RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 06.03.2012 22:56von ente (gelöscht)

Zitat von: sayada.b.
06.03.2012 22:34 #108565
Nix Blink - meine Hände bleiben sauber...
Sie kennen den Codex? Damit hat man nun nicht rechnen können.
Na gut, sowas haben wir früher nach Einladung gerne gemacht ;-)
Damit ist die Einladung widerrufen! Das wussten Sie aber, oder?
Schwamm drüber, rede ich auch nicht weiter.

RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 06.03.2012 23:42von Hans Bergman •


Zitat von: Indogermane_HS
06.03.2012 20:21 #108526
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Israels Blick auf Netanjahu und Obama:
<<Zwei enge Verbündete, die sich fremd bleiben>>
"Das Treffen von Israels Premier Netanjahu und US-Präsident Obama im Weißen Haus haben auch die israelischen Medien genau beobachtet. In ihrer Analyse sind sie sich weitgehend einig: Obama gab Netanjahu keinen Freibrief für einen Angriff auf den Iran. Und: Die beiden Verbündeten werden keine Freunde mehr. Sie bleiben einander fremd."
Von Sebastian Engelbrecht, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv
"Die israelischen Medien analysieren jede Bewegung, die Mimik und die Wortwahl von US-Präsident Barack Obama und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Beobachter sind sich einig: Auch bei ihrem neunten Treffen wurden die beiden keine Freunde."
http://www.tagesschau.de/ausland/obamanetanjahureax100.html
Sie müssen auch keine Freunde sein, gemeinsame Interessen würden reichen. (Schwer vorstellbar, dass nach der Demütigung Joe Bidens in Jerusalem, als die Israelis erklärten, 1.600 neue Wohneinheiten in der Westbank zu bauen, so etwas wie Freundschaft entstehen könnte.) Aber die Interessen Washingtons und Jerusalems laufen in der Iranfrage auseinander. Und so ist es Netanyahu nicht gelungen, den Zeitplan des Präsidenten zu verändern. Das allein bedeutet eine Niederlage für den israelischen Premier, der natürlich die Souveränität Israels betont hat. Ob er aber von dieser Souveränität - sprich einem Angriff auf Iran - Gebrauch macht, steht auf einem anderen Blatt. Ich denke, Netanyahu wird noch etwas warten.

RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 06.03.2012 23:45von Indogermane_HS •

Zitat von: Nante
06.03.2012 22:25 #108560
Hü oder Hott, wie man im Deutschen so sagt. Also keine Verlängerung des Schwebezustandes, sondern klare Verhältnisse.
Am liebsten wäre mir eine überraschende Charmeoffensive der Mullahs: umfassende Abrüstung und Kontrolle darüber ...
Am liebsten wäre mir eine Lösung in Form einer gänzlich nuklearwaffenfreien Region.
Und wenn der Oberhäuptling der Mullahs nicht völlig verblödet ist, sollte/müsste er dies bald vorschlagen. Dann wäre der Spielball wieder in der Seite des Gegners.

Zitat von: Maga-neu
06.03.2012 23:43 #108601
Sie müssen auch keine Freunde sein, gemeinsame Interessen würden reichen. (Schwer vorstellbar, dass nach der Demütigung Joe Bidens in Jerusalem, als die Israelis erklärten, 1.600 neue Wohneinheiten in der Westbank zu bauen, so etwas wie Freundschaft entstehen könnte.) Aber die Interessen Washingtons und Jerusalems laufen in der Iranfrage auseinander.
Iss klar.
Zitat von: Maga-neu
06.03.2012 23:43 #108601
Und so ist es Netanyahu nicht gelungen, den Zeitplan des Präsidenten zu verändern. Das allein bedeutet eine Niederlage für den israelischen Premier, der natürlich die Souveränität Israels betont hat. Ob er aber von dieser Souveränität - sprich einem Angriff auf Iran - Gebrauch macht, steht auf einem anderen Blatt. Ich denke, Netanyahu wird noch etwas warten.
Der Punkt ist, Netanjahu bleibt einfach nichts anderes übrig als zu warten - auch wenn er selbst das anders sieht.

RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 06.03.2012 23:50von Indogermane_HS •

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Völlig ignoriert der Fatalist - wiederholt - auch und vor allem folgendes:
<<US-Dienste finden keinen Beweis für Irans Bombenbau>>
"Nach US-Medienberichten fehlt jeder harte Beweis dafür, dass der Iran eine Atombombe baut. Das A-Bomben-Programm sei seit 2003 gestoppt, schreibt die "New York Times"."
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...-Bombenbau.html

Zitat von: Indogermane_HS
06.03.2012 20:41 #108530
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<<Israelische Drohungen gegen den Iran: Netanjahu braucht Obamas Superbombe>>
"US-Präsident Obama kann Benjamin Netanjahu nicht davon überzeugen, im Konflikt mit dem Iran auf Diplomatie zu setzen. Doch für einen Militärschlag fehlt Netanjahu eine wichtige Waffe."
http://www.focus.de/politik/ausland/iran...aid_721162.html
Vielleicht hilft hier weiteres Betteln einen (weiteren) Krieg anzetteln zu dürfen? Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering - zumindest solange kein Rep. an die Macht kommt.
Und er möchte doch so gerne auch mal wieder ein paar Handgranaten schmeissen.
Verdammter Kriegshetzer!
Böser Obama :-)))


RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 06.03.2012 23:59von Lea S. •

Zitat von: Nante
06.03.2012 22:18 #108553
Wichtig ist jetzt die Begegnung Obama - Netanjahu. Der Spiegel wertet den Besuch als Mißerfolg, d.h. keine Einigung über die Sicherstellung einer Operation in Mittelost.
Ob unser Flaggschiff des Journalismus recht hat, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen.
Ein guter Erfolg!
Da Netanyaho nicht plötzlich zum Friedensengel mutieren würde, ist keine Einigung zu finden hervorragend.

@HS
Zitat
Der Punkt ist, Netanjahu bleibt einfach nichts anderes übrig als zu warten - auch wenn er selbst das anders sieht.
Er wird wohl nicht riskieren von Obama zu hören, dass wenn er ganz allein entscheidet, er auch ganz allein die Konsequenzen tragen muss. Ist das erst einmal ausgesprochen, ist es vorbei mit der ewigen Freundschaft.
Das kann selbst Netanyahu sich nicht leisten.
die Mullahs spielen Schach, Netanyahu pokert zu hoch und Obama beobachtet.

RE: Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen
in Archiv 07.03.2012 00:05von Indogermane_HS •

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<<Iran-Eskalation könnte Euro-Schuldenkrise verschärfen>>
06.03.2012, 15:16 Uhr
"Die Spannungen des Westens mit dem Iran halten den Ölpreis auf hohem Niveau. Sollte der Konflikt eskalieren, wären die konjunkturellen Folgen auch in Europa zu spüren. Das könnte die EZB in Zugzwang bringen."
"Berlin - Wie gefährlich ist die Iran-Krise für die Konjunktur in Europa? Fakt ist, dass sich der Ölpreis schon jetzt auf einem hohen Niveau bewegt. Nordseeöl der Sorte Brent sowie US-Leichtöl WTI notierten mit 123,69 beziehungsweise 106,57 Dollar je Barrel geringfügig unter ihrem Vortagesniveau. Zum einen drückt die Sorge über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Europa und China den Preis. Zum anderen stützt aber die Unsicherheit über den Iran."
http://www.handelsblatt.com/politik/konj...en/6293682.html

Zitat von: Lea S.
07.03.2012 00:04 #108610
@HSZitat
Der Punkt ist, Netanjahu bleibt einfach nichts anderes übrig als zu warten - auch wenn er selbst das anders sieht.
Er wird wohl nicht riskieren von Obama zu hören, dass wenn er ganz allein entscheidet, er auch ganz allein die Konsequenzen tragen muss.
So ist es. Und zwar die direkten und indirekten außen- und innenpolitischen sowie wirtschaftlichen Konsequenzen in allen "US-Interessensgebieten" innerhalb NO/MO - und darüber hinaus.

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Sehr aussagekräftig und logisch ist auch diese Äußerung Obamas:
Obama: "Do we want a distraction in which suddenly Iran can portray itself as a victim?"
aus: <<Obama warns against pre-emptive Iran strike>>
"US President Barack Obama has said it would be unacceptable for Iran to have a nuclear weapon, but warned against a pre-emptive strike on the country."
http://www.bbc.co.uk/news/world-us-canada-17236549

Rede Netanjahus auf der pro-israelischen AIPAC-Jahreskonferenz
in Archiv 07.03.2012 00:41von Indogermane_HS •

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Dies liest sich, als bliebe nur noch eine militärische Lösung übrig:
"[...]„Israel hat gewartet, geduldig gewartet, dass die internationale Gemeinschaft dieses Problem löse. Wir haben gewartet, dass Diplomatie wirkt. Wir haben gewartet, dass die Sanktionen wirken. Niemand von uns kann es sich leisten, noch viel länger zu warten“, sagte Netanjahu nach dem Treffen mit Obama auf der Konferenz des pro-jüdischen Lobbyverbandes Aipac in der US-Hauptstadt[...]."
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...erschoepft.html
Die Wahrheit sieht allerdings etwas anders aus...:
- Die verschärften Sanktionen wirken aktuell wie nie zuvor.
- Israel hat keinesegs nur "geduldig gewartet", wie behauptet, sondern die Internationalen Gemeinschaft immer wieder dazu gedrängt, gegen das iranische Atomprogramm - das laut Außenminister Lieberman auf seiner diesjährigen Südamerika-Stimmenfang-Tour selbst für Südamerika gefährlich ein soll(!) - deutlich vehemmenter und entschlossener vorzugehen und mit einer sog. "militärischer Option" zu drohen. Gleichzeitig hat Israel bekanntlich Angriffspläne geschmiedet und diese mit seiner Luftwaffe mehrfach (unter Optimalbedingungen) geübt.
- Nicht "niemand kann es sich leisten, noch länger zu warten", sondern gewisse berühmt-berüchtigte Individuen innerhalb der (noch) amtierenden rechtsgerichteten israelischen Regierung glauben nicht länger warten zu können.

RE: Rede Netanjahus auf AIPAC-Jahreskonferenz
in Archiv 07.03.2012 00:49von Lea S. •

Zitat von: Indogermane_HS
07.03.2012 00:41 #108615
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Dies liest sich, als bliebe nur noch eine militärische Lösung übrig:
- Nicht "niemand kann es sich leisten, noch länger zu warten", sondern gewisse berühmt berüchtigte Individuen innerhalb der noch amtierenden israelischen Regierung können nicht länger warten.
Können schon, wollen nicht. Schliesslich will jeder israelische PM mindestens einen Angriffskrieg führen.

RE: Rede Netanjahus auf AIPAC-Jahreskonferenz
in Archiv 07.03.2012 00:52von Indogermane_HS •



Zitat von: Indogermane_HS
07.03.2012 00:59 #108619
Wünsche beiden Damen eine angenehme Nachtruhe. *gähn*
Gleichfalls!
Ich werde über der Frage einschlafen, ob Israel und USA nicht ein ganz ausgekochtes "Guter Cop/Böser Cop"-Spiel spielen. Obama tritt als Beschwichtiger auf, mit der CIA im Hintergrund, die verlauten lässt, dass Iran gar keine Atombombe bauen will. Gleichzeitig macht Netanjahu den Bullterrier, der bereit ist, zuzubeissen, und irgendein anderer Geheimdienst meldet, eine der in Nordkorea gezündeten Atombomben hätte aus dem Iran gestammt.
Der Iran hat keine Lust, angegriffen zu werden, und ist deshalb hin- und hergerissen: soll man eine Bombe bauen, und riskieren deswegen angegriffen zu werden?
Soll man keine Bombe bauen und Israel als den Stärkeren hinnehmen? Oder will man das letztere auf keinen Fall und tut so, als baute man an einer Bombe, indem man ab und an ein paar Kontrolleure reinlässt und an der Nase wieder hinausführt, während der ganze Aufwand nur der zivilen Nutzung dient?
Ob wir wohl irgendwann die Wahrheit erfahren?


Israel verletzt internationale Rechte und Abkommen wie kein anderes Land.
Kein anderes Land tötet ebenso willkürlich Freund und Feind, wenn es gilt die eigenen Interessen zu schützen.
Von Israel geht mehr Gefahr für die Welt aus als von jedem anderen Land.
Zeit zu handeln.


Zitat von: Leto_II.
07.03.2012 18:02 #108711
http://www.bild.de/newsticker-meldungen/home/07-15-hamas-23034006.bild.html
Das verwundert wenig, denn die Hamas war, ist und bleibt (im Gegensatz zur Hisbollah) militärisch unbedeutend. Zum eigenen Vorteil ist sie sich dessen offenbar auch gut bewußt und möchte in einem eventuellen Konflikt zwischen Israel/Iran - verständlicherweise - nicht allein auf Grund einer Parteiergreifung für den zwar großen, aber weit entfernten Freund und Unterstützer den eigenen Tod riskieren. Auch für die iranischen Mullahs dürfte dies keine große Überraschung sein.

Zitat von: Indogermane_HS
07.03.2012 18:52 #108717
Das verwundert wenig, denn die Hamas war, ist und bleibt (im Gegensatz zur Hisbollah) militärisch unbedeutend. Zum eigenen Vorteil ist sie sich dessen offenbar auch gut bewußt und möchte in einem eventuellen Konflikt zwischen Israel/Iran - verständlicherweise - nicht allein auf Grund einer Parteiergreifung für den zwar großen, aber weit entfernten Freund und Unterstützer den eigenen Tod riskieren. Auch für die iranischen Mullahs dürfte dies keine große Überraschung sein.
Es ist anzunehmen, dass solche Entscheidungen erst in dem Moment getroffen werden, wenn es brennt.
Es ist aber lächerlich, dass selbst gebastelte Ofenrohre in einem wirklichen Krieg irgendwie entscheidend sein sollten.
Zitat
Hamas denies it intends to stay out of Israeli war with Iran
Speaking to Iran’s semi-official Fars news agency, Mahmoud Zahar says retaliation ‘with utmost power is the position of Hamas with regard to a Zionist war on Iran.’
By Haaretz http://www.haaretz.com/news/diplomacy-de...h-iran-1.417142

Zitat von: Leto_II.
07.03.2012 18:02 #108711
http://www.bild.de/newsticker-meldungen/home/07-15-hamas-23034006.bild.html
Hatte ich irgendwann davon geschrieben, dass die Palästinenser in einem Krieg zwischen Iran und Israel als Flüchtlinge den Kürzesten ziehen?
Manchmal wird man nur ungern bestätigt.
(FrieFie #107268:
Ein Staat "muss sich nicht wundern" ...
nur: die Bevölkerung hat keinen Ort, wohin sie flüchten könnte. Die 20% Nicht-Juden, die Kinder und alten Leute, die Palästinenser die gleich nebenan leben (ob den Iranern wohl "chirurgisch genaue" Raketenangriffe gelingen?), die werden sich doch noch wundern dürfen?"

Zitat von: Indogermane_HS
07.03.2012 18:52 #108717
Das verwundert wenig, denn die Hamas war, ist und bleibt (im Gegensatz zur Hisbollah) militärisch unbedeutend. Zum eigenen Vorteil ist sie sich dessen offenbar auch gut bewußt und möchte in einem eventuellen Konflikt zwischen Israel/Iran - verständlicherweise - nicht allein auf Grund einer Parteiergreifung für den zwar großen, aber weit entfernten Freund und Unterstützer den eigenen Tod riskieren. Auch für die iranischen Mullahs dürfte dies keine große Überraschung sein.
Dann kann man sich aber auch ganz auf die Hibollah konzentrieren.

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