Und es bleibt offen, wer der bessere Papst für die Welt sein würde. Wobei ich (wie gesagt) gegen den aktuellen nix einzuwenden habe bislang. Eben weil er sich nicht in die alten Muster fügt und außerdem die Armen nicht vergißt. Meinen Respekt hat er jedenfalls!

Dennoch - ebenso wie die südafrikanische Kirche nach einem "eigenen Papst" lechzte, tat und tut es die afrikanische. Und? Die steht mir eben etwas näher, zumal mein Onkel über 20 Jahre dort (in Kamerun) für die französische Kirche (ev.) tätg war. Obwohl/trotzdem meine Tante dort ermordet wurde... (Und all dies bei meinen Genen/meiner Herkunft - schon verrückt, was?!) 5 von meinen 7 französischen Cousins und Cousinen sind in Kamerun geboren, das Herz meines Onkels ist noch heute dort zu Hause - und da ich ihn vergöttere, schlägt mein Herz für Afrika. Dort allein mangelnde Bildung zu verorten? Dies tut mir weh. Zumal es wie überall auf der Welt sein dürfte: es gibt engstirnige Geistliche und solche, die weiter sehen können...
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...

Okay, du hast deine afrikanischen Verwandten und ich habe Verwandte in Argentinien. Damit sind wir quitt. :-))

Ich sehe in Afrika nicht nur Bildungsmangel, keineswegs. Aber die afrikanischen Kandidaten - sie sind allesamt "Kreaturen" des Papstes, das heißt, sie werden vom Papst kreiert - haben mich nicht überzeugt. Vor allem nicht derjenige, der sich selbst ins Gespräch brachte. (So etwas "tut man" nicht. Ist dumm und kontraproduktiv.)


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#427

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 19:20
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #425
Wer bestimmt eigentlich, wer überhaupt gewählt werden darf?
Das Kirchenrecht. Gewählt werden darf jeder männliche, erwachsene und unverheiratete Katholik. (De iure, de facto beschränkt sich die Zahl der wirklichen Papabili auf eine oder zwei Hände voll.)


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#428

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 19:26
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Zitat von sayada.b. im Beitrag #423
Zitat von Maga-neu im Beitrag #419
Zitat von sayada.b. im Beitrag #414
Zitat von Maga-neu im Beitrag #404
Zitat von Leto_II. im Beitrag #403
Zitat von Maga-neu im Beitrag #402
[quote=Leto_II.|p165304][quote=Swann|p165297][quote=Leto_II.|p165296]

Heuchlerisch finde ich in diesem Zusammenhang den Standpunkt der RKK zur Familienplanung.



A


Ich will gar nichts gleichsetzen, sondern darauf verweisen, dass sozio-kulturelle Faktoren, bei denen die Religion die geringste Rolle einnimmt, für das Bevölkerungswachstum oder den Bevölkerungsrückgang verantwortlich sind. Nein, Italien ist ein reiches Land mit einem sehr ungleich verteilten Reichtum und einer - wie in allen europäischen Staaten zunehmenden - Vermögensschere.

Diese Spekulationen über afrikanische Päpste hat es seit 50 Jahren immer wieder gegeben. Ich habe vor dem Konklave bereits geschrieben, dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist. Einen hochgebildeten, aber sehr "europäischen" Papst durch einen ungebildeten Afrikaner abzulösen, machte nicht wirklich Sinn. Die Kirche hat in einigen Ländern wie dem Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi oder Angola Einfluss, das Bevölkerungswachstum ist aber, von einigen Staaten im Süden Afrikas abgesehen, übergreifend. Also kann man den Katholizismus als Erklärungsgrund beiseite lassen.



Trotzdem stimmt es einen (besser:eine) sehr traurig/bedenklich, selbst von Dir zu lesen: "dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist..."

Was ist denn das für eine Kirche? Wo hatten denn Jesus und seine Jünger studiert? Jaja, in 2000 Jahren hat sich viel geändert, ich weiß. Du brauchst es mir nicht zu belegen... Trotzdem finde ich es schade, daß es inzwischen weniger um Glauben und um so mehr um "politisches" Taktieren geht. Was wäre an Leuten wie Desmond Mpilo Tutu auszusetzen? Okay - einige Dinge wiß ich selbst, aber einige Dinge könnte ich persönlich an jedem Papst aussetzen... Nobody's perfect.


Damit meine ich das Bildungsniveau im Allgemeinen; es gibt natürlich Ausnahmen. (Man kann es mit dem Niveau vieler Kleriker im Mittelalter vergleichen.) Es hat leider genug Kirchen"fürsten" gegeben, deren Bildungsmangel sich negativ auf die Kirche ausgewirkt hat - der letzte Prominente war "Pio Nono" (Pius IX.). So jemanden brauchen wir nicht. An Tutu habe ich erst einmal nichts auszusetzen, aber so genau habe ich mich nicht mit ihm beschäftigt. Wenn es nur um politisches Taktieren ginge, wäre die Kirche besser beraten, die Armen zu vergessen und sich mit den Mächtigen zu verbünden. Genau das tut Franziskus aber nicht.




Nun - ich weiß nicht viel über Franzisklus und Du nicht über Tutu - wir sind also quitt! :-))
Und es bleibt offen, wer der bessere Papst für die Welt sein würde. Wobei ich (wie gesagt) gegen den aktuellen nix einzuwenden habe bislang. Eben weil er sich nicht in die alten Muster fügt und außerdem die Armen nicht vergißt. Meinen Respekt hat er jedenfalls!

Dennoch - ebenso wie die südafrikanische Kirche nach einem "eigenen Papst" lechzte, tat und tut es die afrikanische. Und? Die steht mir eben etwas näher, zumal mein Onkel über 20 Jahre dort (in Kamerun) für die französische Kirche (ev.) tätg war. Obwohl/trotzdem meine Tante dort ermordet wurde... (Und all dies bei meinen Genen/meiner Herkunft - schon verrückt, was?!) 5 von meinen 7 französischen Cousins und Cousinen sind in Kamerun geboren, das Herz meines Onkels ist noch heute dort zu Hause - und da ich ihn vergöttere, schlägt mein Herz für Afrika. Dort allein mangelnde Bildung zu verorten? Dies tut mir weh. Zumal es wie überall auf der Welt sein dürfte: es gibt engstirnige Geistliche und solche, die weiter sehen können...
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...

Okay, du hast deine afrikanischen Verwandten und ich habe Verwandte in Argentinien. Damit sind wir quitt. :-))

Ich sehe in Afrika nicht nur Bildungsmangel, keineswegs. Aber die afrikanischen Kandidaten - sie sind allesamt "Kreaturen" des Papstes, das heißt, sie werden vom Papst kreiert - haben mich nicht überzeugt. Vor allem nicht derjenige, der sich selbst ins Gespräch brachte. (So etwas "tut man" nicht. Ist dumm und kontraproduktiv.)



"So etwas "tut man" nicht. Ist dumm und kontraproduktiv"

Darin stimmen wir ja überein. (Drum ja meine Frage nach der Aussuchenden. Obwohl mir die Antwort klar ist...)


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#429

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 20:26
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.


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#430

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 22:12
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #428
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Zitat von sayada.b. im Beitrag #423
Zitat von Maga-neu im Beitrag #419
Zitat von sayada.b. im Beitrag #414
Zitat von Maga-neu im Beitrag #404
Zitat von Leto_II. im Beitrag #403
Zitat von Maga-neu im Beitrag #402
[quote=Leto_II.|p165304][quote=Swann|p165297][quote=Leto_II.|p165296]

Heuchlerisch finde ich in diesem Zusammenhang den Standpunkt der RKK zur Familienplanung.



A


Ich will gar nichts gleichsetzen, sondern darauf verweisen, dass sozio-kulturelle Faktoren, bei denen die Religion die geringste Rolle einnimmt, für das Bevölkerungswachstum oder den Bevölkerungsrückgang verantwortlich sind. Nein, Italien ist ein reiches Land mit einem sehr ungleich verteilten Reichtum und einer - wie in allen europäischen Staaten zunehmenden - Vermögensschere.

Diese Spekulationen über afrikanische Päpste hat es seit 50 Jahren immer wieder gegeben. Ich habe vor dem Konklave bereits geschrieben, dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist. Einen hochgebildeten, aber sehr "europäischen" Papst durch einen ungebildeten Afrikaner abzulösen, machte nicht wirklich Sinn. Die Kirche hat in einigen Ländern wie dem Kongo, Uganda, Ruanda, Burundi oder Angola Einfluss, das Bevölkerungswachstum ist aber, von einigen Staaten im Süden Afrikas abgesehen, übergreifend. Also kann man den Katholizismus als Erklärungsgrund beiseite lassen.



Trotzdem stimmt es einen (besser:eine) sehr traurig/bedenklich, selbst von Dir zu lesen: "dass das Bildungsniveau der afrikanischen Priester und Bischöfe i. A. niedrig ist..."

Was ist denn das für eine Kirche? Wo hatten denn Jesus und seine Jünger studiert? Jaja, in 2000 Jahren hat sich viel geändert, ich weiß. Du brauchst es mir nicht zu belegen... Trotzdem finde ich es schade, daß es inzwischen weniger um Glauben und um so mehr um "politisches" Taktieren geht. Was wäre an Leuten wie Desmond Mpilo Tutu auszusetzen? Okay - einige Dinge wiß ich selbst, aber einige Dinge könnte ich persönlich an jedem Papst aussetzen... Nobody's perfect.


Damit meine ich das Bildungsniveau im Allgemeinen; es gibt natürlich Ausnahmen. (Man kann es mit dem Niveau vieler Kleriker im Mittelalter vergleichen.) Es hat leider genug Kirchen"fürsten" gegeben, deren Bildungsmangel sich negativ auf die Kirche ausgewirkt hat - der letzte Prominente war "Pio Nono" (Pius IX.). So jemanden brauchen wir nicht. An Tutu habe ich erst einmal nichts auszusetzen, aber so genau habe ich mich nicht mit ihm beschäftigt. Wenn es nur um politisches Taktieren ginge, wäre die Kirche besser beraten, die Armen zu vergessen und sich mit den Mächtigen zu verbünden. Genau das tut Franziskus aber nicht.




Nun - ich weiß nicht viel über Franzisklus und Du nicht über Tutu - wir sind also quitt! :-))
Und es bleibt offen, wer der bessere Papst für die Welt sein würde. Wobei ich (wie gesagt) gegen den aktuellen nix einzuwenden habe bislang. Eben weil er sich nicht in die alten Muster fügt und außerdem die Armen nicht vergißt. Meinen Respekt hat er jedenfalls!

Dennoch - ebenso wie die südafrikanische Kirche nach einem "eigenen Papst" lechzte, tat und tut es die afrikanische. Und? Die steht mir eben etwas näher, zumal mein Onkel über 20 Jahre dort (in Kamerun) für die französische Kirche (ev.) tätg war. Obwohl/trotzdem meine Tante dort ermordet wurde... (Und all dies bei meinen Genen/meiner Herkunft - schon verrückt, was?!) 5 von meinen 7 französischen Cousins und Cousinen sind in Kamerun geboren, das Herz meines Onkels ist noch heute dort zu Hause - und da ich ihn vergöttere, schlägt mein Herz für Afrika. Dort allein mangelnde Bildung zu verorten? Dies tut mir weh. Zumal es wie überall auf der Welt sein dürfte: es gibt engstirnige Geistliche und solche, die weiter sehen können...
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...

Okay, du hast deine afrikanischen Verwandten und ich habe Verwandte in Argentinien. Damit sind wir quitt. :-))

Ich sehe in Afrika nicht nur Bildungsmangel, keineswegs. Aber die afrikanischen Kandidaten - sie sind allesamt "Kreaturen" des Papstes, das heißt, sie werden vom Papst kreiert - haben mich nicht überzeugt. Vor allem nicht derjenige, der sich selbst ins Gespräch brachte. (So etwas "tut man" nicht. Ist dumm und kontraproduktiv.)



"So etwas "tut man" nicht. Ist dumm und kontraproduktiv"

Darin stimmen wir ja überein. (Drum ja meine Frage nach der Aussuchenden. Obwohl mir die Antwort klar ist...)

Was bringt einen nach vorne? Linientreue, Gehorsam, administrative, diplomatische bzw. intellektuelle Fähigkeiten, eine Portion Glück, der richtige Gönner und vielleicht auch die passende Nationalität. Als Italiener stehen die Chancen, ins Kardinalkollegium aufgenommen zu werden, wahrscheinlich besser denn als Südafrikaner. Trotzdem dürfte das Kollegium in seiner Gesamtheit, bei allen Fehlbesetzungen, ein höheres Niveau als die nationalen Senate und Parlamente haben, mit denen es ungefähr vergleichbar ist.


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#431

RE: J'accuse

in Allgemeines 09.07.2013 22:13
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.


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#432

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 09:33
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.


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#433

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 12:31
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)


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#434

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 13:09
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.


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#435

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 13:24
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Ich war etwas ungenau mit der Formulierung "Bibelsprüche": Ich bezog mich auf den "Sitz im Leben", der von vielen kirchlichen Institutionen zu einem "mitten im Leben" umformuliert worden ist. Dieses "mitten im Leben" ist freilich abgedroschen. Fast so wie der "Kunde König". :-)

Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35


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#436

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 14:21
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.


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#437

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 16:32
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



zuletzt bearbeitet 10.07.2013 16:33 | nach oben springen

#438

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 17:34
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #437
Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



Sorry, ich hatte noch Matthäus 19,9 mit einbezogen, der dem Lukas klar widerspricht. Wenn Du die Timotheus-Stell subsumierst, wirst Du erkennen, dass da nicht viel Interpretationsspielraum bleibt und eine zölebatäre Lebensweise dem Amt in der Tat entgegensteht.

Je weniger Stellen zum Thema, desto weniger Widersprüchen.:)


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#439

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 18:00
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #437
Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



Sorry, ich hatte noch Matthäus 19,9 mit einbezogen, der dem Lukas klar widerspricht. Wenn Du die Timotheus-Stell subsumierst, wirst Du erkennen, dass da nicht viel Interpretationsspielraum bleibt und eine zölebatäre Lebensweise dem Amt in der Tat entgegensteht.

Je weniger Stellen zum Thema, desto weniger Widersprüchen.:)
Matthäus 19,9: "Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe."

Hmm, es wird immer kryptischer. Es geht in der Perikope um die Ehe und ihre Unauflöslichkeit. (Nun ja, davon hat sich die EKD inzwischen verabschiedet...) Es geht nicht um das Bischofs-(Aufseher)Amt.

So, nun zum Timotheus-Text, den du m. E. falsch auslegst: "aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 3 nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, 4 der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit."

Es geht dort um die Ehrbarkeit eines Bischofs, nicht um die Frage, ob er verheiratet sein soll oder nicht. Man müsste jetzt nicht "subsumieren", sondern die formgeschichtliche Methode anwenden, prüfen, welchen "Sitz im Leben" (hier ist der Terminus angemessen) der Text hat und wie der griechische Urtext aussieht. Es wird schnell klar, dass mit "eines Weibes Mann" gemeint ist, dass er nicht die Vielweiberei oder das Konkubinat praktizieren soll. Um ein "mitten im Leben" daraus zu konstruieren, wo es um Sittsamkeit und Ehrbarkeit geht, ist eines Juristen (subsumieren) würdig - eines Winkeladvokaten. :-)

Nein, eine zölibatäre Lebensweise steht dem Amt nicht entgegen. Es ist aber zu fragen, ob aus praktischen Gründen auf den Zölibat verzichtet werden kann und falls ja, wo. (Ich wäre für eine Übertragung der für die griechisch-katholischen Kleriker geltenden Regeln auf den gesamten katholischen Klerus.)



zuletzt bearbeitet 10.07.2013 18:01 | nach oben springen

#440

RE: J'accuse

in Allgemeines 10.07.2013 18:43
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #439
Zitat von Leto_II. im Beitrag #438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #437
Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



Sorry, ich hatte noch Matthäus 19,9 mit einbezogen, der dem Lukas klar widerspricht. Wenn Du die Timotheus-Stell subsumierst, wirst Du erkennen, dass da nicht viel Interpretationsspielraum bleibt und eine zölebatäre Lebensweise dem Amt in der Tat entgegensteht.

Je weniger Stellen zum Thema, desto weniger Widersprüchen.:)
Matthäus 19,9: "Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe."

Hmm, es wird immer kryptischer. Es geht in der Perikope um die Ehe und ihre Unauflöslichkeit. (Nun ja, davon hat sich die EKD inzwischen verabschiedet...) Es geht nicht um das Bischofs-(Aufseher)Amt.

So, nun zum Timotheus-Text, den du m. E. falsch auslegst: "aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 3 nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, 4 der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit."

Es geht dort um die Ehrbarkeit eines Bischofs, nicht um die Frage, ob er verheiratet sein soll oder nicht. Man müsste jetzt nicht "subsumieren", sondern die formgeschichtliche Methode anwenden, prüfen, welchen "Sitz im Leben" (hier ist der Terminus angemessen) der Text hat und wie der griechische Urtext aussieht. Es wird schnell klar, dass mit "eines Weibes Mann" gemeint ist, dass er nicht die Vielweiberei oder das Konkubinat praktizieren soll. Um ein "mitten im Leben" daraus zu konstruieren, wo es um Sittsamkeit und Ehrbarkeit geht, ist eines Juristen (subsumieren) würdig - eines Winkeladvokaten. :-)

Nein, eine zölibatäre Lebensweise steht dem Amt nicht entgegen. Es ist aber zu fragen, ob aus praktischen Gründen auf den Zölibat verzichtet werden kann und falls ja, wo. (Ich wäre für eine Übertragung der für die griechisch-katholischen Kleriker geltenden Regeln auf den gesamten katholischen Klerus.)



„1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, ... 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?“

– Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (C) 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart: [6]

In Verbindung mit Vers 5 wird m.E. ganz klar, das es sich um einen lebenserfahrenen Menschen handeln soll, der "mitten im Leben steht". Dem steht der Zölebat ganz klar entgegen.

Und dann gibt es ja auch noch Kapitel 4.


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#441

RE: J'accuse

in Allgemeines 13.07.2013 02:18
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #440
...
In Verbindung mit Vers 5 wird m.E. ganz klar, das es sich um einen lebenserfahrenen Menschen handeln soll, der "mitten im Leben steht". Dem steht der Zölebat ganz klar entgegen...



Dem steht auch noch ganz was anderes ganz klar entgegen. Die Kinder dürfen es dann ausbaden...


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#442

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 12:56
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #440
Zitat von Maga-neu im Beitrag #439
Zitat von Leto_II. im Beitrag #438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #437
Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



Sorry, ich hatte noch Matthäus 19,9 mit einbezogen, der dem Lukas klar widerspricht. Wenn Du die Timotheus-Stell subsumierst, wirst Du erkennen, dass da nicht viel Interpretationsspielraum bleibt und eine zölebatäre Lebensweise dem Amt in der Tat entgegensteht.

Je weniger Stellen zum Thema, desto weniger Widersprüchen.:)
Matthäus 19,9: "Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe."

Hmm, es wird immer kryptischer. Es geht in der Perikope um die Ehe und ihre Unauflöslichkeit. (Nun ja, davon hat sich die EKD inzwischen verabschiedet...) Es geht nicht um das Bischofs-(Aufseher)Amt.

So, nun zum Timotheus-Text, den du m. E. falsch auslegst: "aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 3 nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, 4 der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit."

Es geht dort um die Ehrbarkeit eines Bischofs, nicht um die Frage, ob er verheiratet sein soll oder nicht. Man müsste jetzt nicht "subsumieren", sondern die formgeschichtliche Methode anwenden, prüfen, welchen "Sitz im Leben" (hier ist der Terminus angemessen) der Text hat und wie der griechische Urtext aussieht. Es wird schnell klar, dass mit "eines Weibes Mann" gemeint ist, dass er nicht die Vielweiberei oder das Konkubinat praktizieren soll. Um ein "mitten im Leben" daraus zu konstruieren, wo es um Sittsamkeit und Ehrbarkeit geht, ist eines Juristen (subsumieren) würdig - eines Winkeladvokaten. :-)

Nein, eine zölibatäre Lebensweise steht dem Amt nicht entgegen. Es ist aber zu fragen, ob aus praktischen Gründen auf den Zölibat verzichtet werden kann und falls ja, wo. (Ich wäre für eine Übertragung der für die griechisch-katholischen Kleriker geltenden Regeln auf den gesamten katholischen Klerus.)



„1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, ... 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?“

– Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (C) 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart: [6]

In Verbindung mit Vers 5 wird m.E. ganz klar, das es sich um einen lebenserfahrenen Menschen handeln soll, der "mitten im Leben steht". Dem steht der Zölebat ganz klar entgegen.

Und dann gibt es ja auch noch Kapitel 4.



So, hier in voller Länge:
1Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe.

2Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren;

3er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig.

4Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.

5Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?

6Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen.

7Er muss auch bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät.

8Ebenso sollen die Diakone sein: achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben und nicht gewinnsüchtig;

9sie sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten.

10Auch sie soll man vorher prüfen, und nur wenn sie unbescholten sind, sollen sie ihren Dienst ausüben.

11Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern und in allem zuverlässig.

12Die Diakone sollen nur einmal verheiratet sein und ihren Kindern und ihrer Familie gut vorstehen.

13Denn wer seinen Dienst gut versieht, erlangt einen hohen Rang und große Zuversicht im Glauben an Christus Jesus.


Es geht ganz klar daraus hervor, dass es um Würde und Anstand geht, nicht um ein "im Leben stehen". (Warum man als zölibatär lebender Mensch nicht im Leben stehen kann, ist mir unbegreiflich. Der selbst zölibatär lebende Paulus dürfte es wohl auch kaum so gesehen haben.) "Kein Trinker, nicht gewalttätig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, kein Neubekehrter ("Konvertiteneifer"), nicht hochmütig, guter Ruf etc.


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#443

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 14:04
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #442
Zitat von Leto_II. im Beitrag #440
Zitat von Maga-neu im Beitrag #439
Zitat von Leto_II. im Beitrag #438
Zitat von Maga-neu im Beitrag #437
Zitat von Leto_II. im Beitrag #436
Zitat von Maga-neu im Beitrag #435
Zitat von Leto_II. im Beitrag #434
Zitat von Maga-neu im Beitrag #433
Zitat von Leto_II. im Beitrag #432
Zitat von Maga-neu im Beitrag #431
Zitat von Leto_II. im Beitrag #429
Zitat von Maga-neu im Beitrag #426
Hmm, ich bin vielleicht altmodisch, aber ich finde, der Papst sollte katholisch und nicht anglikanisch sein, er sollte zölibatär leben und nicht verheiratet sein...



Wirklich altmodisch sieht aber anders aus, da soll ein Bischof verheiratet sein und mitten im Leben stehen.
"Mitten im Leben" - das klingt wie ein abgedroschenes CDU-Parteitagsmotto.



Vielleicht hat da doch mal einer die Bibel gelesen? Der Zölibat ist jedenfalls mittelalterlich-neumodischer Kram.
Leto, manche Bibelsprüche - so das "mitten im Leben" - sind so oft verwendet worden, dass sie nur noch abgedroschen klingen. Abgesehen davon, ein Mann wie Jorge Mario Bergoglio, der zölibatär lebt, steht sicher mehr "im Leben" als so mancher EKD-Funktionär, der verheiratet ist. (Natürlich gibt es auch weltfremde katholische Priester.)



:))) Ob ausgerechnet 1.Timotheus Kap.3 zu den abgedroschenen Sprüchen gehört, wage ich dann doch zu bezweifeln. "mittem im Leben" steht dort auch nicht, das war meine freie Interpretation.
B16 war jedenfall bei all sein persönlichen Integrität, die ich ihm nun wirklich nicht absprechen will, ein abgehobener Intellektueller.
Dem Timotheus kann man viel entgegenhalten: Matthäus 19,12; Lukas, 18,29; 1. Korinther 7, 32-35



Abgesehen davon, dass sich die beiden ersten inhaltlich teilweise widersprechen, kann man danach ja Mönch werden, vom Bischof als Gemeindevorsteher und Seelsorger steht da nix. "entgegenhalten" ist also etwas dick aufgetragen, da es am Widerspruch mangelt.
Matthäus: Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Lukas: Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Wo ist da der (teilweise) Widerspruch? Im Übrigen muss nicht ich beweisen, dass der Bischof zölibatär leben muss, sondern du musst beweisen, dass eine zölibatäre Lebensweise dem Bischofsamt entgegensteht. Abgesehen von einer gewagten Interpretation einer Timotheus-Stelle, aus der du ein "mitten im Leben" herausliest, habe ich dazu nicht viel gelesen.



Sorry, ich hatte noch Matthäus 19,9 mit einbezogen, der dem Lukas klar widerspricht. Wenn Du die Timotheus-Stell subsumierst, wirst Du erkennen, dass da nicht viel Interpretationsspielraum bleibt und eine zölebatäre Lebensweise dem Amt in der Tat entgegensteht.

Je weniger Stellen zum Thema, desto weniger Widersprüchen.:)
Matthäus 19,9: "Ich sage aber euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um der Hurerei willen) und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht auch die Ehe."

Hmm, es wird immer kryptischer. Es geht in der Perikope um die Ehe und ihre Unauflöslichkeit. (Nun ja, davon hat sich die EKD inzwischen verabschiedet...) Es geht nicht um das Bischofs-(Aufseher)Amt.

So, nun zum Timotheus-Text, den du m. E. falsch auslegst: "aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 3 nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, 4 der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit."

Es geht dort um die Ehrbarkeit eines Bischofs, nicht um die Frage, ob er verheiratet sein soll oder nicht. Man müsste jetzt nicht "subsumieren", sondern die formgeschichtliche Methode anwenden, prüfen, welchen "Sitz im Leben" (hier ist der Terminus angemessen) der Text hat und wie der griechische Urtext aussieht. Es wird schnell klar, dass mit "eines Weibes Mann" gemeint ist, dass er nicht die Vielweiberei oder das Konkubinat praktizieren soll. Um ein "mitten im Leben" daraus zu konstruieren, wo es um Sittsamkeit und Ehrbarkeit geht, ist eines Juristen (subsumieren) würdig - eines Winkeladvokaten. :-)

Nein, eine zölibatäre Lebensweise steht dem Amt nicht entgegen. Es ist aber zu fragen, ob aus praktischen Gründen auf den Zölibat verzichtet werden kann und falls ja, wo. (Ich wäre für eine Übertragung der für die griechisch-katholischen Kleriker geltenden Regeln auf den gesamten katholischen Klerus.)



„1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. 2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, ... 4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. 5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?“

– Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (C) 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart: [6]

In Verbindung mit Vers 5 wird m.E. ganz klar, das es sich um einen lebenserfahrenen Menschen handeln soll, der "mitten im Leben steht". Dem steht der Zölebat ganz klar entgegen.

Und dann gibt es ja auch noch Kapitel 4.



So, hier in voller Länge:
1Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe.

2Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren;

3er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig.

4Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.

5Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?

6Er darf kein Neubekehrter sein, sonst könnte er hochmütig werden und dem Gericht des Teufels verfallen.

7Er muss auch bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät.

8Ebenso sollen die Diakone sein: achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben und nicht gewinnsüchtig;

9sie sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten.

10Auch sie soll man vorher prüfen, und nur wenn sie unbescholten sind, sollen sie ihren Dienst ausüben.

11Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern und in allem zuverlässig.

12Die Diakone sollen nur einmal verheiratet sein und ihren Kindern und ihrer Familie gut vorstehen.

13Denn wer seinen Dienst gut versieht, erlangt einen hohen Rang und große Zuversicht im Glauben an Christus Jesus.


Es geht ganz klar daraus hervor, dass es um Würde und Anstand geht, nicht um ein "im Leben stehen". (Warum man als zölibatär lebender Mensch nicht im Leben stehen kann, ist mir unbegreiflich. Der selbst zölibatär lebende Paulus dürfte es wohl auch kaum so gesehen haben.) "Kein Trinker, nicht gewalttätig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, kein Neubekehrter ("Konvertiteneifer"), nicht hochmütig, guter Ruf etc.





Sorry, Maga, ich kann nicht ersehen, wo Du das liesst, es wird ganz klar auch Lebenserfahrung in Praxis gefordert.


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#444

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 14:04
von Leto_II. | 27.834 Beiträge
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#445

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 14:12
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Leto_II. im Beitrag #444
http://www.spiegel.de/panorama/twitter-ablass-papst-follower-bleiben-kuerzer-im-fegefeuer-a-911577.html

:))))))))))


:-( man kann's auch mal übertreiben mit der Reformitis...



zuletzt bearbeitet 17.07.2013 14:12 | nach oben springen

#446

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 14:31
von Leto_II. | 27.834 Beiträge

Zitat von Swann im Beitrag #445
Zitat von Leto_II. im Beitrag #444
http://www.spiegel.de/panorama/twitter-ablass-papst-follower-bleiben-kuerzer-im-fegefeuer-a-911577.html

:))))))))))


:-( man kann's auch mal übertreiben mit der Reformitis...


Immerhin wird kein neuer Dom finanziert.

Die Schweizer Garde unterliegt jetzt den Genfer Konventionen, wenn das kein Fortschritt ist!

http://www.spiegel.de/panorama/twitter-a...r-a-911577.html

Der Rest ist durchaus vernünftig und in der Tat mal zeitgemäss


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#447

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 18:37
von Nante | 10.432 Beiträge

Willies Kränkung sitzt tief. Er nimmt die schönsten Steilvorlagen nicht an.....


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#448

RE: J'accuse

in Allgemeines 17.07.2013 22:44
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #447
Willies Kränkung sitzt tief. Er nimmt die schönsten Steilvorlagen nicht an.....
Für protestantische Ohren klingt das Wort "Ablass" natürlich fürchterlich. Und auch andere Beobachter fragen sich vielleicht, ob die hinter dem Ablass stehende Auslegung von Mt 16,19 nicht extensiv ist. Allerdings sind drei Punkte vorzubringen:
1. Der Ablass via Twitter ist logisch. Denn wenn es Ablässe via Fernsehen oder Rundfunk gibt, dann gibt es keinen Grund, warum sie nicht auch via Internet erteilt werden können.
2. Die Ablässe sind für viele gläubige Menschen, so etwa für meine verstorbene Großmutter und meine ebenfalls verstorbenen Großtanten ein Trost gewesen. Warum soll man Menschen diesen Trost vorenthalten?
3. Es zeigt sich, dass Franziskus an der Doktrin der Kirche nichts ändert, dass es ihm nicht um die Veränderung der Lehre der Kirche geht, zu der auch der Ablass gehört, sondern um eine Veränderung der Lebenswirklichkeit der Kirche.



zuletzt bearbeitet 17.07.2013 22:45 | nach oben springen

#449

RE: J'accuse

in Allgemeines 23.07.2013 14:54
von Maga-neu | 35.189 Beiträge

http://blog.radiovatikan.de/unter-loewen...sten/#more-6323

Nach dem Möchtegern-Messias aus Washington, der sogar die Ozeane zum Sinken bringen wollte, ist dieser Mann, der sein Amt mit einem einfachen "Buona sera" und mit einer Bitte um ein Gebet für ihn begann, ein echtes Zeichen der Hoffnung.

Nein, er wird keine "Strukturreformen" durchführen, die die Deutschen so lieben, den Zölibat vielleicht nur abmildern, nicht die Frauenordination einführen oder der Pille das Wort reden, aber in seinem - glaubwürdigen - Einsatz für die Schwächsten, im Zeigen des "möglichen anderen Lebens" in einer Welt der "Effizienz" und "Rationalität" ist er vielleicht der "Oppositionsführer", als den ihn Präsidentin Kirchner zu recht, freilich bezogen auf Argentinien", bezeichnet hat.



zuletzt bearbeitet 23.07.2013 14:56 | nach oben springen

#450

RE: J'accuse

in Allgemeines 24.07.2013 12:52
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #448
...2. Die Ablässe sind für viele gläubige Menschen, so etwa für meine verstorbene Großmutter und meine ebenfalls verstorbenen Großtanten ein Trost gewesen. Warum soll man Menschen diesen Trost vorenthalten?
...

Weil sie diesen Trost gar nicht gebraucht hätten, wenn Ihnen die gleiche Bande nicht von Kindheit an vorher das Schuldgefühl eingeimpft hätte.


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