Zitat von: mbockstette
29.01.2012 00:20 #103734
Tatsächlich mehren sich die Befunde, dass die UN-Inspektoren von UNSCOM und UNMOVIC die irakischen Programme umfassend aufgedeckt und zerstört haben. Im Anhang des 16. Vierteljahresberichts der UNMOVIC vom 27. Februar 2004 (www.unmovic.org) findet sich eine Übersicht über die Art, Anzahl und den Verbleib von Waffen und Munition, die der Irak mit biologischen und/oder chemischen Kampfstoffen bestückt hatte bzw. die dafür vorgesehen waren.
In dieser Aufstellung sind auch aktuellste Laborbefunde erwähnt, mit denen eine der zentralen Fragen nach den irakischen Biowaffen vor dem Irak-Krieg endlich aufgeklärt werden konnte. Der Irak hatte immer behauptet, seine mit Milzbrand bestückten Fliegerbomben vom Typ R-400 bereits 1991 selbst zerstört zu haben. Belege für diese Behauptung gab es bislang keine, deshalb bestand immer der Verdacht, dass der Irak möglicherweise diese Bomben oder zumindest die entsprechenden Tausenden Liter Milzbrandbrühe noch versteckt hält.
http://www.ag-friedensforschung.de/theme...affen/irak.html
Meine Frage war, wo sie sind, diese Riesenmengen. Du zitierst eine Vermutung aus 2004. Halten wir also fest, dass es keine Belege für die Existenz solcher Waffen gibt, ergo Legendenbildung.

RE: Iran: Der Pate des Terrors
in Archiv 30.01.2012 00:37von Hans Bergman •

Zitat von: guylux
29.01.2012 09:57 #103765
...Tatsache ist dass NICHTS gefunden wurde und die Präsentation als eine der grössten Lügen vor der UN in die Geschichte einging .
Aber gut ist , dass es auf der Welt noch einen Aufrechten gibt , der immer noch dran glaubt . Es war also nicht ganz umsonst !
Na, wenigstens noch ein Schmunzler vor dem Schlafengehen. :)

Zitat von: Landegaard
29.01.2012 15:40 #103787
Meine Frage war, wo sie sind, diese Riesenmengen. Du zitierst eine Vermutung aus 2004. Halten wir also fest, dass es keine Belege für die Existenz solcher Waffen gibt, ergo Legendenbildung.
So ist es.
Mal wieder typisch Bockstette Propaganda.
Er zitiert fett:
"Der Irak hatte immer behauptet, seine mit Milzbrand bestückten Fliegerbomben vom Typ R-400 bereits 1991 selbst zerstört zu haben. Belege für diese Behauptung gab es bislang keine, deshalb bestand immer der Verdacht, dass der Irak möglicherweise diese Bomben oder zumindest die entsprechenden Tausenden Liter Milzbrandbrühe noch versteckt hält.[/i]
http://www.ag-friedensforschung.de/theme...affen/irak.html"
W i e es dann aber weitergeht im link zitiert er nicht der alte Täuscher und Propagandist:
Es geht so weiter:
"Im Februar 2003 gruben irakische Experten unter den Augen der UNMOVIC 104 dieser Fliegerbomben aus. Davon waren acht noch intakt. Von zweien dieser Bomben wurden Proben genommen, in denen jetzt zweifelsfrei auch Milzbrandspuren sowie Reste von Desinfektionschemikalien gefunden wurden.
Damit gewinnt die irakische Behauptung an Glaubhaftigkeit, auch wenn ein solcher Nachweis für sich genommen natürlich noch kein Beweis dafür ist, dass alle Milzbrandbestände wirklich seinerzeit auch vernichtet wurden.
Bestätigt wird dies durch ein ausführliches Interview mit dem ehemaligen Leiter der Iraq Survey Group, David Kay (Arms Control Today, 5. März 2004). Kay sagt in diesem Interview, dass der Verbleib der Kampfstoffe mittlerweile als geklärt gelten kann und dass diese nicht in Waffen verblieben sind. (http://www.armscontrol.org/aca/midmonth/March/Kay.asp)"
Die Glaubhaftigkeit der irakischen Angaben wurde also erhöht.Hätte der Irak zum Angriffszeitpunkt März 2003 noch Massenvernichtungswaffen (B und C Waffen) gehabt, hätte Saddam diese gegen die Koalition der Wiligen eingesetzt, so schätze ich das ein.
Zum Schluss mal ein link, den man nicht in SPON findet und den Bockstette weil den Iran entlastend, nie hier veröffentlichen würde.
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/WE...ikel7890923.php

RE: showdown im Maerz 2012, unverhohlene Drohungen
in Archiv 30.01.2012 19:22von werner thurner •

... mal ein link, den man nicht in SPON findet und den Bockstette weil den Iran entlastend, nie hier veröffentlichen würde.
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/WE...ikel7890923.php
und hier, dass es ungemuetlich und gefaehrlich wird im persischen Golf der vor Waffen und Kriegsschiffen starrt.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende...erleitet-2.html
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende...enpraesenz.html
Anmerkung: ich will hier niemanden Angst machen, sondern lediglich darauf hinweisen dass eine solche Massierung von Militaer im persischen Golf die Gefahr einer(fuerchterlichen) Eskalation in sich birgt.
Vorsorglich: diese Massen von Truppen und Schiffen der USA und des Westens m u e s s e n vom Iran als Provokation aufgefasst werden.
Man stelle sich aehnliches (unter umgekehrten Vorzeichen) im Golf von Mexiko vor.
Und offenbar ist seit der Truppenerhoehung in AFG bei Obama das "we are change" Deckchen abgefallen und durch die uebliche Amerika first Denke ersetzt worden.

Zitat von: mbockstette
29.01.2012 01:18 #103757
Der Iran hat die USA davor gewarnt, einen jüngst aus dem Persischen Golf verlegten Flugzeugträger wieder dorthin zu verlegen. Armeechef Ataollah Salehi erklärte, der Iran habe "nicht die Absicht, diese Warnung zu wiederholen".
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...der-Marine.html
Und? Diese Warnung hat der Iran (bisher) ja nicht wiederholt, also was wollen Sie?

Angst-Schürung und Kriegshetze gehen weiter...!
in Archiv 30.01.2012 23:03von Indogermane_HS •

30.01.2012
<<Atomkonflikt: Pentagon schürt Angst vor Irans schneller Bombe>>
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...00.html#ref=rss
<<Konflikt mit Iran USA befeuern Angst vor der Atombombe>>
"Das Atomprogramm des Iran sorgt für Verunsicherung und Besorgnis in den USA. Verteidungsminister Leon Panetta geht davon aus, dass Teheran innerhalb eines Jahres nukleare Waffen herstellen kann."
http://www.stern.de/politik/ausland/konf...m_campaign=alle

Panetta Äußerungen im Atomstreit
in Archiv 30.01.2012 23:18von Indogermane_HS •

Wie man Panettas doppeldeutige Äußerungen auch ohne Angst-Schürung und Kriegshetzte an den Leser bringen kann - ganz im Gegenteil sogar - zeigen folgende renomierte Nachrichten-Magazine "Neue Zürcher Zeitung" und "Die Zeit" in ihren Artikel-Überschriften ganz vorbildlich:
30. Januar 2012, 06:06, NZZ Online
<<Iran braucht mindestens ein Jahr für Bau einer Atombombe>>
"Vorhaben laut US-Verteidigungsminister Panetta noch nicht beschlossene Sache"
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/in...1.14662611.html
<<USA sehen Iran noch mindestens ein Jahr von Atombombe entfernt>>
"Der US-Verteidigungsminister hat seine Einschätzung erneuert, dass der Iran binnen eines Jahres eine Atomwaffe herstellen könnte – wenn die Führung sich dafür entschiede."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-...-iran-atombombe

---
<<Atomstreit mit Teheran: Sicherheitskonferenz-Chef warnt vor Krieg mit Iran>>
30.01.2012, 15:08
"Politische Antwort statt Säbelrasseln: Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Ischinger warnt, ein Krieg mit Iran könne und dürfe nicht die einzige Alternative zu Sanktionen sein."
http://www.sueddeutsche.de/politik/atoms...-iran-1.1270387

++++ Zusammenfassung der aktuellen Sachlage ++++
in Archiv 30.01.2012 23:44von Indogermane_HS •

29.01.2012 19:42:46
<<GESAMT-ROUNDUP: IAEA-Experten im Iran - Warnung vor Eskalation im Atomkonflikt>>
TEHERAN/WIEN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Mit einer möglicherweise entscheidenden Initiative im Atomkonflikt mit dem Iran will die Internationale Atomenergiebehörde IAEA eine drohende weitere Eskalation abwenden. Ein hochrangiges IAEA-Expertenteam nahm am Sonntag seine Arbeit in Teheran auf. Die IAEA erhofft sich dabei Aufklärung über das vermutete iranische Kernwaffenprogramm. Teheran hat seit 2008 Fragen dazu nicht beantwortet und eine mögliche militärische Dimension seines Atomprogramms stets bestritten. Das Team soll nach den Worten von Außenminister Ali Akbar Salehi Zugang zu allen atomaren Anlagen im Iran erhalten.
Westliche Politiker warnten angesichts einer für Sonntag geplanten und inzwischen vertagten Entscheidung des iranischen Parlaments über ein Ölembargo gegen Europa vor einer Eskalation. Die USA haben bereits Bomben entwickelt, um unterirdische Bunkeranlagen zu sprengen. Ihre Schlagkraft reicht einem Medienbericht zufolge aber nicht für die Zerstörung der unterirdischen Atomanlagen im Iran. Das Pentagon wolle daher eine Weiterentwicklung der Bomben, berichtete das "Wall Street Journal".
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?...en&dpaid=480475
Netanjahu gehen die Sanktionen gegen Iran unterdessen immer noch nicht weit genug / Westerwelle zeigt sich jedoch "besorgt":
[...]"Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine weitere Verschärfung der internationalen Iran-Sanktionen fordern. Ban wird in dieser Woche zu einem Besuch in der Region erwartet und trifft Netanjahu am Mittwoch. Außenminister Guido Westerwelle äußerte sich vor Beginn einer Nahostreise besorgt über zunehmende regionale Spannungen wegen des Streits um das iranische Atomprogramm."
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?...en&dpaid=480475
Iran zeigt sich kooperativ
"Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi sagte dem IAEA-Team zu, dass es alle iranischen Atomanlagen inspizieren könne. "Sie dürfen jede Atomanlage besuchen, die sie uns nennen", sagte Salehi am Rande des Afrika-Gipfels in Addis Abeba, wie die Agentur Irna berichtete. Zuvor war gerätselt worden, ob das IAEA-Team unter Führung von Chefinspektor Herman Nackaerts auch iranische Atomanlagen inspizieren oder lediglich Fragen zum Atomprogramm des Landes stellen kann. Es wurde erwartet, dass die IAEA-Experten mit dem iranischen Atom-Chefunterhändler Said Dschalili und dem Direktor des iranischen Atomprogramms, Ferejdun Abbasi-Dawani, zusammentreffen.
Das IAEA-Team will bis zum Dienstag im Iran bleiben. "Wir freuen uns darauf, einen Dialog zu beginnen, der schon lange überfällig ist", sagte Nackaerts vor dem Start in Wien. Aus dem Umfeld der Wiener Atom-Behörde hieß es, dass es zunächst darum gehe, in Gesprächen eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über das vermutete iranische Waffenprogramm zu erreichen.
Iran entscheidet sich dafür die Straße von Hormuz für alle offen zu halten:
Der Iran hatte damit gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Die Meerenge ist eine Schlagader für die Weltwirtschaft: Der Löwenanteil der globalen Ölversorgung muss durch dieses Nadelöhr. Salehi wiegelte am Sonntag ab: "Die Straße von Hormus ist eine bedeutende Route nicht nur für uns und die Anrainer sondern auch für die ganze Welt, daher betrachten wir uns voll verantwortlich für die Sicherheit der Meerenge, damit alle Länder von ihr profitieren können."
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?...en&dpaid=480475
USA besitzen derzeit keine geeigenete Waffen, die Urananreicherungsanlagen des Iran zu zerstören:
"Die USA halten sich in dem Konflikt alle Optionen offen. Das Land hat einen "Massive Ordnance Penetrator" genannten Bunkerbrecher entwickelt, um die massiv befestigten Anlagen der iranischen und nordkoreanischen Atomprogramme zu zerstören. Das "Wall Street Journal" berichtete am Samstag, Versuche hätten aber gezeigt, dass die Bombe einige iranische Anlagen nicht zerstören könne. Die Bombe müsse vor ihrer Explosion tiefer in Stein, Beton oder Stahl eindringen. US-Verteidigungsminister Leon Panetta hatte am Donnerstag Mängel eingeräumt und die Weiterentwicklung der Bombe angekündigt."
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?...en&dpaid=480475

Zitat von: mbockstette
29.01.2012 01:18 #103757
...Der Iran hat die USA davor gewarnt, einen jüngst aus dem Persischen Golf verlegten Flugzeugträger wieder dorthin zu verlegen. Armeechef Ataollah Salehi erklärte, der Iran habe "nicht die Absicht, diese Warnung zu wiederholen".
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...der-Marine.html
Eine rhetorische und diplomatische Meisterleistung.

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<<Verteidigungsminister besorgt um Lage im Iran>>
30.01.2012, 21:08 Uhr
"Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat Sorge um die Entwicklung im Iran geäußert. Es gebe wenige Staaten, „wo wir so wenig über die innere Machtstruktur wissen wie beim Iran“."
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...an/6130220.html

Zitat von: Hans Bergman
30.01.2012 23:50 #103983
Eine rhetorische und diplomatische Meisterleistung.
So ist es.
Es ist stark davon auszugehen, dass diese Warnung von ganz oben befohlen wurde...
Der Admiral hat es dann meisterlich verstanden, einerseits diesem Befehl Folge zu leisten, andererseits durch eine kleine doppeldeutige Ergänzung die Welt zu beruhigen.
Interessant auch folgende logische Erklärung des iranischen Außenministers für die Offenhaltung dieses weltwirtschaftlich äußerst bedeutenden Nadelöhrs:
"Der Iran hatte damit gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Die Meerenge ist eine Schlagader für die Weltwirtschaft: Der Löwenanteil der globalen Ölversorgung muss durch dieses Nadelöhr. Salehi wiegelte am Sonntag ab: "Die Straße von Hormus ist eine bedeutende Route nicht nur für uns und die Anrainer sondern auch für die ganze Welt, daher betrachten wir uns voll verantwortlich für die Sicherheit der Meerenge, damit alle Länder von ihr profitieren können."
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?...en&dpaid=480475
Fakt ist, der Iran könnte jederzeit diese Route für einige Monate zum Stillstand bringen.

Zitat von: Indogermane_HS
30.01.2012 23:02 #103972
Und? .... also was wollen Sie?
Entscheidend ist was die IAEA will:
In unusually blunt comments ahead of his arrival, the IAEA's Deputy Director General Herman Nackaerts – who is in charge of the agency's Iran file – said he wants Tehran to "engage us on all concerns."
Iran has refused to discuss the alleged weapons experiments for three years, saying they are based on "fabricated documents" provided by a "few arrogant countries" – a phrase authorities in Iran often use to refer to the United States and its allies.
Iranian state media allege that Roshan, a chemistry expert and director of the Natanz uranium enrichment facility in central Iran, was interviewed by IAEA inspectors before being killed earlier this month ....... In Vienna, the IAEA said it did not know Roshan and never talked to him.
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnew...ay-in-Iran.html

Zitat von: Hans Bergman
30.01.2012 23:50 #103983
Eine rhetorische und diplomatische Meisterleistung.
Die rhetorische Meisterleistung gegen die US-Navy hat sich als Bluff herausgestellt, aber die nachfolgende Stellungnahme war mutig:
General Ataollah Salehi has the direct operational command authority over the commanders of Iranian Army's Ground Forces, Air Force and Navy. The Iranian Army has published an article on the 8th of February 2009, heavily criticizing the Army of the Guardians of the Islamic Revolution (IRGC) and Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) for falsification of the facts about the Iran–Iraq War in favor of the IRGC. General Salehi as the commander-in-chief of the Army along with other high ranking generals of the Army signed this article in an extremely shocking action for the IRGC and the top level officials of the Iranian regime. Because it was the very first time in the Islamic Republic's history that an official organisation has dared to publicly criticize the IRGC, as the IRGC is considered a holy organisation and the main military force to harass and crush the Islamic Revolution's opposition forces.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ataollah_Salehi

Zitat von: mbockstette
31.01.2012 00:04 #103987
Entscheidend ist was die IAEA will:
In unusually blunt comments ahead of his arrival, the IAEA's Deputy Director General Herman Nackaerts – who is in charge of the agency's Iran file – said he wants Tehran to "engage us on all concerns."
Iran has refused to discuss the alleged weapons experiments for three years, saying they are based on "fabricated documents" provided by a "few arrogant countries" – a phrase authorities in Iran often use to refer to the United States and its allies.
Iranian state media allege that Roshan, a chemistry expert and director of the Natanz uranium enrichment facility in central Iran, was interviewed by IAEA inspectors before being killed earlier this month ....... In Vienna, the IAEA said it did not know Roshan and never talked to him.
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnew...ay-in-Iran.html
Vielleicht kann uns mb. erklären, was diese Belanglosigkeit mit dem Kontext des von ihm zitierten Beitrags zu tun hat? Er dürfte sich dabei allerdings wieder sehr schwer tun.

Zitat von: mbockstette
31.01.2012 00:57 #103994
Die rhetorische Meisterleistung gegen die US-Navy hat sich als Bluff herausgestellt, aber die nachfolgende Stellungnahme war mutig:
General Ataollah Salehi has the direct operational command authority over the commanders of Iranian Army's Ground Forces, Air Force and Navy. The Iranian Army has published an article on the 8th of February 2009, heavily criticizing the Army of the Guardians of the Islamic Revolution (IRGC) and Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) for falsification of the facts about the Iran–Iraq War in favor of the IRGC. General Salehi as the commander-in-chief of the Army along with other high ranking generals of the Army signed this article in an extremely shocking action for the IRGC and the top level officials of the Iranian regime. Because it was the very first time in the Islamic Republic's history that an official organisation has dared to publicly criticize the IRGC, as the IRGC is considered a holy organisation and the main military force to harass and crush the Islamic Revolution's opposition forces.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ataollah_Salehi
Ja, eine mutige aber auch richtige und notwendige Stellungnahme. Alleine das sehr gut ausgebildete Personal und die Gerätschaft der Regulären Armee (besonders jene der Luftwaffe und der Army Air Corps, aber auch die Panzer- und der Artillerie-Einheiten des Heeres) - und nicht etwa die der zurecht kritisierten und damals noch sehr unprofessionellen und schlecht ausgerüsteten Fanatiker der "Revolutionsgarden" (IRGC) - haben den Iran damals vor einer Niederlage gerettet.


Zitat von: nahal
31.01.2012 09:31 #104005
Fakt ist auch, der US-Generalstabschef hat erklärt, die Straße würde nach einigen Tagen weider geöffnet sein.
Man kann sich die "Fakten" aussuchen.
Zitat von: Leto_II.
31.01.2012 09:27 #104003
Der Iran könnte dann schon mal Esel züchten.
Dass ihr beiden euch von meinen gesamten gestrigen Beiträgen ausgerechnet diesen einen Satz zum Antworten heraus gesucht hat, lässt tiefer blicken, als euch lieb sein kann ...
Natürlich würde eine Sperrung der Str. v. Hormus eine militärische Auseinandersetzung nach sich ziehen, was denn sonst? Aber auf die hat sich der Iran in den vergangenen 20 Jahren gut vorbereitet und würde - selbst nach Meinung der US-Admiräle - der US-Navy "schlaflose Nächte" bereiten (Beitrag hatte ich bereits verlinkt) und durch bestimmte einstudierte kombinierte Taktiken mit entsprechenden Waffensystemen mit Sicherheit zu den ersten Verlusten der US-Navy seit dem 2. WK. führen. Die militärische Möglichkeit besteht nun einmal - trotz Frühwarnung, Phalanx, AASM, Luftüberlegenheit, etc. Die materiellen und personellen Verluste der iranischen Marine wären am Ende sicherlich zwar größer, aber die weltweite politische und psychologische Wirkung der Verluste der USA würden viel höher wiegen.
Nein, die USA möchte und kann sich ohne ein (utopisches) UN-SR-Mandat keine Auseinandersetzung mit dem Iran leisten, weder zur See, noch sonst wie. Einige Hitzköpfe und schlecht informierte und einseitige Unterschätzer in und außerhalb der USA wissen das nur noch nicht.

Zitat von: Landegaard
25.01.2012 15:20 #102971
Ergebnis konkreter Verhandlungen können doch nur Irans Abkehr vom Atomprogramm zwecks
Waffenbau sein, was Iran nicht tun wird. Worüber soll da verhandelt werden?
Und selbst wenn Iran einlenkt, denn eine Akzeptanz der iranischen Amitionen können wir als mögliches Ergebnis wohl ausschließen, wie soll eine Überprüfung stattfinden bei einem Verhandlungspartner, dem man nicht ein Gramm vertraut?
Von seinem zivilen Atomprogramm inklusive Urananreicherung wird der Iran tatsächlich in keinem Fall abrücken. Immerhin steht nicht nur das Regime, sondern die Masse der Bevökerung hinter einem solchen Programm. Hierzu hatte ich schon Artikel verlinkt.
Das Problem ist, dass es sehr schwer ist, die >Option zum Bau einer Atombombe im Ernstfall<, also die sog. "Südafrikanische Lösung" vom Atomprogramm zu trennen.
Denn hat man eine gewisse technische Grenze erreicht, ist es eine Leichtigkeit "die Bombe" zu bauen.
Allerdings benötigt man zum Bau einer Atomwaffe nicht nur hoch angereichertes Uran, sondern bekanntlich auch militärisches Material (Sprengkopf, Zünder, Trägerwaffen etc.) Hier müsste man bei den durchaus noch möglichen und in jedem Fall wünschenswerten Verhandlungen ansetzen und Überwachungsmöglichkeiten entsprechender Rüstungsindustrie-Einrichtungen mit einbinden. Ein weiterer sehr konstruktiver Punkt wäre, dem Iran im Gegenzug Sicherheitsgarantien in Form eines (meinetwegen eingeschränktes) Nichtangriffspaktes geben. Das ist machbar, nur wollen USA und Israel das bekanntermaßen nicht. Optimalerweise würden USA und Israel sich auch für eine nuklearwaffenfreie Region einsetzten, um den natürlichen nuklearen Rüstungswettlauf zu unterbinden und ihre Dominanz nur noch auf konventionellem Gebiet bei zu behalten, was zumindest in der Theorie ebenfalls machbar wäre.
Zitat von: Landegaard
25.01.2012 15:20 #102971
Wenn Iran eine Bombardierung wünscht, wird Iran diese bekommen.
Da schau her... "Bomb, bomb, Iran" J. McCain wäre sicher stolz auf Sie, Landi!
Eine Bombardierung - egal welcher Art - wäre natürlich die denkbar primitivste, schlechteste und kontraproduktivste Lösung und würde die USA sowohl international schaden, als auch insbesondere bei der islamischen Weltbevölkerung (die noch übrig gebliebenen Lakaien-Regime in der Arabischen Welt vielleicht ausgenommen) noch weiter zum Hassgegener machen.
Von welcher Art Bombardierung sprechen Sie eigentlich? Da gibt es bekanntlich große Unterschiede. Und welche Ziele sollen Bombardiert werden? Das gesamte Atomprogramm alleine würde mehrere Hundert teilweise sehr gut geschützte Ziele umfassen - und selbst dann, wäre das Atomprogramm nicht zerstört, sondern nur hinausgezögert. Spätestens dann wird der Iran aber aus dem Atomwaffensperrvertrag austreten und erst recht an Atomwaffen bauen. Außerdem würde sich die iranische Bevölkerung - für einige vielleicht sehr überraschend - größtenteils hinter der Regierung stellen und Vergeltung verlangen, was automatisch das Ende der Oppositionsbewegung wäre.
Zweifelsohne würden die von Schiiten dominierten Staaten wie Irak, Kuwait, Bahrain Chaos ausbrechen. Desweiteren würden US-Stützpunkte rund um den Iran mit allen verfügbaren Mitteln angegriffen werden und die Straße von Hormus mit ca. 4000 zum Teil modernste Über- und Unterwasser-Minen vermint werden und US-Kriegsschiffe mit diversen verfügbaren ASM, ASCM und Torpedos angegriffen werden. Last but not least würde Iran seine bereits ausgesprochene Warnung wahr werden lassen und im Verteidigungsfall seine Mittelstreckenraketen gegen Israel und andere Interessensgebiete der USA abfeuern. Dabei wäre es den Iranern völlig egal, ob sie am Ende den kürzeren ziehen. Von Offensiven und Selbstmord-Attacken der verbündeten Hisbollah und Hamas ganz zu schweigen.
Oder Kurz und bündig: Es würde im Falle von Bomben auf Iran zwangsläufig zu einem K R I E G mit unabsehbaren Folgen kommen. Da bin ich mir mit den Experten einig. Ergo: Iran ist nicht Irak oder Libyen, wo man einfach mal so ein paar Bomben darauf werden kann, und sich wieder zurückziehen kann.
Zitat von: Landegaard
25.01.2012 15:20 #102971
Als Opfer der Imperialisten sieht Iran sich bereits heute, da ist es völlig wurscht, ob wir von Bomben oder Embargo sprechen.
Selten so einen Schwachsinn gelesen. Bomben oder Embargo bewirken doch keineswegs das Gleiche, von daher ist die Wahl der Mittel keineswegs wurscht! Bomben - insbesondere solche OHNE vorherigem (utopischem) UN-Mandat - bedeuten Krieg und Flächenbrand für die Region, Sach- und Personenschaden aber auch innen- wie außenpolitischer Gewinn für die Mullahs, und Sach- und Personenschaden sowie außenpolitischer und moralischer Verlust für den Angreifer, sowie evtl. auch Schäden für die regionalen Verbündeten der USA - ein Embargo hingegen nicht.
Außerdem ist es ja nicht so, dass eine Opferrolle nicht wachstumsfähig ist... Bei einem Bombenangriff wäre der Iran automatisch in einer viel größeren Opferrolle als bei einem Embargo, und würde daraus politischen Nutzen ziehen, zumindest in weiten Teilen der islamischen Welt, sowie bei den Freunden und Moskau und Peking. Es wäre ein wohl gefundenes Fressen für die zuletzt genannten, sich in der Region militärisch präsenter zu machen, was die Situation zusätzlich aufheizen würde.
Zitat von: Landegaard
25.01.2012 15:20 #102971
Oder denkst Du, die Regierung wird die Verantwortung für die weitere Verelendung der Bevölkerung übernehmen?
Natürlich wird sie das nicht. Die Verantwortung trägt im Falle einer Bombardierung ohne UN-Mandat der Angreifer allein, im Falle eines Embargos aber mehrere Staaten.
Alles in allem bin ich der Meinung, dass Sie beim Verfassen Ihres Beitrages sonderbarerweise sehr sehr kurz gedacht haben. Ansonsten darf es nächstes mal ruhig etwas weniger Promille sein... Anders kann ich mir ihre defacto Gleichsetzung von Bombardierung und Embargo nicht erklären.

Indo:
"Dass ihr beiden euch von meinen gesamten gestrigen Beiträgen ausgerechnet diesen einen Satz zum Antworten heraus gesucht hat, lässt tiefer blicken, als euch lieb sein kann ..."
Die Frage ist nicht nur, was militärisch geht, der Iran möchte bestimmt auch wirtschaftlich überleben. Er braucht seine täglichen Einnahmen, um Sprit und Futter zu kaufen.

Indo: Desweiteren würden US-Stützpunkte rund um den Iran mit allen verfügbaren Mitteln angegriffen werden und die Straße von Hormus mit ca. 4000 zum Teil modernste Über- und Unterwasser-Minen vermint werden und US-Kriegsschiffe mit diversen verfügbaren ASM, ASCM und Torpedos angegriffen werden. Last but not least würde Iran seine bereits ausgesprochene Warnung wahr werden lassen und im Verteidigungsfall seine Mittelstreckenraketen gegen Israel und andere Interessensgebiete der USA abfeuern. Dabei wäre es den Iranern völlig egal, ob sie am Ende den kürzeren ziehen. Von Offensiven und Selbstmord-Attacken der verbündeten Hisbollah und Hamas ganz zu schweigen.
_________________________________________________________________________________________
Was Sie beschreiben ist genau jene apokalyptische Haltung der iranischen Führung, die sowohl die Nachbarstaaten des Irans aber darüber hinaus auch die Staatengemeinschaft dazu veranlasst alles zu tun und nichts zu unterlassen, um ein solch irrationalen Regime unter keinen Umständen in den Besitz von Atomwaffen gelangen zu lassen. Besser könnte die generelle Besorgnis gegenüber der Unzurechnungsfähigkeit der Islamischen Revolution im Iran nicht charakterisiert werden.

Zitat von: mbockstette
31.01.2012 23:12 #104128
Indo: Desweiteren würden US-Stützpunkte rund um den Iran mit allen verfügbaren Mitteln angegriffen werden und die Straße von Hormus mit ca. 4000 zum Teil modernste Über- und Unterwasser-Minen vermint werden und US-Kriegsschiffe mit diversen verfügbaren ASM, ASCM und Torpedos angegriffen werden. Last but not least würde Iran seine bereits ausgesprochene Warnung wahr werden lassen und im Verteidigungsfall seine Mittelstreckenraketen gegen Israel und andere Interessensgebiete der USA abfeuern. Dabei wäre es den Iranern völlig egal, ob sie am Ende den kürzeren ziehen. Von Offensiven und Selbstmord-Attacken der verbündeten Hisbollah und Hamas ganz zu schweigen.
_________________________________________________________________________________________
Was Sie beschreiben ist genau jene apokalyptische Haltung der iranischen Führung, die sowohl die Nachbarstaaten des Irans aber darüber hinaus auch die Staatengemeinschaft dazu veranlasst alles zu tun und nichts zu unterlassen, um ein solch irrationalen Regime unter keinen Umständen in den Besitz von Atomwaffen gelangen zu lassen. Besser könnte die generelle Besorgnis gegenüber der Unzurechnungsfähigkeit der Islamischen Revolution im Iran nicht charakterisiert werden.
Suizid ist ja schön und gut, man muss ihen aber nicht erweitern.

Indo: Allerdings benötigt man zum Bau einer Atomwaffe nicht nur hoch angereichertes Uran, sondern bekanntlich auch militärisches Material (Sprengkopf, Zünder, Trägerwaffen etc.) Hier müsste man bei den durchaus noch möglichen und in jedem Fall wünschenswerten Verhandlungen ansetzen und Überwachungsmöglichkeiten entsprechender Rüstungsindustrie-Einrichtungen mit einbinden.
_________________________________________________________________________________________
Nach dem Sie sich jahrelang darauf berufen haben, der Iran beabsichtige gar nicht eine A-bombe zu bauen und für diese Beschuldigung lägen auch keinerlei Belege/Beweise vor, als dieses Bestreben des Irans jedoch durch die Menge der IAEA-Indizien nicht mehr zu verleugnen war, haben Sie sehr geschmeidig Ihre Position gewechselt und erklärt, der Iran könne gar nicht auf die nukleare Abschreckung verzichten. Erstens, weil die Sunniten (Pakistan) bereits über ihre eigene Atombombe verfügten, Zweitens, weil Israel ein atomares Wettrüsten in der Region ausgelöst hätte und Drittens, um sich gegen die USA zu schützen.
Nun, auf einmal, wo Sie nicht mehr ignorieren können, dass allein die Absicht des Irans in den Besitz von Atomwaffen gelangen zu wollen, sowohl die Sunnis (GCC-Staaten, u.a.m.), Israel als auch die USA und ihre Verbündeten auf den Plan ruft und alle erkennen lassen, dass sie eher bereit sind einen Krieg gegen den Iran zu führen, als untätig die Hände in den Schoss zu legen und ersichtlich wird, dass der Iran in einer solchen Auseinandersetzung nur den Kürzeren ziehen kann, da schwenken Sie wieder in eine andere Richtung um und erklären, "es müsste doch möglich sein wünschenswerte Verhandlungen anzusetzen.....".
Wünschenswerte Verhandlungen hat der Iran bisher jedoch als imperialistische Einmischung des Westens in seine ureigenen "Rechte" brüsk und rüde von sich gewiesen und an anstatt Kompromissbereitschaft zu signalisieren Beschimpfungen und Drohungen ausgestoßen.
31.01.2012 - Atom-Gespräche mit Iran - IAEA-Mission ohne Ergebnis
http://www.focus.de/politik/weitere-meld...aid_709160.html

Indo: Oder Kurz und bündig: Es würde im Falle von Bomben auf Iran zwangsläufig zu einem K R I E G mit unabsehbaren Folgen kommen. Da bin ich mir mit den Experten einig. Ergo: Iran ist nicht Irak oder Libyen, wo man einfach mal so ein paar Bomben darauf werden kann, und sich wieder zurückziehen kann.
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Die amerikanische Navi und Luftwaffe haben ihre Waffenarsenale seit der Irak-Invasion 2003 um rund 400 Prozent erhöht. Und zurückziehen können sich Schiffe und Flugzeuge grundsätzlich. Der Iran kann die Region in Brand stecken, das ist richtig, nur die Region hat ihre Luftwaffen, Raketenabwehrsysteme und Kriegsmarinen ebenfalls beachtlich ausgebaut. Die Verteidigungsbudgets der GCC-Staaten sind um den Faktor 5 höher als die des Irans. Mit andren Worten, die Region hat sich vorbereitet, nur hängt sie das nicht an die große Glocke.
Ende März Anfang Juni ist der Aufmarsch am Persischen Golf abgeschlossen und bis dahin sollte der Iran die drängenden Fragen der IAEA zu seinem Atomprogramm beantwortet haben, damit der Welt ein weiterer Krieg mit nicht absehbaren Folgen erspart bleibt.

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