#126

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 05.08.2020 22:45
von Nante | 10.425 Beiträge

Es tut sich eine neue Querfront auf.

Die Krise der journalistischen Arbeit hat mehrere Ursachen: sinkende Einnahmen durch Werbung und Verkauf kombinieren sich mit dem weggefallenen Veranstaltungsgeschäft, wo die Medien ihre vermeintliche Kompetenz gewinnbringend vermarkten konnten. Die Glaubwürdigkeit der politischen Medien sank mit der Selbstinformationsmöglichkeit über soziale Medien und alternative Quellen. Gleichzeitig wurde der Rechercheaufwand runtergefahren und die bloße Nachrichtenübernahme von Agenturen (mit geringfügiger Bearbeitung) forciert. Ein eindeutiger Qualitätsverlust, weil nun einige Leutchen bei den Agenturen das ganze Geschehen bestimmen.

Demzufolge haben viele Medien Journalisten entlassen oder als freie Mitarbeiter weiterbeschäftigt. Gleichzeitig ist die Konzentration im Medienbereich gestiegen: RND, Funke-Mediengruppe, Rechercheverbund usw. Damit sinken natürlich die Unterschiede zwischen den Blättern.

Auch für Journalisten bringt das Existenzprobleme mit sich. Beispiele: als prominentestes: der widerliche Konvertit Alan Posener, der gleichzeitig für die "Welt" und die "Zeit" schreibt. Wie immer blühenden Unsinn. Dann der heimliche Islamversteher Amjahid, der nach dem "Tsp" und der "Zeit" beim "Spiegel" veröffentlicht, Dmitri Kapitelman, der neben der "Zeit" jetzt beim "Spiegel" angekommen ist, Christian Bangel, der Ossi-Verleugner, der ebenfalls neben der "Zeit" beim "Spiegel" angekommen ist.

Kein Wunder, daß Journalistinnen und Journalisten ihr Ansehen zunehmend verloren haben und deswegen angegriffen werden.


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#127

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 05.08.2020 23:01
von Rico (gelöscht)
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Wenn derjenige, der in Bagdad und Beirut Kriegsberichterstattung macht, nur die Hälfte der Quotentusse aus der Villa in Charlottenburg verdient, dann boomt die Branche der Geschlechtsumwandlungen.


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#128

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 06.08.2020 23:43
von Landegaard | 21.031 Beiträge

https://www.spiegel.de/kultur/diskussion...a5-762be677d6a9

Da fällt mir dann nichts mehr ein. Kühnert bekommt kein Studium hin, hat nie gearbeitet. Aber das ist jetzt nicht mehr sein Problem, sondern "Klassenkampf".

Nimmt der Spiegel sich selbst eigentlich noch ernst?

Passt gut in die neue Storyline der Linken, Fleiss, Arbeit und Bildung ist zwar nett, es darf aber niemand diskriminiert werden, der nichts davon vorzuweisen hat.



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#129

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.08.2020 10:11
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Die Rampensau des Gesinnungsjournalismus hat sich an einem Text abgemüht, aus Cancel Culture etwas normales bzw harmloses zu machen.

Wer die Mühe investiert, ihre hingeworfenen Wörter gedanklich zu Sätzen und dann deren möglichen Sinn zu entschlüsseln, wird mit lustigen Einblicken belohnt:

https://www.spiegel.de/kultur/cancel-cul...8b-2ecd052a365a

Ich springe mal gerade zur Essenz:

"Die Frage ist: Wer wird geschützt, und wer wird verurteilt? Wann gibt es eine Debatte? Die Kabarettistin Idil Baydar bekommt Morddrohungen vom NSU 2.0. Wen juckt das? Gibt es eine Debatte über "Cancel Culture" von Nazis gegen Baydar? Nein. Als das "Umweltsau"-Lied im WDR wegen Protesten von Nazis "gecancelt" wurde, war da von "Cancel Culture" die Rede? Nein. Hengameh Yaghoobifarah bekam für einen "taz"-Satiretext über die Polizei mehrere Strafanzeigen von verschiedenen Stellen und ganze drei Distanzierungstexte von der "taz"-Redaktion (inklusive Chefredaktion). Aus derselben "taz" heißt es nun über Eckhart: "Satire muss wehtun dürfen". Merkt da noch jemand was?"

Hier vergleicht sie Satire mit Satire. Dafür muss man die Umdeutung von Yaghoobifarahs Text zur Satire schlucken und ihre vorherigen Ausführungen, dass Eckharts Texte u.a. Antisemitismus sind, ignorieren. Dann wird ein Genuss draus, wenn sie denn fragt: Merkt noch jemand was.

Ich fürchte, ja.



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#130

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.08.2020 21:28
von Nante | 10.425 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #129
Die Rampensau des Gesinnungsjournalismus hat sich an einem Text abgemüht, aus Cancel Culture etwas normales bzw harmloses zu machen.

Ich habe den Artikel zuerst ohne Kenntnis der Verfasserin gelesen. Fand die ersten Sätze plausibel. Je weiter ich kam, desto mehr kam mir ein gewisser Verdacht. Vor allem, weil sich aus dem harmlosen Beginn ein dickes Ende entwickelte. Die Umkehrung von gesellschaftlichen Erscheinungen. Insofern hat sie nicht enttäuscht.


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#131

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.08.2020 21:55
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #130
Zitat von Landegaard im Beitrag #129
Die Rampensau des Gesinnungsjournalismus hat sich an einem Text abgemüht, aus Cancel Culture etwas normales bzw harmloses zu machen.

Ich habe den Artikel zuerst ohne Kenntnis der Verfasserin gelesen. Fand die ersten Sätze plausibel. Je weiter ich kam, desto mehr kam mir ein gewisser Verdacht. Vor allem, weil sich aus dem harmlosen Beginn ein dickes Ende entwickelte. Die Umkehrung von gesellschaftlichen Erscheinungen. Insofern hat sie nicht enttäuscht.


Am Anfang konstruierte sie durchaus griffig und maximal harmlos die These, dass Cancel Culture im Grunde nichts anderes ist als die Entscheidung, nach einem schlechten Restaurantbesuch dieses Restaurant zukünftig nicht mehr zu besuchen.

Ja, es ist ihr gut gelungen, das anfangs plausibel wirken zu lassen. Mir ist auch später erst aufgefallen, dass das eben nicht plausibel ist und der Vergleich kein zulässiger ist. Ihre Prämissen, die TAZ-Tusse habe Satire verfasst und Eckhardt Antisemitismus tarnte sie noch geschickt als Ihre Bewertung. Auch ich sinnierte da noch, ob meine Empfindlichkeiten gegen solche linke Spinner nicht vielleicht zu sensibel eingestellt sind.

Kurz danach fielen dann die Masken.

Natürlich ist Cancel Culture keine Erfindung der Rechten und natürlich etwas anderes als die persönliche Entscheidung, ein schlechtes Restaurant zukünftig nicht mehr zu besuchen. Und da ist ihr Missverständnis so offenkundig wie wesentlich: Die Entscheidung beim Restaurant treffe ICH alleine, die des Cancel Culture irgendeine sich dafür berechtigt sehende Elite. Jedem steht weiterhin frei, das Restaurant zu besuchen, Cancel Culture will es dicht machen.

Wer solche Unterschiede nicht erkennt oder wissentlich verschleiert, bringt keinen Debattenbeitrag, sondern agitiert.

Mehr aber noch ärgert mich, dass es mittlerweile journalistischer Standard ist, Dinge zu bewerten, ohne nur ein Wort zu bemühen, wie die Bewertung zustande kommt.

Sie behauptet, der Text der TAZ-Tusse ist Satire. Warum das so ist: Kein Wort. Sie behauptet, ein Gag in Bezug auf Weinstein von Eckardt sei antisemitisch. Das ist jetzt so, alles weitere baut darauf auf, dass dem so ist.

Mir ist vage erinnerlich, dass "Debattenbeiträge" vom Spiegel mal Begründungen mitbrachten, warum Satire hier Satire und Antisemitismus Antisemitismus ist. Man kann darauf natürlich verzichten und Hetze zu Satire und Comedy zu Antisemitismus erklären. Was man dann aber nicht mehr kann ist, sich darüber aufregen, dass irgendjemand über etwas klagt, von dem er behauptet, es sei Cancel Culture.



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#132

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 12.08.2020 23:57
von Maga-neu | 35.148 Beiträge

Gossenjournalismus wäre das zu nennen, würde es nicht die Gosse beleidigen.

Beispiele gefällig? "Nein. Wie es aussieht, nicht wegen tatsächlicher Drohungen (wie von verschiedenen Medien zunächst geschrieben wurde), sondern aus Angst vor Protesten." Aha, man hat also Angst. Warum sollte man vor gewaltfreien Protesten Angst haben.

"Eckhart steht unter anderem in der Kritik, weil ihr Kabarettprogramm antisemitische, homo- und transfeindliche, rassistische Witze enthält." Fehlt eigentlich nur noch die Islamophobie, der Sexismus und der Faschismus. Belegt werden die Vorwürfe nicht. Calumniare audaciter, semper aliquid haeret.

"Wer Menschen, die Diskriminierungen kritisieren, so beschreibt, bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um sich gegen eine imaginierte Bedrohung zu wehren. Und das ist wirklich gefährlich." Das ist Wasser auf die Mühlen von lalarabarbarlala.


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#133

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 04:48
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #132
Gossenjournalismus wäre das zu nennen, würde es nicht die Gosse beleidigen.

Beispiele gefällig? "Nein. Wie es aussieht, nicht wegen tatsächlicher Drohungen (wie von verschiedenen Medien zunächst geschrieben wurde), sondern aus Angst vor Protesten." Aha, man hat also Angst. Warum sollte man vor gewaltfreien Protesten Angst haben.

"Eckhart steht unter anderem in der Kritik, weil ihr Kabarettprogramm antisemitische, homo- und transfeindliche, rassistische Witze enthält." Fehlt eigentlich nur noch die Islamophobie, der Sexismus und der Faschismus. Belegt werden die Vorwürfe nicht. Calumniare audaciter, semper aliquid haeret.

"Wer Menschen, die Diskriminierungen kritisieren, so beschreibt, bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um sich gegen eine imaginierte Bedrohung zu wehren. Und das ist wirklich gefährlich." Das ist Wasser auf die Mühlen von lalarabarbarlala.



1. Der gewaltfreie Protest ist keine Lichterkette, sondern ein aufgeblasener Twitter-Shitstorm und die haben, wir hatten das schon, eine erstaunliche Macht. Weil als Folge dessen durchaus der wirtschaftliche Ruin drohen kann, ganz real.

Es ist typisch, dass dazu kein Wort zu finden ist.

2. Wie ich sagte. Behauptungen dieser Art werden lange schon nicht mehr irgendwie belegt. Das ist bei Nuhr ganz genau so. Als letztlich über viel über Tönnies zu lesen war, fand sich überall der Verweis darauf, dass er bereits letztes Jahr mit rassistischen Sprüchen über Afrikaner in den Schlagzeilen war. Vor einem Jahr ging das vielleicht noch als falsches Verstehen durch. Mittlerweile wurde aber geklärt, er machte keine rassitischen Aussagen. Was niemanden gehindert hat, das nun erneut zu behaupten.

3. Da stimme ich mal zu. Nur ist Eckardt nicht ausgeladen worden, weil Rechtsextreme da eine Bedrohung konstruiert haben, sondern erklärte Gegner der Rechten eine imaginäre Bedrohung des Kulturbetriebs konstruiert haben, der die öffentliche Bühne zu verwehren ist.
Natürlich freuen sich Rechtsextreme fürchterlich über solche Geschenke

Darin die einzige Gefahr zu sehen, kapier ich nicht.

Überhaupt verstehe ich vieles nicht. Warum verknüpft sie die Causa Eckhardt mit Cancel Culture? Warum spricht sie später von Menschen, die Diskriminierungen kritisieren? Warum vergleicht sie dazwischen Cancal Cultur mit der individuellen Entscheidungen bzw vage zu erklären, warum irgendwer an cancel culture mäkelt und an anderem nicht? Nichts davon hat mit Eckhardt zu tun.

Das Thema Eckhard wäre ganz einfach zu klären: Hat sie antisemitsche Witze im Programm, fliegt sie raus, weil die Verbreitung von Antisemitismus strafbar ist und nichts auf einer öffentlichen Bühne verloren hat. Hat sie keine antisemitischen Witze im Programm ist es ein Skandal, dass eine falsche Unterstellung reicht, solche Folgen zu haben. Völlig simpel, dazu muss niemand von Cancel Culture sülzen oder das Unrecht bejammern, dass Leuten widerfährt, die Diskrimierungen kritisieren.

Eckardt braucht man, um den Antisemiten zu haben, der zu Recht kritisiert, rausgeworfen und geächtet gehört, was dann das ist, was Cancel Culture bedeutet. Das muss jeder gut finden ohne weitere Erklärung zu brauchen.

Das ist totaler Unfug, aber auch Framing. Der Leser soll CC positiv bewerten, ohne das erklärt wird, was er da positiv finden soll oder warum.



zuletzt bearbeitet 13.08.2020 05:07 | nach oben springen

#134

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 11:24
von Leto_II. | 27.796 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #132




"..., bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um...".




Das geht immer, die Argumentative Konstante.


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#135

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 11:35
von Maga-neu | 35.148 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #133
Zitat von Maga-neu im Beitrag #132
Gossenjournalismus wäre das zu nennen, würde es nicht die Gosse beleidigen.

Beispiele gefällig? "Nein. Wie es aussieht, nicht wegen tatsächlicher Drohungen (wie von verschiedenen Medien zunächst geschrieben wurde), sondern aus Angst vor Protesten." Aha, man hat also Angst. Warum sollte man vor gewaltfreien Protesten Angst haben.

"Eckhart steht unter anderem in der Kritik, weil ihr Kabarettprogramm antisemitische, homo- und transfeindliche, rassistische Witze enthält." Fehlt eigentlich nur noch die Islamophobie, der Sexismus und der Faschismus. Belegt werden die Vorwürfe nicht. Calumniare audaciter, semper aliquid haeret.

"Wer Menschen, die Diskriminierungen kritisieren, so beschreibt, bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um sich gegen eine imaginierte Bedrohung zu wehren. Und das ist wirklich gefährlich." Das ist Wasser auf die Mühlen von lalarabarbarlala.



1. Der gewaltfreie Protest ist keine Lichterkette, sondern ein aufgeblasener Twitter-Shitstorm und die haben, wir hatten das schon, eine erstaunliche Macht. Weil als Folge dessen durchaus der wirtschaftliche Ruin drohen kann, ganz real.

Es ist typisch, dass dazu kein Wort zu finden ist.

2. Wie ich sagte. Behauptungen dieser Art werden lange schon nicht mehr irgendwie belegt. Das ist bei Nuhr ganz genau so. Als letztlich über viel über Tönnies zu lesen war, fand sich überall der Verweis darauf, dass er bereits letztes Jahr mit rassistischen Sprüchen über Afrikaner in den Schlagzeilen war. Vor einem Jahr ging das vielleicht noch als falsches Verstehen durch. Mittlerweile wurde aber geklärt, er machte keine rassitischen Aussagen. Was niemanden gehindert hat, das nun erneut zu behaupten.

3. Da stimme ich mal zu. Nur ist Eckardt nicht ausgeladen worden, weil Rechtsextreme da eine Bedrohung konstruiert haben, sondern erklärte Gegner der Rechten eine imaginäre Bedrohung des Kulturbetriebs konstruiert haben, der die öffentliche Bühne zu verwehren ist.
Natürlich freuen sich Rechtsextreme fürchterlich über solche Geschenke

Darin die einzige Gefahr zu sehen, kapier ich nicht.

Überhaupt verstehe ich vieles nicht. Warum verknüpft sie die Causa Eckhardt mit Cancel Culture? Warum spricht sie später von Menschen, die Diskriminierungen kritisieren? Warum vergleicht sie dazwischen Cancal Cultur mit der individuellen Entscheidungen bzw vage zu erklären, warum irgendwer an cancel culture mäkelt und an anderem nicht? Nichts davon hat mit Eckhardt zu tun.

Das Thema Eckhard wäre ganz einfach zu klären: Hat sie antisemitsche Witze im Programm, fliegt sie raus, weil die Verbreitung von Antisemitismus strafbar ist und nichts auf einer öffentlichen Bühne verloren hat. Hat sie keine antisemitischen Witze im Programm ist es ein Skandal, dass eine falsche Unterstellung reicht, solche Folgen zu haben. Völlig simpel, dazu muss niemand von Cancel Culture sülzen oder das Unrecht bejammern, dass Leuten widerfährt, die Diskrimierungen kritisieren.

Eckardt braucht man, um den Antisemiten zu haben, der zu Recht kritisiert, rausgeworfen und geächtet gehört, was dann das ist, was Cancel Culture bedeutet. Das muss jeder gut finden ohne weitere Erklärung zu brauchen.

Das ist totaler Unfug, aber auch Framing. Der Leser soll CC positiv bewerten, ohne das erklärt wird, was er da positiv finden soll oder warum.


Holger, was soll man von einer Person erwarten, die meint, in der Französischen Revolution sei "mal dies und das" passiert? Stimmt, ein Völkermord in der Vendée, Massenerschießungen in der Bretagne, Massenertränkungen in der Loire, grauenvolle Morde an Gefängnisinsassen (Septembermorde), das Revolutionstribunal unter Fouquier de Tinville mal ganz außen vorgelassen. Nun ja, wenn man ein Omelette essen will, muss man eben ein paar Eier zerschlagen...

Diese Leute beten nicht diversity an, nicht gender equality, sondern die Macht. Die Macht, Existenzen zu zerstören, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, das Leben der anderen zu kontrollieren. Das was William Hundert (gespielt von Kevin Kline) sagte - ich hatte den Link eingestellt - gilt für diese Leute: "All of us, at some point, are forced to look at ourselves in the mirror, and see who we really are. And when that day comes for you, you will be confronted with a life lived without virtue, without principle. And for that I pity you. End of lesson."



zuletzt bearbeitet 13.08.2020 11:36 | nach oben springen

#136

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 11:46
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #135
Zitat von Landegaard im Beitrag #133
Zitat von Maga-neu im Beitrag #132
Gossenjournalismus wäre das zu nennen, würde es nicht die Gosse beleidigen.

Beispiele gefällig? "Nein. Wie es aussieht, nicht wegen tatsächlicher Drohungen (wie von verschiedenen Medien zunächst geschrieben wurde), sondern aus Angst vor Protesten." Aha, man hat also Angst. Warum sollte man vor gewaltfreien Protesten Angst haben.

"Eckhart steht unter anderem in der Kritik, weil ihr Kabarettprogramm antisemitische, homo- und transfeindliche, rassistische Witze enthält." Fehlt eigentlich nur noch die Islamophobie, der Sexismus und der Faschismus. Belegt werden die Vorwürfe nicht. Calumniare audaciter, semper aliquid haeret.

"Wer Menschen, die Diskriminierungen kritisieren, so beschreibt, bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um sich gegen eine imaginierte Bedrohung zu wehren. Und das ist wirklich gefährlich." Das ist Wasser auf die Mühlen von lalarabarbarlala.



1. Der gewaltfreie Protest ist keine Lichterkette, sondern ein aufgeblasener Twitter-Shitstorm und die haben, wir hatten das schon, eine erstaunliche Macht. Weil als Folge dessen durchaus der wirtschaftliche Ruin drohen kann, ganz real.

Es ist typisch, dass dazu kein Wort zu finden ist.

2. Wie ich sagte. Behauptungen dieser Art werden lange schon nicht mehr irgendwie belegt. Das ist bei Nuhr ganz genau so. Als letztlich über viel über Tönnies zu lesen war, fand sich überall der Verweis darauf, dass er bereits letztes Jahr mit rassistischen Sprüchen über Afrikaner in den Schlagzeilen war. Vor einem Jahr ging das vielleicht noch als falsches Verstehen durch. Mittlerweile wurde aber geklärt, er machte keine rassitischen Aussagen. Was niemanden gehindert hat, das nun erneut zu behaupten.

3. Da stimme ich mal zu. Nur ist Eckardt nicht ausgeladen worden, weil Rechtsextreme da eine Bedrohung konstruiert haben, sondern erklärte Gegner der Rechten eine imaginäre Bedrohung des Kulturbetriebs konstruiert haben, der die öffentliche Bühne zu verwehren ist.
Natürlich freuen sich Rechtsextreme fürchterlich über solche Geschenke

Darin die einzige Gefahr zu sehen, kapier ich nicht.

Überhaupt verstehe ich vieles nicht. Warum verknüpft sie die Causa Eckhardt mit Cancel Culture? Warum spricht sie später von Menschen, die Diskriminierungen kritisieren? Warum vergleicht sie dazwischen Cancal Cultur mit der individuellen Entscheidungen bzw vage zu erklären, warum irgendwer an cancel culture mäkelt und an anderem nicht? Nichts davon hat mit Eckhardt zu tun.

Das Thema Eckhard wäre ganz einfach zu klären: Hat sie antisemitsche Witze im Programm, fliegt sie raus, weil die Verbreitung von Antisemitismus strafbar ist und nichts auf einer öffentlichen Bühne verloren hat. Hat sie keine antisemitischen Witze im Programm ist es ein Skandal, dass eine falsche Unterstellung reicht, solche Folgen zu haben. Völlig simpel, dazu muss niemand von Cancel Culture sülzen oder das Unrecht bejammern, dass Leuten widerfährt, die Diskrimierungen kritisieren.

Eckardt braucht man, um den Antisemiten zu haben, der zu Recht kritisiert, rausgeworfen und geächtet gehört, was dann das ist, was Cancel Culture bedeutet. Das muss jeder gut finden ohne weitere Erklärung zu brauchen.

Das ist totaler Unfug, aber auch Framing. Der Leser soll CC positiv bewerten, ohne das erklärt wird, was er da positiv finden soll oder warum.


Holger, was soll man von einer Person erwarten, die meint, in der Französischen Revolution sei "mal dies und das" passiert? Stimmt, ein Völkermord in der Vendée, Massenerschießungen in der Bretagne, Massenertränkungen in der Loire, grauenvolle Morde an Gefängnisinsassen (Septembermorde), das Revolutionstribunal unter Fouquier de Tinville mal ganz außen vorgelassen. Nun ja, wenn man ein Omelette essen will, muss man eben ein paar Eier zerschlagen...

Diese Leute beten nicht diversity an, nicht gender equality, sondern die Macht. Die Macht, Existenzen zu zerstören, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, das Leben der anderen zu kontrollieren. Das was William Hundert (gespielt von Kevin Kline) sagte - ich hatte den Link eingestellt - gilt für diese Leute: "All of us, at some point, are forced to look at ourselves in the mirror, and see who we really are. And when that day comes for you, you will be confronted with a life lived without virtue, without principle. And for that I pity you. End of lesson."



Nichts, keine Frage.

Und auch beim Rest: ja.

Ich würde tippen: Gib 100 Leuten Macht und mindestens 90 werden nach kurzer Zeit ihre Macht missbrauchen.



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#137

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 12:04
von Maga-neu | 35.148 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #136
Zitat von Maga-neu im Beitrag #135
Zitat von Landegaard im Beitrag #133
Zitat von Maga-neu im Beitrag #132
Gossenjournalismus wäre das zu nennen, würde es nicht die Gosse beleidigen.

Beispiele gefällig? "Nein. Wie es aussieht, nicht wegen tatsächlicher Drohungen (wie von verschiedenen Medien zunächst geschrieben wurde), sondern aus Angst vor Protesten." Aha, man hat also Angst. Warum sollte man vor gewaltfreien Protesten Angst haben.

"Eckhart steht unter anderem in der Kritik, weil ihr Kabarettprogramm antisemitische, homo- und transfeindliche, rassistische Witze enthält." Fehlt eigentlich nur noch die Islamophobie, der Sexismus und der Faschismus. Belegt werden die Vorwürfe nicht. Calumniare audaciter, semper aliquid haeret.

"Wer Menschen, die Diskriminierungen kritisieren, so beschreibt, bietet Rechtsextremen alles Futter, das sie brauchen, um sich gegen eine imaginierte Bedrohung zu wehren. Und das ist wirklich gefährlich." Das ist Wasser auf die Mühlen von lalarabarbarlala.



1. Der gewaltfreie Protest ist keine Lichterkette, sondern ein aufgeblasener Twitter-Shitstorm und die haben, wir hatten das schon, eine erstaunliche Macht. Weil als Folge dessen durchaus der wirtschaftliche Ruin drohen kann, ganz real.

Es ist typisch, dass dazu kein Wort zu finden ist.

2. Wie ich sagte. Behauptungen dieser Art werden lange schon nicht mehr irgendwie belegt. Das ist bei Nuhr ganz genau so. Als letztlich über viel über Tönnies zu lesen war, fand sich überall der Verweis darauf, dass er bereits letztes Jahr mit rassistischen Sprüchen über Afrikaner in den Schlagzeilen war. Vor einem Jahr ging das vielleicht noch als falsches Verstehen durch. Mittlerweile wurde aber geklärt, er machte keine rassitischen Aussagen. Was niemanden gehindert hat, das nun erneut zu behaupten.

3. Da stimme ich mal zu. Nur ist Eckardt nicht ausgeladen worden, weil Rechtsextreme da eine Bedrohung konstruiert haben, sondern erklärte Gegner der Rechten eine imaginäre Bedrohung des Kulturbetriebs konstruiert haben, der die öffentliche Bühne zu verwehren ist.
Natürlich freuen sich Rechtsextreme fürchterlich über solche Geschenke

Darin die einzige Gefahr zu sehen, kapier ich nicht.

Überhaupt verstehe ich vieles nicht. Warum verknüpft sie die Causa Eckhardt mit Cancel Culture? Warum spricht sie später von Menschen, die Diskriminierungen kritisieren? Warum vergleicht sie dazwischen Cancal Cultur mit der individuellen Entscheidungen bzw vage zu erklären, warum irgendwer an cancel culture mäkelt und an anderem nicht? Nichts davon hat mit Eckhardt zu tun.

Das Thema Eckhard wäre ganz einfach zu klären: Hat sie antisemitsche Witze im Programm, fliegt sie raus, weil die Verbreitung von Antisemitismus strafbar ist und nichts auf einer öffentlichen Bühne verloren hat. Hat sie keine antisemitischen Witze im Programm ist es ein Skandal, dass eine falsche Unterstellung reicht, solche Folgen zu haben. Völlig simpel, dazu muss niemand von Cancel Culture sülzen oder das Unrecht bejammern, dass Leuten widerfährt, die Diskrimierungen kritisieren.

Eckardt braucht man, um den Antisemiten zu haben, der zu Recht kritisiert, rausgeworfen und geächtet gehört, was dann das ist, was Cancel Culture bedeutet. Das muss jeder gut finden ohne weitere Erklärung zu brauchen.

Das ist totaler Unfug, aber auch Framing. Der Leser soll CC positiv bewerten, ohne das erklärt wird, was er da positiv finden soll oder warum.


Holger, was soll man von einer Person erwarten, die meint, in der Französischen Revolution sei "mal dies und das" passiert? Stimmt, ein Völkermord in der Vendée, Massenerschießungen in der Bretagne, Massenertränkungen in der Loire, grauenvolle Morde an Gefängnisinsassen (Septembermorde), das Revolutionstribunal unter Fouquier de Tinville mal ganz außen vorgelassen. Nun ja, wenn man ein Omelette essen will, muss man eben ein paar Eier zerschlagen...

Diese Leute beten nicht diversity an, nicht gender equality, sondern die Macht. Die Macht, Existenzen zu zerstören, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, das Leben der anderen zu kontrollieren. Das was William Hundert (gespielt von Kevin Kline) sagte - ich hatte den Link eingestellt - gilt für diese Leute: "All of us, at some point, are forced to look at ourselves in the mirror, and see who we really are. And when that day comes for you, you will be confronted with a life lived without virtue, without principle. And for that I pity you. End of lesson."



Nichts, keine Frage.

Und auch beim Rest: ja.

Ich würde tippen: Gib 100 Leuten Macht und mindestens 90 werden nach kurzer Zeit ihre Macht missbrauchen.
Wer hat die Macht schon freiwillig aufgegeben? Spontan fallen mir drei Personen ein:

Lucius Cornelius Sulla, der die "immerwährende Diktatur" aufgab und der so gefürchtet wurde, dass sich niemand traute, ihn anzugreifen
Papst Coelestin V., dessen Nachfolger ihn ins Gefängnis werfen ließ, wo er wahrscheinlich verhungerte.
Papst Benedikt XVI.

Es geht aber nicht um Leute, die durch die Macht verführt werden, sondern um Leute, die die Macht anbeten, noch bevor sie überhaupt Macht haben. Stokowski hat im Augenblick ja nur die Macht, schwachsinnige Kolumnen zu schreiben.


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#138

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 17:37
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Schade, hinter der Zahlschranke von ZON, die Überschrift ist vielversprechend:

https://www.zeit.de/2020/34/usa-wirtscha...ung-coronavirus

Journalistisch investigativ knallhart fragt ZON:

Bis zur Pandemie ging es vielen Amerikanern wirtschaftlich so gut wie seit Jahrzehnten nicht. Ist das Trump zu verdanken?

Mehr kann ich nicht lesen, würde aber beliebige Wetten annehmen, dass die Antwort ein umfangreiches: Eher liegt es am Ausbruch vom Eyjafjallajökull 2010 als an Trump. Allerdings liegt die Schuld an allen Misserfolgen natürlich bei Trump.

Hält wer dagegen?



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#139

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 17:53
von Maga-neu | 35.148 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #138
Schade, hinter der Zahlschranke von ZON, die Überschrift ist vielversprechend:

https://www.zeit.de/2020/34/usa-wirtscha...ung-coronavirus

Journalistisch investigativ knallhart fragt ZON:

Bis zur Pandemie ging es vielen Amerikanern wirtschaftlich so gut wie seit Jahrzehnten nicht. Ist das Trump zu verdanken?

Mehr kann ich nicht lesen, würde aber beliebige Wetten annehmen, dass die Antwort ein umfangreiches: Eher liegt es am Ausbruch vom Eyjafjallajökull 2010 als an Trump. Allerdings liegt die Schuld an allen Misserfolgen natürlich bei Trump.

Hält wer dagegen?
Nein, ich habe keine Lust, Wetten zu verlieren. :-)


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#140

RE: Gesinnungsjournalismus

in Redakteure/Politiker/Parteien 13.08.2020 21:27
von Nante | 10.425 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #138
Schade, hinter der Zahlschranke von ZON, die Überschrift ist vielversprechend:


Der war zu erst frei lesbar. Hatte aber keine Zeit und ihn auch nicht gespeichert.


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#141

Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 14:33
von Marlies (gelöscht)
avatar

https://www.zeit.de/politik/ausland/2020...page=6#comments

Weißrussland

Ich bekomme immer ein ganz mulmiges Gefühl,
wenn es zu einem Thema im ganzen Land nur eine einzige Meinung gibt
und es sich dabei um ein Land handelt, in dem keine 0,00001% der Meinungstäter je waren.

Gesinnungsjournalismus, gleichgeschaltete Presse und ein Dummvolk, das alles glaubt, was ins Gedankenkonzept passt.

Der Urwaldbewohner aus Afrika, der ein Referat über China hält, wo er nie war.


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#142

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 17:17
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #141
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/belarus-proteste-gomel-polizei-gewalt?page=6#comments

Weißrussland

Ich bekomme immer ein ganz mulmiges Gefühl,
wenn es zu einem Thema im ganzen Land nur eine einzige Meinung gibt
und es sich dabei um ein Land handelt, in dem keine 0,00001% der Meinungstäter je waren.

Gesinnungsjournalismus, gleichgeschaltete Presse und ein Dummvolk, das alles glaubt, was ins Gedankenkonzept passt.

Der Urwaldbewohner aus Afrika, der ein Referat über China hält, wo er nie war.

Man muss nicht zwingend in einem Land gewesen sein, um eine Meinung darüber zu haben.
Man muss nur informiert sein über dieses Land.
Und jemand, der "da schon mal war", muss nicht zwangsläufig richtig urteilen können (oft abhängig bei wem er "da war").

Und der Urwaldbewohner aus Afrika, wenn er sich intensiv über China informiert hat, ist geeigenter ein Referat darüber zu halten, als ein Pauschalurlauber, der schon mal "da war".



zuletzt bearbeitet 18.08.2020 20:22 | nach oben springen

#143

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 18:19
von Nante | 10.425 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #141
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/belarus-proteste-gomel-polizei-gewalt?page=6#comments

Weißrussland

Ich bekomme immer ein ganz mulmiges Gefühl,
wenn es zu einem Thema im ganzen Land nur eine einzige Meinung gibt
und es sich dabei um ein Land handelt, in dem keine 0,00001% der Meinungstäter je waren..


Also ich war schon da. Ohne mich jetzt in die Meinungstäter einreihen zu wollen.


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#144

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 18:44
von Leto_II. | 27.796 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #141
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/belarus-proteste-gomel-polizei-gewalt?page=6#comments

Weißrussland

Ich bekomme immer ein ganz mulmiges Gefühl,
wenn es zu einem Thema im ganzen Land nur eine einzige Meinung gibt
und es sich dabei um ein Land handelt, in dem keine 0,00001% der Meinungstäter je waren.

Gesinnungsjournalismus, gleichgeschaltete Presse und ein Dummvolk, das alles glaubt, was ins Gedankenkonzept passt.

Der Urwaldbewohner aus Afrika, der ein Referat über China hält, wo er nie war.

Sind Farbe und/oder Blume der Revolution schon gewählt?


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#145

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 19:12
von Nante | 10.425 Beiträge

Zitat von Nante im Beitrag #143
Also ich war schon da. Ohne mich jetzt in die Meinungstäter einreihen zu wollen.


Mit einem Freundschaftszug der FDJ. Freundschaft mit dem Komsomol. Das war damals üblich, nur das wir ein besonderer Zug waren: der der Schutz- und Sicherheitorgane. Soweit ich mitbekommen hatte, hatte sich unser Organ an die Polizei rangehängt, so daß wir aus sieben Waggons mit reise- und lebenslustigen Jugendfreunden bestanden, davon sechs Waggons der Bereitschaftspolizei und einen aus unseren Leuten.

Wir sind über Warschau eigentlich ohne jede Pause nach Brest, um dort umgespurt zu werden. Danach nach Minsk mit eintägigem Aufenthalt. Minsk war wieder aufgebaut nach den furchtbaren Zerstörungen. Die Architektur des Zentrums erinnerte so ein wenig an die k.u.k.-Architektur, die man schon in der Slowakei, Ungarn und Polen findet. Ja, wir genossen einige Privilegien, z.B. in Bussen in Kolonne, begleitet von Miliz und KGB, transportiert zu werden. Ein Ereignis, daß die Bewohner augenscheinlich etwas erstaunen ließ. Dasselbe dann in Kiew.

Die Fahrt von Minsk nach Kiew legten wir schlafend zurück Wahrscheinlich über Gomel und Tschernigow. Kiew ist ja als Metropole kein Vergleich mit Minsk, viel größer, aber ebenfalls wieder hergestellt worden. Im Prenzlauer Berg sah es damals schlechter aus....


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#146

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 18.08.2020 19:56
von Rico (gelöscht)
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Warn Sie ein IM?


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#147

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 19.08.2020 10:53
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #142
Man muss nicht zwingend in einem Land gewesen sein, um eine Meinung darüber zu haben.
Man muss nur informiert sein über dieses Land.

Man muss gar nichts wissen, um eine Meinung zu haben.
Man kann sogar ziemlich blöde sein und hat trotzdem eine Meinung zu allem Möglichen.
Man kann keine Ahnung von den Grundrechenarten haben und darf trotzdem eine Meinung zu höherer Mathematik haben.

Und ob die Meinung, die man sich durch bewegte Bilder oder Töne aus den Volksempfängern gebildet hat,
viel mit der Wirklichkeit zu tun hat, weiß man im Einzelfall auch nicht.

Nur, weil alle Sender und Zeitungen dasselbe schreiben, ist das kein Indiz für Wahrheit,
sondern eher eines für Zensur und gleichgerichtetes Denken.


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#148

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 19.08.2020 11:58
von Landegaard | 21.031 Beiträge

Zitat von Marlies im Beitrag #147
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #142
Man muss nicht zwingend in einem Land gewesen sein, um eine Meinung darüber zu haben.
Man muss nur informiert sein über dieses Land.

Man muss gar nichts wissen, um eine Meinung zu haben.
Man kann sogar ziemlich blöde sein und hat trotzdem eine Meinung zu allem Möglichen.
Man kann keine Ahnung von den Grundrechenarten haben und darf trotzdem eine Meinung zu höherer Mathematik haben.

Und ob die Meinung, die man sich durch bewegte Bilder oder Töne aus den Volksempfängern gebildet hat,
viel mit der Wirklichkeit zu tun hat, weiß man im Einzelfall auch nicht.

Nur, weil alle Sender und Zeitungen dasselbe schreiben, ist das kein Indiz für Wahrheit,
sondern eher eines für Zensur und gleichgerichtetes Denken.



Nun ja.. Wenn alle schreiben, der Himmel sei blau, kommt noch in Betracht, dass es sich einfach um etwas offensichtliches handelt, muss also nicht ein Indiz für Zensur oder gleichgeschaltetes Denken sein.

Das zu beurteilen, erfordert dann allerdings doch noch eine intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik. Wie Sie richtig sagen: Meinungen kann jeder haben, auch bei völliger Ahnungslosigkeit. Das sollte derjenige mit der Meinung idealerweise aber wissen, sonst wird es für seine Umwelt eher schwer, sich mit ihm zu befassen.

Eine Frage aber stellt sich mir interessehalber dann immer: Auf welcher Basis bildet sich denn da eigentlich diese Meinung? Irgendwie muss die ja zustande kommen...



zuletzt bearbeitet 19.08.2020 12:01 | nach oben springen

#149

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 19.08.2020 12:06
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Landegaard im Beitrag #148

Nun ja.. Wenn alle schreiben, der Himmel sei blau, kommt noch in Betracht, dass es sich einfach um etwas offensichtliches handelt, muss also nicht ein Indiz für Zensur oder gleichgeschaltetes Denken sein.

Wenn alle zum Himmel hochsehen und ein Blau erkennen, dann ist das etwas völlig anderes als wenn alle von Dritten erfahren, dass Angela Merkel dem Jens Spahn gestern eine gescheuert hat und selbst derjenige, der das im Aachener Volksboten schreibt, das nur aus vierter Hand weiß.



zuletzt bearbeitet 19.08.2020 12:06 | nach oben springen

#150

RE: Weißrussland

in Redakteure/Politiker/Parteien 19.08.2020 12:42
von Corto (gelöscht)
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Eine Meining hängt nicht unbedingt von spezifischen Kenntnissen (vulgo: Information) ab, sondern vielmehr von der persönlichen Einstellung zu den Dingen. Das ist absolut legitim. Informiertheit an sich begründet noch lange keine Meinung: man kann total informiert und dennoch frei von jeglicher persönlicher Meinung sein (scheint mir heute eher der Regelfall zu sein...)
Meinungen stützen sich niemals nur auf Information, sondern immer auf Urteilsvermögen.


zuletzt bearbeitet 19.08.2020 12:44 | nach oben springen



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