#10401

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 10:39
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #10394
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10393
Zitat von Willie im Beitrag #10392
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10391
Zitat von Willie im Beitrag #10390
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,

"...The legal definition of genocide includes the following:

“Acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group such as:

(a) Killing members of the group;

(b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group;

(c) Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physical destruction in whole or in part.”

While A and B are both elements we find present in Israel’s approach to Palestinians, the key aspect of genocide being waged by Israel is found in C: the deliberate infliction of conditions that in part or as a whole will destroy a people group. Arab Christians and Muslims known as Palestinians have been undoubtedly the target of Israel and a desire to eradicate them from the land.

Ägypten und das Mittelmeer betreiben also eine Genozid, aus hungern tut auch Abbas, das wird gerne über sehen. Palästina scheint eine Autoimmunerkrankung zu haben.

a) und b) gilt auch in Gegenrichtung, so what.

"so what" ist da der operative Teil. Das habe ich schon verstanden. Mann, Mann, Mann.

Wenn a) und b) in beide Richtungen funktionieren, wird es halt schwierig, und wenn c) innerpalästinensisch abläuft, wird es noch schwieriger, und wenn dann noch die unterschiedlichen Gönner der einzelnen Palästinenserfraktionen auch ihre Machtkämpfe ausfechten, auch auf Kosten der Palästinenser, wird es noch schwieriger, weshalb Ihre Antwort auf das Problem schlicht zu einfach ist, jugendlich-leichtsinnig, autonom, nur eben nicht logisch.

Zur Bewertung dessen was Israel mit den Palaestinensern anstellt, ist es voellig unerheblich, wie die Palaestinser miteinander umgehen. Man kann schliesslich auch den Holocaust nicht dadurch hinnehmbar machen, weil irgendwelche Zigeunern mal irgendwo geklaut haben, oder ein juedischer Kuhhaendler im Westerwald mal die Bauern beschissen hat. Alles ueble der Palestinser, macht die Israelis nicht besser. Nur selbst besser zu sein macht einen besser.

Israel stellt den Anspruch die zivilisierte und demokratische Nation im Nahen Osten zu sein, -im Gegensatz zu all den anderen.
Israel ist gepraegt von Intellektuellen ueberwiegend europaeischer Kultur, deren Vorfahren durch die Hoelle des Holocaust gegangen sind und die genau wissen welchen Werten sich die zivilisierte Welt verschrieben hat -und die sie ja auch zu repraesentieren behaupten. Gerade im Gegensatz zur arabischen Welt um sie herum.
Israel ist das Land 'westlicher Werte' mit hohen intellektuellen Anspruechen. Sie wollen einseits so zivilisert sein wie die erste Welt -verhalten sich anderseits aber wie Vandalen aus einer dritten Welt. Schlimmer noch, sie verhalten sich in vielfacher Hinsicht wie eine Kolonialmacht im 19ten Jahrhundert. In vielfacher Hinsicht sogar wie die Nazis im zwanzigsten Jahrhundert. Als ob sie aus der eigenen Erfahrung nichts anderes, als nur das nachaeffen ihrer frueheren Unterdruecker und Tormentors gelernt haetten.
Man kann nicht beides.
Genausowenig wie man gleichzeitig gebildet und ungebildet, unrassistisch und rassistisch, zivilisiert und bestialisch, ehrlich und verlogen sein kann. Entweder man hat ersteres oder man hat es nicht.

Ich kenne Leute in Israel, die das genauso sehen wie ich und denen angesichts dessen allen, taeglich das kotzen ankommt. Und ich kenne noch mehr Juden in den USA, die es auch nicht anders sehen als ich. Nicht ohne Grund waehlen die meisten Juden in den USA demokratisch.

Kann es sein, dass hier vergessen wird, dass der Staat Israel unter der ständigen Bedrohung der Vernichtung lebt. Und ich kann verstehen, dass die Israelis angesichts der Geschichte nicht den Wunsch verspüren, ihren möglichen Peinigern entgegenzukommen. Was man den Israelis übelnimmt, ist, dass der Staat sich nicht in einen Multikulti-Staat auflöst, was die Progressiven eben unter "aus der Geschichte lernen" verstehen, sondern dass er bereit ist, seine Grenzen mit Waffengewalt zu verteidigen. Seinen jüdischen Charakter übrigens auch, daher das ganze Geschrei und Gewese, als Israel zu einem "jüdischen Staat" erklärt werden sollte. Weißt du, für welche Spezies Dante Alighieri in der Divina Comedia den neunten Kreis der Hölle, einen zugefrorenen See, vorgesehen hat - für diejenigen, die zu Verrätern ihrer Gemeinschaften, Städte und Nationen werden. Vielleicht für jene Feiglinge, die in der Sicherheit Amerikas leben, ihren Verwandten in Israel aber keine Kritik ersparen und die sich völlig unsolidarisch verhalten. Man kann auch wenn man Dinge missbilligt schweigen.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 10:40 | nach oben springen

#10402

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 10:49
von sayada.b. | 9.135 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #10400
Zitat von sayada.b. im Beitrag #10398
Zitat von Maga-neu im Beitrag #10389
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,
Muslime und Araber sind eben immer nur als Opfer denkbar, nie als Täter.



Gilt das dann auch für Shiiten? *wegduck*
Es ist jedenfalls auffällig, wie wenig in der Presse über die Drangsalierung der Christen in verschiedenen muslimischen Ländern berichtet und wie viel über das Schicksal der Rohinya berichtet wurde. Sogar der Papst fühlte sich bemüßigt, Aung San Suu Kyi Lektionen in Sachen Menschenrechte zu erteilen. (Manchmal schäme ich mich dafür, katholisch zu sein.) Dasselbe in Südafrika, wo weiße Farmer aus rassistischen Gründen abgeschlachtet werden ohne dass die Presse groß darüber berichtet. Dasselbe in Deutschland: Man stelle sich vor, ein Muslim oder Schwarzer wäre von Deutschen geprügelt und getreten worden und die Behörden hätten festgestellt, er sei an einem Herzinfarkt gestorben. Es gibt Opfer der ersten und zweiten Kategorie.



Da sind wir ja beisammen... :)

Aber wenn ich so in den Jemen schaue, da sind Shiiten (die shiitische Bevölkerung) irgendwie auch Opfer zweiter Klasse.


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#10403

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 14:27
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #10401
Zitat von Willie im Beitrag #10394
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10393
Zitat von Willie im Beitrag #10392
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10391
Zitat von Willie im Beitrag #10390
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,

"...The legal definition of genocide includes the following:

“Acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group such as:

(a) Killing members of the group;

(b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group;

(c) Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physical destruction in whole or in part.”

While A and B are both elements we find present in Israel’s approach to Palestinians, the key aspect of genocide being waged by Israel is found in C: the deliberate infliction of conditions that in part or as a whole will destroy a people group. Arab Christians and Muslims known as Palestinians have been undoubtedly the target of Israel and a desire to eradicate them from the land.

Ägypten und das Mittelmeer betreiben also eine Genozid, aus hungern tut auch Abbas, das wird gerne über sehen. Palästina scheint eine Autoimmunerkrankung zu haben.

a) und b) gilt auch in Gegenrichtung, so what.

"so what" ist da der operative Teil. Das habe ich schon verstanden. Mann, Mann, Mann.

Wenn a) und b) in beide Richtungen funktionieren, wird es halt schwierig, und wenn c) innerpalästinensisch abläuft, wird es noch schwieriger, und wenn dann noch die unterschiedlichen Gönner der einzelnen Palästinenserfraktionen auch ihre Machtkämpfe ausfechten, auch auf Kosten der Palästinenser, wird es noch schwieriger, weshalb Ihre Antwort auf das Problem schlicht zu einfach ist, jugendlich-leichtsinnig, autonom, nur eben nicht logisch.

Zur Bewertung dessen was Israel mit den Palaestinensern anstellt, ist es voellig unerheblich, wie die Palaestinser miteinander umgehen. Man kann schliesslich auch den Holocaust nicht dadurch hinnehmbar machen, weil irgendwelche Zigeunern mal irgendwo geklaut haben, oder ein juedischer Kuhhaendler im Westerwald mal die Bauern beschissen hat. Alles ueble der Palestinser, macht die Israelis nicht besser. Nur selbst besser zu sein macht einen besser.

Israel stellt den Anspruch die zivilisierte und demokratische Nation im Nahen Osten zu sein, -im Gegensatz zu all den anderen.
Israel ist gepraegt von Intellektuellen ueberwiegend europaeischer Kultur, deren Vorfahren durch die Hoelle des Holocaust gegangen sind und die genau wissen welchen Werten sich die zivilisierte Welt verschrieben hat -und die sie ja auch zu repraesentieren behaupten. Gerade im Gegensatz zur arabischen Welt um sie herum.
Israel ist das Land 'westlicher Werte' mit hohen intellektuellen Anspruechen. Sie wollen einseits so zivilisert sein wie die erste Welt -verhalten sich anderseits aber wie Vandalen aus einer dritten Welt. Schlimmer noch, sie verhalten sich in vielfacher Hinsicht wie eine Kolonialmacht im 19ten Jahrhundert. In vielfacher Hinsicht sogar wie die Nazis im zwanzigsten Jahrhundert. Als ob sie aus der eigenen Erfahrung nichts anderes, als nur das nachaeffen ihrer frueheren Unterdruecker und Tormentors gelernt haetten.
Man kann nicht beides.
Genausowenig wie man gleichzeitig gebildet und ungebildet, unrassistisch und rassistisch, zivilisiert und bestialisch, ehrlich und verlogen sein kann. Entweder man hat ersteres oder man hat es nicht.

Ich kenne Leute in Israel, die das genauso sehen wie ich und denen angesichts dessen allen, taeglich das kotzen ankommt. Und ich kenne noch mehr Juden in den USA, die es auch nicht anders sehen als ich. Nicht ohne Grund waehlen die meisten Juden in den USA demokratisch.

Kann es sein, dass hier vergessen wird, dass der Staat Israel unter der ständigen Bedrohung der Vernichtung lebt. Und ich kann verstehen, dass die Israelis angesichts der Geschichte nicht den Wunsch verspüren, ihren möglichen Peinigern entgegenzukommen. Was man den Israelis übelnimmt, ist, dass der Staat sich nicht in einen Multikulti-Staat auflöst, was die Progressiven eben unter "aus der Geschichte lernen" verstehen, sondern dass er bereit ist, seine Grenzen mit Waffengewalt zu verteidigen. Seinen jüdischen Charakter übrigens auch, daher das ganze Geschrei und Gewese, als Israel zu einem "jüdischen Staat" erklärt werden sollte. Weißt du, für welche Spezies Dante Alighieri in der Divina Comedia den neunten Kreis der Hölle, einen zugefrorenen See, vorgesehen hat - für diejenigen, die zu Verrätern ihrer Gemeinschaften, Städte und Nationen werden. Vielleicht für jene Feiglinge, die in der Sicherheit Amerikas leben, ihren Verwandten in Israel aber keine Kritik ersparen und die sich völlig unsolidarisch verhalten. Man kann auch wenn man Dinge missbilligt schweigen.

Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)

Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.

Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".

Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.


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#10404

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 14:45
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)
Der Unterschied: Nazi-Deutschland wurde von niemandem bedroht, nicht von den ermüdeten Mächten der Entente, nicht von Polen oder der CSSR und nicht einmal von der UdSSR.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.
Ja, die Menschenrechtsverletzungen. Nenne mir die Staaten, die keine Menschenrechte verletzen. Ich denke, man kann sie an den Fingern einer Hand abzählen. Macht Israel Fehler - ja. Haben diese Fehler irgendetwas mit den Menschheitsverbrechen der Nazis zu tun - nein. Also spar dir das Gesülze von wegen Nürnberg.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".
Das Letzte habe ich zwar nie behauptet, aber es ist gut, es in den Raum zu stellen, um das Gegenüber in eine Nazi-Ecke zu rücken. Und Staaten vertreten nicht in erster Linie Werte, sondern haben Interessen. Das erste und wichtigste Interesse jedes Staates ist die Sicherung der eigenen Existenz. (Okay, in unserem Hippie-Staat, so Anthony Glees, hat man diese Lektion vergessen. Man schwelgt sozusagen in der Moral.) Ich halte es da mit dem Juden Egon Bahr: "Wenn Politiker anfangen über Werte zu schwadronieren anstatt ihre Interessen zu benennen, ist es höchste Zeit, den Raum zu verlassen.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bin ich nicht intelligent genug, um die höhere Logik zu verstehen, oder aber ich bin nicht verpeilt genug, um an das Werte-Blabla zu glauben. Du kannst es dir von mir aus aussuchen.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 14:47 | nach oben springen

#10405

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 15:00
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #10404
Zitat von Willie im Beitrag #10403
Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)
Der Unterschied: Nazi-Deutschland wurde von niemandem bedroht, nicht von den ermüdeten Mächten der Entente, nicht von Polen oder der CSSR und nicht einmal von der UdSSR.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.
Ja, die Menschenrechtsverletzungen. Nenne mir die Staaten, die keine Menschenrechte verletzen. Ich denke, man kann sie an den Fingern einer Hand abzählen. Macht Israel Fehler - ja. Haben diese Fehler irgendetwas mit den Menschheitsverbrechen der Nazis zu tun - nein. Also spar dir das Gesülze von wegen Nürnberg.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".
Das Letzte habe ich zwar nie behauptet, aber es ist gut, es in den Raum zu stellen, um das Gegenüber in eine Nazi-Ecke zu rücken. Und Staaten vertreten nicht in erster Linie Werte, sondern haben Interessen. Das erste und wichtigste Interesse jedes Staates ist die Sicherung der eigenen Existenz. (Okay, in unserem Hippie-Staat, so Anthony Glees, hat man diese Lektion vergessen. Man schwelgt sozusagen in der Moral.) Ich halte es da mit dem Juden Egon Bahr: "Wenn Politiker anfangen über Werte zu schwadronieren anstatt ihre Interessen zu benennen, ist es höchste Zeit, den Raum zu verlassen.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bin ich nicht intelligent genug, um die höhere Logik zu verstehen, oder aber ich bin nicht verpeilt genug, um an das Werte-Blabla zu glauben. Du kannst es dir von mir aus aussuchen.


Wie erwartet -nichts begriffen.

Tip: Es gibt keine "hoehere Logik".
Noch'n Tip: Werte sind nur "blah blah" fuer jene, die keine haben. Werte sind das, was einen zum Mitmenschen definiert. Keine zu haben, macht einen zum Unmenschen und zu jedermann Feind. Auch unter denen der eigenen Gesellschaft gleichgesinnter Wertefreier.
Auch das ist Logik. Und somit wahrscheinlich auch bereits wieder laengst jenseits deines Verstaendnisses. Ich wollte es aber noch mal erwaehnt haben. Moeglicherweise fuer andere.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 15:20 | nach oben springen

#10406

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 15:25
von Leto_II. | 27.804 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Zitat von Maga-neu im Beitrag #10401
Zitat von Willie im Beitrag #10394
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10393
Zitat von Willie im Beitrag #10392
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10391
Zitat von Willie im Beitrag #10390
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,

"...The legal definition of genocide includes the following:

“Acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group such as:

(a) Killing members of the group;

(b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group;

(c) Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physical destruction in whole or in part.”

While A and B are both elements we find present in Israel’s approach to Palestinians, the key aspect of genocide being waged by Israel is found in C: the deliberate infliction of conditions that in part or as a whole will destroy a people group. Arab Christians and Muslims known as Palestinians have been undoubtedly the target of Israel and a desire to eradicate them from the land.

Ägypten und das Mittelmeer betreiben also eine Genozid, aus hungern tut auch Abbas, das wird gerne über sehen. Palästina scheint eine Autoimmunerkrankung zu haben.

a) und b) gilt auch in Gegenrichtung, so what.

"so what" ist da der operative Teil. Das habe ich schon verstanden. Mann, Mann, Mann.

Wenn a) und b) in beide Richtungen funktionieren, wird es halt schwierig, und wenn c) innerpalästinensisch abläuft, wird es noch schwieriger, und wenn dann noch die unterschiedlichen Gönner der einzelnen Palästinenserfraktionen auch ihre Machtkämpfe ausfechten, auch auf Kosten der Palästinenser, wird es noch schwieriger, weshalb Ihre Antwort auf das Problem schlicht zu einfach ist, jugendlich-leichtsinnig, autonom, nur eben nicht logisch.

Zur Bewertung dessen was Israel mit den Palaestinensern anstellt, ist es voellig unerheblich, wie die Palaestinser miteinander umgehen. Man kann schliesslich auch den Holocaust nicht dadurch hinnehmbar machen, weil irgendwelche Zigeunern mal irgendwo geklaut haben, oder ein juedischer Kuhhaendler im Westerwald mal die Bauern beschissen hat. Alles ueble der Palestinser, macht die Israelis nicht besser. Nur selbst besser zu sein macht einen besser.

Israel stellt den Anspruch die zivilisierte und demokratische Nation im Nahen Osten zu sein, -im Gegensatz zu all den anderen.
Israel ist gepraegt von Intellektuellen ueberwiegend europaeischer Kultur, deren Vorfahren durch die Hoelle des Holocaust gegangen sind und die genau wissen welchen Werten sich die zivilisierte Welt verschrieben hat -und die sie ja auch zu repraesentieren behaupten. Gerade im Gegensatz zur arabischen Welt um sie herum.
Israel ist das Land 'westlicher Werte' mit hohen intellektuellen Anspruechen. Sie wollen einseits so zivilisert sein wie die erste Welt -verhalten sich anderseits aber wie Vandalen aus einer dritten Welt. Schlimmer noch, sie verhalten sich in vielfacher Hinsicht wie eine Kolonialmacht im 19ten Jahrhundert. In vielfacher Hinsicht sogar wie die Nazis im zwanzigsten Jahrhundert. Als ob sie aus der eigenen Erfahrung nichts anderes, als nur das nachaeffen ihrer frueheren Unterdruecker und Tormentors gelernt haetten.
Man kann nicht beides.
Genausowenig wie man gleichzeitig gebildet und ungebildet, unrassistisch und rassistisch, zivilisiert und bestialisch, ehrlich und verlogen sein kann. Entweder man hat ersteres oder man hat es nicht.

Ich kenne Leute in Israel, die das genauso sehen wie ich und denen angesichts dessen allen, taeglich das kotzen ankommt. Und ich kenne noch mehr Juden in den USA, die es auch nicht anders sehen als ich. Nicht ohne Grund waehlen die meisten Juden in den USA demokratisch.

Kann es sein, dass hier vergessen wird, dass der Staat Israel unter der ständigen Bedrohung der Vernichtung lebt. Und ich kann verstehen, dass die Israelis angesichts der Geschichte nicht den Wunsch verspüren, ihren möglichen Peinigern entgegenzukommen. Was man den Israelis übelnimmt, ist, dass der Staat sich nicht in einen Multikulti-Staat auflöst, was die Progressiven eben unter "aus der Geschichte lernen" verstehen, sondern dass er bereit ist, seine Grenzen mit Waffengewalt zu verteidigen. Seinen jüdischen Charakter übrigens auch, daher das ganze Geschrei und Gewese, als Israel zu einem "jüdischen Staat" erklärt werden sollte. Weißt du, für welche Spezies Dante Alighieri in der Divina Comedia den neunten Kreis der Hölle, einen zugefrorenen See, vorgesehen hat - für diejenigen, die zu Verrätern ihrer Gemeinschaften, Städte und Nationen werden. Vielleicht für jene Feiglinge, die in der Sicherheit Amerikas leben, ihren Verwandten in Israel aber keine Kritik ersparen und die sich völlig unsolidarisch verhalten. Man kann auch wenn man Dinge missbilligt schweigen.

Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)

Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.

Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".

Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.



Nun sind Genfer Konventionen recht auslegungsbedürftig, "unser" (damals noch) Oberst Klein ist je nach Auslegung tadelloser (und beförderungswürdiger) Soldat und der schlimmste deutsche Kriegsverbrecher der Nachkriegszeit. Die Konventionen sind aus heutiger Sicht gar nicht mal so human, das wünschen nur viele, die sie nicht gelesen haben, und sie sind gar nicht anwendbar, das der SR immer wieder klargestellt hat, dass dort dort gar kein Krieg herrscht, mit nahezu jeder Resolution. Für asymmetrische Kriegsführung sind die auch gar nicht geschrieben.

Nebenbei: Nicht alles, was man uns hier in diesem Land zum Thema Krieg und Frieden eingetrichtert hat, hat sich als richtig erwiesen.


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#10407

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 15:29
von ghassan (gelöscht)
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Ich bin wahrlich kein Freund von Netanjahu und seiner Politik, diese jedoch mit den Nazis gleichzusetzen oder auch nur zu vergleichen ist an Dummheit kaum zu überbieten.
Es gibt aus meiner Sicht mehrere Möglichkeiten sich der Problematik anzunähern. Die Emotionale ist zwar schön populistisch und derer bedient sich Netanjahu und Chamenei gleichermaßen, wird aber außer zu mehr Eskalation und einem tieferen Graben zu nichts führen.


Ich denke, weder Netanjahu noch Chamenei haben wirklich Interesse an einem Krieg. Aber beide haben ein Interesse daran die Spannungen zu halten.
Netanjahu vertritt eine sehr nationalistisch ausgeprägte politische Richtung aber er muss in einer Demokratie bestehen. Es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass die Israelis eine andere nationalstaatliche Auffassung haben als beispielsweise die Europäer und ein äußerer Feind, läßt eben einen Großteil der Israelis aus der geschichtlichen Erfahrung heraus nach "rechts" tendieren.
Die Erfahrungen, dass Zurückhaltung und Nachsicht von den muslimischen Führern als Schwäche angesehen werden ist real - wir haben inzwischen in Europa die Möglichkeit bekommen, es selbst zu lernen. (z.B Erdogan)
Also was macht Netanjahu: Er fördert und übertreibt das Szenario einer doch realen Bedrohung, um sich in einer Demokratie an der Macht zu halten.
Was würde passieren wenn plötzlich Frieden herrschen würde? Er und die Rechten würden an Einfluß verlieren und die Israelis würden vermutlich einen anderen Machthaber wählen.
Das politsiche System in Israel würde weiterbestehen.

Chamenei und andere muslimische Führer hingegen versuchen die Demokratie mit allen Mitteln verhindern und nutzen dazu eben auch den äusseren Feind.
Was verbindet mehr als eine gemeinsames Feindbild?
Doch im Unterschied zu Israel würde das komplette System implodieren, wenn der Feind wegfällt. Der Iran braucht Israel in dieser Beziehung mehr als umgekehrt.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass der Schlüssel zum Frieden tatsächlich bei den muslimischen Führern zu suchen ist, aber nie gefunden werden wird, weil das ihr Ende bedeuten würde und auch den Einfluss des Islams einschränken würde. Der Islam kann in einer Demokratie in seiner heutigen Form nicht bestehen



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 15:40 | nach oben springen

#10408

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 15:38
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #10406
Zitat von Willie im Beitrag #10403
Zitat von Maga-neu im Beitrag #10401
Zitat von Willie im Beitrag #10394
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10393
Zitat von Willie im Beitrag #10392
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10391
Zitat von Willie im Beitrag #10390
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,

"...The legal definition of genocide includes the following:

“Acts committed with intent to destroy, in whole or in part, a national, ethnical, racial or religious group such as:

(a) Killing members of the group;

(b) Causing serious bodily or mental harm to members of the group;

(c) Deliberately inflicting on the group conditions of life calculated to bring about its physical destruction in whole or in part.”

While A and B are both elements we find present in Israel’s approach to Palestinians, the key aspect of genocide being waged by Israel is found in C: the deliberate infliction of conditions that in part or as a whole will destroy a people group. Arab Christians and Muslims known as Palestinians have been undoubtedly the target of Israel and a desire to eradicate them from the land.

Ägypten und das Mittelmeer betreiben also eine Genozid, aus hungern tut auch Abbas, das wird gerne über sehen. Palästina scheint eine Autoimmunerkrankung zu haben.

a) und b) gilt auch in Gegenrichtung, so what.

"so what" ist da der operative Teil. Das habe ich schon verstanden. Mann, Mann, Mann.

Wenn a) und b) in beide Richtungen funktionieren, wird es halt schwierig, und wenn c) innerpalästinensisch abläuft, wird es noch schwieriger, und wenn dann noch die unterschiedlichen Gönner der einzelnen Palästinenserfraktionen auch ihre Machtkämpfe ausfechten, auch auf Kosten der Palästinenser, wird es noch schwieriger, weshalb Ihre Antwort auf das Problem schlicht zu einfach ist, jugendlich-leichtsinnig, autonom, nur eben nicht logisch.

Zur Bewertung dessen was Israel mit den Palaestinensern anstellt, ist es voellig unerheblich, wie die Palaestinser miteinander umgehen. Man kann schliesslich auch den Holocaust nicht dadurch hinnehmbar machen, weil irgendwelche Zigeunern mal irgendwo geklaut haben, oder ein juedischer Kuhhaendler im Westerwald mal die Bauern beschissen hat. Alles ueble der Palestinser, macht die Israelis nicht besser. Nur selbst besser zu sein macht einen besser.

Israel stellt den Anspruch die zivilisierte und demokratische Nation im Nahen Osten zu sein, -im Gegensatz zu all den anderen.
Israel ist gepraegt von Intellektuellen ueberwiegend europaeischer Kultur, deren Vorfahren durch die Hoelle des Holocaust gegangen sind und die genau wissen welchen Werten sich die zivilisierte Welt verschrieben hat -und die sie ja auch zu repraesentieren behaupten. Gerade im Gegensatz zur arabischen Welt um sie herum.
Israel ist das Land 'westlicher Werte' mit hohen intellektuellen Anspruechen. Sie wollen einseits so zivilisert sein wie die erste Welt -verhalten sich anderseits aber wie Vandalen aus einer dritten Welt. Schlimmer noch, sie verhalten sich in vielfacher Hinsicht wie eine Kolonialmacht im 19ten Jahrhundert. In vielfacher Hinsicht sogar wie die Nazis im zwanzigsten Jahrhundert. Als ob sie aus der eigenen Erfahrung nichts anderes, als nur das nachaeffen ihrer frueheren Unterdruecker und Tormentors gelernt haetten.
Man kann nicht beides.
Genausowenig wie man gleichzeitig gebildet und ungebildet, unrassistisch und rassistisch, zivilisiert und bestialisch, ehrlich und verlogen sein kann. Entweder man hat ersteres oder man hat es nicht.

Ich kenne Leute in Israel, die das genauso sehen wie ich und denen angesichts dessen allen, taeglich das kotzen ankommt. Und ich kenne noch mehr Juden in den USA, die es auch nicht anders sehen als ich. Nicht ohne Grund waehlen die meisten Juden in den USA demokratisch.

Kann es sein, dass hier vergessen wird, dass der Staat Israel unter der ständigen Bedrohung der Vernichtung lebt. Und ich kann verstehen, dass die Israelis angesichts der Geschichte nicht den Wunsch verspüren, ihren möglichen Peinigern entgegenzukommen. Was man den Israelis übelnimmt, ist, dass der Staat sich nicht in einen Multikulti-Staat auflöst, was die Progressiven eben unter "aus der Geschichte lernen" verstehen, sondern dass er bereit ist, seine Grenzen mit Waffengewalt zu verteidigen. Seinen jüdischen Charakter übrigens auch, daher das ganze Geschrei und Gewese, als Israel zu einem "jüdischen Staat" erklärt werden sollte. Weißt du, für welche Spezies Dante Alighieri in der Divina Comedia den neunten Kreis der Hölle, einen zugefrorenen See, vorgesehen hat - für diejenigen, die zu Verrätern ihrer Gemeinschaften, Städte und Nationen werden. Vielleicht für jene Feiglinge, die in der Sicherheit Amerikas leben, ihren Verwandten in Israel aber keine Kritik ersparen und die sich völlig unsolidarisch verhalten. Man kann auch wenn man Dinge missbilligt schweigen.

Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)

Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.

Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".

Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.



Nun sind Genfer Konventionen recht auslegungsbedürftig, "unser" (damals noch) Oberst Klein ist je nach Auslegung tadelloser (und beförderungswürdiger) Soldat und der schlimmste deutsche Kriegsverbrecher der Nachkriegszeit. Die Konventionen sind aus heutiger Sicht gar nicht mal so human, das wünschen nur viele, die sie nicht gelesen haben, und sie sind gar nicht anwendbar, das der SR immer wieder klargestellt hat, dass dort dort gar kein Krieg herrscht, mit nahezu jeder Resolution. Für asymmetrische Kriegsführung sind die auch gar nicht geschrieben.

Nebenbei: Nicht alles, was man uns hier in diesem Land zum Thema Krieg und Frieden eingetrichtert hat, hat sich als richtig erwiesen.

Es ging um Werte -nicht darum wie perfekt bestehende Gesetze und Konventionen sind. Wir wissen alle, dass es keine perfekten Gesetze fuer alles gibt. Es geht auch nicht um Fehlerfreiheit im tun und handeln, wir wissen alle, dass Menschen Fehler machen. Und es geht auch nicht um Krieg und Frieden -ich bin nicht ohne Ueberzeugung Soldat gewesen.

Im Kern geht es ausschliesslich darum dass man nicht beides gleichzeitig -Jekyll and Hyde- sein kann. Wenn Jekyll wirklich Hyde ist, dann hat er aufgehoert Jekyll zu sein. Beides zusammen geht nicht. Es gibt da keine Ausfluechte und keine Rechtfertigung. Und schon garnicht durch "die anderen aber auch..." Verweise auf andere.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 16:25 | nach oben springen

#10409

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 16:36
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #10408
Wenn Jekyll wirklich Hyde ist, dann hat er aufgehoert Jekyll zu sein.


Das war vielleicht früher so. Nach heutigen Erkenntnissen gibt es Jekyll, Hyde und eben das Diverse dazwischen.


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#10410

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 16:36
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #10405
Zitat von Maga-neu im Beitrag #10404
Zitat von Willie im Beitrag #10403
Nur zum ersten Satz -der Rest ist Gesuelze: Nein, es wird nicht vergessen. Und auch mit der besagten Bedrohung kann man nicht alles Verhalten rechtfertigen. (Tip: Das haben die Nazis auch versucht.)
Der Unterschied: Nazi-Deutschland wurde von niemandem bedroht, nicht von den ermüdeten Mächten der Entente, nicht von Polen oder der CSSR und nicht einmal von der UdSSR.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Das hatten jene, die an den Genfer Konventionen, den Kriegsordnungen und den Menschenrechtskonventionen mitgearbeitet haben, schon laengst begriffen. Das haben Richter der Nuernberger Gerichte fuer die Nachwelt sehr treffend formuliert. Das wurde mir als deutschem Schueler sehr umfangreich durch meine gesamte Schulzeit klar gemacht. Das wurde mir als ich Soldat war sehr umfangreich klar gemacht. Das war Aufklaerung und Fortschritt.
Ja, die Menschenrechtsverletzungen. Nenne mir die Staaten, die keine Menschenrechte verletzen. Ich denke, man kann sie an den Fingern einer Hand abzählen. Macht Israel Fehler - ja. Haben diese Fehler irgendetwas mit den Menschheitsverbrechen der Nazis zu tun - nein. Also spar dir das Gesülze von wegen Nürnberg.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Es ist ausschliesslich eine Frage der Werte, denen man sich -die Gesellschaft in der man lebt und auch sich selbst- verschreibt. Entweder - oder. Es geht nicht beides. Ich schrieb es oben schon. Und es ist eben nicht "alles recht, was dem Volke nuetzt".
Das Letzte habe ich zwar nie behauptet, aber es ist gut, es in den Raum zu stellen, um das Gegenüber in eine Nazi-Ecke zu rücken. Und Staaten vertreten nicht in erster Linie Werte, sondern haben Interessen. Das erste und wichtigste Interesse jedes Staates ist die Sicherung der eigenen Existenz. (Okay, in unserem Hippie-Staat, so Anthony Glees, hat man diese Lektion vergessen. Man schwelgt sozusagen in der Moral.) Ich halte es da mit dem Juden Egon Bahr: "Wenn Politiker anfangen über Werte zu schwadronieren anstatt ihre Interessen zu benennen, ist es höchste Zeit, den Raum zu verlassen.

Zitat von Willie im Beitrag #10403
Ich bezweifele zwar, dass du das kapierst, aber ich vielleicht erkennt es ja sonst jemand.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bin ich nicht intelligent genug, um die höhere Logik zu verstehen, oder aber ich bin nicht verpeilt genug, um an das Werte-Blabla zu glauben. Du kannst es dir von mir aus aussuchen.


Wie erwartet -nichts begriffen.

Tip: Es gibt keine "hoehere Logik".
Noch'n Tip: Werte sind nur "blah blah" fuer jene, die keine haben. Werte sind das, was einen zum Mitmenschen definiert. Keine zu haben, macht einen zum Unmenschen und zu jedermann Feind. Auch unter denen der eigenen Gesellschaft gleichgesinnter Wertefreier.
Auch das ist Logik. Und somit wahrscheinlich auch bereits wieder laengst jenseits deines Verstaendnisses. Ich wollte es aber noch mal erwaehnt haben. Moeglicherweise fuer andere.


Sorry, aber du hast nichts begriffen. Eine rein wertegebundene Außenpolitik, die es glücklicherweise nicht gibt und nicht geben kann - nicht einmal in dem besten aller Deutschlands -, wäre etwas Schreckliches. Einmal abgesehen davon, dass der Wertebegriff selbst neutral ist und mit beliebigen "Werten" gefüllt werden kann: So vertraten auch die Nazis "Werte", etwa den der Rassereinheit des deutschen Volkes. Meine Werte kollidieren mit deinen Werten. (Das kann man jetzt auf die Staatenebene übertragen.) So gesehen verschärft eine primär wertegebundene Außenpolitik tendenziell die internationalen Beziehungen - Beispiele finden sich zuhauf.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 16:40 | nach oben springen

#10411

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 16:40
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von ghassan im Beitrag #10409
Zitat von Willie im Beitrag #10408
Wenn Jekyll wirklich Hyde ist, dann hat er aufgehoert Jekyll zu sein.


Das war vielleicht früher so. Nach heutigen Erkenntnissen gibt es Jekyll, Hyde und eben das Diverse dazwischen.

:-)
Mit Grautönen haben es die Progressiven nicht so. Da gibt es nur Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ein wirkliches Drama gibt es auch nicht, etwa jemanden, der gegen seine eigene Überzeugung für sein Land kämpft, jemanden, der für sein Land einen Eid bricht (wie die Offiziere des 20. Juli) oder jemanden, der gegen seine eigene Überzeugung eine Abtreibung vornimmt.
Das ist auch der Grund, weswegen die wenigsten großen Schriftsteller zu den Ewigmorgigen zählten.


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#10412

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 17:11
von Leto_II. | 27.804 Beiträge

Zitat von Willie im Beitrag #10408
[Es ging um Werte -nicht darum wie perfekt bestehende Gesetze und Konventionen sind. Wir wissen alle, dass es keine perfekten Gesetze fuer alles gibt. Es geht auch nicht um Fehlerfreiheit im tun und handeln, wir wissen alle, dass Menschen Fehler machen. Und es geht auch nicht um Krieg und Frieden -ich bin nicht ohne Ueberzeugung Soldat gewesen.

Im Kern geht es ausschliesslich darum dass man nicht beides gleichzeitig -Jekyll and Hyde- sein kann. Wenn Jekyll wirklich Hyde ist, dann hat er aufgehoert Jekyll zu sein. Beides zusammen geht nicht. Es gibt da keine Ausfluechte und keine Rechtfertigung. Und schon garnicht durch "die anderen aber auch..." Verweise auf andere. [/blau]


Schön, Werte. Wessen Werte? Ihre? Meine? (Die wären sich wahrscheinlich gar nicht mal so unähnlich.) Das gefährliche an Werten ist, dass man gerne seine eigenen als universellen Massstab nimmt. Jekyll und Hyde sind Gut und Böse, ein Konzept, mit dem wir aufgewachsen sind.


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#10413

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 17:50
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Leto_II. im Beitrag #10412
Zitat von Willie im Beitrag #10408
[Es ging um Werte -nicht darum wie perfekt bestehende Gesetze und Konventionen sind. Wir wissen alle, dass es keine perfekten Gesetze fuer alles gibt. Es geht auch nicht um Fehlerfreiheit im tun und handeln, wir wissen alle, dass Menschen Fehler machen. Und es geht auch nicht um Krieg und Frieden -ich bin nicht ohne Ueberzeugung Soldat gewesen.

Im Kern geht es ausschliesslich darum dass man nicht beides gleichzeitig -Jekyll and Hyde- sein kann. Wenn Jekyll wirklich Hyde ist, dann hat er aufgehoert Jekyll zu sein. Beides zusammen geht nicht. Es gibt da keine Ausfluechte und keine Rechtfertigung. Und schon garnicht durch "die anderen aber auch..." Verweise auf andere. [/blau]

Schön, Werte. Wessen Werte? Ihre? Meine? (Die wären sich wahrscheinlich gar nicht mal so unähnlich.) Das gefährliche an Werten ist, dass man gerne seine eigenen als universellen Massstab nimmt. Jekyll und Hyde sind Gut und Böse, ein Konzept, mit dem wir aufgewachsen sind.

Gut und boese sind reale Sachverhalte. Wer das nicht mehr erkennen und auseinanderhalten kann, der hat aus meiner Sicht das Fundament fuer jede sachliche Unterhaltung verloren. Da klinke ich mich dann aus.

Natuerlich kann man sich ueber die Relativierung von Werten so lange verrenken, wie man moechte, einige versuchen es ja auch reflexhaft hier sofort.
Natuerlich haben unterschiedliche Gesellschaften unterschiedliche Werte -schon alleine kulturbedingt, natuerlich liegt es in der Wahl eines jeden einzelnen selbst, welchen Werten er sich persoenlich entscheidet zu verschreiben.
Und dennoch: es gibt gemeinsame Werte, denen sich Gesellschaften verschreiben, sogar verschreiben muessen -schon ganz alleine, um die Gemeinsamkeit der Gesellschaft gewaehrleisten zu koennen. Und vor allen Dingen weil Menschen in einer Gesellschaft leben wollen, die ihnen groesstmoegliche Zufriedenheit ermoeglicht.
Diese Zufriedenheit fusst auf unterschiedlichen Interessen, aber meistens -auf alle Faelle aber in der aufgeklaerten Welt- gruendet sie sich in erster Linie auf das persoenlichen Wohlergehen und das wiederum in groesstmoeglicher persoenlicher Freiheit, unter Gleichbehandlung, in Schutz und Fuersorge durch die Gemeinschaft und die Chance eines pursuit of happiness. Das sind die Fundamente.
Aufgeklaerte Gesellschaften fixieren solche Werte und die Voraussetzungen dafuer gewoehnlich in einem Grundgesetz, oder auch Verfassung. Und diese Verfassung ist dann der grosse Masstab und Gleichmacher fuer alle. Innerhalb dieses Rahmens hat sich jeder zu bewegen, oder er eckt an. Es ist eigentlich quite simple.
Persoenlich kann jeder natuerlich in seinem Kopf sich dennoch anderen Werten hingeben -was weiss ich, was fuer Perversitaeten und Gewaltfantasien sich da jeder fuer sich ausdenken mag- nur so agieren darf derjenige eben nicht. Das ist der alles entscheidende Unterschied. Dann eckt er an. Mit den auf die Verfassungen gegruendeten Gesetzen naemlich.

Und damit komme ich wieder zurueck auf die gemeinsamen Werte der aufgeklaerten westlichen Welt -im Gegensatz zu jenen Gesellschaften, die da noch ein paar Jahrhunderte zurueckhaengen und deren Werte oft auf religioeser Weltlichkeitsmacht, oder auf ueberholten aristokratischen Systemen beruhen, die irgendeinem Kraft seiner Geburt unbegrenzte absolutistische Macht einraeumt und dergleichen mehr.
Und ich komme zurueck auf den Anspruch Israel's zu ersteren gehoeren zu wollen. Das ist entscheidend. Und auch dazu gilt: entweder - oder. Man kann nur das eine oder das andere. Wie das Sprichwort sagt: "Man kann nicht blasen aber dabei das Mehl im Mund behalten wollen."
Wer sich auffuehrt wie Kolonialisten oder wie Nazis, der distanziert sich selbst davon. Der ueberschreitet die Linie und verwandelt sich vom Jekyll zum Hyde. It is always a choice.



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 19:01 | nach oben springen

#10414

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 18:32
von Nante | 10.428 Beiträge

Zitat von sayada.b. im Beitrag #10397
Du hast nix gegen den Iran (Mullahs außen vor...) und Hamid nix gegen Israel (Bibi & Co. außen vor) - also ...
Versucht halt mal, die Position des jeweils anderen nachzuvollziehen. Nicht nur Du, beide...


Du willst wie eine gute Hirtin Deine Schäfchen hier zusammenhalten. Ist zu begrüßen. Aber ich glaube nicht nötig und nicht möglich. Die Standpunkte sind halt manchmal unvereinbar.

Und um bei diesem Bild zu bleiben: sie kommen doch wieder mäh-machend zur Herde zurück:) ................Außer die schwarzen Schafe.........., die sind draußen.


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#10415

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 19:09
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #10413
Gut und boese sind reale Sachverhalte.

Das sind sie eben nicht. Die Grenzen sind fliesend und der Betrachtungswinkel entscheidend.


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#10416

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 19:26
von Indo_HS | 2.697 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #10389
Zitat von Leto_II. im Beitrag #10385
Zitat von Willie im Beitrag #10382
Yes, What Israel Is Doing To Palestinians Is Actually Genocide.
Some scholars have referred to the Israel/Palestine conflict as “incremental genocide” and I would agree with that term. Instead of an overt, blatant attempt to eradicate a people group, incremental genocide involves actions and policies that are designed to slowly erode, break up, and destroy a specific population. Think for example of early American history and the genocide of Native Americans. While it wasn’t always mass killings, genocide occurred by military conflict, expanding land holdings, resettlements, and creating conditions that were destructive for the indigenous population. While it took many years to complete, and while it took many forms, what early Americans did to the indigenous people of North America was nothing short of genocide.

The same holds true for Israel.
https://www.patheos.com/blogs/formerlyfu...CeCxVieJ8UisLXc

Quatsch,
Muslime und Araber sind eben immer nur als Opfer denkbar, nie als Täter.


Ja, ne iss klar ... ;-) Bestes Beispiel Saddam Hussein oder Al-Kaida, oder die Taliban, oder der IS ... Allesamt innerhalb der islamischen Welt als Opfer angesehen, die natürlich niemals (auch) von Muslimen bekämpft wurden/werden, weil sie ja alle "Opfer" sind ... LOL!



zuletzt bearbeitet 15.02.2019 20:31 | nach oben springen

#10417

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 15.02.2019 19:43
von Nadine | 3.633 Beiträge

Ihr dreht euch im Kreis.
Warum verlasst ihr nicht mal euer Hamsterrad?


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#10418

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 11:12
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Vielleicht drehen wir uns im Kreis. Wahrscheinlich weil hier zwei unterschiedliche Perzeptionen von Wirklichkeit vorliegen: Ich könnte es mir leicht machen und Nietzsche zitieren: "Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer (Amerikaner) tut das."

Die liberal-progressive Perzeption: "Entscheidend für den Menschen ist seine jeweilige Individualität, nicht sein Menschsein. Der Mensch ist auf der Suche nach Glück, dem pursuit of happiness. Der Staat hat ihn dabei tatkräftig zu unterstützen und über social-engineering dafür zu sorgen, dass dies bestmöglich geschieht. Der liberal-progressive Staat ist ein ständig intervenierender Staat nach innen, der über Instrumente wie die affermative action bspw. Gerechtigkeit herzustellen versucht. Nach außen hin ist er ein permanent eingreifender, missionierender Staat im Sinne Wilsons ( "The world must be made safe for democracy.”), dessen Interventionen mehr Chaos als Ordnung herstellen, wie wir es im Nahen Osten bewundern können. (Dasselbe gilt auch wahrscheinlich für die meisten Interventionen im Innern.) Exponenten in den USA waren hauptsächlich Wilson, FDR, Kennedy, Johnson, Clinton, GWB, Obama. Und natürlich auch Senatoren wie der unverbesserliche John McCain.

Die realistische Perzeption: "Entscheidend für den Menschen ist sein Menschsein, nicht seine Individualität. Der realistisch handelnde Staat ist zurückhaltender mit Interventionen im Innern und im Äußern, die dann geboten sind, wenn es gilt, im Innern die Ordnung aufrechtzuerhalten und im Äußeren die eigene Existenz zu sichern (oder den Einfluss zu bewahren oder auszubauen.) Bei letzterem gilt immer die Kosten-Nutzen-Analyse, keine abstrakte Vorstellung irgendwelcher imaginierter Werte. Dem realistisch handelnden Staat ist es gleichwohl viel eher möglich, Kompromisse mit Feindstaaten zu schließen, weil es für ihn den hostis iustus, den gerechten Feind, gibt, der eben wie man selbst nur seine Interessen vertritt. Hingegen sieht der liberal-progressive Staat den feindlichen Staat nicht als Konkurrenten, geschweige denn als hostis iustus, sondern als "inimicus", ja tendenziall als Inkarnation des Bösen, was Kompromisse eher ausschließt. (Man denke daran, wie Putin und Russland inzwischen gesehen werden vom amerikanischen Mainstream. Diese Sicht kann man nur noch als Pathologie bezeichnen.) Vertreter der realistischen Richtung in der amerikanischen Politik waren Eisenhower, Kissinger, Nixon, der späte Reagan und - vielleicht ? - Trump.

Natürlich handelt es sich hierbei um Idealtypen, die nie in 100%iger Reinheit vorliegen.



zuletzt bearbeitet 16.02.2019 11:13 | nach oben springen

#10419

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 12:12
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Willie, du bist doch der Wertevertreter (während ich der Werterelativierer bin): Warum lesen wir so viel von dir über den bösen "Trumpenhausen", über den bösen Putin, über den bösen Netanyahu, das böse Israel, das um seine geographische Position wohl nicht zu beneiden ist), aber kein einziges Wort über das Abtreibungsgesetz in NY?

New York's extreme pro-abortion law is backward and barbaric.
https://www.foxnews.com/opinion/indiana-...rd-and-barbaric


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#10420

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 15:19
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #10418
Vielleicht drehen wir uns im Kreis. Wahrscheinlich weil hier zwei unterschiedliche Perzeptionen von Wirklichkeit vorliegen: Ich könnte es mir leicht machen und Nietzsche zitieren: "Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer (Amerikaner) tut das."

Die liberal-progressive Perzeption: "Entscheidend für den Menschen ist seine jeweilige Individualität, nicht sein Menschsein. Der Mensch ist auf der Suche nach Glück, dem pursuit of happiness. Der Staat hat ihn dabei tatkräftig zu unterstützen und über social-engineering dafür zu sorgen, dass dies bestmöglich geschieht. Der liberal-progressive Staat ist ein ständig intervenierender Staat nach innen, der über Instrumente wie die affermative action bspw. Gerechtigkeit herzustellen versucht. Nach außen hin ist er ein permanent eingreifender, missionierender Staat im Sinne Wilsons ( "The world must be made safe for democracy.”), dessen Interventionen mehr Chaos als Ordnung herstellen, wie wir es im Nahen Osten bewundern können. (Dasselbe gilt auch wahrscheinlich für die meisten Interventionen im Innern.) Exponenten in den USA waren hauptsächlich Wilson, FDR, Kennedy, Johnson, Clinton, GWB, Obama. Und natürlich auch Senatoren wie der unverbesserliche John McCain.

Die realistische Perzeption: "Entscheidend für den Menschen ist sein Menschsein, nicht seine Individualität. Der realistisch handelnde Staat ist zurückhaltender mit Interventionen im Innern und im Äußern, die dann geboten sind, wenn es gilt, im Innern die Ordnung aufrechtzuerhalten und im Äußeren die eigene Existenz zu sichern (oder den Einfluss zu bewahren oder auszubauen.) Bei letzterem gilt immer die Kosten-Nutzen-Analyse, keine abstrakte Vorstellung irgendwelcher imaginierter Werte. Dem realistisch handelnden Staat ist es gleichwohl viel eher möglich, Kompromisse mit Feindstaaten zu schließen, weil es für ihn den hostis iustus, den gerechten Feind, gibt, der eben wie man selbst nur seine Interessen vertritt. Hingegen sieht der liberal-progressive Staat den feindlichen Staat nicht als Konkurrenten, geschweige denn als hostis iustus, sondern als "inimicus", ja tendenziall als Inkarnation des Bösen, was Kompromisse eher ausschließt. (Man denke daran, wie Putin und Russland inzwischen gesehen werden vom amerikanischen Mainstream. Diese Sicht kann man nur noch als Pathologie bezeichnen.) Vertreter der realistischen Richtung in der amerikanischen Politik waren Eisenhower, Kissinger, Nixon, der späte Reagan und - vielleicht ? - Trump.

Natürlich handelt es sich hierbei um Idealtypen, die nie in 100%iger Reinheit vorliegen.



Bekloppt.


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#10421

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 15:20
von Willie (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #10419
Willie, du bist doch der Wertevertreter (während ich der Werterelativierer bin): Warum lesen wir so viel von dir über den bösen "Trumpenhausen", über den bösen Putin, über den bösen Netanyahu, das böse Israel, das um seine geographische Position wohl nicht zu beneiden ist), aber kein einziges Wort über das Abtreibungsgesetz in NY?

New York's extreme pro-abortion law is backward and barbaric.
https://www.foxnews.com/opinion/indiana-...rd-and-barbaric

Ich nehme an, weil du noch keinen Strang dafuer eingerichtet hast. Wobei dir als Katholiken dies doch eigentlich ein grosses Anliegen sein sollte. Strange eigentlich.

Und wo wir schon dabei sind, dei gleich mit einschliessen:


Ex-cardinal McCarrick defrocked by Vatican for sexual abuse
The Vatican on Saturday said it had defrocked ex-cardinal Theodore McCarrick, leveling a historic penalty against a onetime church power broker and former archbishop of Washington after the church found him guilty of sexual abuse.

In a short statement, the Vatican said a canonical process had found McCarrick guilty of two charges: soliciting sex during Confession, and committing “sins” with minors and adults, “with the aggravating factor of the abuse of power.”
https://www.washingtonpost.com/world/eur...m=.210b31ebb9a2

Wegen irgendwelchen imaginaeren "bla blah" Werten.



zuletzt bearbeitet 16.02.2019 16:57 | nach oben springen

#10422

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 15:51
von ghassan (gelöscht)
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Zitat von Willie im Beitrag #10420
Bekloppt.


An sich ist nichts dagegen zu sagen wenn man einen, gewissermaßen anspruchsvollen Text nicht versteht und die Gründe dafür zum Besten gibt. Ich denke, Maga ist sicher bereit dazu, das Ganze mit einfacheren Worten zu beschreiben aber es wäre angebracht das eigene Unvermögen mit mehr als nur einem Adjektiv zu beschreiben, da es sonst zu Mißverständnissen führen kann..


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#10423

RE: "... interest of war with Iran ..."

in Politik 16.02.2019 17:01
von Maga-neu | 35.160 Beiträge

Zitat von ghassan im Beitrag #10422
Zitat von Willie im Beitrag #10420
Bekloppt.


An sich ist nichts dagegen zu sagen wenn man einen, gewissermaßen anspruchsvollen Text nicht versteht und die Gründe dafür zum Besten gibt. Ich denke, Maga ist sicher bereit dazu, das Ganze mit einfacheren Worten zu beschreiben aber es wäre angebracht das eigene Unvermögen mit mehr als nur einem Adjektiv zu beschreiben, da es sonst zu Mißverständnissen führen kann..





Gerne. Die "wertegebundene Außenpolitik" hat die Spannungen überall erhöht und zu fürchterlichen Ergebnissen geführt - in Afghanistan, im Irak, in Libyen. Wenn es nach den Verfechtern dieser Außenpolitik, die sich ebenso unter Dims wie Reps finden, ginge, wären auch Iran und Syrien betroffen. Den Komplex Russland lasse ich einmal ganz außen vor.


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#10424

Konzepte

in Politik 16.02.2019 17:27
von Nadine | 3.633 Beiträge

maga

Es gibt auch weltweite Unterschiede in der Frage der Bedeutung von Individuum und Gesellschaft als ganzes. Bei den Chinesen werden traditionell Verstöße gegen die Interessen des Kollektivs eher härter bestraft als private Vergehen, weshalb es dort schon mal passieren kann, dass ein Unternehmer, der Steuern hinterzieht, aufgehängt wird, aber jemand, der seinen Nachbarn beklaut, eine mildere Strafe bekommt. In Deutschland stehen eher die Rechte und Interessen des Indivuduums im Vordergrund. Gendertoiletten sind dabei nur die banalste Form der Unsetzung dieses Gesellschaftsbildes. Israel wäre längst Geschichte ohne das Phänomen, dass eine Mehrheit der Bürger in der Vergangenheit nicht die individuellen Interessen den Interessen des Staates untergeordnet hätte. Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Gespräch mit einem israelischen Freund ein, das wir vor vielen Jahren führten, als er mich nach einen Besuch mit seinem Auto von Jerusalem zum Flughafen bei Tel Aviv brachte. Ich fragte ihn verwundert, warum die Leute so entspannt Auto fahren und die sehr straffe Geschwindigkeitsbeschränkung einhalten würden, auf einer Straße, auf der man locker auch 140-160 km/h fahren könnte. Er erzählte mir die Geschichte, als er das erste mal seine Schwiegereltern in Deutschland besuchte. Er ist mit einer deutschen Frau aus dem Raum Stuttgart verheiratet. Sein Schwiegervater fuhr auf der deutschen Autobahn 180 km/h, was bei meinem Freund beinahe einen Herzinfarkt auslöste, weil er das nicht gewohnt war. Außerdem meinte er, dass in Israel bei größeren Geschwindigkeitsüberschreitungen auch schon mal ein paar Wochen Gefängnis blühen würden (damals) und nicht nur arabische Terroristen, sondern auch die Israelis selbst wüssten, dass ein israelischer Knast kein Wochenendurlaub sei.


zuletzt bearbeitet 16.02.2019 17:29 | nach oben springen

#10425

RE: Konzepte

in Politik 17.02.2019 21:32
von Willie (gelöscht)
avatar

Nearly half of Israeli Jews believe in ethnic cleansing, survey finds
Israeli President Reuven Rivlin called the findings a 'wake-up call for Israeli society'
https://www.independent.co.uk/news/world...grhrAD7L5qWcy8U


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