RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 08:49von Hans Bergman •

Zitat von: RagnarLodbrok
23.06.2011 08:43 #75865
...Sie mögen vielleicht ein Volkswirtschaftsexperte sein ...
Mir gefällt immer Dein Sarkasmus. Dass er aber manchmal in so bösartigen Zynismus umschlägt, gefällt mir gar nicht. :)
Die Argumente erinnern mich immer an eine Freundin: sie sah einen Pulli, der um die Hälfte reduziert war. Da konnte sie 30 Euro sparen. Sie war natürlich nicht blöd, genau so wenig wie der Argumentierer, und hat natürlich zwei gekauft - und statt 30 Euro gleich 60 Euro gespart!
Einen Vorwurf musste ich ihr allerdings machen: hätte sie 10 gekauft, hätte sie 300 Euro gehabt. Leichter kommt man doch nicht an Geld.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 09:01von tbn •

Zitat von: Hans Bergman
23.06.2011 08:49 #75867
Mir gefällt immer Dein Sarkasmus. Dass er aber manchmal in so bösartigen Zynismus umschlägt, gefällt mir gar nicht. :)
Die Argumente erinnern mich immer an eine Freundin: sie sah einen Pulli, der um die Hälfte reduziert war. Da konnte sie 30 Euro sparen. Sie war natürlich nicht blöd, genau so wenig wie Nahal, und hat natürlich zwei gekauft - und statt 30 Euro gleich 60 Euro gespart!
Nicht blöd?
War sie blond und Du meinst vielleicht relativ "nicht blöd"?
Natürlich war sie blöd denn hätte sie mehr als 1.000.000 dieser Pullis gekauft, könnte sie das Ersparte anlegen können und bei einem Zinssatz von nur 2% mit der täglichen Rendite von 1640 € Euro leben.
Abgesehen davon hätte Sie Dir dann die Pullis weiterverkaufen können und zwar zu einem Preis bei dem Du 30 € sparen hättest können ....
Sie hätte uns alle reich machen können, die blöde .... (grrrrrr)

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 09:08von Hans Bergman •

Zitat von: RagnarLodbrok
23.06.2011 09:01 #75868
Nicht blöd?
War sie blond und Du meinst vielleicht relativ "nicht blöd"?
Natürlich war sie blöd denn hätte sie mehr als 1.000.000 dieser Pullis gekauft, könnte sie das Ersparte anlegen können und bei einem Zinssatz von nur 2% mit der täglichen Rendite von 1640 € Euro leben.
Abgesehen davon hätte Sie Dir dann die Pullis weiterverkaufen können und zwar zu einem Preis bei dem Du 30 € sparen hättest können ....
Sie hätte uns alle reich machen können, die blöde .... (grrrrrr)
Und wenn man keine großen Ansprüche stellt, käme man mit den täglich 1640 Euro sogar auch einigermaßen hin.
Ja, sowas von blöd. Jetzt merke ich es erst richtig. (Eigentlich hast Du aber nur das globalisierte Banken- und Finanzgeschäft beschrieben). :(

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 09:42von FrieFie •

Zitat von: nahal
23.06.2011 08:28 #75863
Die Idee, dass man auch Ausgaben sparen könnte, ist Dir nicht gekommen?
Meine Freundin findet auch immer neue Ausgaben, die "sinnvoller" sind.
Natürlich könnte man, sollte man sogar Ausgaben sparen um damit Sinnvolleres zu finanzieren. Es geht hier aber um Geld, das man "übrig" zu haben vorgibt, weil man (eventuell) weniger horrende unbezahlbare Schulden machen muss. Wenn überhaupt, sollte es in Bildung investiert werden, denn das wird das Einzige sein, was Deutschland vor dem Ruin retten wird in ein paar Jahzehnten. Wenn die Gelder jetzt grosszügig unters Volk verteilt werden, kaufen sich alle einen neuen Flachbildfernseher oder ein Auto, fahren in Urlaub oder verfressen es. Das steigert den Umsatz und widerum das Steueraufkommen, schon klar, aber haben wir nicht ohnehin gerade einen Aufschwung?
Natürlich denke ich in solchen Dingen eher wie die Hausfrau - für meinen Mini-Betrieb hat es bisher gerade mal so gereicht - aber so tun es viele zur Zeit, und wenn populäre Massnahmen gefragt sind, dann wären Kindergartenplätze oder Geld für öffentliche Verkehrsmittel (solange es nicht Stuttgart21 ist ... ;) )und für Forschung (Alternative Energien?)ganz oben auf der Liste. Damit liesse sich vielleicht sogar die nächste Wahl gewinnen.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 09:58von primatologe •

Zitat von: Hans Bergman
22.06.2011 23:22 #75847
Der Witz des Tages. 10 Euro Praxisgebühr = Kostenbremse. Seit wann bremst es Kosten, wenn man nur jemand anderen zur Kasse bittet?
Es geht nicht darum, dass andere 10 € zahlen, sondern darum, dass die 10 € Hunderttausende mit eingebildeten Wehwehchen davon abhält aus purer Langeweile von Arzt zu Arzt wandern.
Allerdings trifft es auch einige Wenige, die tatsächlich krank sind und denen die 10 € weh tun, alles Gute ist nie beieinander.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 10:02von nahal •

Zitat von: FrieFie
23.06.2011 09:42 #75871
Natürlich könnte man, sollte man sogar Ausgaben sparen um damit Sinnvolleres zu finanzieren. Es geht hier aber um Geld, das man "übrig" zu haben vorgibt, weil man (eventuell) weniger horrende unbezahlbare Schulden machen muss. Wenn überhaupt, sollte es in Bildung investiert werden, denn das wird das Einzige sein, was Deutschland vor dem Ruin retten wird in ein paar Jahzehnten. Wenn die Gelder jetzt grosszügig unters Volk verteilt werden, kaufen sich alle einen neuen Flachbildfernseher oder ein Auto, fahren in Urlaub oder verfressen es.
Ic möchte Dir zu Herzen legen, Dir über diesen Ausdruck Gedanken zu machen:
"die Gelder jetzt grosszügig unters Volk verteilt werden"
Hier liegt das Problem.
Es ist eine Mentalität, die tief zu sitzen scheint.
Das Geld wird zuerst den Leuten genommen, die haben es verdient und dem Staat gegeben, nicht umgekehrt.
Die Steuereinnahmen sind in den letzten 4 Jahren um weit über 130 MRD€ gestiegen.
Diese Steuermehreinnahmen sind nur zum Teil aufgrund konjunkturellen Aspekten erfolgt.
Es gibt auch einen strukturellen Aspekt, nähmlich die kalte Steuerprogression.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 10:04von primatologe •

Zitat von: FrieFie
23.06.2011 00:04 #75857
...
Und wäre es nicht wirklich sinnvoller, das Geld in Bildung zu stecken, oder in fehlende Kindergartenplätze, oder oder oder ...
Und wieviel sind 18Mrd über einige Monate gegenüber 100Millionen täglich: Zinsen für die Staatsschulden?
Die Zahl stimmt tatsächlich, es sind jeden Tag (!) 100 Millionen € an Zinsen die unser Staat auszahlen muss.


RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 10:10von Hans Bergman •

Zitat von: primatologe
23.06.2011 09:58 #75873
...Allerdings trifft es auch einige Wenige, die tatsächlich krank sind und denen die 10 € weh tun, alles Gute ist nie beieinander.
Und warum sollte das Gute und das Schlechte nicht auseinandergehalten werden?
Warum muss jemand genauso 10 Euro bezahlen, dem die Gedärme einen Tennisball weit aus dem Bauch stehen, wie jemand, der einen leichten Schnupfen hat?
Weil das Geld der Finanzierung der Pharmaindustrie und des Gesundheitssystems dient und nicht dazu, jemandem vom (überflüssigen) Gang zum Arzt abzuhalten. Wenn Sie auf die Reklame der Politik hereinfallen, dann ist das Ihre Sache.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 10:37von Maga-neu •

Zitat von: nahalVielleicht, nur würden 10 Milliarden an der kalten Progression kaum etwas ändern. IMHO. Es handelt sich um ein Symbol, und eine Mehrheit im Bundesrat sehe ich nicht. Mit solchen Plänen zeigt die Regierung nur ein weiteres Mal, dass sie wenig handlungsfähig ist.
23.06.2011 10:02 #75874
Die Steuereinnahmen sind in den letzten 4 Jahren um weit über 130 MRD€ gestiegen.
Diese Steuermehreinnahmen sind nur zum Teil aufgrund konjunkturellen Aspekten erfolgt.
Es gibt auch einen strukturellen Aspekt, nähmlich die kalte Steuerprogression.
Das dahinter stehende Problem ist ein politisches: Wie kann man einer moribunden Partei helfen? Nun bin ich gar nicht so gegen die FDP wie du denkst, und jede der bisherigen Parteien hat ihren Platz im Parteiensystem. Allerdings ist der FDP wenig Neues eingefallen außer der Wiederholung der Westerwellschen Steuersenkungsforderung. Dabei hatte Rösler auf einen Aspekt verwiesen, der von allen Parteien sträflich vernachlässigt wird - das Thema digitale Sicherheit. Hierzu scheint den Liberalen bisher kaum etwas (Öffentlichkeitswirksames) eingefallen zu sein.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 11:26von FrieFie •

Zitat von: nahal
23.06.2011 10:07 #75877
Und wer bist Du, um darüber zu lästern?
Ich lästere nicht.
Wenn wir wollen, dass das sauer verdiente Geld, das wir dem Staat gezahlt haben, gerecht und sinnvoll ausgegeben wird, sollte es in die Zukunft investiert werden.
Wie wär´s mit der Abschaffung der Studiengebühren? Stipendien für Ingenieursstudiengänge? Die Wähler wünschen sich vor allem eines: Konsequenz und Vernunft. Jahrelang wird die grosse Panik geschürt und werden Zahlen wie "100 Millionen täglich nur für die Zinsen" genannt, die jegliches Vorstellungsvermögen normaler Menschen überschreiten, es wird gespart und gekürzt, nun soll auch noch Geld für Griechenland da sein ... und da wird der Tropfen auf den heissen Stein, der vielleicht irgendeine der vielen Nöte lindern könnte, "grosszügig unters Volk verteilt" (was natürlich falsch ist, da haben Sie völlig Recht).
Wetten, dass als nächstes die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder Rentenbeiträge diskutiert wird?

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 12:55von nahal •

Zitat von: FrieFie
23.06.2011 11:26 #75886
Ich lästere nicht.
Wenn wir wollen, dass das sauer verdiente Geld, das wir dem Staat gezahlt haben, gerecht und sinnvoll ausgegeben wird, sollte es in die Zukunft investiert werden.
Wie wär´s mit der Abschaffung der Studiengebühren?
Ich halte das für mehr als falsch.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 13:45von tbn •

Zitat von: nahal
23.06.2011 12:55 #75890
Ich halte das für mehr als falsch.
Ein gutes Zeichen. Scheint also der richtige Weg zu sein.
Studiengebühren erst ab einer Regelstudienzeitüberscheitung >= 1 Semester
Eine Finanztransaktionssteuer einführen wäre der zweite Schritt in die richtige Richtung.
Manchen Experten muss man nur gut genug zuhören, das Gegenteil umsetzen und schon läuft die Sache.
:)


nahal,
das mit der Senkung der Steuern/Abgaben ist ein zweischneidiges Schwert.
Ich erinnere mich an Aussagen von FDP-Politikern, die mit der Begründung, die Mittelschicht entlasten zu wollen, immer wieder deren steuerliche Entlastung gefordert haben, während dieselben FDP-Politiker die Mittelschicht konkret bei etwa 60.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen orteten. Da wird auch klar, wen die FDP entlasten möchte. Das durchschnittliche Brutto-Jahreseinkommen liegt in Deutschland bei etwas mehr als der Hälfte des von der FDP als Mittelschicht bezeichneten Einkommens. Ein Brutto-Jahreseinkommen von 60.000 Euro haben nur noch weniger als 10% der Bevölkerung. Das mag die Mitte der FDP-Klientel sein, ist aber nicht die Mitte der Gesellschaft.
Hinzu kommt folgendes: Die Sparquote des von der FDP als Mittelschicht genannten Bevölkerungsteils liegt bereits jetzt sehr deutlich über 10%. Aus den Erfahrungen vergangener solcher Abgabensenkungen in diesen Schichten weiß man, dass das zusätzliche Geld dann überwiegend in diversen Sparanlagen landet. Denn wenn man bereits bei 15% Sparquote keine Veranlassung für den Kauf neuer Dinge sieht, weil man eigentlich schon alles hat, dann gibt man auch bei einem weiteren Einkommenszuwachs nicht mehr aus. Eine weitere Entlastung bei dieser Schicht führt zu einer noch stärkeren Erhöhung der Kapitaldichte in wenigen Händen.
Diese Spargelder wollen natürlich auch Erträge und Zinsen erwirtschaften. Damit wird automatisch noch mehr Druck auf die Löhne in den unteren Segmenten ausgeübt, denn höhere Kapitalerträge gehen nur entweder über sinkende Kosten beim Erwirtschaften (z.B. Personalkosten) oder erhöhte lohnende Investitionen. Wo letztere aber herkommen sollen bei geringerer Nachfrage, war mir immer ein Rätsel.
Der Staat kann natürlich sagen, er spart die Abgabenerleichterungen an anderer Stelle ein. Aber diese Einsparung muss ja erst einmal tatsächlich realisiert sein, bevor man Steuern oder Abgaben senkt. Außerdem sind solche Einsparungen oft nur Milchmädchenrechnungen für den Einzelnen, jedenfalls wenn er sich im unteren Einkommenssegment befindet. Da sind dann 50 Euro weniger Abgaben, welche durch Einsparung des Staates finanziert werden, schnell einmal mit 150 Euro höheren Ausgaben für dieselben Leute verbunden. Wenn man mit einem 20 Euro höheren Nettoeinkommen am Ende für dasselbe wie bisher 50 Euro mehr bezahlen muss, dann ist das eine Milchmädchenrechnung für den Einzelnen.
Eine Steuererleichterung im oberen Einkommenssegment ist aber meistens tatsächlich mit einem Mehr verbunden, dafür dann halt mit einem Weniger in den unteren Segmenten.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 19:21von Maga-neu •

Zitat von: RagnarLodbrok
23.06.2011 13:45 #75891
Ein gutes Zeichen. Scheint also der richtige Weg zu sein.
Studiengebühren erst ab einer Regelstudienzeitüberscheitung >= 1 Semester
Eine Finanztransaktionssteuer einführen wäre der zweite Schritt in die richtige Richtung.
Manchen Experten muss man nur gut genug zuhören, das Gegenteil umsetzen und schon läuft die Sache.
:)
Die ersten zehn Semester sollten auf jeden Fall gebührenfrei sein. Es wird oft damit argumentiert, dass die Universitäten mehr Mittel durch Studiengebühren erhalten. Wie viel diese Argumentation taugt, kann man in England sehen, wo die Universitäten, auch die Eliteuniversitäten Oxbridge und allen voran die Humanwissenschaften kaputtgespart werden. Ein Blick auf Neuseeland mag auch weiterhelfen. Nach dem zehnten Semester könnte man einführen.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 23.06.2011 21:34von BerSie •

Apotheker-Lobby & FDP: Gemeinsam gegen Wettbewerb?
Beratung in Apotheken ungenügend
Laut einer Studie des ARD Magazins "plusminus" ist die Beratung in Apotheken noch immer oft ungenügend. Die Reportage kritisiert besonders, dass die Apotheken ihre Monopolstellung immer mit dem Argument der Beratungsleistungen begründen.
Apotheker-Lobby und FDP: Gemeinsam gegen Wettbewerb?
(14.09.2010) Die Beratung durch Apotheken beim Verkauf von Medikamente ist noch immer oftmals ungenügend. Zu dem Ergebnis kommt das ARD-Magazin „Plusminus“ nach einem Test, bei dem zu Beginn der Erkältungswelle in mehreren Apotheken Medikamente erstanden wurden, die jeweils das Schmerzmittel Paracetamol enthielten. Dabei kritisiert das Wirtschaftsmagazin laut Vorabberichten zur heutigen Sendung besonders, dass die Apotheken ihre Beratungsleistungen bisher stets als Argument für die eigenen Monopolstellung angebracht haben.
Die intensive Beratung ist nach Angaben der Apotheken ein Hauptunterscheidungsmerkmal gegenüber den Versandapotheken und wird gerne als Rechtfertigung einer monopolartigen Stellung beim Arzneimittelverkauf herangezogen. An dieser Stelle setzt die Kritik von „Plusminus“ an, da nach dem Ergebnis der eigenen Untersuchung, die Beratung durchweg ungenügend war und bisweilen sogar Medikamente mit gefährlichen Mengen Paracetamol ohne Warnung vor möglichen Risiken abgegeben wurden. Eine grundsätzliche Beratung zu den verschiedenen Substanzen haben die Testkäufer ohnehin nicht erhalten.
--
Die FDP muss verschwinden, damit der freie Markt bei dem quacksalbenden Apothekerpack aufräumen kann...

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 24.06.2011 11:11von Walter (gelöscht)

Zitat von: BerSie
23.06.2011 21:34 #75927
Apotheker-Lobby & FDP: Gemeinsam gegen Wettbewerb?
Beratung in Apotheken ungenügend
Fairerweise muss man sagen, dass die Apotheker-Lobby einen ebenso starken Hang zur Union hat.
Als 2004 unter rotgrün die 10 Euro Praxisgebühr eingeführt wurde, war vor allem die Union
die treibende Kraft. Rotgrün war auf Stimmen von schwarzgelb im Bundesrat angewiesen,
um ihre Gesundheitsreform durchzubringen. Ulla Schnidt hatte die Gebühr ursprünglich nicht beabsichtigt.
Man wollte damit die Bürger zu weniger Arztbesuchen drängen.
Im ersten Jahr nach Einführung waren es denn auch knapp 8% weniger,
man stellte allerdings schnell fest, dass es sich vor allem um Einkommensschwache
handelt und befürchtete Folgekosten durch die Vermeidung notwendiger Arztbesuche,
lockerte deshalb die Zuzahlungsbefreiungsregeln.
In 2007 waren es dann schon mehr Arztbesuche als vor der Reform in 2003.
Das ideologische Hirngespinst von schwarzgelb, dass die Leute zu viel zum Arzt gehen
würden, blieb trotzdem in manchen Köpfen drin.
Aber das ist ein Thema für sich.
Interessant in diesem Zusammenhang war:
Einerseits forderten schwarzgelb die Praxisgebühr als Voraussetzung für ihre
Zustimmung, mit der Begründung zu vieler Arztbesuche, andererseits beschwerten
sich dann die Apotheken, die in Folge mit Umsatzeinbußen rechneten, weil
die Leute bei weniger Arzbesuchen auch weniger zur Apotheke gehen würden.
Schwarzgelb setzte dann schließlich zusätzlich durch, dass die Apotheken
vermutete Umsatzrückgänge kompensiert bekommen.
Im Schnitt bekamen die Apotheken dadurch im Jahr 10.000 Euro mehr Geld.
Das ist an Irrsinn kaum zu überbieten.
Schwarzgelber Lobby-Irrsinn.
So kann das System ja nur immer teurer werden.

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 24.06.2011 14:05von BerSie •

Zitat von: nahal
24.06.2011 08:29 #75970
Haben Sie das geschrieben, BerSie?
Es klingt wieder mehr nach dem Stürmer und unseren Forumsbetreiber.
Wieder einmal die Nazi-Keule auspacken - und Holcaustopfer verhöhnen?
Wettbewerb und freie Märkte propagieren - aber wenn´s dann um die eigene Klientel geht, gilt das dann nicht mehr? Dann wirft man das "Leistung muss sich lohnen" glatt über Bord...
Apotheker erbringen keine Leistung; es sei denn die eigene mühelose Bereicherung gilt schon als solche!
Diese lächerliche Partei hat in deutschen Parlamenten nichts zu suchen...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...,655659,00.html
--
http://www.ruhrbarone.de/liberalismus-als-karikatur/
--
"Die Krise der FDP hat die Stammwählerschaft erreicht. Die Apothekerinnen und Apotheker kehren den Liberalen den Rücken: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würden zwar immer noch 14 Prozent der Nutzer des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC die FDP wählen. Doch bei der Bundestagswahl hatten 45 Prozent der rund 900 Befragten nach eigenen Angaben für die FDP gestimmt. Weil sich die Union bei der Sonntagsfrage von 29 auf 31 Prozent verbessern konnte, bliebe Schwarz-Gelb an der Macht."
http://www.presseportal.de/pm/68717/1668...c-sonntagsfrage

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 24.06.2011 14:53von Hans Bergman •

Zitat von: nahal
24.06.2011 14:41 #75986
Immer.
Wenn solche Sprüche kommen, immer wieder:
"Mit dem ....pack aufräumen"
Nazi Sprache pur.
Wie wär´s mal mit einer Therapie? Pack bleibt Pack, egal wer das Wort gebraucht. Als ob vor den Nazis noch nie jemand diesen Ausdruck verwendet hätte.
Es ist mehr als vernünftig, es nicht im Sinne der Nazis, also in Zusammenhang mit unschuldigen Minderheiten und zu deren Diffamierung, zu verwenden.
Ansonsten gilt: Gesindel bleibt Gesindel und Pack bleibt Pack.
Und wer wäre ernsthaft dagegen, mit Gadaffis oder islamistischem Pack aufzuräumen?

RE: FDP keine Partei, sondern ein Wirtschaftsverband?
in Archiv 25.06.2011 16:38von Landegaard •

Zitat von: FrieFie
23.06.2011 11:26 #75886
Ich lästere nicht.
Wenn wir wollen, dass das sauer verdiente Geld, das wir dem Staat gezahlt haben, gerecht und sinnvoll ausgegeben wird, sollte es in die Zukunft investiert werden.
Wie wär´s mit der Abschaffung der Studiengebühren? Stipendien für Ingenieursstudiengänge? Die Wähler wünschen sich vor allem eines: Konsequenz und Vernunft.
Klingt alles toll, lenkt aber davon ab, was nahal sagte: Wem hilft es, die Studiengebühren abzuschaffen oder anders gefragt, welche Folgen hat das. Als ich studierte, gabs keine Studiengebühren und letztlich half das denen, die Wille + Talent aber kein Geld hatten. Das waren bei weitem eben nicht alle. Nun waren solche dabei, die als eingeschriebene Studenten professionellen Müßiggang betrieben, bzw. die seinerzeit vorhandenen Vorzüge der Studentensubvention nutzten, um ihre nebenher aufgebaute Selbständigen-Existenz quersubventionieren zu lassen.
Man darf nicht vergessen, dass vornehmlich ehrbares, wie eine fehlende Studiengebühr eben nicht automatisch die Effekte hat, die man sich erhofft. Und das lese ich aus nahals Beitrag heraus: Es fehlt exakt daran, sich dieser Fragen und Effekte zu stellen, bevor man das Geld, was man dem wirtschaftenden Steuerzahler ja schonmal abgenommen hat, nun auch irgendwie zu verteilen. Auch ich denke, die Verteilungsfrage ist bei uns mittlerweile wichtiger als die dahinterstehende Sinnfrage und das finde ich, auch als sich Vernunft und Konsequenz wünschender Wähler, eben nicht vernünftig.
Nochmal: Studium für lau hilft keinem, der nicht über Talent und Wille verfügt. Es schadet allerdings denen, die das finanzieren.
Zitat von: FrieFie
23.06.2011 11:26 #75886
Jahrelang wird die grosse Panik geschürt und werden Zahlen wie "100 Millionen täglich nur für die Zinsen" genannt, die jegliches Vorstellungsvermögen normaler Menschen überschreiten, es wird gespart und gekürzt, nun soll auch noch Geld für Griechenland da sein ... und da wird der Tropfen auf den heissen Stein, der vielleicht irgendeine der vielen Nöte lindern könnte, "grosszügig unters Volk verteilt" (was natürlich falsch ist, da haben Sie völlig Recht).
Wetten, dass als nächstes die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder Rentenbeiträge diskutiert wird?
Dieses Problem hat niemand in Abrede gestellt. Nur müssten dann die Schulden mal zurückgezahlt werden und nicht Mehreinnahmen gleich wieder populistisch verteilt werden. Also muss bei dieser Frage auch die Ausgabenseite betrachtet werden, ansonsten ist schlicht nicht konsequent.


Landegaard, Sie lenken ab....
Das meiste Geld an den deutschen Unis wird doch nicht an Studenten verbraten, die sich nur formal einschreiben, um ein günstiges Semesterticket zu bekommen, denn diese Studenten kosten ja im Uni-Alltag keinerlei studentische Betreuung, keinen Platz im Hörsaal usw.,
das meiste, was in dieser Beziehung in den Unis an Geld verbraten wird, sind die unzähligen Frauen, die tatsächlich studieren, aber anschließend lieber Arzt-Frau oder Ähnliches werden.
An das eigentliche Kostenproblem traut sich doch keiner ran, wenn wir ehrlich sind.
Deshalb halte ich es für besser, bei den Studiengebühren ähnlich wie beim Bafög vorzugehen, d.h. diese ab 5 Jahre NACH dem Studium in angemessenen monatlichen Schritten einzuziehen. Und zwar die komplette Kosten. Wie beim Meister. Der zahlt das auch selber.

Zitat von: Walter
25.06.2011 16:56 #76029
Landegaard, Sie lenken ab....
Das meiste Geld an den deutschen Unis wird doch nicht an Studenten verbraten, die sich nur formal einschreiben, um ein günstiges Semesterticket zu bekommen, denn diese Studenten kosten ja im Uni-Alltag keinerlei studentische Betreuung, keinen Platz im Hörsaal usw.,
das meiste, was in dieser Beziehung in den Unis an Geld verbraten wird, sind die unzähligen Frauen, die tatsächlich studieren, aber anschließend lieber Arzt-Frau oder Ähnliches werden.
An das eigentliche Kostenproblem traut sich doch keiner ran, wenn wir ehrlich sind.
Deshalb halte ich es für besser, bei den Studiengebühren ähnlich wie beim Bafög vorzugehen, d.h. diese ab 5 Jahre NACH dem Studium in angemessenen monatlichen Schritten einzuziehen. Und zwar die komplette Kosten. Wie beim Meister. Der zahlt das auch selber.
Einschreiben um ein günstiges Semesterticket zu bekommen, macht in Zeiten der Studiengebühr eben nicht viel Sinn.
70% der Medizinstudenten heutzutage sind Frauen ... ob die wohl alle einen Arzt heiraten wollen?
Und natürlich kosten den Staat auch "Karteileichen" Geld, denn der Platz muss finanziert werden, auch wenn der Student nur in der Mensa rumhängt.
Es wurde hier auch schon der Vorschlag gemacht, Gebühren ab dem ersten Semester über Regelstudienzeit zu nehmen.

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