#1
von sysop • Admin | 844 Beiträge
Afghanistan - soll sich die Bundeswehr zurückziehen?
in Archiv 22.01.2010 08:56von sysop • Admin | 844 Beiträge
Taliban-Kämpfer haben sich in der Hauptstadt stundenlang Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Die Attacke kurz vor der Afghanistan-Konferenz in London zeigt, wie heikel die Sicherheitslage ist. Und wie hilflos Präsident Karzai agiert. Was ist aktuell die richtige Strategie gegen die Taliban? Soll die Bundeswehr abziehen?
zuletzt bearbeitet 30.04.2010 19:43 |
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#2
von nahal (gelöscht)
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 13:37von nahal (gelöscht)

Zitat von: sysop> Taliban-Kämpfer haben sich in der Hauptstadt stundenlang Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Die Attacke kurz vor der Afghanistan-Konferenz in London zeigt, wie heikel die Sicherheitslage ist. Und wie hilflos Präsident Karzai agiert. Was ist aktuell die richtige Strategie gegen die Taliban?
Sehr geehrter herr Vissering,
Sie schreiben so viel Lesenswertes zu diesem Thema.
Warum nur drüben und hier nicht?
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#3
von Ulrich Vissering (gelöscht)
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 14:01von Ulrich Vissering (gelöscht)

Zitat von: nahal>Will ich auch garnicht ausschliessen, obwohl ich in diesem Forum eigentlich lieber über das Andere, die Spiegelwelt bzw. uns Teilnehmer dort reden würde (daran angelehnt wird auch inhaltliches wenigstens mitbehandelt werden), ich bin mir nicht sicher wie sinnvoll es ist die gleiche Debatte in verschiedenen Foren zu führen. Zudem, man sieht es vielleicht an der Zahl meiner Beiträge im Spon-Forum,ich habe eigentlich einen fulltime-Job und bin nur aktuell mit dem Luxus einiger Urlaubstage ausgestattet.
Sehr geehrter herr Vissering,
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Warum nur drüben und hier nicht?
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#5
von sayada.b. •
| 9.129 Beiträge
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 16:37von sayada.b. •

Zitat von: Ulrich Vissering> Zudem, man sieht es vielleicht an der Zahl meiner Beiträge im Spon-Forum,ich habe eigentlich einen fulltime-Job und bin nur aktuell mit dem Luxus einiger Urlaubstage ausgestattet.
Und trotzdem wollen Sie - in Ihrer knappen Freizeit - das Leben von Duellanten retten? Sehr löblich! Gefällt mir gut, diese Einstellung...
:)
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#6
von kein Name angegeben • ( Gast )
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 19:56von kein Name angegeben • ( Gast )

Zitat von: sayada.b.>
Und trotzdem wollen Sie - in Ihrer knappen Freizeit - das Leben von Duellanten retten? Sehr löblich! Gefällt mir gut, diese Einstellung...
:)
Ich hatte es so verstanden, dass er darin eine der wenigen Chancen sieht, das Private mit dem Beruflichen zu verbinden. Ausserdem habe ich verstanden, müssten wir erst einmal die Erstversorgung überleben, um gerettet zu werden. Bei den Waffen, von denen Indogermane immer so spricht, eine eher unwahrscheinliche Aussicht. Aber tatsächlich: Schaffe ichs bis dahin, weiß ich diese Einstellung ganz sicher auch zu schätzen.
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#7
von sayada.b. •
| 9.129 Beiträge
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 21:50von sayada.b. •

Zitat von: >
Ich hatte es so verstanden, dass er darin eine der wenigen Chancen sieht, das Private mit dem Beruflichen zu verbinden. Ausserdem habe ich verstanden, müssten wir erst einmal die Erstversorgung überleben, um gerettet zu werden. Bei den Waffen, von denen Indogermane immer so spricht, eine eher unwahrscheinliche Aussicht. Aber tatsächlich: Schaffe ichs bis dahin, weiß ich diese Einstellung ganz sicher auch zu schätzen.
Holger??? Wenn ja, warum schon wieder nicht angemeldet...??? Ich weiß noch immer nicht, wie ich mit den A.Nonymussen umgehen soll...
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#8
von Landegaard
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 28.01.2010 22:08von Landegaard

Zitat von: sayada.b.>
Holger??? Wenn ja, warum schon wieder nicht angemeldet...??? Ich weiß noch immer nicht, wie ich mit den A.Nonymussen umgehen soll...
Ja, dachte das sei klar soweit. Mal bin ich angemeldet, mal nicht. Durchblicke das System dahinter noch nicht.
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#9
von Hans Bergman •
| 23.196 Beiträge
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 03.04.2010 10:42von Hans Bergman •

Zitat von: sysop #1362
Taliban-Kämpfer haben sich in der Hauptstadt stundenlang Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Die Attacke kurz vor der Afghanistan-Konferenz in London zeigt, wie heikel die Sicherheitslage ist. Und wie hilflos Präsident Karzai agiert. Was ist aktuell die richtige Strategie gegen die Taliban?
Wirklich unglaublich. Da fliegen täglich Drohnen und Kampfjets gegen die Taliban und töten Kämpfer, Helfer und Unschuldige.
Aber ein Angriff der Taliban ist selbstverständlich hinterhältig und entsetzt deutsche Politiker.
Und wieder sprechen Polit-Hirnis von "kriegsähnlichen" Zuständen.
Wie war das gleich wieder mit den weltkriegsähnlichen Zuständen in den Vierzigern?
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#10
von Foul Breitner •
| 1.697 Beiträge
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 03.04.2010 10:47von Foul Breitner •

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#11
von NI
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 03.04.2010 13:08von NI

Zitat von: Hans Bergman #5386
Und wieder sprechen Polit-Hirnis von "kriegsähnlichen" Zuständen.
Wie war das gleich wieder mit den weltkriegsähnlichen Zuständen in den Vierzigern?
Eine unsägliche Dummheit, die Dinge nicht beim Namen zu nennen. In Afghanistan ist Krieg und man sollte die Bevölkerung nicht diesbezüglich belügen.
Soweit ich informiert bin, wird die Bezeichnung Krieg u.a. aus versicherungsrechtlichen Gründen vermieden, Versicherungen würden dann aus der Leistungspflicht entlassen; ein Armutszeugnis für unsere Regierung.
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#12
von Hans Bergman •
| 23.196 Beiträge
RE: Afghanistan - was ist die richtige Strategie gegen die Taliban?
in Archiv 06.04.2010 11:04von Hans Bergman •

Zitat von: Foul Breitner #5388
Ich kennen einen Juristen beim Barras, der in Afghanistan als Zivilangestellter dient. Seine Meinung zu den Taliban : Abknallen.
Und jetzt kommt da dieser Karsai daher und will eventuell ein Veto dagegen einlegen, dass ausländische Truppen in Afghansitan eine Offensive starten.
Aus dem US-Außenministerium verlautet dazu: "Da muss man sich schon an den Kopf langen".
Klar, Amerikaner werden schwer verstehen, dass man ihre Truppen in den Ländern der Welt nicht alles machen lassen will, was die möchten.
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#13
von glücklicher südtiroler (gelöscht)
"no win situation".../Krieg eigentlich nicht zu "gewinnen"
in Archiv 07.04.2010 00:45von glücklicher südtiroler (gelöscht)

Zitat von: Hans Bergman #5455
Und jetzt kommt da dieser Karsai daher und will eventuell ein Veto dagegen einlegen, dass ausländische Truppen in Afghansitan eine Offensive starten.
Aus dem US-Außenministerium verlautet dazu: "Da muss man sich schon an den Kopf langen".
Klar, Amerikaner werden schwer verstehen, dass man ihre Truppen in den Ländern der Welt nicht alles machen lassen will, was die möchten.
Es gibt in der Geschichte nur wenige Beispiele von "gewonnenen" Partisanenkriegen; und diese Form des Krieges ist eher noch älter als der "klassische Krieg"...
Beispiele von no win-Situationen sind reichlich vorhanden...
Aber Afghanistan ist ein besonders krasser Fall weil Soldaten einer reichen und übersättigten Welt auf Partisanen und Gotteskrieger stoßen, die absolut gar nichts zu verlieren haben...
Als Freiwillige; und nicht wie damals im WKII eingezogene Soldaten und Volksgenossen; können sie meist auch nicht auf die Solidarität der Zuhausegebliebenen hoffen...
Das Zusammentreffen des reichen, hochentwickelten und -gezüchteten Westlers mit dem mittelalterlichen Gotteskrieger ist in der Geschichte einmalig.Früher waren die Unterschiede nicht so groß(auch nicht bsw. zwischen einen Landser und einem Rotarmisten)...
Die Westlichen Soldaten haben während der Ausbildung sogar Angst am Computer zu sterben und müssen gegen Gegner antreten für die der Tod ewigen Ruhm in Allah's Heldenhimmel bedeutet.Auf Selbstmordattentate und Glaubenskrieger kann man sich fast unmöglich vorbereiten.Die können meiner Meinung eigentlich nur von Ihresgleichen oder fast Ihresgleichen erfolgreich bekämpft werden.Keine Westliche Armee, gleich ob Deutsche, Italiener, Briten oder Amerikaner, wird sich mit Bodentruppen je gegen eine Bürgerkriegspartei in einem Dritte-Welt-Land durchsetzen.Die einzige Lösung sehe ich in der "Afghanisierung oder Pakistanisierung" des Krieges, mit Unterstützung des Westens.
Gleichzeitig soll man ein Abzugsszenario ausarbeiten und Verhandlungen mit dem Gegner organisieren; weil mit Diesem ; auch wenn es heute den Westlern widersteht; wird man früher oder später verhandeln müssen...
Ansonsten über Jahre der übliche asymetrische Sumpf...
"Wechselnde Loyalitäten, Scheinloyalität", "Verrat", Verhandlungen und Kollaboration mit dem Gegner ohne Wissen der; in diesem Fall; "westlichen Freunde", Kriegsverbrechen, Kollaboration von Teilen der Bevölkerung mit der Besatzungsmacht, "Angargieren" mit dem Gegner, Tod von Zivilisten ; krumme Geschäfte beider Seiten...usw.
Für Westler, die wie man in Italien sagt mit Pasta und Nutella aufgewachsen sind, ist der Krieg alleine nicht zu gewinnen...
Das gleichzeitige Verdauenmüssen von Krieg(nach Frieden und Luxus zuhause), Zivilisationsschock, Unverständnis und Gleichgültigkeit in der Heimat, macht es vielen westlichen Soldaten unmöglich ihre Erlebnisse zu verarbeiten...
Zurück bleiben verstörte Soldaten...;(
...
Und Partisanenkriege dauern wegen der ethnischen, religiösen, ideologischen Motive meist sehr lange; und deren Sinn bleibt uns oft verschlossen, weil wir nur in abendländischen oder aufgeklärten/liberalen Kategorien wie Ratio, Nutzen und Vorteil denken...
Heute; ganz im Gegensatz zu früher; aber den Faktor Religion ganz außer Acht lassen...
Ob Katholik, Protestant oder Atheist...; wir werden in Afganistan immer Ungläubige und Besatzer auf fremdem, muslimischem Boden sein...
Dementsprechend unsere Akzeptanz dort...
Viele Grüße aus Südtirol...
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Zitat von: glücklicher südtiroler #5472
Es gibt in der Geschichte nur wenige Beispiele von "gewonnenen" Partisanenkriegen; und diese Form des Krieges ist eher noch älter als der "klassische Krieg"...
Beispiele von no win-Situationen sind reichlich vorhanden...
Aber Afghanistan ist ein besonders krasser Fall weil Soldaten einer reichen und übersättigten Welt auf Partisanen und Gotteskrieger stoßen, die absolut gar nichts zu verlieren haben...
Als Freiwillige; und nicht wie damals im WKII eingezogene Soldaten und Volksgenossen; können sie meist auch nicht auf die Solidarität der Zuhausegebliebenen hoffen...
Das Zusammentreffen des reichen, hochentwickelten und -gezüchteten Westlers mit dem mittelalterlichen Gotteskrieger ist in der Geschichte einmalig.Früher waren die Unterschiede nicht so groß(auch nicht bsw. zwischen einen Landser und einem Rotarmisten)...
Die Westlichen Soldaten haben während der Ausbildung sogar Angst am Computer zu sterben und müssen gegen Gegner antreten für die der Tod ewigen Ruhm in Allah's Heldenhimmel bedeutet.Auf Selbstmordattentate und Glaubenskrieger kann man sich fast unmöglich vorbereiten.Die können meiner Meinung eigentlich nur von Ihresgleichen oder fast Ihresgleichen erfolgreich bekämpft werden.Keine Westliche Armee, gleich ob Deutsche, Italiener, Briten oder Amerikaner, wird sich mit Bodentruppen je gegen eine Bürgerkriegspartei in einem Dritte-Welt-Land durchsetzen.Die einzige Lösung sehe ich in der "Afghanisierung oder Pakistanisierung" des Krieges, mit Unterstützung des Westens.
Gleichzeitig soll man ein Abzugsszenario ausarbeiten und Verhandlungen mit dem Gegner organisieren; weil mit Diesem ; auch wenn es heute den Westlern widersteht; wird man früher oder später verhandeln müssen...
Ansonsten über Jahre der übliche asymetrische Sumpf...
"Wechselnde Loyalitäten, Scheinloyalität", "Verrat", Verhandlungen und Kollaboration mit dem Gegner ohne Wissen der; in diesem Fall; "westlichen Freunde", Kriegsverbrechen, Kollaboration von Teilen der Bevölkerung mit der Besatzungsmacht, "Angargieren" mit dem Gegner, Tod von Zivilisten ; krumme Geschäfte beider Seiten...usw.
Für Westler, die wie man in Italien sagt mit Pasta und Nutella aufgewachsen sind, ist der Krieg alleine nicht zu gewinnen...
Das gleichzeitige Verdauenmüssen von Krieg(nach Frieden und Luxus zuhause), Zivilisationsschock, Unverständnis und Gleichgültigkeit in der Heimat, macht es vielen westlichen Soldaten unmöglich ihre Erlebnisse zu verarbeiten...
Zurück bleiben verstörte Soldaten...;(
...
Und Partisanenkriege dauern wegen der ethnischen, religiösen, ideologischen Motive meist sehr lange; und deren Sinn bleibt uns oft verschlossen, weil wir nur in abendländischen oder aufgeklärten/liberalen Kategorien wie Ratio, Nutzen und Vorteil denken...
Heute; ganz im Gegensatz zu früher; aber den Faktor Religion ganz außer Acht lassen...
Ob Katholik, Protestant oder Atheist...; wir werden in Afganistan immer Ungläubige und Besatzer auf fremdem, muslimischem Boden sein...
Dementsprechend unsere Akzeptanz dort...
Viele Grüße aus Südtirol...
Ziemlich Unangenehmes kommt da aus Südtirol hoch. Klingt so nach bitterer Wahrheit.
Und die traurige Erkenntnis, dass an Waffen so gut verdient wird, dass die Mord-Industrie diesen Krieg trotzdem will.
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Und wenn jetzt ein paar Durchgeknallte glauben sie könnten...
Zitat von: Hans Bergman #5484
Ziemlich Unangenehmes kommt da aus Südtirol hoch. Klingt so nach bitterer Wahrheit.
Und die traurige Erkenntnis, dass an Waffen so gut verdient wird, dass die Mord-Industrie diesen Krieg trotzdem will.
...mit mehr Panzern, mehr Helikoptern, mehr Luftschlägen, den Krieg gewinnen...
Sie werden nur an der Schraube einer sich immer verstärkenden Eskalation drehen...
Leopard II nach Afghanistan...?
Die Befürworter sollten sich mal mit diesem Artikel befassen...
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437B...n~Scontent.html
"Manche IED durchschlagen selbst die mächtige Hülle eines amerikanischen „Abrams“- oder eines deutschen „Leopard-2“-Panzers. Die Schlussfolgerung ernüchtert Militärs auf der ganzen Welt: Mehr Stahlpanzerung sorgt nicht automatisch für größeren Schutz."
Die Leos würden wohl eher die Jagdinstinkte der Taliban wecken; wohlwissend um die verheerende Wirkung auf Deutschlands Öffentliche Meinung, welche das gelungene Knacken des "Nationalheiligtums", der "Symbolwaffe Panzer" Leopard hätte...
Vom ungeeignetem Terrain, "Kollateralschäden" und der Wirkung auf die einheimische Bevölkerung insgesamt, will ich gar nicht erst reden;...Wirkung desaströs... ;(
Am Ende wird man wohl verhandeln müssen; vielleicht aus einer Position der Stärke...
Der Krieg ist nicht zu gewinnen...; man kann ihn höchstens noch "einigermaßen ehrenhaft" beenden...
Alles Andere ist ein sentimentaler Schmarrn...
Manche im Westen und speziell in D glauben, sie müßten die Afghanen mit ihrer "Kultur, Mentalität, Liberalität" zwangsbeglücken; ein armseliger Schmarrn...
Entwicklungshilfe sollte sich rein auf "Sachhilfe" beziehen, und um der Kultur einen großen Bogen machen...
Gerade in Südtirol kann man gut ein Gespür für die Sensibilitäten und besonderen Empfindungen anderer Ethnien, Sprachen, "Kulturen" lernen...
Das Relativieren der Unterschiede führt leicht zu "Mißverständnissen"...;
Tut mir leid wenn ich hier Illusionen zerstöre...
Viele Grüße aus Südtirol...
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Zitat von: Glüklicher Südtiroler
Manche im Westen und speziell in D glauben, sie müßten die Afghanen mit ihrer "Kultur, Mentalität, Liberalität" zwangsbeglücken; ein armseliger Schmarrn...
Entwicklungshilfe sollte sich rein auf "Sachhilfe" beziehen, und um der Kultur einen großen Bogen machen...
Gerade in Südtirol kann man gut ein Gespür für die Sensibilitäten und besonderen Empfindungen anderer Ethnien, Sprachen, "Kulturen" lernen...
Das Relativieren der Unterschiede führt leicht zu "Mißverständnissen"...;
Tut mir leid wenn ich hier Illusionen zerstöre..
Bei mir sicher nicht. Im Gegenteil, ich sehe meine eigene Meinung in Worten ausgedrückt.
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Zitat von: Hans Bergman
Bei mir sicher nicht. Im Gegenteil, ich sehe meine eigene Meinung in Worten ausgedrückt.
Aber nein, mit Leo II und Artillerie ist der Kampf (Krieg?) gegen die fanatischen Glaubenskämpfer nicht zu gewinnen - sag' ich mal als ehemaliger "Kommisskopp". Das wäre das Resultat höchst einseitig militärischer Denke. Was aber schon Clausewitz und die folgende Militärgeschichte lehrt, ist, dass ein Krieg zuallererst realistische Ziele erfordert, Ziele, deren Definition nur in Zusammenarbeit zwischen Politik (zivil) und eher nachgeordnet Militär definiert werden können. Im Fall Afghanistan ist das Militär deshalb in der Definition der Ziele nachgeordnet, weil es ja nicht darum geht, eine gleichgeartete Armee aus dem von ihr okkupierten Territorium zurückzudrängen, sondern darum, eine Zivilgesellschaft - wie immer die aussieht - vor den Einflüssen einer rabiaten und perspektivisch für die Staatengemeinschft gefährlichen Ideologie zu bewahren. Dabei ist es ein Teilziel, den Kämpfern für die Wiederherstellung des Talibanregime immer dort, wo sie sich zeigen entgegenzuhalten und ihre mit Waffengewalt ausgeübte Macht über die Zivilbevölkerung einzudämmen. Das geht nichtmit Leos und nicht mit Artilleriebeschuss, das geht nur im direkten Gefecht mit den Taliban-Kämpfern. Nur selten geben die sich eine Blösse wie am Kunduz-Fluss, bei der eine grössere Ansammlung von Kämpfern erkannt und per Luftangriff vernichtet werden kann.
Viel wichtiger ist es, die Zivilgesellschaft davon zu überzeugen, dass es unter einer selbstgewählten Zivilverwaltung besser zu leben ist, als unter einer aufoktroyierten Terrorherrschaft, dass es bessere Überlebenschancen unter der selbstgewählten Herrschaft (sie mag unseren Vorstellungen von Demokratie auch widersprechen) gibt, als unter der Knute von Fanatikern. En schwieriger, langwieriger und risikoreicher Prozess in einem Landd nach 30 Jahren Okkupation, Bürgerkrieg und neuerlicher "Besatzung", zudem verkompliziert durch ethnische Konflikte.
Afghanistans Völker haben vor der Okkupation einigermassen friedlich und duchaus offen für Fremde in einer in unseren Augen mittelalterlichen Gesellschaft gelebt. Daran gilt es mit den Zielen anzuknüpfen.
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Zitat von: Ronald.Z
01.04.2011 21:33 #65308
all the rest....
ich habe gerade den Afghanistanstrang gesucht, nicht gefunden und daher nun hier:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,754618,00.html
@ all:
gibt es eigentlich noch weitergehende "Vorkommnisse", welche den AFG-Einsatz der BW delegitimieren könnten?
Oder haben wir echt so dermaßen verkackt?
Auweia...
Grade dieses "Vorkommnis" legitimiert den Einsatz der BW in Afghanistan. Die UN-Leute haben fraglos humanitäre Aufbauhilfe in Masar-i-Sharif geleistet. Genau die aber ist den Taliban ein Dorn im Auge, denn Aufbau, verbesserte wirtschaftliche Lage, gesichertes Leben ist das, was den Taliban den Boden entzieht. Also haben sie die Geschichte von diesem irren Koranverbrenner in den USA propagandistisch ausgenutzt, den Pöbel aufzuhetzen. Das aber kann im Interesse der Sicherheit des Landes nicht geduldet werden.
Im Übrigen plädire ich dafür, diesen irren "Prediger" aus Florida den Taliban zwecks Diskussion seiner Vorstellungen vor Ort zu überstellen. Im Ernst: Die USA täten gut daran, solchen Fanatikern das Handwerk zu legen.
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Zitat von: GeorgeFVielleicht, aber dem steht das in den USA sehr viel weiter ausgelegte Recht auf Meinungsfreiheit gegenüber.
01.04.2011 23:37 #65325
Im Ernst: Die USA täten gut daran, solchen Fanatikern das Handwerk zu legen.
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Zitat von: Maga
01.04.2011 23:46 #65329
Vielleicht, aber dem steht das in den USA sehr viel weiter ausgelegte Recht auf Meinungsfreiheit gegenüber.
Vielleicht sollten sich die obersten Richter in den USA denn doch mal Gedanken über die Konsequenzen einer derart weit ausgelegten Meinungsfreiheit machen.
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Zitat von: GeorgeF
02.04.2011 00:01 #65332
Vielleicht sollten sich die obersten Richter in den USA denn doch mal Gedanken über die Konsequenzen einer derart weit ausgelegten Meinungsfreiheit machen.
Verbieten hat bei Fanatikern keinen Sinn, die werden sich dann auf die antichristlichen Richter stürzen. Wieviele Mio. geisteskranker religiöser Fanatiker mag es in den USA geben?
http://www.youtube.com/watch?v=_RYq-KiKjrM
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Zitat von: GeorgeF
02.04.2011 00:01 #65332
Vielleicht sollten sich die obersten Richter in den USA denn doch mal Gedanken über die Konsequenzen einer derart weit ausgelegten Meinungsfreiheit machen.
Vielleicht sollte die Menschheit im Allgemeinen sich mal Gedanken darüber machen, was aus Völkern wird, die so viele Jahre in Krieg und Terror leben.
Woher sollen da Toleranz und Menschlichkeit kommen?
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