Zitat von Nante im Beitrag #4
Ich habe den erst bei der "FAZ" wahrgenommen und ihm sein aristokratisches Gehabe abgenommen. Weil es auch nicht wichtig war. Für mich bestand kein Grund, das außer der prosaischen Textidee irgendwie so scharf politisch zu verorten. Im Gegensatz zum "TAZ"-Autoren fand ich seine Beiträge nicht schlecht geschrieben, allerdings zu lang, um mich ganz zu fesseln. Gerade auch die imaginäre Welt des alten Adels.
Seitdem er bei der "Welt+" textet, sind mir seine Artikel nicht mehr zugänglich, was ich aber auch nicht so als ein Defizit empfinde. Geht mir mit Broder auch so: ihre Entscheidung, sich nicht für die Weltöffentlichkeit zu entscheiden.
Bei der Sache Keilani hat er nunmal ins Schwarze getroffen.
Nun, ein bisschen Show muss sein. Der wahre Konservative ist natürlich ein elitärer Einzelgänger, der, exzentrisch wie er ist (oder sich gibt), seine Marotten pflegt - alte italienische oder französische Weine, die Lektüre Platons (natürlich im Altgriechischen), die Malerei Giottos und was es sonst noch gibt. Parteiungen, sogar solche, die seinen Positionen nahestehen, sind ihm fremd, wenn nicht zuwider. Ja, die Texte Don Alphonsos waren auch mir oft zu lang, aber sie hatten wenigstens Substanz. Die findet man in der taz und im Tagesspiegel meist vergeblich. Ich merke dies daran, ob ich Texte querlesen kann (taz, Tagespiegel, Zeit, Spiegel) oder nicht.