Zitat von: Walter
26.06.2011 18:42 #76223
Es ging ja hier nicht um den Status Quo, sondern um die Frage, ob sich der Einzelne an den Kosten seines Studiums beteiligen sollte. Das war der Auslöser. Ich plädierte, wenn überhaupt, dann für nachträgliche Pflichten,....................
Oder halten Sie es für in Ordnung, wenn ein Single mit einem Nettoeinkommen von 1400 Euro im Monat die Kosten seines Studiums abstotttern müsste, die Millionärsgattin aber nicht, nur weil sie möglicherweise "formal" kein Einkommen hat?
Die etwaige Arztgattin hat die Folgen selbst zu verantworten. Kontopfändungen, regelmäßige Besuche der Vollstreckungsbeamten, Pfändungen in den Hausrat und KFZ, Zwangsversteigerungen von Immobilien bei Miteigentümerschaft.....

Bleibt noch die Frage, wieviele Studentinnen heutzutage tatsächlich kostbare Studienplätze blockieren, um dann zu heiraten un sich auf die faule Haut zu legen, wie Walter anführte.
Das scheint doch eher der Einzelfall zu sein, und ein nicht grösseres Problem als Studenten, die nach dem Studium nicht das "Passende" finden und bei Harz4 vor sich hin dümpeln. Wie ein Bekannter von mir, der den Job bei Ikea nicht haben wollte, weil er die Uniform und das Duzen unzumutbar fand für einen Menschen mit Diplom.


Zitat von: FrieFie
26.06.2011 19:12 #76232
Bleibt noch die Frage, wieviele Studentinnen heutzutage tatsächlich kostbare Studienplätze blockieren, um dann zu heiraten un sich auf die faule Haut zu legen, wie Walter anführte.
Es ist immer wieder erstaunlich, was man alles in Texte hineinlesen kann.
;-)

Zitat von: Walter
26.06.2011 19:19 #76234
Es ist immer wieder erstaunlich, was man alles in Texte hineinlesen kann.
;-)
Manches muss man gar nicht hineinlesen, sonder nur heraus:
"das meiste, was in dieser Beziehung in den Unis an Geld verbraten wird, sind die unzähligen Frauen, die tatsächlich studieren, aber anschließend lieber Arzt-Frau oder Ähnliches werden."
(Walter 25.06.2011 16:56 #76029)



Zitat von: FrieFie
26.06.2011 19:36 #76240
Es ging um unnötig verbratenes Geld und ungenutzte Studienplätze.
Wie sind da die unzähligen zukünftigen Arztgattinnen denn zu verstehen?
Es ging ursprünglich um Studenten, die gar nicht studieren, als Rechtfertigung
für Studiengebühren, weil das dem Staat ja so viel Geld koste.
Meine Antwort war: Diese Kosten sind eher marginal und
dann nannte ich das Beispiel mit den studierten Frauen,
die gar keinen akademischen Beruf ausüben, in diesem Zusammenhang
beispielhaft die Arztgattin.
Mit einem akademischen System investiert ein Staat in seine Zukunft.
Jedes abgeschlossene Studium, das nicht in einen höher qualifizierten
Job mündet, ist in dieser Hinsicht eine Fehlinvestition.
Und diese Kosten sind weitaus höher als Studenten, die nur formal eingeschrieben
sind. Das war meine Botschaft.
Auch ein männlicher Lehrer, der anschließend sich mit Taxifahren über Wasser hält,
weil während seines Abschlusses mehr Lehreranwärter als Stellen vorhanden waren,
ist eine Fehlinvestition.
Also, wenn schon Gebühren, dann nachträglich. Nur das führt zu einer vernünftgen
"Steuerung".
Gebühren während des Studiums zu verlangen, führt nur dazu, dass in den unteren
Einkommensschichten den Menschen dadurch noch mehr Steine in den Weg gelegt werden.

Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Es ging ursprünglich um Studenten, die gar nicht studieren, als Rechtfertigung
für Studiengebühren, weil das dem Staat ja so viel Geld koste.
Meine Antwort war: Diese Kosten sind eher marginal und
dann nannte ich das Beispiel mit den studierten Frauen,
die gar keinen akademischen Beruf ausüben, in diesem Zusammenhang
beispielhaft die Arztgattin.
Mit einem akademischen System investiert ein Staat in seine Zukunft.
Jedes abgeschlossene Studium, das nicht in einen höher qualifizierten
Job mündet, ist in dieser Hinsicht eine Fehlinvestition.
Und diese Kosten sind weitaus höher als Studenten, die nur formal eingeschrieben
sind. Das war meine Botschaft.
Auch ein männlicher Lehrer, der anschließend sich mit Taxifahren über Wasser hält,
weil während seines Abschlusses mehr Lehreranwärter als Stellen vorhanden waren,
ist eine Fehlinvestition.
Also, wenn schon Gebühren, dann nachträglich. Nur das führt zu einer vernünftgen
"Steuerung".
Gebühren während des Studiums zu verlangen, führt nur dazu, dass in den unteren
Einkommensschichten den Menschen dadurch noch mehr Steine in den Weg gelegt werden.
Walter, ich glaube Du täuscht Dich.
Jedes, auch noch so früh abgebrochene Studium lohnt sich für den jeweiligen Staat. Fördert es doch die vorherrschende Allgemeinbildung.
Eine jede Stunde, in einem Lehrsaal verbracht, bringt dem jeweiligen Schüler oder Studenten etwas.
Ansonsten könnten wir ja auch bereits im Kindesalter die "aussichtsreichsten" Kandidaten auswählen und die anderen als Analphabeten in irgendwelche Söldnerheere stecken. Damit könnte man sogar noch Geld verdienen. Bildung ist niemals eine Fehlinvestition.
Wofür brauchen wir so viele Schulen und Lehrer, wenn doch alles vergebens ist und die meisten Schüler keine Genies werden?
Deine Arztgattinnen allerdings kannst Du Dir getrost an den Hut stecken. Es gibt genügend Ärztinnen und die dazu gehörenden unstudierten Partner.


Zitat von: Lea S.
26.06.2011 21:19 #76254
Walter, ich glaube Du täuscht Dich...
Keineswegs.
Aber das ist gar nicht der Punkt, Lea.
Wie gesagt, betrachte den inhaltlichen Zusammenhang innerhalb
dem ich das schrieb!
Ich glaube, es waren Bemerkungen von nahal und Landegaard,
auf die ich mich bezog.

Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Es ging ursprünglich um Studenten, die gar nicht studieren, als Rechtfertigung
für Studiengebühren, weil das dem Staat ja so viel Geld koste.
Darum ging es ursprünglich zwar nicht, aber auch so ist das sinnentstellend vereinfacht. Die nichtstudierenden Studenten dienen mir nicht als Rechtfertigung für Studiengebühren. Die Kosten eines Studiums dienen der Rechtfertigung von Studiengebühren. Sich nach Einzug von Steuern (darum ging es mir ursprünglich) die Frage zu stellen, was man damit schickes tun kann, nämlich bspw jedem ein kostenloses Studium zu ermöglichen, halte ich für falsch, weil es a) die falsche Reihenfolge der Fragestellung zur Steuererhebung ist, b) Talent und Wille zu einer Sekundärfrage macht und dann in der Folge c) tatsächlich die Folgen hat, dass staatlich subventioniert studiert, der es gar nicht tut. Und nein, die Kosten eines Studienplatzes richten sich nicht danach, wer tatsächlich im Hörsaal als anwesend gezählt wird, sondern an der Anzahl der jeweils eingeschriebenen Studenten.
Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Meine Antwort war: Diese Kosten sind eher marginal und
dann nannte ich das Beispiel mit den studierten Frauen,
die gar keinen akademischen Beruf ausüben, in diesem Zusammenhang
beispielhaft die Arztgattin.
Was allerdings kein Beispiel für die Marginalkosten sind, da die Kosten, eine Frau (Mann ginge auch) in den studierten Zustand zu bekommen, es nun einmal nicht sind. Warum Sie auf eine Arztgattin referenzieren, ist mir im übrigen nicht klar geworden.
Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Mit einem akademischen System investiert ein Staat in seine Zukunft.
Jedes abgeschlossene Studium, das nicht in einen höher qualifizierten
Job mündet, ist in dieser Hinsicht eine Fehlinvestition.
Und diese Kosten sind weitaus höher als Studenten, die nur formal eingeschrieben
sind. Das war meine Botschaft.
Das ist richtig. Wobei Studiengebühren in beiden Fällen hilfreich sind, die Entscheidung fürs Studium fundiert und unter Berücksichtigung der anfallenden Kosten zu treffen.
Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Also, wenn schon Gebühren, dann nachträglich. Nur das führt zu einer vernünftgen
"Steuerung".
Nachher gibts nur nichts mehr zu steuern, was den Ansatz obsolet macht.
Zitat von: Walter
26.06.2011 19:53 #76242
Gebühren während des Studiums zu verlangen, führt nur dazu, dass in den unteren
Einkommensschichten den Menschen dadurch noch mehr Steine in den Weg gelegt werden.
Spontan würde ich dann eher für eine einkommensabhängige Studiengebühr sein, wenn ich die im Wege liegenden Steine mal vernachlässige. Die beiden Probleme, die ich da sehe, dass einkommensstarke Eltern schon deutlich mehr für die Bereitstellung von Studienplätzen über ihre Steuern gezahlt haben und dass es sich bei Studenten gemeinhin um erwachsene Menschen handelt, wo es mir schwer fällt, noch eine einkommensabhängige Verbindung zum Elterneinkommen zu ziehen. Irgendwann zieht ja das arme/reiche-Eltern-Argument nicht mehr.


Zitat von: Landegaard
27.06.2011 00:25 #76286
...dass staatlich subventioniert studiert, der es gar nicht tut. Und nein, die Kosten eines Studienplatzes richten sich nicht danach, wer tatsächlich im Hörsaal als anwesend gezählt wird, sondern an der Anzahl der jeweils eingeschriebenen Studenten.
Beispiel: Beamte und Arbeitnehmer kosten auch Geld, wenn sie auf gelbem Schein zu Hause am Balkon ein schönes Buch lesen. Sie bekommen aber auch dann Gehalt und ihre Sozialleistungen. Das ist schon ein erheblicher Unterschied. Der Dienstherr oder der Arbeitgeber hat in diesem Fall wirklich tatsächliche Kosten und nicht nur theoretische, kalkulatorische Kosten, die nur auf dem Papier stehen. Bisher konnten sie mir aber nicht belegen, welche Kosten ein nicht studierender Student, eine Karteileiche verursacht, womit ich solches Verhalten keineswegs rechtfertigen wollte. Die von Ihnen genannte „ Anzahl der jeweils eingeschriebenen Studenten“ als Richtgröße für die Kosten eines Studiums ist eine rein theoretische, kalkulatorische Größe. Bestenfalls verursacht eine Karteileiche geringe administrative Kosten. Dafür zahlt man dann ja auch die Semestergebühren, die gabs schon vor Einführung der Studiengebühren.
Zitat von: Landegaard
27.06.2011 00:25 #76286
Was allerdings kein Beispiel für die Marginalkosten sind, da die Kosten, eine Frau (Mann ginge auch) in den studierten Zustand zu bekommen, es nun einmal nicht sind.
Welche Kosten sind das konkret? Nun mal Butter bei de Fische!
Gäbe es nur formal eingeschriebene Studenten, dann gäbe es auch keinen Bildungsbetrieb und damit auch keine Grundlast. Man hat die tatsächlichen Kosten nur für tatsächlich Studierende.
Alles andere ist der übliche, rein theoretische, kalkulatorische Kostenansatz.
Die Controller rechnen der Einfachheit halber so. Da mag das teilweise auch Sinn machen.
Nur: Die durchschnittlichen Kosten pro Studenten steigen, wenn die bisher nur formal eingeschriebenen Studenten plötzlich wirklich studieren.
Zitat von: Landegaard
27.06.2011 00:25 #76286
Warum Sie auf eine Arztgattin referenzieren, ist mir im übrigen nicht klar geworden.
Damit Sie sich daran aufgeilen können.
;-)
Ich denke, es ist verständlich, was ich damit zum Ausdruck bringen will.
Sie müssen sich nicht dümmer stellen als Sie sind.
Zitat von: Landegaard
27.06.2011 00:25 #76286
Nachher gibts nur nichts mehr zu steuern, was den Ansatz obsolet macht.
Noch mal: Sie müssen sich nicht dümmer stellen als Sie sind.
Ein Steuerungseffekt tritt natürlich auch ein, wenn die Leute wissen, dass die Chose erst nachher bezahlt werden muss. Nur tritt dann nur bedingt der Steuerungseffekt ein, der manche Leute vom Studium abhalten könnte. Ein Student muss während des Studiums natürlich auch leben. Und wenn die Eltern das nicht finanzieren können, dann muss er das selbst tun. Damit verlängert sich schon einmal das Studium. Natürlich machen Studiengebühren dann den zeitlichen Aufwand, der neben dem Studium noch betrieben werden muss, nicht geringer.
Zitat von: Landegaard
27.06.2011 00:25 #76286
Spontan würde ich dann eher für eine einkommensabhängige Studiengebühr sein, wenn ich die im Wege liegenden Steine mal vernachlässige. Die beiden Probleme, die ich da sehe, dass einkommensstarke Eltern schon deutlich mehr für die Bereitstellung von Studienplätzen über ihre Steuern gezahlt haben
Grundsätzlich spricht ja nichts gegen eine Anrechnung später gezahlter Steuern, aber nur die des früheren Studenten und nicht die der Eltern. Irgendwann wird man ja auch einmal erwachsen.
Mich dünkt bei Hinweisen nach höherer Steuerbelastung und Studiengebühren eh, dass es hier eher darum geht, Kindern einkommensstarker Eltern unliebsame Konkurrenz um die gut bezahlten Jobs vom Halse zu schaffen, auch solchen Kindern, die eigentlich nicht zu den Allerhellsten gehören.
Das Charmante an der Anrechnung der später gezahlten Steuern ist zusätzlich, dass dann ja nur die tatsächlich gezahlten Steuern berücksichtigt würden. Da würde so mancher Gutverdiener, der von einer hohen Steuerbelastung jammert, in der Praxis dumm aus der Röhre gucken und natürlich lauthals nach Sonderregelungen rufen.

"Was nichts kostet ist nichts Wert"
Dieser Spruch ist, was die Einstellung anbelangt, auch hier mehr als richtig.
Es ist empirisch nachgewiesen, dass man einer Sache mehr Wert beimisst, wenn man auch dafür etwas bezahlen muss.
Ein Beispiel für diese Tatsache ist die Einführung von Kosten für Kieferorthopädische Behandlung.
Bis 2000 wurden die gesamten Kosten für die "Klammer" voll von den K-Kassen übernommen.
Der Prozentsatz der Patienten, die diese sehr kostenaufwendige Behandlung mutwillig abrachen war sehr groß.
Es wurde ein Selbstbeteiligungssystem eingeführt, welches folgendermassen aussieht:
Der Patiient (die Eltern) bezahlen einen Teil der Behandlung/Quartal.
Am Ende einer erfolgreichen Behandlung erhält der Patient (die Eltern) den eingezahlten Eigenanteil zurück.
Der Prozentsatz der abgebrochenen Behandlungen ist signifikant zurückgegangen.
Der deutsche Staat (der Steuerzahler) investiert durchschnittlich 100.000€ in die Ausbildung eines Studenten.
Das höchste, was ein Student in Deutschland als Studiengebühren bezahlen muss ist 500€/Semester, macht maximal 6000€ für das gesamte Studium.
Dieses Geld kann der Student, bei einer sozialen Notlage, per Darlehn, finanzieren.
Die Rückzahlungspflicht beginnt erst im dritten Jahr nach einer Arbeitsaufnahme und kann über 20 Jahre gestreckt werden.
Für den Studenten ist ein Studium eine Investition, die, nach erfolgreichem Abschluss, sowohl sozial als auch finanziell sich mehr als bezahlt macht.
Wer der Meinung ist, die maximal 6000€ übersteigen seine Fähigkeiten oder glaubt, diese Investition sein das Geld nicht Wert, hat wahrscheinlich, auf seine Person bezogen, Recht.


Zitat von: nahal
27.06.2011 08:56 #76292
"Was nichts kostet ist nichts Wert"
Dieser Spruch ist, was die Einstellung anbelangt, auch hier mehr als richtig.
Darauf kann man nur mit Immanuel Kant antworten:
Eine Sache kann immer nur entweder eine Würde besitzen, oder einen Preis haben.

Zum infantilen Einwand des RL:
habe zwei Söhne, die an der University of Chicago studiert und den Abschluß gemacht haben.
Das Studium dauerte 4 Jahre und die Studiengebühren betrugen 48.000$/Jahr, also insgeasmt fast 200.000$.
Der Gegenwert war das Studium und einen Abschluß an einer der renomiertesten Schulen der Welt, was die Wirtschaftswissenschaften anbelangt (ja, es soll doch so etwas geben), die anerkannt Nr.1.
Wie können in den USA solche Kosten finanziert werden?
Jede US-Uni hat einen ´Financial Office´.
Hier gibt jeder aufgenommene Student seine Daten (ua Einkommen der Eltern).
Aufgrund der Einkommen der Eltern (oder eigenes Vermögen) wird festgestellt, was dem Studenten, als Studiengebühr, zugemutet werden kann.
Sollte der Student oder seine Eltern reich sein, muss er den vollen Betrag bezahlen.
Haben die Eltern weniger Einkommen, müssen die Eltern/Student entsprechend weniger bezahlen, im krassesten Fall, müssen sie nichts bezahlen.
Für den übriggebliebenen Studienbetrag gibt es zwei Dralehnmöglichkeiten:
- staatlich garantierte Kredite - Perkins-Loan und Stafford-Loan.
diese Kredite sind zinsverbiligt und können maximal cca 10.000$/Jahr ausmachen.
Die Rückzahlungspflicht beginnt 6 Monate nach Studiumabschluss und können auf 25 Jahre gestreckt werden.
- sog ´alternative Loan´, die den gesamten Rest abdecken. Hier ist der Zins und die Rückzahlungspflicht wie bei den staatlichen.
Im Ergebnis ist es so, dass ein US-Student sein Studium allein per Kredit finanzieren kann.
Im Preis der UofC von 48.000$/Jahr sind die Kosten für Wohnung und Essen eingeschlossen.
Sicher ist auch eine solche Investition risikobehaftet.
Meine beiden Söhne haben, innerhalb von 2 Jahren nach Studiumabschluss, 80% der Schulden abbezahlt. Die Zinsen für die ´Student-Loans` sind auch, bis zu einem Betrag von 2500$/Jahr, voll von der Steuer absetzbar.
Zur Zeit befindet sich mein älterer Sohn im zweiten Jahr des MBA-Studiums an der Chicago Graduate School of Bussines (Booth).
Die Kosten betragen 60.000$/Jahr.


Zitat von: Lea S.
26.06.2011 21:19 #76254
Walter, ich glaube Du täuscht Dich.
Jedes, auch noch so früh abgebrochene Studium lohnt sich für den jeweiligen Staat. Fördert es doch die vorherrschende Allgemeinbildung.
Eine jede Stunde, in einem Lehrsaal verbracht, bringt dem jeweiligen Schüler oder Studenten etwas.
Ansonsten könnten wir ja auch bereits im Kindesalter die "aussichtsreichsten" Kandidaten auswählen und die anderen als Analphabeten in irgendwelche Söldnerheere stecken. Damit könnte man sogar noch Geld verdienen. Bildung ist niemals eine Fehlinvestition.
Wofür brauchen wir so viele Schulen und Lehrer, wenn doch alles vergebens ist und die meisten Schüler keine Genies werden?
Deine Arztgattinnen allerdings kannst Du Dir getrost an den Hut stecken. Es gibt genügend Ärztinnen und die dazu gehörenden unstudierten Partner.
Lea, man muss kein Genie sein, um ein Studium zu absolvieren. Dennoch gibt es an den Universitäten nicht wenige, die zum wissenschaftlichen Arbeiten ungeeignet sind - was keineswegs ausschließlich an der Intelligenz liegen muss. Ich bin gegen Studiengebühren in der Regelstudienzeit, also bis zum 10. Semester (gut, man kann sagen bis zum 12. Semester und dann Härtefallregelungen einführen.) Ich bin dagegen,
1. da der Staat ein Interesse haben muss, dass möglichst viele, die diese Befähigung besitzen, auch wirklich studieren;
2. da die zusätzlichen Mittel keineswegs in die Universitäten fließen wie man in Großbritannien sehen kann;
3. da man in Neuseeland sehen kann, welche verheerenden Folgen die Politik der Studiengebühren haben kann - viele Absolventen verlassen das Land, um die Kredite nicht zurückzahlen zu müssen und wandern nach Australien, Großbritannien, Kanada und die USA aus;
4. wir bereits zu viel soziale Ungleichheit im Bildungs- und Universitätssystem haben und diese dadurch nur verstärkt wird.
An einem Studium Unbegabter - egal, ob die Eltern reich oder arm sind - kann der Staat, kann die Gemeinschaft kein Interesse haben.

Zitat von: Maga-neu
27.06.2011 09:38 #76297
4. wir bereits zu viel soziale Ungleichheit im Bildungs- und Universitätssystem haben und diese dadurch nur verstärkt wird.
An einem Studium Unbegabter - egal, ob die Eltern reich oder arm sind - kann der Staat, kann die Gemeinschaft kein Interesse haben.
Die deutschen Elite-Universitäten haben eine andere Methode "erfunden".
Eine der besten THs der Welt ist die Technische Hochschule Aachen.
Dort beenden das Studium nur cca 15% der Studenten, die das Studium anfangen.
Nach einem Jahr findet ein "Aussortieren" statt, dass bur cca 20% der Studenten "überleben".
Sogar innerhalb der Uni gibt es eine "Rangliste". So wird das begehrteste Studienfach, Wirtschaftsingineur, von nur cca 10% abgeschlossen.

Zitat von: nahal
27.06.2011 10:02 #76298
Die deutschen Elite-Universitäten haben eine andere Methode "erfunden".
Eine der besten THs der Welt ist die Technische Hochschule Aachen.
Dort beenden das Studium nur cca 15% der Studenten, die das Studium anfangen.
Nach einem Jahr findet ein "Aussortieren" statt, dass bur cca 20% der Studenten "überleben".
Sogar innerhalb der Uni gibt es eine "Rangliste". So wird das begehrteste Studienfach, Wirtschaftsingineur, von nur cca 10% abgeschlossen.
Das ist nicht nur an der TH Aachen so. Je nach Studienfach wird an anderen Unis die Zwischenprüfung zum Aussortieren genutzt.
Und wer sein Studium abbricht, kann immer noch TV-Moderator - gibt es außer Gottschalk einen, der sein Studium abgeschlossen hat? - werden und viel mehr Geld als mit Studium verdienen. ;-)



Zitat von: nahal
27.06.2011 08:56 #76292
"Was nichts kostet ist nichts Wert"
Mich erinnert das an einer Schule im Ort, an dem ich Abitur machte, allerdings an einer anderen Schule. Dort wurden traditonell vor allem die minderbegabten Kinder gut situierter Leute untergebracht und zum Abitur geprescht, auch wenn sie eher für Handwerkerberufe begabt waren, aber die Eltern wollten Höheres. In diesem Gymnasium ereignete sich vor nicht allzu langer Zeit ein folgenschwerer Amoklauf eines Schülers. Wen wunderts?

Zitat von: nahal
27.06.2011 10:02 #76298
Die deutschen Elite-Universitäten haben eine andere Methode "erfunden".
Eine der besten THs der Welt ist die Technische Hochschule Aachen.
Dort beenden das Studium nur cca 15% der Studenten, die das Studium anfangen.
Nach einem Jahr findet ein "Aussortieren" statt, dass bur cca 20% der Studenten "überleben".
Sogar innerhalb der Uni gibt es eine "Rangliste". So wird das begehrteste Studienfach, Wirtschaftsingineur, von nur cca 10% abgeschlossen.
Finde ich katastrophal. Schreckt ab und ist dem Steuerzahler normalerweise nicht zu vermitteln, daß für soviel Studienplätze vorgehalten werden und dann nur ein paar abschließen. Die müßten wenigstens auf die 30 % pressen.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 28.06.2011 08:10von BerSie •

Zitat von: FrieFie
20.06.2011 23:18 #75362
Einer der Artikel, die einen zum Extremisten machen könnten, so wütend wird man.
Was für ein borniertes A****loch! Tschuldigung, aber zwischen esotherischen Teetrinkern und Wirtschaftslobbyisten müsste es doch geeignetere Kandidaten geben, um den Haufen Geld zu verwalten. Ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn deutsche Interessen vertreten werden oder auch deutsche Firmen zum Zuge kommen, aber wenn es in unverhohlene Subvention ausartet, mit der u.U. auch einheimische Firmen ausgebootet werden, dann kann man das Entwicklungshilfeministerium auch gleich abschaffen, oder dem Wirtschaftsministerium angliedern. Oder hatte man das alles falsch verstanden, und es geht ausschliesslich um Entwicklungshilfe für deutsche Firmen?
http://www.zeit.de/2011/25/DOS-Ecuador-Y...alpark#comments
Der Artikel ist nun online verfügbar - und die Kommentare in der "ZEIT" sind Deinem schon sehr ähnlich!;)

Zitat Walter: Beispiel: Beamte und Arbeitnehmer kosten auch Geld, wenn sie auf gelbem Schein zu Hause am Balkon ein schönes Buch lesen. Sie bekommen aber auch dann Gehalt und ihre Sozialleistungen. Das ist schon ein erheblicher Unterschied. Der Dienstherr oder der Arbeitgeber hat in diesem Fall wirklich tatsächliche Kosten und nicht nur theoretische, kalkulatorische Kosten, die nur auf dem Papier stehen.
Sie müssen mir das Wesen von Fixkosten und variabler Kosten nicht erläutern, mir ist es bekannt. Wenn Sie die Fixkosten einer Sudienplatzbereitstellung für nicht tatsächlich, sondern nur auf dem Papier erkennen, empfehle ich Ihnen ein grundsätzliches Einlesen in die Thematik. Von Gehaltszahlungen an Studenten ist mir nichts bekannt, von auch bei Abwesenheit vom studienbetrieb subventionierter Mitgliedschaft indes schon.
Zitat Walter: Gäbe es nur formal eingeschriebene Studenten, dann gäbe es auch keinen Bildungsbetrieb und damit auch keine Grundlast. Man hat die tatsächlichen Kosten nur für tatsächlich Studierende.
Alles andere ist der übliche, rein theoretische, kalkulatorische Kostenansatz.
Das ist weiterhin falsch. Die Kalkulation des Grundbetriebes einer Uni richtet sich nach Anzahl der eingeschriebenen Studenten und damit sind die Kosten die zur Bereitstellung ausreichender Studienplätze anfallen, real, tatsächlich und vorhanden. Das ist weder meine Schuld, noch eine Form der Bösartigkeit, sondern ein Fakt.
Dass diese zu knapp bemessen sind, sehen Sie immer dann, wenn tatsächlich mal eingeschriebene Studenten studierende Studenten zu Semesterbeginn sind und die Hörsäle aus ihren Nähten fliegen.
Zitat Walter: Damit Sie sich daran aufgeilen können.
;-)
Ich denke, es ist verständlich, was ich damit zum Ausdruck bringen will.
Sie müssen sich nicht dümmer stellen als Sie sind.
Offensichtlich benötigen Sie sie zum Aufgeilen. Was Sie denken, was mir verständlich ist, ist dann ganz besonders irrelevant, wenn ich Ihnen bereits sagte, dass es mir nicht verständlich ist. Das dem so ist, kann auch an der Dummheit Ihres Beispiels liegen, nicht? Nun aber stellten Sie ja klar, dass es keiner inhaltlichen Absicht diente.
Zitat Walter Noch mal: Sie müssen sich nicht dümmer stellen als Sie sind.
Ich halte derlei Auswürfe eher für Zeichen der Hilflosigkeit, als für einen überzeugenden inhaltlichen Einwurf. Möchten Sie es vielleicht nochmal versuchen?

Zitat von: Foul Breitner
27.06.2011 23:01 #76453
Finde ich katastrophal. Schreckt ab und ist dem Steuerzahler normalerweise nicht zu vermitteln, daß für soviel Studienplätze vorgehalten werden und dann nur ein paar abschließen. Die müßten wenigstens auf die 30 % pressen.
Quotenregelungen scheinen mir da die schlechteste Vorgehensweise zu sein. Da stimmt doch eher mit den Zugangsvoraussetzungsbeurteilungen was nicht.


Zitat von: Landegaard
28.06.2011 20:25 #76614
Zitat Walter: Beispiel: ...
Sie irren sich.
Ein nur formal eingeschriebener Student braucht nur ein Büro, das ihm einmal pro Semester eine Immatrikulationsbescheinigung aushändigt, mehr nicht. Er braucht kein Unigebäude, er braucht keine Dozenten, er braucht keine kostenlosen Lehrmittel, er braucht keine Bibliothek, er braucht keinerlei Grundlast. Das alles brauchen nur Studenten, die tatsächlich studieren.
Gäbe es nur formal eingeschriebene Studenten, bräuchte es nur ein Büro, das Immatrikulationsbescheinigungen aushändigt. Dadurch wäre die Semestergebühr bzw. die Verwaltungskosten niedriger, weil der formal eingeschriebene Student ja keine sonstigen Verwaltungs-Dienstleistungen in Anspruch nimmt.
Nehmen wir ein anderes Beispiel: Jemand mietet eine Wohnung, er nutzt aber keinerlei Strom, aus welchen Gründen auch immer. Er zahlt aber auf seiner Nebenkostenabrechnung die Grundlast, d.h. Grundkosten für die Bereitstellung des Stroms, den er gar nicht haben und nutzen will. Er subventioniert durch seinen Nichtverbrauch den Stromverbrauch der anderen Bewohner, weil er ja für eine Grundlast zahlt, die er überhaupt nicht braucht.

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