
Zitat von: Lea S.
19.01.2011 16:55 #50942
Scherzkeks, Sie wollen mich nur loswerden. Geht aber nicht, geht garnicht!
Allerdings ist das, was Sie Empörungspotential nennen die ehrliche Empörung vor der Gleichgültigkeit in Sachen NahOst.
Mag sein, Lea, aber bei Claudia ist es die ehrliche Empörung über die "Integrationsverweigerer" á la Sarrazin und Seehofer. Fast könnten einem dann Sarrazin und Seehofer sympathisch werden, aber auch nur fast.

Zitat von: Maga
19.01.2011 17:16 #50947
Mag sein, Lea, aber bei Claudia ist es die ehrliche Empörung über die "Integrationsverweigerer" á la Sarrazin und Seehofer. Fast könnten einem dann Sarrazin und Seehofer sympathisch werden, aber auch nur fast.
Na gut, damit kann ich nicht konkurrieren. Die Probleme in NahOst sind dagegen ja wirklich pillepalle. Wie kann ich mich nur so künstlich darüber aufregen. Die paar Tote monatlich, die paar Killerkommandos jedes Jahr........

Zitat von: Lea S.
19.01.2011 17:20 #50948
Nas gut, damit kann ich nicht konkurrieren. Die Probleme in NahOst ind dagegen ja wirklich pillepalle. Wie kann ich mich nur so künstlich darüber aufregen. Die paar Tote monatlich, die paar Killerkommandos jedes Jahr........
Na klappt doch! Und das mit dem Aussehen - da habe ich überhaupt keine Bedenken. Es wäre zudem eine grosse Freude für das gesamte Forum, ein echte Parteivorsitzende dabei zu haben.

Wenn ich die entsprechende Rubrik ansehe, lese ich oft zuerst: SPON - die Kommunisten....
woran das wohl liegt...
Aber gut: Jan Fleischhauer beweist wieder, daß er die Schrift besser beherrscht als die Rede. Und das ist auch nicht schlimm, wenn man am Text feilt und um jedes Wort ringt.
Zumindest mit diesem Aufsatz hat er seinen dünnen Beitrag neulich bei Frau Illner etwas vergessen lassen.
Obwohl ihm inhaltlich nichts neues einfällt. Sich von konservativer Seite verbal für Homosexuelle stark machen hat schon etwas unfreiwillig komisches.
Gut, es gab auch Ernst Röhm, Edmund Heines und Karl Ernst....
Ansonsten hat er einige Reizwörter und -menschen unterbringen können. Einigermaßen geschickt sogar.
Mal warten auf nächsten Montag.

Zitat von: Nante
25.01.2011 00:49 #51734
Wenn ich die entsprechende Rubrik ansehe, lese ich oft zuerst: SPON - die Kommunisten....
woran das wohl liegt...
Aber gut: Jan Fleischhauer beweist wieder, daß er die Schrift besser beherrscht als die Rede. Und das ist auch nicht schlimm, wenn man am Text feilt und um jedes Wort ringt.
Zumindest mit diesem Aufsatz hat er seinen dünnen Beitrag neulich bei Frau Illner etwas vergessen lassen.
Obwohl ihm inhaltlich nichts neues einfällt. Sich von konservativer Seite verbal für Homosexuelle stark machen hat schon etwas unfreiwillig komisches.
Gut, es gab auch Ernst Röhm, Edmund Heines und Karl Ernst....
Ansonsten hat er einige Reizwörter und -menschen unterbringen können. Einigermaßen geschickt sogar.
Mal warten auf nächsten Montag.
Was der Herr Fleischhauer sich allerdings heute zum Thema Murdoch abgezwackt hat ist schon eher Satire der Satire - so schwachsinnig-dumpfbeleidigt wie der da schreibt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775067,00.html

Zitat von: GeorgeF
18.07.2011 22:14 #78679
Was der Herr Fleischhauer sich allerdings heute zum Thema Murdoch abgezwackt hat ist schon eher Satire der Satire - so schwachsinnig-dumpfbeleidigt wie der da schreibt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775067,00.html
Cool, welch schöne Selbstdisqualifikation, und das auch noch so regelmäßig; der Fleischhauer ist echt ein Satiriker vor dem Herrn.

Zitat von: GeorgeF
18.07.2011 22:14 #78679
Was der Herr Fleischhauer sich allerdings heute zum Thema Murdoch abgezwackt hat ist schon eher Satire der Satire - so schwachsinnig-dumpfbeleidigt wie der da schreibt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775067,00.html
Vielleicht ist er nur clever und macht das absichtlich? Warum der Spiegel so etwas abdruckt, verstehe wer mag.

Zitat von: GeorgeF
18.07.2011 22:14 #78679
Was der Herr Fleischhauer sich allerdings heute zum Thema Murdoch abgezwackt hat ist schon eher Satire der Satire - so schwachsinnig-dumpfbeleidigt wie der da schreibt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775067,00.html
Habe geantwortet:
[QUOTE=sysop;8303896]Der Abhörskandal bei der britischen "News of the World" bestätigt viele in ihrem Vorurteil über die Boulevardpresse. Doch wer auf die bunten Blätter*herabschaut, verachtet in Wahrheit auch das Volk, das diese Medien groß und mächtig macht, meint Jan Fleischhauer.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,775067,00.html[/QUOTE] Ein Kolummnist eines investigativen Nachrichtenmagazins, das sich immer viel auf seine akribische Recherchearbeit zugute hielt, das gegenüber Abhöraktionen durch staatliche Institutionen immer kritisch eingestellt war, das sich immer betont von den Boulevardblättern und ihren Methoden der Informationsbeschaffung und Meinungsmache abgegrenzt hat - dieser Kolummnist schreibt nun, man dürfe den Herausgeber eines der absurdesten, polulärsten Boulevardblättern Europas, nicht wegen eindeutig krimineller Beschaffung von Informationen, illegalem Abhören von Telefonen und Bestechung von Beamten kritisieren.
Nun soll man als Leser des Spiegel die Bild toll finden, weil die die Gedanken der Masse so erfolgreich in Worte zu fassen weiss, statt wie der Spiegel erfolglos an Mehrheitsmeinungen herumzukritteln. Man soll nicht kleinlich die Methoden kritisieren, denn die sind nunmal so, weil niemand dem Journalismus "Grenzen gezeigt" habe. Zwar "eindeutig illegal und deshalb ein Fall für die Staatsanwaltschaft", und immerhin sind schon Scotland Yard- Beamte zurückgetreten, die Chefredakteurin und einzelne Journalisten verhaftet worden, der Spindoctor des Premierministers in die Affäre verwickelt u.s.w., aber das alles sei doch "kein Watergate".
Welche Grenzen bräuchte denn der Journalismus noch, ausser Gesetzen, die u.a. das Abhören von Telefonen verbieten?
Natürlich war es noch nie damit getan, die Masse und ihre Lieblingsmedien zu verteufeln. Mit diesen Zusammenhängen hat sich der Spiegel, schon länger als ich lesen und denken kann, immer intensiv auseinandergesetzt. Auch mit der Macht, die Massenmedien nunmal ausüben, ob absichtlich meinungsbildend oder (wie der Kolummnist es sieht) ganz neutral Meinungen abbildend ... (hat man den Journalismus überhaupt verstanden, wenn man einem Massenmedium die Macht der (Des-)Information abspricht?)
Als Mitarbeiter des Spiegel Medienkritik an Boulevardblättern als Häme und Herablassung zu werten, das ist, als würde der Kellner eines gutbürgerlichen Restaurants einen Stammgast dafür rüffeln, wenn er die Currywurstbude gegenüber kritisiert, die wegen Salmonellen und Ratten in der Küche geschlossen wurde. Weil doch so viel mehr Leute Currywurst äßen, und wenn es so viel mehr Leuten schmecke, dann solle die Currywurstbude doch lieber geöffnet bleiben, der Besitzer weiter wursteln wie bisher, man könne ja den einen oder anderen Koch rausschmeissen ... und überhaupt seien Currywurstesser die viel ehrlicheren Menschen als die Liebhaber gutbürgerlicher Küche, man solle nicht so herablassend sein.
Was täte man als Stammgast in solch einem Fall? Man könnte den Restaurantbesitzer fragen, ob der Kellner noch alle Latten am Zaun hat und ob es keine Servicekräfte mehr gibt, die Qualität zu schätzen wissen. Man könnte den Kellner fragen, warum er nicht am Grill gegenüber arbeitet, wenn ihm das Gutbürgerliche doch nur verlogener Schnickschnack ist. Ansonsten macht er sich zutiefst unglaubwürdig, wenn nicht lächerlich.
Wie Herr Fleischhauer.


___
Neuer Look, neuer Esprit.
SPON Kolumnist Jan Fleischhauer demontiert die Spass- und Spinnerpartei und deren Netz-Sozialismus.
Klasse !!!
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,827077,00.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu...n-a-840136.html
Es gab mal eine britische Band, die nannte sich "Simple Minds"... Da hätte Fleischhauer wohl mitmachen können...

Zitat von: Maga-neuMal sehen, ob der Kommentar abgedruckt wird... Nach langer Zeit völliger SPON-Abstinenz...
21.06.2012 22:45 #125376
http://www.spiegel.de/politik/ausland/eurokrise-in-italien-jan-fleischhauer-ueber-monti-und-die-gewerkschaften-a-840136.html
Es gab mal eine britische Band, die nannte sich "Simple Minds"... Da hätte Fleischhauer wohl mitmachen können...
"Kein Italiener, der etwas auf sich hält, möchte mit einem Deutschen verwechselt werden." Meine Güte, hat der Kerl jemals mit einem Italiener geredet oder bezieht der sein ganzes Wissen über die Italiener aus Landserheftchen...
Natürlich trägt Fleischhauer nichts zu Wegen aus der Krise bei. Es handelt sich auch nicht um eine Analyse der italienischen Situation, sondern um eine Ansammlung von Vorurteilen, Halbwahrheiten und Klischees. Bezeichnend die Überschrift "Ruf nach der Mama". Ich vermute, Fleischhauer bezieht sein Wissen über die Italiener vor allem aus Landserheftchen. Dass einfach die Gewerkschaften zum Alleinschuldigen erklärt werden, passt zu dem stupiden Gedankengut eines Fleischhauer, das man - man denke an Burke oder de Tocqueville - kaum als konservativ bezeichnen möchte. Eigentlich könnte einem das Geschreibsel dieses Möchtegern-Intellektuellen egal sein, aber für Spiegel Online ist es ein Armutszeugnis.
Ich ahne, wo der Fleischhauer vor siebzig Jahren gearbeitet hätte...

Zitat von: Maga-neu
21.06.2012 23:01 #125377
Mal sehen, ob der Kommentar abgedruckt wird... Nach langer Zeit völliger SPON-Abstinenz...
Natürlich trägt Fleischhauer nichts zu Wegen aus der Krise bei. Es handelt sich auch nicht um eine Analyse der italienischen Situation, sondern um eine Ansammlung von Vorurteilen, Halbwahrheiten und Klischees. Bezeichnend die Überschrift "Ruf nach der Mama". Ich vermute, Fleischhauer bezieht sein Wissen über die Italiener vor allem aus Landserheftchen. Dass einfach die Gewerkschaften zum Alleinschuldigen erklärt werden, passt zu dem stupiden Gedankengut eines Fleischhauer, das man - man denke an Burke oder de Tocqueville - kaum als konservativ bezeichnen möchte. Eigentlich könnte einem das Geschreibsel dieses Möchtegern-Intellektuellen egal sein, aber für Spiegel Online ist es ein Armutszeugnis.
Ich ahne, wo der Fleischhauer vor siebzig Jahren gearbeitet hätte...
Ich vermisse ein hohes Lob für Super-Mario, (den könnten wir in Deutschland auch gut gebrauchen), aber ansonsten kann ich nichts Schlimmes in dem Artikel entdecken.
Alles auf die italienischen Gewerkschaften zu schieben ist allerdings zu einseitig. Besitzstandswahrung als Problem findet doch noch mehr auf anderer Ebene statt.
Der rücksichtslose Kampf des Super-Mario gegen Steuerhinterzieher bestätigt allerdings die Notwendigkeit die dominante Rolle der Schattenwirtschaft zu brechen.

Zitat von: primatologe
22.06.2012 05:54 #125386
Ich vermisse ein hohes Lob für Super-Mario, (den könnten wir in Deutschland auch gut gebrauchen), aber ansonsten kann ich nichts Schlimmes in dem Artikel entdecken.
Alles auf die italienischen Gewerkschaften zu schieben ist allerdings zu einseitig. Besitzstandswahrung als Problem findet doch noch mehr auf anderer Ebene statt.
Der rücksichtslose Kampf des Super-Mario gegen Steuerhinterzieher bestätigt allerdings die Notwendigkeit die dominante Rolle der Schattenwirtschaft zu brechen.
"Ruf nach der Mama" - Klischee
"Das letzte Mal, dass ich mich an dieser Stelle mit unseren Nachbarn im Süden beschäftigte, folgte erst ein wahrer Proteststurm im Netz und dann ein geharnischter Brief des italienischen Botschafters in Berlin." - Vorausgegangen war eine rassistische Hetze, der ein sehr moderater, zugleich aber Klartext sprechender Brief des italienischen Botschafters folgte.
"Kein Italiener, der etwas auf sich hält, möchte mit einem Deutschen verwechselt werden." - Woher Fleischhauer das wohl weiß? Aus seinen Landserheftchen?
"Abgesehen davon, dass man sich fragt, ob es der italienischen Wirtschaft inzwischen so schlecht geht, dass sie auf das Übersetzungsprogramm von "Google" angewiesen ist," - Dümmliche Spitze.
"Das nennt man dann wohl höhere Mathematik. Oder wie soll man es bezeichnen, wenn 103,6 näher an 60 liegt als 64,9: Neapolitanische Algebra? Rechnen mit Monti?" - Billige Polemik.
"Was die Südländer Europas brauchen, ist eine Agenda 2010. Hier liegt der Schlüssel zu ihrer Gesundung und damit der Rettung des Euro" - Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!
"Die Verursacher und Bewahrer der italienischen Staatssklerose sind die Gewerkschaften" - Das weiß der Fleischhauer ganz genau: Keine Zweifel erlaubt!
"Die Wirtschaft hat sich auf die Lage eingestellt, indem es in vielen Regionen kaum noch Firmen mit mehr als 15 Beschäftigten gibt." - Und das hat nur einen Grund, den Artikel 18. Monokausales Denken, falls man hier von Denken reden will.
"Das Verdienst, ihre Blockademacht gebrochen zu haben, gebührt Altkanzler Schröder." - Die Gewerkschaften schwächelten bereits viel früher.

Zitat von: Maga-neu
22.06.2012 08:14 #125396
"Ruf nach der Mama" - Klischee
"Das letzte Mal, dass ich mich an dieser Stelle mit unseren Nachbarn im Süden beschäftigte, folgte erst ein wahrer Proteststurm im Netz und dann ein geharnischter Brief des italienischen Botschafters in Berlin." - Vorausgegangen war eine rassistische Hetze, der ein sehr moderater, zugleich aber Klartext sprechender Brief des italienischen Botschafters folgte.
"Kein Italiener, der etwas auf sich hält, möchte mit einem Deutschen verwechselt werden." - Woher Fleischhauer das wohl weiß? Aus seinen Landserheftchen?
"Abgesehen davon, dass man sich fragt, ob es der italienischen Wirtschaft inzwischen so schlecht geht, dass sie auf das Übersetzungsprogramm von "Google" angewiesen ist," - Dümmliche Spitze.
"Das nennt man dann wohl höhere Mathematik. Oder wie soll man es bezeichnen, wenn 103,6 näher an 60 liegt als 64,9: Neapolitanische Algebra? Rechnen mit Monti?" - Billige Polemik.
"Was die Südländer Europas brauchen, ist eine Agenda 2010. Hier liegt der Schlüssel zu ihrer Gesundung und damit der Rettung des Euro" - Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!
"Die Verursacher und Bewahrer der italienischen Staatssklerose sind die Gewerkschaften" - Das weiß der Fleischhauer ganz genau: Keine Zweifel erlaubt!
"Die Wirtschaft hat sich auf die Lage eingestellt, indem es in vielen Regionen kaum noch Firmen mit mehr als 15 Beschäftigten gibt." - Und das hat nur einen Grund, den Artikel 18. Monokausales Denken, falls man hier von Denken reden will.
"Das Verdienst, ihre Blockademacht gebrochen zu haben, gebührt Altkanzler Schröder." - Die Gewerkschaften schwächelten bereits viel früher.
Einmal mehr verstehe ich Deine Aufregung nicht.
""Das nennt man dann wohl höhere Mathematik. Oder wie soll man es bezeichnen, wenn 103,6 näher an 60 liegt als 64,9: Neapolitanische Algebra? Rechnen mit Monti?" - Billige Polemik."
Erfragte Polemik, denn Reaktion auf:
"So weisen die Autoren darauf hin, dass die Staatsverschuldung in Deutschland zwischen 2000 und 2007 um 5,2 Prozentpunkte von 59,7 auf 64,9 Prozent gestiegen sei. In Italien hingegen sei der Schuldenstand "um 5,6 Prozentpunkte" von 109,2 Prozent auf 103,6 gefallen.
Soviel zum europäischen Geist. Wenn die Autoren das für ihr Selbstverständnis brauchen, völlig sinnfreie Ablenkungsrechnungen aufzumachen, solls mir recht sein. Wenns Italien denn hilft. Fleischhauer hat den Anspruch der Polemik, insofern kann man es ihm schwer vorwerfen. Ich hätte vielleicht noch dazu geschrieben, dass es Deutschland tatsächlich gut stünde, als einziges Land in Europa ohne Krise und sprudelnden Steuereinnahmen, vielleicht mal den Schuldenstand zurückzufahren. Wer sonst ist dazu in der Lage und wenn Deutschland das nicht schafft, wird es schwer, von anderen mit weit schlechteren Voraussetzungen derlei zu erwarten.
Dennoch ist es kein Erfolg, in 7 Jahrenauf 103,6 % zu kommen, zumal gerade nur der Maßstab zählt, ob wer unter den Rettungsschirm muss.
Und ja, da hilft eine Konsolidierung, wie die Agenda 2010 eine ist. Aber nein, da muss der Spruch des deutschen Wesens her. Ist auch billige Polemik Ralf und zeigt nur, dass Fleischhauer gar nicht so falsch liegt, wenn er schreibt:
"So gern man sich im Positiven von seinen Nachbarn abhebt, so unwirsch reagiert man im umgekehrten Fall."
Gerne kann sich Italien was eigenes einfallen lassen, nur muss das auch passieren.
Und:"Die Verursacher und Bewahrer der italienischen Staatssklerose sind die Gewerkschaften" - Das weiß der Fleischhauer ganz genau: Keine Zweifel erlaubt!
Zweifeln darf jeder wie er mag. Fleischhauer ist sicherlich nicht derjenige, der in der Lage ist, Italiens Probleme zu lösen, die sollten in Rom zu finden sein. In 7 Jahren die Staatsverschuldung auf 103,6 % zu senken, ist jedoch keine. Mir sind Berlusconis polemische Triaden Richtung Deutschland noch gut in Erinnerung und der hatte einen anderen Job als Fleischhauer. Ich habe da keinen Anlass gesehen, gleich auf nationale Empörungsstufen zu steigen.
Noch zwei:
"Das Verdienst, ihre Blockademacht gebrochen zu haben, gebührt Altkanzler Schröder." - Die Gewerkschaften schwächelten bereits viel früher.
Was nichts daran ändert, dass der Verdienst Schröder gebührt. Die Blockademacht war immerhin stark genug, dass ihn die Agenda den Job kostete. Was hat denn Berlusconi getan in dieser Zeit?
"Die Wirtschaft hat sich auf die Lage eingestellt, indem es in vielen Regionen kaum noch Firmen mit mehr als 15 Beschäftigten gibt." - Und das hat nur einen Grund, den Artikel 18. Monokausales Denken, falls man hier von Denken reden will.
Was willst Du denn damit sagen? Alles kein Problem?

RE: Fleischhauer Jan oder der "hässliche Deutsche"
in Archiv 22.06.2012 09:08von Maga-neu •

Zitat von: Landegaard
22.06.2012 08:58 #125399
Einmal mehr verstehe ich Deine Aufregung nicht.
""Das nennt man dann wohl höhere Mathematik. Oder wie soll man es bezeichnen, wenn 103,6 näher an 60 liegt als 64,9: Neapolitanische Algebra? Rechnen mit Monti?" - Billige Polemik."
Erfragte Polemik, denn Reaktion auf:
"So weisen die Autoren darauf hin, dass die Staatsverschuldung in Deutschland zwischen 2000 und 2007 um 5,2 Prozentpunkte von 59,7 auf 64,9 Prozent gestiegen sei. In Italien hingegen sei der Schuldenstand "um 5,6 Prozentpunkte" von 109,2 Prozent auf 103,6 gefallen.
Soviel zum europäischen Geist. Wenn die Autoren das für ihr Selbstverständnis brauchen, völlig sinnfreie Ablenkungsrechnungen aufzumachen, solls mir recht sein. Wenns Italien denn hilft. Fleischhauer hat den Anspruch der Polemik, insofern kann man es ihm schwer vorwerfen. Ich hätte vielleicht noch dazu geschrieben, dass es Deutschland tatsächlich gut stünde, als einziges Land in Europa ohne Krise und sprudelnden Steuereinnahmen, vielleicht mal den Schuldenstand zurückzufahren. Wer sonst ist dazu in der Lage und wenn Deutschland das nicht schafft, wird es schwer, von anderen mit weit schlechteren Voraussetzungen derlei zu erwarten.
Dennoch ist es kein Erfolg, in 7 Jahrenauf 103,6 % zu kommen, zumal gerade nur der Maßstab zählt, ob wer unter den Rettungsschirm muss.
Und ja, da hilft eine Konsolidierung, wie die Agenda 2010 eine ist. Aber nein, da muss der Spruch des deutschen Wesens her. Ist auch billige Polemik Ralf und zeigt nur, dass Fleischhauer gar nicht so falsch liegt, wenn er schreibt:
"So gern man sich im Positiven von seinen Nachbarn abhebt, so unwirsch reagiert man im umgekehrten Fall."
Gerne kann sich Italien was eigenes einfallen lassen, nur muss das auch passieren.
Und:"Die Verursacher und Bewahrer der italienischen Staatssklerose sind die Gewerkschaften" - Das weiß der Fleischhauer ganz genau: Keine Zweifel erlaubt!
Zweifeln darf jeder wie er mag. Fleischhauer ist sicherlich nicht derjenige, der in der Lage ist, Italiens Probleme zu lösen, die sollten in Rom zu finden sein. In 7 Jahren die Staatsverschuldung auf 103,6 % zu senken, ist jedoch keine. Mir sind Berlusconis polemische Triaden Richtung Deutschland noch gut in Erinnerung und der hatte einen anderen Job als Fleischhauer. Ich habe da keinen Anlass gesehen, gleich auf nationale Empörungsstufen zu steigen.
Noch zwei:
"Das Verdienst, ihre Blockademacht gebrochen zu haben, gebührt Altkanzler Schröder." - Die Gewerkschaften schwächelten bereits viel früher.
Was nichts daran ändert, dass der Verdienst Schröder gebührt. Die Blockademacht war immerhin stark genug, dass ihn die Agenda den Job kostete. Was hat denn Berlusconi getan in dieser Zeit?
"Die Wirtschaft hat sich auf die Lage eingestellt, indem es in vielen Regionen kaum noch Firmen mit mehr als 15 Beschäftigten gibt." - Und das hat nur einen Grund, den Artikel 18. Monokausales Denken, falls man hier von Denken reden will.
Was willst Du denn damit sagen? Alles kein Problem?
Meine Güte, Holger. Was schreibst du über Berlusconi? Habe ich den denn jemals verteidigt? Macht der Unsinn, den Berlusconi geredet hat, den Unsinn, den Fleischhauer schreibt, weniger unsinnig?
Nein, mein Spruch vom "deutschen Wesen" ist im Fall Fleischhauers keine Polemik, sondern angesichts seiner auch anderen Pamphlete eine Beschreibung. Jedes Land muss seine Probleme lösen, und der Probleme sind in Italien viele. Aber Leute wie Fleischhauer haben keine Lösung, sondern nur Häme ("Ruf nach der Mama") und Besserwisserei. Sie tragen nichts zu Europa bei, sondern suhlen sich in den Vorurteilen und Halbwahrheiten. Ein Wichser eben - oder nennen wir ihn einfach einen "hässlichen Deutschen".
Die antiitalienische Berichterstattung hat im Spiegel übrigens Tradition:
http://www.das-rote-sofa.de/index.php?op...id=15&Itemid=14
http://www.turi2.de/2006/06/28/eingeolt_...chmiert~919470/
"parasitäre Lebensform"... Am besten war aber der: "So schlawinern sich die Italiener mal wieder bis ins Halbfinale. Dann, liebe Luigis, ist allerdings Feierabend. Wir haben da noch ein paar Rechnungen vom letzten Italien-Urlaub offen." - Italien gewann die WM...
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...t-a-811817.html
Von wegen BILD...


___
Fleischhauer aktuell, diesmal in Top-Form:
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...r-a-859454.html
Zitat
"An rhetorischem Überschwang hat es in der Geschichte des Euro nie gefehlt, und das ist vielleicht schon der entscheidende Geburtsfehler. Wo kein Mangel an großen Worten herrscht, unterbleiben oft die einfachen Fragen.
...
Es war immer auch eine sehr deutsche Erwartung, in einem geeinten Europa würden die nationalen Interessen in den Hintergrund treten und schließlich ganz an Bedeutung verlieren. Man erkennt in dieser Hoffnung das Erbe der politischen Romantik. Die tiefe Ironie der Euro-Einführung besteht darin, dass ausgerechnet ein Vorhaben, das die Chancen Deutschlands, friedlich mit seinen Nachbarn zu leben, verbessern sollte, längst das Gegenteil bewirkt."
* There are more things in heaven and earth,
Than are dreamt of in your philosophy. *

Zitat von: Swann
04.10.2012 15:10 #139246
___
Fleischhauer aktuell, diesmal in Top-Form:
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...r-a-859454.html
Zitat
"An rhetorischem Überschwang hat es in der Geschichte des Euro nie gefehlt, und das ist vielleicht schon der entscheidende Geburtsfehler. Wo kein Mangel an großen Worten herrscht, unterbleiben oft die einfachen Fragen.
...
Es war immer auch eine sehr deutsche Erwartung, in einem geeinten Europa würden die nationalen Interessen in den Hintergrund treten und schließlich ganz an Bedeutung verlieren. Man erkennt in dieser Hoffnung das Erbe der politischen Romantik. Die tiefe Ironie der Euro-Einführung besteht darin, dass ausgerechnet ein Vorhaben, das die Chancen Deutschlands, friedlich mit seinen Nachbarn zu leben, verbessern sollte, längst das Gegenteil bewirkt."
Pardon, Swann, ein Schwachsinnsartikel auf typischem Fleischhauer-Niveau. Man kann den deutschen Eliten "Machtvergessenheit" vorwerfen, wie Christian Hacke es getan hat, aber nicht utopische Ideen. Ich empfehle dem Autor dringend, zwischen europäischer Rhetorik und handfesten Nationalinteressen zu unterscheiden. Die Europapolitik von Adenauer über Kohl bis Merkel hatte stets eine handfeste nationalpolitische Komponente, was nicht bedeutet, dass - bei Kohl vielleicht am stärksten - auch Überzeugungen und Gesinnungen ein Rolle spielten oder dass alle Entscheidungen richtig und für Deutschland bzw. Europa vorteilhaft waren.


Zitat von: Maga-neu
04.10.2012 15:52 #139252
Pardon, Swann, ein Schwachsinnsartikel auf typischem Fleischhauer-Niveau. Man kann den deutschen Eliten "Machtvergessenheit" vorwerfen, wie Christian Hacke es getan hat, aber nicht utopische Ideen. Ich empfehle dem Autor dringend, zwischen europäischer Rhetorik und handfesten Nationalinteressen zu unterscheiden. Die Europapolitik von Adenauer über Kohl bis Merkel hatte stets eine handfeste nationalpolitische Komponente, was nicht bedeutet, dass - bei Kohl vielleicht am stärksten - auch Überzeugungen und Gesinnungen ein Rolle spielten oder dass alle Entscheidungen richtig und für Deutschland bzw. Europa vorteilhaft waren.
Seit der (zugegeben dümmlichen) Italien-Schelte ist der Mann bei Ihnen unten durch was?:-)
Ich habe mich jedenfalls gestern gleichermassen über Lammerts Europa-Pathos-Rede geärgert.
Fleischhauers Kohl-Würdigung im letzten Print Spiegel war m.E. übrigens ein Paradebeispiel für differenzierten und menschlich anständigen Journalismus.
* There are more things in heaven and earth,
Than are dreamt of in your philosophy. *

Zitat von: Maga-neu
04.10.2012 15:52 #139252
Die Europapolitik von Adenauer über Kohl bis Merkel hatte stets eine handfeste nationalpolitische Komponente, was nicht bedeutet, dass - bei Kohl vielleicht am stärksten - auch Überzeugungen und Gesinnungen ein Rolle spielten oder dass alle Entscheidungen richtig und für Deutschland bzw. Europa vorteilhaft waren.
Immerhin läßt Du Zweifel zu.
Die Adenauersche Politik findet natürlich nicht meinen Beifall, das ist klar. Und Kohl würde ich immer mit Genscher kombinieren. Und auch deren Überzeugungen sehe ich kritisch.


Zitat von: Maga-neu
04.10.2012 15:52 #139252
Pardon, Swann, ein Schwachsinnsartikel auf typischem Fleischhauer-Niveau. Man kann den deutschen Eliten "Machtvergessenheit" vorwerfen, wie Christian Hacke es getan hat, aber nicht utopische Ideen.
Wir könnten in der Sache auch spasseshalber einen dezidiert Linken als Kronzeugen aufrufen:
Zitat:
"In dieser Woche wird Helmut Kohl gefeiert. Eine gute Gelegenheit für Linke, mal eine Schweigeminute einzulegen. Keinen haben sie gründlicher missverstanden als den Riesen von Oggersheim, der ihnen einen Traum erfüllte: Er hat Grenzen eingerissen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...n-a-857531.html
Das grenzenlose Europa ist per se eine Utopie, und es wird meines Erachtens den Weg aller Utopien gehen: entweder, es wird kolossal scheitern, oder es wird zu einer gar nicht mehr so träumenswerten Real-Utopie gerinnen. Nach Stand der Dinge scheint mir Letzteres wahrscheinlicher.
* There are more things in heaven and earth,
Than are dreamt of in your philosophy. *


Zitat von: Swann
04.10.2012 16:02 #139255
Seit der (zugegeben dümmlichen) Italien-Schelte ist der Mann bei Ihnen unten durch was?:-)
Ich habe mich jedenfalls gestern gleichermassen über Lammerts Europa-Pathos-Rede geärgert.
Fleischhauers Kohl-Würdigung im letzten Print Spiegel war m.E. übrigens ein Paradebeispiel für differenzierten und menschlich anständigen Journalismus.
Stimmt, nach der Italienschelte ist der Mann bei mir unten durch. Ich habe ihn auf einer Podiumsdiskussion erlebt und war erstaunt, was für eine Arroganz ein solches intellektuelles Mittelmaß hervorrufen kann. (Das Gegenbeispiel lieferte eine Diskussionsrunde mit Kardinal Walter Kasper, der sehr viel bescheidener "rüberkam", dessen Horizont aber ein gänzlich anderer war...)
Lammerts Pathosrede habe ich nicht gehört: Es wird die typische Sonntagsrede gewesen sein.
Zu Kohl: Er war nicht der Trottel ("Birne"), als den wir ihn als Mittel- und Oberstufenschüler verspottet haben, sondern ein geschickter, historisch bewanderter Politiker mit einer starken Neigung für das Nebulöse - wie übrigens auch Willy Brandt und Angela Merkel. Seine letzte Amtszeit war katastrophal, aber das schmälert nicht seine Verdienste um das Offenhalten der "deutschen Frage" und seine Einigungspolitik.


Zitat von: Hans Bergman
05.10.2012 06:18 #139332
...sondern ein billiger, eitler und käuflicher Betrüger und Lügner.
Aber die Leute wußten woran sie sind. Meiner Meinung hat der Mann offenkundig Fehler, mir aber allemal lieber als die ganzen Blender, die sich jetzt Hornbrillen kaufen, um den Leuten Bildung vorzuspielen.

Zitat von: Hans Bergman
05.10.2012 06:18 #139332
...sondern ein billiger, eitler und käuflicher Betrüger und Lügner.
Erst in der letzten Amtszeit, allerdings war die Veranlagung schon früh sichtbar (nicht nur in der Nachschau), denn er hatte ja von Anfang an opportunistische Personalpolitik betrieben. Soll heissen, in seinem Umfeld keine Kritiker geduldet.
Kohl, der Aussitzer, war als Kanzler kein gestaltender Politiker, sondern nur ein blanker Machtmensch. Die fast absolutistisch angeordnete Wiedervereinigung hätte allerdings genau deswegen niemand anderes als er so hingekriegt.
Die Ausgrenzung der Ostbürger in der Privatierungsphase zeigt allerdings auch, dass er ein völlig unfähiger Lobbyist war.
Als Machtmensch hätte ich von ihm ausserdem erwartet, dass er sich gegen das Verlangen der Franzosen gewehrt hätte die D-Mark zu neutralisieren, denn Frankreich war nur eine Pseudo-Siegermacht, auf deren Zusage zur Einheit Deutschland nicht angewiesen war.

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