#551

RE: Italia

in Politik 03.06.2018 13:27
von nahal | 24.390 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #550
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-nationen-entscheiden-systematisch-gegen-ihre-eigenen-interessen-kolumne-a-1210911.html

Was die italienischen Interessen sind, wird, verdammt noch einmal, in Deutschland entschieden.


So einfach ist das nicht;
Sicherlich dürfen die Italiener sehenden Auges in die Pleite gehen.
Aber mit der eigenen Währung.
Leider ist die italienische Währung auch meine Währung.


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#552

RE: Italia

in Politik 03.06.2018 17:39
von Nadine | 3.633 Beiträge

Italien könnte sich auch ohne EU dauerhaft selbst versorgen.


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#553

RE: Italia

in Politik 03.06.2018 19:42
von Maga-neu | 35.109 Beiträge

Zitat von nahal im Beitrag #551
Zitat von Maga-neu im Beitrag #550
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-nationen-entscheiden-systematisch-gegen-ihre-eigenen-interessen-kolumne-a-1210911.html

Was die italienischen Interessen sind, wird, verdammt noch einmal, in Deutschland entschieden.


So einfach ist das nicht;
Sicherlich dürfen die Italiener sehenden Auges in die Pleite gehen.
Aber mit der eigenen Währung.
Leider ist die italienische Währung auch meine Währung.

Zwar richtig, aber das erhöht die Verhandlungsmasse der Italiener.
Absurd ist es, was der Artikelschreiber suggeriert - eine eigene italienische Währung, eine Lira 2, würde für Italien keine niedrigeren Zinsen, sondern höhere Zinsen bedeuten. Das stärkste Argument gegen einen Austritt aus dem Euro wird als Argument für den Euroaustritt benutzt. Naja, Journalisten...



zuletzt bearbeitet 03.06.2018 19:42 | nach oben springen

#554

RE: Italia

in Politik 03.06.2018 19:45
von Maga-neu | 35.109 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #552
Italien könnte sich auch ohne EU dauerhaft selbst versorgen.

"Dio pose l'Italia in grado di fare da sè." König Karl Albert von Sardinien-Piemont. (Gott hat Italien in den Stand gesetzt, allein fertig zu werden.) :-)


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#555

RE: Italia

in Politik 03.06.2018 19:47
von Corto (gelöscht)
avatar

@Nadine: die grosse, altehrwürdige Kulturnation Italien kann durchaus ohne EU leben.
Nur umgekehrt nicht....


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#556

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 00:06
von Landegaard | 21.011 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #555
@Nadine: die grosse, altehrwürdige Kulturnation Italien kann durchaus ohne EU leben.
Nur umgekehrt nicht....


Wo haben Sie denn dieses Glaskugelwissen her? Wenn Italien keinen Bock mehr auf die EU hat, soll Italien tun, was GB tat. Oder es soll vernünftige Verbesserungsvorschläge machen. Täte sowohl Italien wie auch der EU gut.

Wer besser ohne wen kann, ist bestenfalls Kindergarten.



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#557

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 07:51
von Corto (gelöscht)
avatar

Wieso Glaskugelwissen?
Natürlich ist eine irgendwie geformte Staatengemeinschaft ohne Italien denkbar. Aber es wäre nicht mehr die EU alias EG alias Montanunion der römischen Verträge. GB kam ja später dazu und geht früher wieder, das ist schon was anderes.


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#558

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 08:43
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #554
Zitat von Nadine im Beitrag #552
Italien könnte sich auch ohne EU dauerhaft selbst versorgen.

"Dio pose l'Italia in grado di fare da sè." König Karl Albert von Sardinien-Piemont. (Gott hat Italien in den Stand gesetzt, allein fertig zu werden.) :-)
Offensichtlich nicht.
Hast Du noch Wertgegenstände in Italien? Ich würde sie jetzt aber schnellstmöglich nach Deutschland holen:
"Italien zerstört sich selbst"
Nein, lass es. Es ist schon zu spät:
– und reißt Europa mit
http://www.spiegel.de/plus/italien-zerst...00-000157647553



zuletzt bearbeitet 04.06.2018 08:44 | nach oben springen

#559

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 09:05
von Nante | 10.417 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #558
"Italien zerstört sich selbst"


Italien ist so unzuverlässig, daß man sich selbst darauf nicht verlassen kann:)))


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#560

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 09:49
von Maga-neu | 35.109 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #558
Offensichtlich nicht.
Hast Du noch Wertgegenstände in Italien? Ich würde sie jetzt aber schnellstmöglich nach Deutschland holen:
"Italien zerstört sich selbst"
Nein, lass es. Es ist schon zu spät:
– und reißt Europa mit
http://www.spiegel.de/plus/italien-zerst...00-000157647553

Ja, wir haben noch Wertgegenstände in Italien, vor allem eine Immobilie in Piemont. Aber gemach, gemach.
Italien handelt nach der Gattopardo-Doktrin (gut verfilmt von Luchino Visconti mit Burt Lancaster als Principe Fabrizio di Salina): «Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna che tutto cambi». Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, muss sich alles verändern.



zuletzt bearbeitet 04.06.2018 09:51 | nach oben springen

#561

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 09:58
von Landegaard | 21.011 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #560
Zitat von Hans Bergman im Beitrag #558
Offensichtlich nicht.
Hast Du noch Wertgegenstände in Italien? Ich würde sie jetzt aber schnellstmöglich nach Deutschland holen:
"Italien zerstört sich selbst"
Nein, lass es. Es ist schon zu spät:
– und reißt Europa mit
http://www.spiegel.de/plus/italien-zerst...00-000157647553

Ja, wir haben noch Wertgegenstände in Italien, vor allem eine Immobilie in Piemont. Aber gemach, gemach.
Italien handelt nach der Gattopardo-Doktrin (gut verfilmt von Luchino Visconti mit Burt Lancaster als Principe Fabrizio di Salina): «Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna che tutto cambi». Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, muss sich alles verändern.



Das halte ich im Zuge der EU-Debatte für eine wunderbare Strategie. Denn um die EU zu erhalten, muss sich tatsächlich einiges verändern.



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#562

RE: Italia

in Politik 04.06.2018 12:06
von Nadine | 3.633 Beiträge

Italien hat grundsätzlich eine einigermaßen solide industrielle Basis.
Das Land hat halt ein Nord-Südgefälle, d.h. eine ökonomisch starke und schwache Hälfte,
wie es strukturell innerhalb der EU und auch innerhalb der meisten EU Länder der Fall ist.
Dauer-Transfers zwischen den Starken und den Schwachen führen traditionell zur Dekadenz der Schwachen.
Das sieht man zugespitzt in Italien, ist aber nicht nur dort so.
Osteuropa würde sofort aus der Transfer-EU aussteigen, wenn diese Länder eines Tages Geberländer würden.
Das hat mit der Dekadenz des westeuropäischen Sozialstaatsgedanken zu tun, ist mittelbare Folge davon.


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#563

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 13:57
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Nadine im Beitrag #562
Italien hat grundsätzlich eine einigermaßen solide industrielle Basis.
Das Land hat halt ein Nord-Südgefälle, d.h. eine ökonomisch starke und schwache Hälfte,
wie es strukturell innerhalb der EU und auch innerhalb der meisten EU Länder der Fall ist.
Dauer-Transfers zwischen den Starken und den Schwachen führen traditionell zur Dekadenz der Schwachen.
Das sieht man zugespitzt in Italien, ist aber nicht nur dort so.
Osteuropa würde sofort aus der Transfer-EU aussteigen, wenn diese Länder eines Tages Geberländer würden.
Das hat mit der Dekadenz des westeuropäischen Sozialstaatsgedanken zu tun, ist mittelbare Folge davon.

Wobei der Sozialstaatsgedanke ein ethisch einwandfreier ist und auch machbar, solange er sich nur auf einen, nämlich den eigenen Staat bezieht.



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#564

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 14:59
von Landegaard | 21.011 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #563
Zitat von Nadine im Beitrag #562
Italien hat grundsätzlich eine einigermaßen solide industrielle Basis.
Das Land hat halt ein Nord-Südgefälle, d.h. eine ökonomisch starke und schwache Hälfte,
wie es strukturell innerhalb der EU und auch innerhalb der meisten EU Länder der Fall ist.
Dauer-Transfers zwischen den Starken und den Schwachen führen traditionell zur Dekadenz der Schwachen.
Das sieht man zugespitzt in Italien, ist aber nicht nur dort so.
Osteuropa würde sofort aus der Transfer-EU aussteigen, wenn diese Länder eines Tages Geberländer würden.
Das hat mit der Dekadenz des westeuropäischen Sozialstaatsgedanken zu tun, ist mittelbare Folge davon.

Wobei der Sozialstaatsgedanke ein ethisch einwandfreier ist und auch machbar, solange er sich nur auf einen, nämlich den eigenen Staat bezieht.



Das hat mit "dem Staat" schlicht nichts zu tun, ob ein "Sozialkonstrukt" funktioniert oder nicht. Gerade in Italien mangelt es an Bereitschaft, mit üppigen Mitteln, die der Norden erwirtschaftet, arme Bedürftige im Süden zu alimentieren. Da ist längst nicht alles Bombe, nur weil wir von einem Staat reden.

Es braucht überall eine gemeinsame Wertebindung, weil sonst die Frage gleich kommt, warum man für "die Anderen" Geld aufbringen soll. Fehlt gemeinsame Bindung, ist ein Staat so dysfunktional wie eine EU das auch ist.

Der Staat hat nur ein paar Jahrzehnte Vorsprung und erodiert trotzdem. Zugegeben, die Bindungen innerhalb der EU sind noch schwächer. Was aber auch daran liegt, dass unterwegs das Ziel nicht mehr galt, die Völker Europas zusammenwachsen zu lassen, sondern wirtschaftliche Interessen alle anderen ersetzten. Daher die Osterweiterung und an der hat sich weder der Osten, noch der Westen bislang gewöhnt.

Und weder die EU, noch ein Macron und schon gar nicht die SPD hat bislang kapiert, dass das Problem nicht das ist, dass irgendwo Geld verpulvert werden müsste, sondern dass die Leute "Mythen und Legenden" brauchen, um Vertrauen zu einer EU zu bekommen und das so weit, dass sie ihren Nationalstaat dafür verlassen.

Sehr weit davon weg wir sind



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#565

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 15:07
von Nadine | 3.633 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #563
Zitat von Nadine im Beitrag #562
Italien hat grundsätzlich eine einigermaßen solide industrielle Basis.
Das Land hat halt ein Nord-Südgefälle, d.h. eine ökonomisch starke und schwache Hälfte,
wie es strukturell innerhalb der EU und auch innerhalb der meisten EU Länder der Fall ist.
Dauer-Transfers zwischen den Starken und den Schwachen führen traditionell zur Dekadenz der Schwachen.
Das sieht man zugespitzt in Italien, ist aber nicht nur dort so.
Osteuropa würde sofort aus der Transfer-EU aussteigen, wenn diese Länder eines Tages Geberländer würden.
Das hat mit der Dekadenz des westeuropäischen Sozialstaatsgedanken zu tun, ist mittelbare Folge davon.

Wobei der Sozialstaatsgedanke ein ethisch einwandfreier ist und auch machbar, solange er sich nur auf einen, nämlich den eigenen Staat bezieht.


Er suggeriert das Ende des autonomen Schicksals.


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#566

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 16:37
von Maga-neu | 35.109 Beiträge

https://vimeo.com/212031779

Questi deliri - diese Delirien. Trifft die Diskussionen im EP gut.



zuletzt bearbeitet 05.06.2018 17:16 | nach oben springen

#567

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 17:24
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #564
...Das hat mit "dem Staat" schlicht nichts zu tun, ob ein "Sozialkonstrukt" funktioniert oder nicht. Gerade in Italien mangelt es an Bereitschaft, mit üppigen Mitteln, die der Norden erwirtschaftet, arme Bedürftige im Süden zu alimentieren. Da ist längst nicht alles Bombe, nur weil wir von einem Staat reden...
Im Süden sind die Menschen ärmer. Aber sie verhungern nicht. Soziastaat bedeutet ja nicht, dass alle gleich viel haben.



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#568

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 17:42
von Landegaard | 21.011 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #567
Zitat von Landegaard im Beitrag #564
...Das hat mit "dem Staat" schlicht nichts zu tun, ob ein "Sozialkonstrukt" funktioniert oder nicht. Gerade in Italien mangelt es an Bereitschaft, mit üppigen Mitteln, die der Norden erwirtschaftet, arme Bedürftige im Süden zu alimentieren. Da ist längst nicht alles Bombe, nur weil wir von einem Staat reden...
Im Süden sind die Menschen ärmer. Aber sie verhungern nicht. Soziastaat bedeutet ja nicht, dass alle gleich viel haben.


Es ging mir auch nicht um das, "was wer hat", sondern um die grundlegenden Voraussetzungen, warum ein Sozialstaat einer sein kann.

Auf EU-Ebene fehlt die Basis dafür, was hauptsächlich an der seinerzeit gültigen These liegt, dass die EU langfristig alle in Wohlstand und Glückseligkeit führt. Menschen im Süden, die einfach ärmer sind, waren da nicht vorgesehen.

Deswegen redet in der EU heute auch niemand darüber, wieviel Ungleichheit eine EU eigentlich tolerieren will. Wo ist die Debatte, dass ein armes Griechenland mit wenig Industrie und offensichtlich wenig Interesse an "globaler Wettbewerbsfähigkeit" halt eben auch mit einem niedrigerem Lebensniveau klarkommen muss?

Es fehlt ja erkennbar an der Bereitschaft, auf Zuordnungen wie "Griechen" oder "Deutsche" zu verzichten und die Griechen wie bspw. Berlin zur Kenntnis zu nehmen, wo viel TamTam gemacht wird, aber grundsätzlich nicht aus selbst erwirtschafteten Geldern.



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#569

RE: Italia

in Politik 05.06.2018 18:55
von Marlies (gelöscht)
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Zitat von Hans Bergman im Beitrag #563
Wobei der Sozialstaatsgedanke ein ethisch einwandfreier ist und auch machbar, solange er sich nur auf einen, nämlich den eigenen Staat bezieht.
Der deutsche Sozialstaatgedanke bezieht sich traditionell nicht primär auf Bedürftigkeit, sondern auf die soziale Zugehörigkeit.


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#570

RE: Italia

in Politik 22.06.2018 16:49
von Corto (gelöscht)
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Das Einstimmigkeitsprinzip hat definitiv ausgedient und damit ein Grunpfeiler des EU-Konstruktes. Die Intetessen der EU Staaten divergieren mehr und mehr.


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#571

RE: Italia

in Politik 22.06.2018 16:51
von Corto (gelöscht)
avatar

Vielleicht sehen wir bald das Ende der nervtötenden, irgendwie frivol wirkenden Bussi-Bussi-Diplomatie.


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#572

RE: Italia

in Politik 22.06.2018 17:27
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Corto im Beitrag #571
Vielleicht sehen wir bald das Ende der nervtötenden, irgendwie frivol wirkenden Bussi-Bussi-Diplomatie.

Man könnte es auch Euro-Schickeria nennen. Schicki-Micky - nur passt mit Merkel halt partout nicht das mit den Reichen (in diesem Fall: Mächtigen) und Schönen...



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#573

RE: Italia

in Politik 22.06.2018 19:49
von Nadine | 3.633 Beiträge

Hauptsache, es geht bald bergab, sagt die AfD.


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#574

RE: Italia

in Politik 22.06.2018 20:00
von Corto (gelöscht)
avatar

Wenn Sie "down the HILL" meinen, kann ich auch unterschreiben.


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#575

RE: Italia

in Politik 30.06.2018 00:05
von Landegaard | 21.011 Beiträge

Nennt diesen Bullshit eigentlich irgendwer hier noch Journalismus?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fl...-a-1215874.html



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