Zitat FrieFie:
"Und was bedeutet das? Ist die biologische Vaterschaft über die Beziehung zwischen Kind und Ziehvater zu stellen?"


Ich persönlich meine ja, denn diese Bindung ist die stärkere: sie ist unwiderrufbar und unveränderlich, was auf eine irreversible Verantwortung für das Kind hinausläuft. Soziale oder formaljuristsich konstruierte Konstellationen unterliegen dagegen einem stetigen (Werte-)Wandel, wie wir es hier ja gerade diskutieren, sie sind nicht irreversibel.

(Übrigens mag ich den Begriff "biologisch" i.d.Z. gar nicht und spreche lieber von "leiblich")

___

Zitat FrieFie:
Ja, aber das müssen Väter und Mütter gleichermassen."


Zustimmung.

Zitat von: FrieFie
23.03.2012 11:28 #110811


Und das war, was ich mit den Problemen des Sorgerechts meinte, die noch ein anderes Kapitel sind.
Ist ein Kind einmal adoptiert, dann muss ein leiblicher Vater keinen Unterhalt zahlen ... oder irre ich mich?

Zitat von: nahal
23.03.2012 11:33 #110815


Ja, du irrst dich.

Zitat von: Leto_II.
23.03.2012 11:20 #110809


1. Die Rechtssicherheit des Kindes steht über allem...

2. Es istaberauchdas schwächste Glied in der Kette.

Zitat von: nahal
23.03.2012 11:24 #110810
FrieFie:
"Und was bedeutet das? Ist die biologische Vaterschaft über die Beziehung zwischen Kind und Ziehvater zu stellen?"

Nein, aber dann auch bitte folgerichtig:

Der biologische Vater wird immer noch verpflichtet, Kindesunterhalt zu zahlen.
Und das nur wegen der "unwichtigen Biologie".

Zitat von: Swann
23.03.2012 11:28 #110812
Zitat FrieFie:
"Und was bedeutet das? Ist die biologische Vaterschaft über die Beziehung zwischen Kind und Ziehvater zu stellen?"


Ich persönlich meine ja, denn diese Bindung ist die stärkere: sie ist unwiderrufbar und unveränderlich, was auf eine irreversible Verantwortung für das Kind hinausläuft. Soziale oder formaljuristsich konstruierte Konstellationen unterliegen dagegen einem stetigen (Werte-)Wandel, wie wir es hier ja gerade diskutieren, sie sind nicht irreversibel.

Zitat von: Swann
23.03.2012 11:28 #110812
Zitat FrieFie:
"Und was bedeutet das? Ist die biologische Vaterschaft über die Beziehung zwischen Kind und Ziehvater zu stellen?"


Ich persönlich meine ja, denn diese Bindung ist die stärkere: sie ist unwiderrufbar und unveränderlich, was auf eine irreversible Verantwortung für das Kind hinausläuft. Soziale oder formaljuristsich konstruierte Konstellationen unterliegen dagegen einem stetigen (Werte-)Wandel, wie wir es hier ja gerade diskutieren, sie sind nicht irreversibel.

(Übrigens mag ich den Begriff "biologisch" i.d.Z. gar nicht und spreche lieber von "leiblich")

___

Zitat FrieFie:
Ja, aber das müssen Väter und Mütter gleichermassen."


Zustimmung.

Zitat von: FrieFie
23.03.2012 12:08 #110831


Vaterschaft muss man sich erarbeiten, Mutterschaft erhalten. Beides kann man emotional verwirken.

Zitat von: nahal
23.03.2012 12:11 #110832


Noch schlimmer, wenn man Nicht-Raucher ist.
Man kann sich nach der schweren Arbeit nicht mal durch eine Zigarette erholen. :-)
Und die werdende Mutter erdreist sich noch zu fragen:
War das alles?

Zitat von: Landegaard
23.03.2012 12:00 #110827


1. Ich kenne die Urteilsbegründung. Die Rechtssicherheit des Kindes hat aber nichts damit zu tun, ein Kuckucksvater zu Zahlungen zu verdonnern. Denn der ist nun einmal nicht der Vater, insofern wüsste ich nicht, woraus sich ein Recht auf Rechtssicherheit überhaupt ableiten ließe. Aus dem Betrug der Mutter? Mit der Argumentation dürfte man eigentlich auch die Mutter solange foltern lassen, bis sie den Namen des Vaters preisgibt, der sich dann bequem um die Rechtssicherheit des Kindes kümmern darf.

2. In diesem Fall ja nicht.

Zitat von: Landegaard
23.03.2012 12:05 #110830


Richtig, die biologische Vaterschaft ist unveränderlich. Die ist allerdings für das Urteil nicht wichtig, weil sich das Urteil um eine familiäre Struktur dreht, also dem Sozialgefüge Familie. Die Unveränderbarkeit eines Schusses Sperma hat damit nichts zu tun und deshalb wurde auch im Urteil diese Unveränderbarkeit geringer bewertet.

Zitat von: Swann
23.03.2012 12:23 #110839



Was Sie hier so lapidar (biologistsich) abtun könnte man auch die Grundkonstante der menschlichen Existenz nennen: dass Mann und Frau gemeinsam Leben zeugen.

Zitat von: Landegaard
23.03.2012 11:09 #110800


Was ich wiederum für das allerletzte halte...

Zitat von: Leto_II.
23.03.2012 12:23 #110838


Man sollte die Mutter einfach schadensersatzpflichtig machen, die Verjährung kann durchaus ausgesetzt werden, solange Unterhaltspflichten der Mutter bestehen.

Zitat von: Swann
23.03.2012 12:23 #110839

Was Sie hier so lapidar (biologistsich) abtun könnte man auch die Grundkonstante der menschlichen Existenz nennen: dass Mann und Frau gemeinsam Leben zeugen.

Zitat von: Landegaard
23.03.2012 13:36 #110855


Wo tue ich das lapidar ab? Sie haben von der Unveränderlichkeit gesprochen und das trifft eben nur auf den Schuss Sperma und Erbgutweitergabe ab. Und für die familiäre Sozialisierung der Kinder spielt der nun mal eben keine Rolle, weswegen es dieses Urteil ja nun auch gibt.

Zitat von: Swann
23.03.2012 13:59 #110863


Juristische Gesetze fallen nicht vom Himmel, sie sind menschgemacht, so auch dieses.
Das Prinzip der Zeugung unterliegt dagegen einem anthropologisch-universellen Gesetz.

Was mich an der Diskussion um das Kindswohl irritiert, ist die Kurzsichtigkeit dabei. Das Kindswohl sollte sich m.E. nicht um den "Wohlfühlfaktor", sondern vielmehr um Verantwortlichkeiten drehen, die über den Tag, die Woche, den Lebensabschnitt (und den dazugehörigen Lebensabschnittspartner) hinausreichen. Verantwortung kann durchaus auch mit dem Wohlfühlfaktor im Widerspruch stehen, sowohl für die Eltern, als auch (bis zu einem gewissen Grad) für das Kind.

Sie schreiben, das Urteil drehe sich um familiäre Strukturen. Das ist richtig. Leider werden die Halbwertszeiten familiären Strukturen heute immer kürzer. Die Rückbesinnung auf gewisse Konstanten scheint mir deshalb nicht abwegig oder reaktionär.

Zitat von: Landegaard
23.03.2012 13:34 #110854


Gute Idee. Leider aber wurde dem Kuckucksvater auch noch die Eselsmütze aufgesetzt. M.E. auch weniger zum Kindesschutz, sondern Mutterschutz.

Zitat von: Leto_II.
23.03.2012 15:58 #110882


Immerhin wäre solch ein Titel über 50 Jahre vollsteckbar.

Zitat von: ente
23.03.2012 18:59 #110926

Von 30 Jahren weiss ich bei rechtskräftigen Titeln, nicht jedoch von 50.

Zitat von: Leto_II.
23.03.2012 19:02 #110929


30 Jahre + Unterhaltszeit für das Kind (Unterbrechung der Verjährung), denn das Kind soll unter der Pfändung ja nicht zu leiden haben.

Zitat von: ente
23.03.2012 18:59 #110926

Von 30 Jahren weiss ich bei rechtskräftigen Titeln, nicht jedoch von 50.

Zitat von: primatologe
23.03.2012 19:09 #110932


Ich war selbst Zahlvater, man muss zahlen bis 18, oder bis zum Abschluss der Ausbildung.
Wer sich davor drückt ist allerdings ein Arschloch für mich.

Zitat von: ente
23.03.2012 19:14 #110934


Nennt sich "Düsseldorfer Tabelle", die die Zahlungen festlegt.
Höchstalter der Zahlungsverpflichtung ist imho bei 28 Jahren festgelegt, kann mich aber auch irren.

Zitat von: primatologe
23.03.2012 19:19 #110938


Düsseldorfer Tabelle, die kenn ich, ich habe immmer alles unterschrieben und gezahlt. Man liebt seine "Brut": Männer, die sich drücken, verabscheue ich.