
Zitat von: sysopEin Mann mit Erfahrung. Der vor Ort war, nicht nur aus einem Hauptstadtbüro berichtete. Steht mitten im Leben, tolerant und mit umfangreichem Wissen.
Er gehört nicht zu den jämmerlichen Hauptstadtjournalisten und Hofberichterstattern, die vom bequemen Studio aus versuchen Einem die Welt zu erklären...
Man mag Manches nicht mit Ihm teilen und auch anderer Meinung sein, aber seine Erfahrung, Mehrsprachigkeit, Weltgewandtheit und -Bereistheit machen aus Ihm eine journalistische Persönlichkeit von Weltrang...
Besonders schön seine Erläuterungen zum Islam, die nur er als Kenner der Sprache des Propheten so detailliert verdeutlichen konnte...
...
Ich besitze viele Bücher von Peter-Scholl-Latour und sie eröffnen eine ganz besondere Sicht auf die Welt...
Nun ist er sehr alt...
Ich hoffe es findet sich Jemand, der in seine großen Fußstapfen treten kann...
Viele Grüße aus Südtirol...

Zitat von: glücklicher südtiroler...Er ist wie Luis Trenker ohne Schalk. Knorrig, aufrecht, ehrlich.
Ich besitze viele Bücher von Peter-Scholl-Latour und sie eröffnen eine ganz besondere Sicht auf die Welt...
Nun ist er sehr alt...
Ich hoffe es findet sich Jemand, der in seine großen Fußstapfen treten kann...
Viele Grüße aus Südtirol...
Humor hat er trotzdem. Den braucht er auch, wenn er die kleinen Lichtlein so nachwachsen sieht.


Ein Mann, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Auch im hohen Alter sind seine Analysen noch brilliant und näher an der Wirklichkeit als die peinlichen Texte vieler vermeintlicher Edelfedern von SPIEGEL, ZEIT und dem sonstigen veröffentlichten Mainstream.
Seine Bücher betrachte ich als Pflichtlektüre.
Lustig, welche Zwerge mit Dreck nach ihm werfen und sich gleichzeitig mit Broder und Co. im journalistischen Schlamm suhlen...


Zitat von: sysiphusEin Mann, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Auch im hohen Alter sind seine Analysen noch brilliant und näher an der Wirklichkeit als die peinlichen Texte vieler vermeintlicher Edelfedern von SPIEGEL, ZEIT und dem sonstigen veröffentlichten Mainstream.
Seine Bücher betrachte ich als Pflichtlektüre.
Lustig, welche Zwerge mit Dreck nach ihm werfen und sich gleichzeitig mit Broder und Co. im journalistischen Schlamm suhlen...
Ja, sehe ich auch so.


Zitat von: sysop> Ein Mann mit Erfahrung. Der vor Ort war, nicht nur aus einem Hauptstadtbüro berichtete. Steht mitten im Leben, tolerant und mit umfangreichem Wissen."Urgestein" des Journalismus. Weitgereist, gebildet, unbequem, weder Hofberichterstatter noch ein "embedded journalist". Eine Ausnahmeerscheinung.


Zitat von: Maga> "Urgestein" des Journalismus. Weitgereist, gebildet, unbequem, weder Hofberichterstatter noch ein "embedded journalist". Eine Ausnahmeerscheinung.Auf jeden Fall! Ein Mensch mit Ecken und Kanten, der sich nicht vereinnahmen läßt! Solche Typen sind auch auf der politischen Bühne leider sehr selten geworden. Auch Menschen wie H.D. Genscher unabhängig von der Partei, sehr großer Seltenheitswert!


Zitat von: sysiphus> Ein Mann, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Auch im hohen Alter sind seine Analysen noch brilliant und näher an der Wirklichkeit als die peinlichen Texte vieler vermeintlicher Edelfedern von SPIEGEL, ZEIT und dem sonstigen veröffentlichten Mainstream.Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Broder Atomwaffen für die Bundeswehr und Flugzeugträger für unsere Marine gefordert hätte. Auch hat Broder dem Khomeini nicht das Manuskript der Verfassung der IRI hinterher getragen. Die so populäre PSLsche Kritik an der US Aussenpolitik wird, und dies unterschlagen sie vollkommen, von einer gaullistisch konzipierten Machtpolitik aus französischer Sicht konterkariert. Zum Glück haben sie jedoch nicht mit Dreck geworfen, sondern sachlich die Argumente Broders mit denen PSLs widerlegt...
Seine Bücher betrachte ich als Pflichtlektüre.
Lustig, welche Zwerge mit Dreck nach ihm werfen und sich gleichzeitig mit Broder und Co. im journalistischen Schlamm suhlen...
Natürlich darf eine mißratene Lobhudelei voller Adjektive nicht dazu führen, den PSL in Bausch und Boden zu verdammen, aber seine Grenzen sollte man schon aufzeigen dürfen.
PSL hat sich große Verdienste durch seine, damals noch, unzeitgemäße Kritik am Indochinakrieg erworben und hat fantastische Connections geknüpft, die ihm ein immenses Hintergrundwissen, aber auch eine bedenkliche Nähe zu den Potentaten der jeweiligen Region beschert haben. Zudem redet er wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein erfrischendes Beispiel, was im deutschen Journalismus leider keine Schule machte.
Davon weit entfernt sträube ich mich, PSL zu einer Ikone zu verklären. Nicht nur wegen seiner teilweise durchgeknallten Ansichten, siehe oben, sondern, weil ich mich, im Gegensatz zu ihrer linken Euphorie, nicht wegspülen lasse von einem Expertenwissen, dass in Wahrheit tendenziell rechts aussen anzusiedeln ist. Aber die neue Linke zeichnet sich hierzulande ja durch immer offenere Nähe zu ihrer rechten Konkurrenz aus. Man sieht das auch in den aussenpolitischen Konflikten immer wieder, siehe Iran,- Palästina,- oder Islamdiskussion. Die Unterschiede zwischen rechts und links werden immer geringer. So nimmt es denn kein Wunder, dass der von ihnen so hoch gelobte Journalist, neben Alexander von Stahl, das Aushängeschild und häufiger Interwievpartner der rechten "Jungen Freiheit" ist.
Wer die IRI für eine Demokratie, ihren Islamismus für eine Erneuerungsbewegung, die Klimadiskussion jedoch für ein Modethema hält, ist, zumindest in meinen Augen, alles andere als ein "brillianter" Analytiker.


Zitat von: Spiegel-ohne-Leine> Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Broder Atomwaffen für die Bundeswehr und Flugzeugträger für unsere Marine gefordert hätte. Auch hat Broder dem Khomeini nicht das Manuskript der Verfassung der IRI hinterher getragen. Die so populäre PSLsche Kritik an der US Aussenpolitik wird, und dies unterschlagen sie vollkommen, von einer gaullistisch konzipierten Machtpolitik aus französischer Sicht konterkariert. Zum Glück haben sie jedoch nicht mit Dreck geworfen, sondern sachlich die Argumente Broders mit denen PSLs widerlegt...Ich duze dich, weil ich glaube, dass wir uns kennen. :-)
Natürlich darf eine mißratene Lobhudelei voller Adjektive nicht dazu führen, den PSL in Bausch und Boden zu verdammen, aber seine Grenzen sollte man schon aufzeigen dürfen.
PSL hat sich große Verdienste durch seine, damals noch, unzeitgemäße Kritik am Indochinakrieg erworben und hat fantastische Connections geknüpft, die ihm ein immenses Hintergrundwissen, aber auch eine bedenkliche Nähe zu den Potentaten der jeweiligen Region beschert haben. Zudem redet er wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein erfrischendes Beispiel, was im deutschen Journalismus leider keine Schule machte.
Davon weit entfernt sträube ich mich, PSL zu einer Ikone zu verklären. Nicht nur wegen seiner teilweise durchgeknallten Ansichten, siehe oben, sondern, weil ich mich, im Gegensatz zu ihrer linken Euphorie, nicht wegspülen lasse von einem Expertenwissen, dass in Wahrheit tendenziell rechts aussen anzusiedeln ist. Aber die neue Linke zeichnet sich hierzulande ja durch immer offenere Nähe zu ihrer rechten Konkurrenz aus. Man sieht das auch in den aussenpolitischen Konflikten immer wieder, siehe Iran,- Palästina,- oder Islamdiskussion. Die Unterschiede zwischen rechts und links werden immer geringer. So nimmt es denn kein Wunder, dass der von ihnen so hoch gelobte Journalist, neben Alexander von Stahl, das Aushängeschild und häufiger Interwievpartner der rechten "Jungen Freiheit" ist.
Wer die IRI für eine Demokratie, ihren Islamismus für eine Erneuerungsbewegung, die Klimadiskussion jedoch für ein Modethema hält, ist, zumindest in meinen Augen, alles andere als ein "brillianter" Analytiker.
Niemand hält PSL für einen Heiligen, für unfehlbar und frei von Schwächen. Über seinen Hang zur Rechthaberei habe ich schon geschrieben; eine Voreingenommenheit für sich selbst ist ihm auch nicht abzusprechen.
Aber: Im Gegensatz zu vielen Journalisten erlaubt er sich den Luxus einer eigenen Meinung. (Ob er immer richtig liegt, ist eine andere Frage; oft hat er aber Recht.) Und seine Bücher und Artikel helfen beim Verständnis der Vorgänge, vor allem in der muslimischen Welt, weitaus mehr als die Bücher der Kulturimperialisten, Bellizisten und Demokratisten Broder, Posener oder Giordano.
Ob jemand eher "links" steht oder eher "rechts" - ich kann mit diesen Begrifflichkeiten nicht so viel anfangen - ist dabei für mich zunächst sekundär. Wem er Interviews gibt - ich denke, er würde auch der TAZ oder "Neues Deutschland" Interviews geben, wenn er gebeten würde - auch. Grüße.


Zitat von: Maga>Also bitte, ich kenne keinen Journalisten, der nicht seine eigene Meinung hätte. Nicht alle sind aber in der Lage so unabhängig schreiben zu können wie er, da er über finanzielle Autonomie und einen persönlichen Bekanntheitsgrad verfügt.
Aber: Im Gegensatz zu vielen Journalisten erlaubt er sich den Luxus einer eigenen Meinung. (Ob er immer richtig liegt, ist eine andere Frage; oft hat er aber Recht.)
Zitat von: Maga> Und seine Bücher und Artikel helfen beim Verständnis der Vorgänge, vor allem in der muslimischen Welt, weitaus mehr als die Bücher der Kulturimperialisten, Bellizisten und Demokratisten Broder, Posener oder Giordano.Gerade seine Sicht auf die moslemische Welt ist unter Orientalisten umstritten.
Zitat von: Maga> Ob jemand eher "links" steht oder eher "rechts" - ich kann mit diesen Begrifflichkeiten nicht so viel anfangen - ist dabei für mich zunächst sekundär. Wem er Interviews gibt - ich denke, er würde auch der TAZ oder "Neues Deutschland" Interviews geben, wenn er gebeten würde - auch. Grüße.Er gibt nicht nur regelmässig Interviews, sondern ist das Aushängeschild dieser rechten Postille. Ich weiss ganz gerne wo jemand sich selber verortet, weil er natürlich aus dieser Perspektive seine Weltsicht formuliert. Und seine ist die einer gaullistischen Großmachtpolitik. Ich halte PSL für überschätzt, seine Ansichten für veraltet, um es milde zu formulieren, und seine Bücher größtenteils für Fliessbandarbeit. Je mehr ich mich in die Nahost Thematik eingearbeitet habe, desto unzufriedener werde ich mit seiner Analyse. Früher fand ich ihn auch mal toll, aber das hat sich gegeben. Natürlich ist nicht alles Käse, was er schreibt - sein Detailwissen ist profund und er hat Zugang zu Leuten, den sonst niemand hat - und ich höre mir seine Meinung in einer Diskussion immer gerne an. Das heisst aber nicht, dass ich sie teile. Vor allen Dingen teile ich nicht den Zusammenhang in den er seine Fakten stellt. Und so schliesst sich der Kreis.


Also bitte, ich kenne keinen Journalisten, der nicht seine eigene Meinung hätte. Nicht alle sind aber in der Lage so unabhängig schreiben zu können wie er, da er über finanzielle Autonomie und einen persönlichen Bekanntheitsgrad verfügt.
<<<Mich interessieren nun einmal keine Journalisten, die im Militärkonvoi sitzen und die Pressemitteilungen der Presseoffiziere abschreiben. Ansonsten hat PSL nicht unrecht, wenn er sagt, Pressefreiheit sei das Recht von 300 Personen, ihre Meinung abzudrucken.
Gerade seine Sicht auf die moslemische Welt ist unter Orientalisten umstritten.
<<<Ja, "umstritten" ist aber nicht unbedingt etwas Negatives. Und Leute, deren Spezialgebiet die Entstehungsgeschichte des Frühislam ist, sind nicht unbedingt prädestiniert dazu, die heutigen Vorgänge in der muslimischen Welt zu erklären. Es würde ja auch niemand behaupten, die Kenntnis des Urchristentums prädestiniere zur Analyse der amerikanischen internationalen Politik.
Er gibt nicht nur regelmässig Interviews, sondern ist das Aushängeschild dieser rechten Postille. Ich weiss ganz gerne wo jemand sich selber verortet, weil er natürlich aus dieser Perspektive seine Weltsicht formuliert. Und seine ist die einer gaullistischen Großmachtpolitik. Ich halte PSL für überschätzt, seine Ansichten für veraltet, um es milde zu formulieren, und seine Bücher größtenteils für Fliessbandarbeit. Je mehr ich mich in die Nahost Thematik eingearbeitet habe, desto unzufriedener werde ich mit seiner Analyse. Früher fand ich ihn auch mal toll, aber das hat sich gegeben. Natürlich ist nicht alles Käse, was er schreibt - sein Detailwissen ist profund und er hat Zugang zu Leuten, den sonst niemand hat - und ich höre mir seine Meinung in einer Diskussion immer gerne an. Das heisst aber nicht, dass ich sie teile. Vor allen Dingen teile ich nicht den Zusammenhang in den er seine Fakten stellt. Und so schliesst sich der Kreis.
<<<Es ist viel Fließbandarbeit, und wie wir alle benutzt auch PSL Versatzstücke älterer Artikel in seinen Büchern. Auch ich halte einige seiner Erklärungen für unzutreffend - z. B. den "Erbstreit im Hause Abraham". Gegen den Gaullismus habe ich nichts einzuwenden. Ich hätte auch nichts gegen etwas "gaullistischere" deutsche Politiker. Das würde vielleicht den Atlantizismus etwas verringern. Was mir imponiert, ist das PSL's Fehler eben SEINE Fehler sind. Und das macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung.


Zitat von: Maga>Embedded Journalism ist nicht die einzige Alternative zu PSL. Und diese Aussage von den 300 Privilegierten ist mal wieder ein SLscher Flugzeugträger.
<<<Mich interessieren nun einmal keine Journalisten, die im Militärkonvoi sitzen und die Pressemitteilungen der Presseoffiziere abschreiben. Ansonsten hat PSL nicht unrecht, wenn er sagt, Pressefreiheit sei das Recht von 300 Personen, ihre Meinung abzudrucken.
Zitat von: SPOL>Eben. - Umstritten heisst aber, dass er nicht die alleinige Deutungshoheit hat, wie in DE Medien gerne unterschwellig suggeriert wird. Aber ich will mich nicht groß beschweren, immerhin hält Bassam Tibi große Stücke auf ihn, ich wollte nur differenzieren.
"Gerade seine Sicht auf die moslemische Welt ist unter Orientalisten umstritten."Zitat von: Maga> Ja, "umstritten" ist aber nicht unbedingt etwas Negatives. Und Leute, deren Spezialgebiet die Entstehungsgeschichte des Frühislam ist, sind nicht unbedingt prädestiniert dazu, die heutigen Vorgänge in der muslimischen Welt zu erklären. Es würde ja auch niemand behaupten, die Kenntnis des Urchristentums prädestiniere zur Analyse der amerikanischen internationalen Politik.
Zitat von: Maga> Es ist viel Fließbandarbeit, und wie wir alle benutzt auch PSL Versatzstücke älterer Artikel in seinen Büchern. Auch ich halte einige seiner Erklärungen für unzutreffend - z. B. den "Erbstreit im Hause Abraham". Gegen den Gaullismus habe ich nichts einzuwenden. Ich hätte auch nichts gegen etwas "gaullistischere" deutsche Politiker. Das würde vielleicht den Atlantizismus etwas verringern. Was mir imponiert, ist das PSL's Fehler eben SEINE Fehler sind. Und das macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung."Pour la France!" Ja, ja. Gaullismus ist zu einem guten Teil imperialer Phantomschmerz. Im übrigen betrachten Gaullisten die europäische Einigung recht ambivalent. Nationale Eitelkeit verträgt sich nicht gut mit einer europäischen Perspektive. Eine deutsche Machtpolitik a la De Gaulle wäre das allerletzte was DE braucht. Wenn du nach einem Kontrapunkt zum Atlantizismus suchst, bist du beim Gaullismus jedenfalls schlecht aufgehoben. Ich möchte DE nicht finnlandisiert sehen ;-)


Zitat von: 1. Embedded Journalism ist nicht die einzige Alternative zu PSL. Und diese Aussage von den 300 Privilegierten ist mal wieder ein SLscher Flugzeugträger.
2. Eben. - Umstritten heisst aber, dass er nicht die alleinige Deutungshoheit hat, wie in DE Medien gerne unterschwellig suggeriert wird. Aber ich will mich nicht groß beschweren, immerhin hält Bassam Tibi große Stücke auf ihn, ich wollte nur differenzieren.
3. "Pour la France!" Ja, ja. Gaullismus ist zu einem guten Teil imperialer Phantomschmerz. Im übrigen betrachten Gaullisten die europäische Einigung recht ambivalent. Nationale Eitelkeit verträgt sich nicht gut mit einer europäischen Perspektive. Eine deutsche Machtpolitik a la De Gaulle wäre das allerletzte was DE braucht. Wenn du nach einem Kontrapunkt zum Atlantizismus suchst, bist du beim Gaullismus jedenfalls schlecht aufgehoben. Ich möchte DE nicht finnlandisiert sehen ;-)
1. Ich kann mich noch sehr gut entsinnen, wie in den deutschen Medien anfänglich über den "Afghanistan-Einsatz" berichtet wurde. Da war ich wirklich dankbar dafür, dass es jemanden wie PSL gab. Mit dem Internet hat sich natürlich einiges verschoben, aber im Prinzip hatte er zu dem Zeitpunkt, als er es sagte, nicht unrecht.
2. Niemand hat die alleinige Deutungshoheit. Und unfehlbar ist er auch nicht.
3. Ich habe Gaullismus aus gutem Grund in Anführungszeichen gesetzt, ansonsten ist meine Bewertung nicht so negativ. Es ist de Gaulle gelungen, eine zutiefst gespaltene Nation innerlich zu versöhnen und Frankreich ohne Putsch und Bürgerkrieg aus seinem verhängnisvollsten Kolonialabenteuer zu führen. Ich kennen keinen amerikanischen Präsidenten, der mir mehr imponieren würde als de Gaulle. Natürlich ist seine Politik nicht auf Deutschland übertragbar - auch in Frankreich bedeutet Gaullismus heute etwas Anderes -, aber etwas mehr "nationales Machtdenken" könnte ich mir schon vorstellen. Vielleicht kennst du ja das Buch eines bekannten Politikwissenschaftlers über die deutsche Außenpolitik: "Von der Machtbesessenheit zur Machtvergessenheit". Und etwas weniger Atlantizismus könnte ich mir auch vorstellen: Aber hierzulande singen ja selbst SPD-nahe Historiker das hohe Lied des "Westens". (Übrigens ein schöner Beweis dafür, wie das Sein das Bewusstsein prägt. :-)


Zitat:
"Ich möchte DE nicht finnlandisiert sehen"
Bedeutet finnlandisiert Neutralität, Austritt aus der NATO bei gleichzeitig starker europäischer Integration, Friedenspolitik, keine Fremdtruppen im Land und exzellente Beziehungen zu Russland?
Na dann her damit! Zur Not auch im Fahrwasser des alten de Gaulle;)

Zitat von: sysop
18.01.2010 15:35 #1107
Ein Mann mit Erfahrung. Der vor Ort war, nicht nur aus einem Hauptstadtbüro berichtete. Steht mitten im Leben, tolerant und mit umfangreichem Wissen.
Er ist nicht schlecht, aber ich würde mir wünschen, dass er von uns und Europa auch einmal mit der selben Achtung und Respekt spricht wie er das bei anderen Kulturen macht.


Zitat von: primatologe
22.10.2010 13:09 #37613
Er ist nicht schlecht, aber ich würde mir wünschen, dass er von uns und Europa auch einmal mit der selben Achtung und Respekt spricht wie er das bei anderen Kulturen macht.
"Ehre wem Ehre gebührt", heißt es.
Achtung und Respekt muß man sich erarbeiten.
Vor allem die Kolonialmächte haben sich diese aber im Laufe der Geschichte verspielt, insbesondere GB und FR.
Er kritisiert aber in erster Linie seit je her die Außenpolitik der USA - und das ganz zurecht.


Scholl-Latour ist der Beste. Warum gibt es heute so wenige Journalisten und Kommentatoren, die eine immer komplexer werdende Realitaet so klar und ungeschminkt offenlegen und bewerten koennen?
Hier ein Interview in DRadio.de von heute (19.15 h), das mal wieder seine Brillianz und Weitsicht unter Beweis stellt:
http://www.dradio.de/aodflash/player.php...on=1&stream=1&/

Zitat von: Swann
28.04.2011 20:24 #68308
Scholl-Latour ist der Beste. Warum gibt es heute so wenige Journalisten und Kommentatoren, die eine immer komplexer werdende Realitaet so klar und ungeschminkt offenlegen und bewerten koennen?
...
Doch gibt ebenbürtige.
Achten Sie mal auf Marcel Pott.
http://www.uni-leipzig.de/journalistik2/...rcel-pott-bonn/


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