#201

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 12.02.2015 18:37
von Lea S. | 14.199 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #200
Wenn die Grenzen zwischen Berichterstattung und Meinungsmache, zwischen Journalismus und Aktivismus verschwimmen...

http://www.spiegel.de/schulspiegel/besor...-a-1017578.html

Und ich dachte immer, eine Zivilgesellschaft bedeute Respekt oder zumindest Toleranz gegenüber der Meinung Andersdenkender. Muss mich wohl getäuscht haben...



Eltern die glauben Sexualkunde sei schädlich für ihre Kinder, glauben auch dass der gute Onkel nicht existiert.


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#202

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 12.02.2015 19:58
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Lea S. im Beitrag #201
Zitat von Maga-neu im Beitrag #200
Wenn die Grenzen zwischen Berichterstattung und Meinungsmache, zwischen Journalismus und Aktivismus verschwimmen...

http://www.spiegel.de/schulspiegel/besor...-a-1017578.html

Und ich dachte immer, eine Zivilgesellschaft bedeute Respekt oder zumindest Toleranz gegenüber der Meinung Andersdenkender. Muss mich wohl getäuscht haben...



Eltern die glauben Sexualkunde sei schädlich für ihre Kinder, glauben auch dass der gute Onkel nicht existiert.

Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, andere Meinungen auszuhalten, zu akzeptieren, dass die Bürger nicht mehr wie zu Kaisers Zeiten kritiklos die Anordnungen der Obrigkeit hinnehmen - ich finde die Obrigkeitshörigkeit und übrigens auch Spießigkeit vieler so genannter "progressiver" Zeitgenossen immer wieder verblüffend -, Andersdenkenden, wenn schon nicht mit Respekt, so zumindest mit Toleranz zu begegnen. Und ja, Toleranz bedeutet auch, Menschen, die andere Positionen vertreten, nicht pauschal Pathologien zu unterstellen. Phobien ("Islamophobie", "Homophobie", etc.) sind nämlich psychische Störungen. Und es geht darum, dass guter Journalismus berichtet und nicht Meinungsmache betreibt.



zuletzt bearbeitet 12.02.2015 20:05 | nach oben springen

#203

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 12.02.2015 22:59
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #202
Zitat von Lea S. im Beitrag #201
Zitat von Maga-neu im Beitrag #200
Wenn die Grenzen zwischen Berichterstattung und Meinungsmache, zwischen Journalismus und Aktivismus verschwimmen...

http://www.spiegel.de/schulspiegel/besor...-a-1017578.html

Und ich dachte immer, eine Zivilgesellschaft bedeute Respekt oder zumindest Toleranz gegenüber der Meinung Andersdenkender. Muss mich wohl getäuscht haben...



Eltern die glauben Sexualkunde sei schädlich für ihre Kinder, glauben auch dass der gute Onkel nicht existiert.

Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, andere Meinungen auszuhalten, zu akzeptieren, dass die Bürger nicht mehr wie zu Kaisers Zeiten kritiklos die Anordnungen der Obrigkeit hinnehmen - ich finde die Obrigkeitshörigkeit und übrigens auch Spießigkeit vieler so genannter "progressiver" Zeitgenossen immer wieder verblüffend -, Andersdenkenden, wenn schon nicht mit Respekt, so zumindest mit Toleranz zu begegnen. Und ja, Toleranz bedeutet auch, Menschen, die andere Positionen vertreten, nicht pauschal Pathologien zu unterstellen. Phobien ("Islamophobie", "Homophobie", etc.) sind nämlich psychische Störungen. Und es geht darum, dass guter Journalismus berichtet und nicht Meinungsmache betreibt.


Hier soll aber die Weitergabe einer Intoleranz toleriert werden, da wird es dann schwierig. Da widerstreiten der Kinder Rechte auf Bildung/Aufklärung mit elterlichen Erziehungsrechten, im Ganzen ein ziemlich komplexe Gemengelage. Was wiegt denn schwerer Eltern- oder Kinderrechte? Ein Lehrplan, was immer man von den Inhalten halten mag, ist letztlich demokratisch legitimiert und Kinder haben ein Recht darauf. Aus eigener Anschauung kann ich Dir sagen, dass man mit Kindern über Themen reden kann, die in der Pubertät, wenn sie dann aktuell sind/werden, für die Kinder nicht diskutabel sind, ich habe das ja schon doppelt durch. Ergo muss der Grundstein der Aufklärung früh gelegt werden.

Nebenbei: 5 - 10% der Menschen sind homosexuell, was bedeutet, dass da jedes 10. bis 20. Elternpaar gegen die eigenen Kinder demonstriert, Fürsorge sieht anders aus.


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#204

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 11:51
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Hier soll aber die Weitergabe einer Intoleranz toleriert werden, da wird es dann schwierig. .
Wer sagt denn, dass es sich hier um die "Weitergabe von Intoleranz" geht? Der Gossenjournalist des SPIEGEL? Ja, der behauptet es in dem inzwischen verschwundenen Artikel. Man kann sich wirklich Sorgen machen über den Niedergang des Journalismus, in Sachen Neutralität der Berichterstattung, Faktenwissen, Stil und Orthographie sowie Grammatik.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Da widerstreiten der Kinder Rechte auf Bildung/Aufklärung mit elterlichen Erziehungsrechten, im Ganzen ein ziemlich komplexe Gemengelage.
Was wiegt denn schwerer Eltern- oder Kinderrechte?
Nein, es geht nicht um "Rechte", sondern um vernünftige Erziehung von Kindern, die sich nicht an ideologischen Vorgaben, sondern an menschenkundlichen Erkenntnissen orientiert.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Ein Lehrplan, was immer man von den Inhalten halten mag, ist letztlich demokratisch legitimiert und Kinder haben ein Recht darauf.
Ach so, der ist "letztlich demokratisch legitimiert". Nun ja, dann verbieten sich auch Demonstrationen gegen TTIP, gegen Banken"rettungen", gegen absurde Bauprojekte, gegen Stromtrassen usw. Ist ja alles letztlich "demokratisch legitimiert". Meine Vorstellung von Zivilgesellschaft sieht anders aus als das zu befolgen, was irgendwelche Politiker und Bürokraten vorbeten.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Aus eigener Anschauung kann ich Dir sagen, dass man mit Kindern über Themen reden kann, die in der Pubertät, wenn sie dann aktuell sind/werden, für die Kinder nicht diskutabel sind, ich habe das ja schon doppelt durch. Ergo muss der Grundstein der Aufklärung früh gelegt werden.
Der Grundstein muss nicht früh gelegt werden, sondern dann, wenn die Zeit dafür reif ist. Darüber besteht ein Dissens, über den man reden sollte ohne dass eine Gruppe pauschal als homophob, spießig usw. diffamiert wird.


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Nebenbei: 5 - 10% der Menschen sind homosexuell, was bedeutet, dass da jedes 10. bis 20. Elternpaar gegen die eigenen Kinder demonstriert, Fürsorge sieht anders aus.
Ach, und ich dachte, die Elternpaare demonstrierten gegen Schulpläne. Es ist ein Witz, was in dieser postulierten Bildungsrepublik abläuft, von Mittelkürzungen über den abstrusen Bologna-Prozess bis hin zu Schulideologen, die im Namen einer ganz uniformen "Buntheit" eine gezielte Politik der Unbildung betreiben, Neo-Jakobinern in Ministerien und Gewerkschaften.

Das Ende dürfte klar sein: Immer mehr Eltern werden ihre Kinder von Staatsschulen nehmen und auf Privatschulen schicken, wo Wissen und nicht angebliche "Kompetenzen" vermittelt werden. Und an deren Ende Schüler stehen, die wissen, wie der Satz des Pythagoras lautet, was ein Gerundium ist, wer Friedrich Barbarossa, wer Wallenstein war, die den Faust gelesen haben und die vielleicht wissen, dass das Matthäus-Evangelium nicht von Lothar Matthäus geschrieben worden ist. :-)

Hier übrigens ein guter Vortrag zum Thema von Prof. Leisenberg:
http://www.familien-schutz.de/12030/



zuletzt bearbeitet 13.02.2015 12:02 | nach oben springen

#205

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 12:56
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Hier soll aber die Weitergabe einer Intoleranz toleriert werden, da wird es dann schwierig. .
Wer sagt denn, dass es sich hier um die "Weitergabe von Intoleranz" geht? Der Gossenjournalist des SPIEGEL? Ja, der behauptet es in dem inzwischen verschwundenen Artikel. Man kann sich wirklich Sorgen machen über den Niedergang des Journalismus, in Sachen Neutralität der Berichterstattung, Faktenwissen, Stil und Orthographie sowie Grammatik.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Da widerstreiten der Kinder Rechte auf Bildung/Aufklärung mit elterlichen Erziehungsrechten, im Ganzen ein ziemlich komplexe Gemengelage.
Was wiegt denn schwerer Eltern- oder Kinderrechte?
Nein, es geht nicht um "Rechte", sondern um vernünftige Erziehung von Kindern, die sich nicht an ideologischen Vorgaben, sondern an menschenkundlichen Erkenntnissen orientiert.


Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Ein Lehrplan, was immer man von den Inhalten halten mag, ist letztlich demokratisch legitimiert und Kinder haben ein Recht darauf.
Ach so, der ist "letztlich demokratisch legitimiert". Nun ja, dann verbieten sich auch Demonstrationen gegen TTIP, gegen Banken"rettungen", gegen absurde Bauprojekte, gegen Stromtrassen usw. Ist ja alles letztlich "demokratisch legitimiert". Meine Vorstellung von Zivilgesellschaft sieht anders aus als das zu befolgen, was irgendwelche Politiker und Bürokraten vorbeten.


Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Aus eigener Anschauung kann ich Dir sagen, dass man mit Kindern über Themen reden kann, die in der Pubertät, wenn sie dann aktuell sind/werden, für die Kinder nicht diskutabel sind, ich habe das ja schon doppelt durch. Ergo muss der Grundstein der Aufklärung früh gelegt werden.
Der Grundstein muss nicht früh gelegt werden, sondern dann, wenn die Zeit dafür reif ist. Darüber besteht ein Dissens, über den man reden sollte ohne dass eine Gruppe pauschal als homophob, spießig usw. diffamiert wird.


Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.


Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Nebenbei: 5 - 10% der Menschen sind homosexuell, was bedeutet, dass da jedes 10. bis 20. Elternpaar gegen die eigenen Kinder demonstriert, Fürsorge sieht anders aus.
Ach, und ich dachte, die Elternpaare demonstrierten gegen Schulpläne. Es ist ein Witz, was in dieser postulierten Bildungsrepublik abläuft, von Mittelkürzungen über den abstrusen Bologna-Prozess bis hin zu Schulideologen, die im Namen einer ganz uniformen "Buntheit" eine gezielte Politik der Unbildung betreiben, Neo-Jakobinern in Ministerien und Gewerkschaften
.

Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen...

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Das Ende dürfte klar sein: Immer mehr Eltern werden ihre Kinder von Staatsschulen nehmen und auf Privatschulen schicken, wo Wissen und nicht angebliche "Kompetenzen" vermittelt werden. Und an deren Ende Schüler stehen, die wissen, wie der Satz des Pythagoras lautet, was ein Gerundium ist, wer Friedrich Barbarossa, wer Wallenstein war, die den Faust gelesen haben und die vielleicht wissen, dass das Matthäus-Evangelium nicht von Lothar Matthäus geschrieben worden ist. :-)

Hier übrigens ein guter Vortrag zum Thema von Prof. Leisenberg:
http://www.familien-schutz.de/12030/



Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Im internationalen Vergleich hat D. relativ wenig Teenager-Schwangerschaften, da scheint die Bildung in diesem Punkt mal nicht zu versagen.


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#206

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 13:55
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



zuletzt bearbeitet 13.02.2015 13:57 | nach oben springen

#207

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 14:25
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.


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#208

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 15:27
von ente (gelöscht)
avatar

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204

Das Ende dürfte klar sein: Immer mehr Eltern werden ihre Kinder von Staatsschulen nehmen und auf Privatschulen schicken, wo Wissen und nicht angebliche "Kompetenzen" vermittelt werden. Und an deren Ende Schüler stehen, die wissen, wie der Satz des Pythagoras lautet, was ein Gerundium ist, wer Friedrich Barbarossa, wer Wallenstein war, die den Faust gelesen haben und die vielleicht wissen, dass das Matthäus-Evangelium nicht von Lothar Matthäus geschrieben worden ist. :-)

Hier übrigens ein guter Vortrag zum Thema von Prof. Leisenberg:
http://www.familien-schutz.de/12030/



Heute ein aktueller Fall einer Wägung. Gegeben sind Doppelkrane auf einer Laufkatze, zusammenschaltbar und absolut synchron bedienbar, dazu eigene Wägung der Krane.

Kran 1 nahm über Doppelkette den vorderen Teil der Anlage an den Haken, Kran2 den hinteren.

Nun wurden an jedem Anschlagpunkt hochsensible Waagen angehängt, um das Gewicht der Anlage präzise zu erfassen. Schränkung der jeweiligen Doppelkette war in Summe ca 60 Grad, also Einzelkette 30. Man notierte und summierte hocherfreut die Angaben der 4 Präzisionswaagen. Auf meinen recht unauffällig, ja fast intim vorgetragenen Denkanstoss, daß die Anlage jetzt ja nun als deutlich zu schwer betyped wird, wurden mir die Präzision der Waagen gepriesen, ja sogar Wetten angeboten. Ich ging kopfschüttelnd meiner weiteren Wege... und dachte mir so, daß wenn Pythagoras eine schwere Krankheit sei, so ist Cosinus der sichere Tod.

Danke für das "Gerundium"


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#209

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 18:01
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von ente im Beitrag #208

Danke für das "Gerundium"



Bitte. Das Gerundivum ist dann etwas für Fortgeschrittene. :-)


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#210

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 18:08
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.


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#211

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 18:36
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?


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#212

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 22:09
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Leto_II. im Beitrag #211
Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?

Eine Sache ist, wenn Kinder das aus eigenem Antrieb machen, eine andere, wenn Funktionäre und Apparatschiks das zum Programm erheben. Was die Schwangerschaften angeht, hat das vor allem soziale Gründe. Die deutsche Gesellschaft ist eben anders als die englische oder die amerikanische.

Wir reden davon, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Meine Frage lautet, ob es wie von der Bundeszentrale vorgeschlagen, das erste bis dritte Lebensjahr ist? Ich weiß ja nicht, wie die Apparatschiks in ihrer Jugend getickt haben, aber das große Interesse an Sexualorganen habe ich im Alter von sechs bis neun Jahren nicht gehabt. Zu der Zeit habe ich mit Schlümpfen und Ritterburgen gespielt und war ganz zufrieden damit. War wahrscheinlich eine Verdrängung, wie mir die Apparatschiks erklären würden...



zuletzt bearbeitet 13.02.2015 22:10 | nach oben springen

#213

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 22:48
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #212
Zitat von Leto_II. im Beitrag #211
Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?

Eine Sache ist, wenn Kinder das aus eigenem Antrieb machen, eine andere, wenn Funktionäre und Apparatschiks das zum Programm erheben. Was die Schwangerschaften angeht, hat das vor allem soziale Gründe. Die deutsche Gesellschaft ist eben anders als die englische oder die amerikanische.

Wir reden davon, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Meine Frage lautet, ob es wie von der Bundeszentrale vorgeschlagen, das erste bis dritte Lebensjahr ist? Ich weiß ja nicht, wie die Apparatschiks in ihrer Jugend getickt haben, aber das große Interesse an Sexualorganen habe ich im Alter von sechs bis neun Jahren nicht gehabt. Zu der Zeit habe ich mit Schlümpfen und Ritterburgen gespielt und war ganz zufrieden damit. War wahrscheinlich eine Verdrängung, wie mir die Apparatschiks erklären würden...



Passiv zum Programm erheben, richtig, aber eben keine Animation.Da geht es eher um die Reaktion Erwachsener auf kleinkindliche Doktorspiele. Wie soll denn auf diesen natürlichen Spieltrieb reagiert werden?

Es ging ganz klar um Grundschule und das schien Dir auch noch zu früh. Auf die Frage, wann es denn nicht zu früh ist, springst Du ins Frühkindlich, tatsächlich mit einer Gegenfrage.

Nochmal: Z.Zt. wird hier der erste Hauptaufklärungblock im 4. Schuljahr unterrichtet, da sind viele Kinder heute schon in der Vorpubertät. Warum soll das denn nun zu früh sein?


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#214

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 23:00
von guylux (gelöscht)
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Zitat von Maga-neu im Beitrag #212
Zitat von Leto_II. im Beitrag #211
Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?

Eine Sache ist, wenn Kinder das aus eigenem Antrieb machen, eine andere, wenn Funktionäre und Apparatschiks das zum Programm erheben. Was die Schwangerschaften angeht, hat das vor allem soziale Gründe. Die deutsche Gesellschaft ist eben anders als die englische oder die amerikanische.

Wir reden davon, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Meine Frage lautet, ob es wie von der Bundeszentrale vorgeschlagen, das erste bis dritte Lebensjahr ist? Ich weiß ja nicht, wie die Apparatschiks in ihrer Jugend getickt haben, aber das große Interesse an Sexualorganen habe ich im Alter von sechs bis neun Jahren nicht gehabt. Zu der Zeit habe ich mit Schlümpfen und Ritterburgen gespielt und war ganz zufrieden damit. War wahrscheinlich eine Verdrängung, wie mir die Apparatschiks erklären würden...


Der richtige Zeitpunkt scheint zu sein wenn das Mädchen schwanger ist . !


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#215

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 13.02.2015 23:36
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von guylux im Beitrag #214
Zitat von Maga-neu im Beitrag #212
Zitat von Leto_II. im Beitrag #211
Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?

Eine Sache ist, wenn Kinder das aus eigenem Antrieb machen, eine andere, wenn Funktionäre und Apparatschiks das zum Programm erheben. Was die Schwangerschaften angeht, hat das vor allem soziale Gründe. Die deutsche Gesellschaft ist eben anders als die englische oder die amerikanische.

Wir reden davon, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Meine Frage lautet, ob es wie von der Bundeszentrale vorgeschlagen, das erste bis dritte Lebensjahr ist? Ich weiß ja nicht, wie die Apparatschiks in ihrer Jugend getickt haben, aber das große Interesse an Sexualorganen habe ich im Alter von sechs bis neun Jahren nicht gehabt. Zu der Zeit habe ich mit Schlümpfen und Ritterburgen gespielt und war ganz zufrieden damit. War wahrscheinlich eine Verdrängung, wie mir die Apparatschiks erklären würden...


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https://www.youtube.com/watch?v=JFXT62QF-6s


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#216

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 14.02.2015 09:39
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #215
Zitat von guylux im Beitrag #214
Zitat von Maga-neu im Beitrag #212
Zitat von Leto_II. im Beitrag #211
Zitat von Maga-neu im Beitrag #210
Zitat von Leto_II. im Beitrag #207
Zitat von Maga-neu im Beitrag #206
Zitat von Leto_II. im Beitrag #205
Es geht um das Recht auf vernünftige Erziehung UND Bildung und es geht um Meinungsvielfalt, die angeboten wird, Eltern sind ein Teil davon.
Toleranz ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt. Toleranz bedeutet, Meinungen anderer zu dulden, auch wenn man anderer Meinung ist. Hier wird aber "Akzeptanz" gefordert, was weit darüber hinausgeht und übrigens auch das Gebot von Meinungsfreiheit verletzt. Nein, niemand ist gezwungen, die Meinung oder den Lebensstil anderer zu "akzeptieren" (accipere für annehmen), sondern nur ihn zu tolerieren. Die Meinungsfreiheit, die "angeboten wird", ist überhaupt keine, wenn sie "Akzeptanz" reklamiert.

Zitat von Maga-neu im Beitrag #204
Ich rede nicht dem Demonstrationsverbot das Wort, ich zeige auf, was ICH für Schwachsinn halte.
Okay, deine Meinung.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Wann ist denn die Zeit dafür reif? Aus meiner eigenen Anschauung kann ich Dir sagen, dass, wenn die Themen biologisch anstehen, die Kinder für diese Themen nicht unbedingt sonderlich zugänglich sind. Aufklärung in der Pubertät ist deutlich zu spät.
Wann dann? Im ersten bis dritten Lebensjahr, wenn "Liebe, Körper, Doktorspiele" anstehen laut der Bundeszentrale für "gesundheitliche Aufklärung, Verhütung und Familienplanung"?


Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Schön, dass Du gleich alles verrührst,:) 3 Jahre Gymnasium haben tatsächlich gereicht, das Rechnen zu verlernen....
Weil alle Maßnahmen geeignet sind, das Bildungssystem zu zerstören bzw. die kümmerlichen Trümmer, die noch geblieben sind. Es wäre gut, wenn die Politiker sich nicht um das Thema Bildung kümmern würden. Dann stünde wahrscheinlich vieles zum Besseren.

Zitat von Leto_II. im Beitrag #203
Die Mehrheit der Eltern dürfte eher an den Noten der Kinder, weniger an deren Bildung, interessiert sein.

Wenn es so wäre, wäre es traurig. Ich glaube es auch nicht. Allerdings bei dem herrschenden Positivismus wäre es auch nicht verwunderlich, wenn ein Teil wirklich so denken würde.



"Doktorspiele" machen Kinder i.d.R. von sich aus, sicherlich lässt sich das mit der Rute abstellen, man kann darüber aber auch reden. Nun war die "Haupt"aufklärung aber im 4. Schuljahr, Du lenkst also ab, eine Antwort bleibst Du schuldig und den letzten Punkt übergehst Du natürlich ganz. Und es geht vielen Eltern im täglichen Kampf gegen die Schule tatsächlich eher um Noten.
Ich bleibe gar nichts schuldig. Was für Schmierfinken da von der famosen Bundeszentrale am Werke waren, kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bUZGkqlY8EU

Was die Erziehung angeht, frage ich mich manchmal, ob das Ziel der verschiedenen Maßnahmen der Unbildungspolitik der geschichtslose, heimatlose, kulturlose Mensch ist, der dadurch um so manipulierbarer ist. Oder ob es sich um einen "Nebeneffekt" der Unbildungspolitik handelt.





Natürlich bleibst Du die Antwort auf die Frage schuldig, wann denn dann eine Aufklärung angebracht ist. Du schreibst mal wieder nur, was alles nicht geht. Wir reden von Schule, nicht von U3-Betreuung, Du lenkst ab. Dort kommt der erste grosse Schwung im 4. Schuljahr, also kurz vor der Pubertät der breiten Massen, manche Mädels sind da aber schon weiter. Die Unbildungspolitik hat relativ weniger Teenager-Schwangerschaften zur Folge, als die von Dir favorisierte Bildungspolitik, das sind Zahlen, Fakten, die Du bei diesem Thema gerne einfach übersiehst.

Nebenbei: Wenn Kinder Doktorspielchen machen, und die gab es tatsächlich auch schon im Vor-Porno-Zeitalter, erklären wir ihnen dann die Hölle?

Eine Sache ist, wenn Kinder das aus eigenem Antrieb machen, eine andere, wenn Funktionäre und Apparatschiks das zum Programm erheben. Was die Schwangerschaften angeht, hat das vor allem soziale Gründe. Die deutsche Gesellschaft ist eben anders als die englische oder die amerikanische.

Wir reden davon, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Meine Frage lautet, ob es wie von der Bundeszentrale vorgeschlagen, das erste bis dritte Lebensjahr ist? Ich weiß ja nicht, wie die Apparatschiks in ihrer Jugend getickt haben, aber das große Interesse an Sexualorganen habe ich im Alter von sechs bis neun Jahren nicht gehabt. Zu der Zeit habe ich mit Schlümpfen und Ritterburgen gespielt und war ganz zufrieden damit. War wahrscheinlich eine Verdrängung, wie mir die Apparatschiks erklären würden...


Der richtige Zeitpunkt scheint zu sein wenn das Mädchen schwanger ist . !

https://www.youtube.com/watch?v=JFXT62QF-6s


Das ist die romantisierende Retrospektive eines Erwachsenen, den Kindern selbst kann es aber nicht schnell genug gehen, die sehen im erwachsen Werden, nur die Freiheiten, nicht die Verantwortung. Ein Kind würde genau das Gegenteil thematisieren.

Trotzdem eine schönes Lied, für die Midlife Crisis.


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#217

RE: Schande des Online-Jounalismus

in Gesellschaft 29.09.2015 00:10
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Gerade aus einer Empfehlung im Spiegel:
"Casey, seine Frau und seine Mutter hätten ihre Fingern in das Wasser getaucht."

Und die Ausbeute von etwa 3 Tagen vom Münchenr Merkur (nicht gesucht, sondern beim "normalen" Durchblättern gefunden):

Am Sonntag findet wieder Trachten- und Schützenzug zur Wiesn statt.
Die Filser präsentieren sich auf einem von Pferden gezogenen Wagen und freuen sich auf ein zünftige Oktoberfestbier im Schützenfestzelt.
Doch deren nur ein Anliegen: Dass ihre Straße so groß bleibt, wie sie ist.
Auch ein Gespräch mit mit dem OB ergab keine neuen Erkenntnisse:
…und wird im rechtlichen Sinne erst jetzt erstmalig hergestellt“, erklärt Leiter des Stadtbauamts, Michael Simon.
München-News per WhatsApp gratis aufs Handy: tz.de bietet einen besonderen Service an. Sie bekommen regelmäßig die neuesten Nachrichten aus München direkt über WhatApp auf Ihr Smartphone.
Am Samstag waren schon sehr früh die Zelte dicht und auch Weitere aktuelle Infos im Wiesn-Ticker.
Es gebe schon eine ganze Zeit lag Gespräche über die Zusammenarbeit mit Russland.
In der Union hält die Unruhe an, ob das Krisenmanagement von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angemessen ist.
Ich sehe die Gletscher kalben, sie ziehen sich Dutzende bis Hunderte Metern pro Jahr zurück.
Kurz nach Langenbergers –Posting…
Aktuelle Nachrichte, Kurioses, Promis - wir berichten auch am Tag 3 …
Oberbayern Regierungspräsident Christoph Hillenbrand hat nach Erinnerung Gotz’ lediglich lapidar angemerkt,
Lediglich 15 Asylbeweber leben derzeit in Krailling.
"auf'gschmückt"
ob das Wiesnzelt per Definition ein echtes Zelt ist ist uns genauso egal
Sein Versuch wird lang und länger und springt an den linken Außenpfosten!
Der FCB-Torhüter ist an der Mittellinie (!!!) und bekommt sie nicht unter Kontrolle.
Die Münchner tun sich sehr im Spiel nach vorne - aber das war noch vor der Führung anders.
Die Freistoßflanke wird am Fünfer geblockt, aber das Leder kommt direkt auf den Schlappen von Costa. Der knallt aus 17 Metern mit links drauf.
Die Anklage wird dem Kanadier vor, als Geschäftsführer einer Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen
der die Unterbringung in der Justizvollzugsanstalt München Stadelheim anordneten
ein frischer Schaden an einen Leitpfosten und einem Kilometerschild
Definitiv „nicht eingehalten“ werde das Budgets „Kultur“, sagte Bauer.
Zwei Grünen-Politikerinnen fordern, dass bei städtischen Veranstaltungen nur noch Fleisch aus artgerechter Tierhaltung zuzulassen.
Zunächst profitieren aber nur Nutzer, die den neuen Browser von Microsofts verwenden.
Direkt neben dem Bahnübergang befindet die Wache der Altenerdinger Feuerwehr.
Flüchtlinge sind eine Chance, heißt immerfort.
Dort wird e Bundeskanzlerin Angela Merkel aus erster Hand schildern, wie sich die Flüchtlingskrise vor Ort auswirkt.
…ohne Zwischenhalt nach Köln, Uelzen. Leipzig, Düsseldorf oder Mannheim.
Einer, der zutiefst von dieser barmherzigen und selbstlosen Aktion berührt wurde, ist Destiny Carillo. (Anmerkung: Dame heißt Destiny Carreno, wie auf dem beigefügten Foto aus Facebook für jedermann, außer dem unterbelichteten Redakteur, ersichtlich war!“)
„Ohne unseren Wertekonsens und unsere Grundüberz1eugungen zu
Karlsruhe (dpa) - Für für die Sanierung ihres Hauses dürfen Gemeinschaften von Wohnungseigentümern
Auch die Berufsschul-Turnhalle an der Freisinger Straße in Erding wurden rechte Graffitis gesprüht.
Seinerzeit wurde mit Lackfarbe ein Hakenkreuz und der Name Hitler an die Fassade gemalt worden.



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#218

Lügenpresse?

in Gesellschaft 30.09.2015 11:22
von Deichvogt | 1.812 Beiträge

Hier eine kritische Analyse der Probleme des heutigen Journalismus. Und ja, Frau S, ich werde ihn komplett kopieren :-)





Das Ende der Deutungshoheit
Die Vierte Gewalt und die neue Macht der Vielen



„Lügenpresse – auf die Fresse“ – diesen Slogan, gern kehlig gebrüllt und rhythmisch wiederholt, kennt man von einschlägigen Aufmärschen am rechten Rand. Heute gehört er zum Vokabular der Pegida-Demonstrationen und ihrer diversen Ableger. Mittlerweile aber wird er auch in leicht abgemilderter Form (zumeist ohne die „Fresse“) von biederen Familienvätern in die Kameras der Rundfunkanstalten gesprochen. Schon das ist ein wenig paradox – denn die Sender, vor allem die des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zählen selbstverständlich mit zur „Lügenpresse“, der man angeblich nicht trauen könne.

Die ganz große Welle von Pegida & Co. ist zwar wieder abgeflaut und die Szene zerlegt sich gerade selbst. Doch der Vorwurf bleibt im Raum: „Was ihr da macht, hat mit uns nichts zu tun.“ Das Vertrauen in die klassischen Medien ist empfindlich gestört. Folgt auf die allgemeine Politikverdrossenheit jetzt also die allgemeine Medienverdrossenheit?

Jedenfalls macht es sich zu leicht, wer das Phänomen nur auf rechte Spinner einengt und als Problem der von ihnen unterwanderten tumben und zum Glück nicht mehr ganz so zahlreichen Massen begreift. Gewiss wurde vieles an dieser „Medienkritik“ zunächst von rechts gestreut. Und es gibt die allzu einfachen Zirkelschlüsse rechter Scharfmacher, die sich von der Berichterstattung der klassischen Medien schon immer ungerecht behandelt fühlten und wohlig die Ignoranz der „Systempresse“ für die eigene Propaganda nutzen.

Jedoch kommt die gängige Kritik an den Medien keineswegs nur von Rechtsaußen. Journalisten, so heißt es durchaus auch von links, stünden beim Krieg in der Ostukraine auf der falschen Seite oder würden ganz generell an der kurzen Leine der US-Politik geführt. Das könnte man beiseite wischen und anekdotisch eine viel belächelte Meinungsumfrage aus den USA zitieren: Demnach glaubt ein gar nicht so kleiner Prozentsatz der Bevölkerung tatsächlich, Aliens hätten die Schaltstellen staatlicher Macht unterwandert. Deutschland, so könnte man das weiterspinnen, habe eben nun auch sein Quantum überspannter Verschwörungstheoretiker abbekommen. Doch das Unbehagen sitzt tiefer.

„Die klassischen Massenmedien scheinen auf viele Menschen wie ein monolithischer Block zu wirken, der zu bestimmten Themen und Problemen eine Art von Einheitsmeinung verbreitet und Widersprüche nicht zulässt“, schreibt der Medienwissenschaftler Dietrich Leder. Und weiter: „Dieser Eindruck, der in Detailuntersuchungen zu bestimmten politischen, ökonomischen und kulturellen Themen erst noch zu verifizieren ist, verdankt sich auch der Tatsache, dass seit einigen Jahren im Bund eine große Koalition regiert.“[1] Der außerparlamentarische Protest von rechts, wie er sich in der Pegida-Bewegung zeige, müsse daher geradezu zwangsläufig, da identitätsstiftend, gegen diese vermeintliche große Koalition von Print- und TV-Medien polemisieren.
Ritualisierte Berichterstattung

Doch auch gebildete Normalbürger wenden sich heute von den etablierten Medien ab oder unterstellen ihnen manipulative Absichten. Das fußt nicht allein auf der Ununterscheidbarkeit politischer Positionen oder Debatten, auch wenn eine pointiertere Kommentierung einem Manko der aktuellen Medienlandschaft abhelfen könnte. Denn vieles an der Berichterstattung ist schlicht schrecklich monoton, ja langweilig. Leder führt dies darauf zurück, dass Nachrichtenredaktionen zu stark dem folgen, „was ihnen der Politikbetrieb vorgegeben hat“.[2] Dazu gehören die ewigen Rituale wie offizielle Pressekonferenzen, das nichtssagende Vor- und Vorbeifahren der politischen Spitzen in Oberklasselimousinen und der vermeintlich volksnahe Schlagabtausch des gleichen Personals in den Talkshows von ARD und ZDF. Die Quoten mögen noch stimmen. Doch beim Publikum kommt nicht mehr viel an. Es ist ja auch – fast – nichts mehr drin.

Dieses Dilemma leuchtet Thomas Meyer, Chefredakteur der „Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte“, unter dem provokativen Titel „Die Unbelangbaren“[3] aus. Seine Erkenntnis, dass Alphajournalisten de facto mitregieren und Politbiographien wie -karrieren auf und nieder schreiben, ist zwar nicht eben brandneu. Was Meyer allerdings zutreffend benennt, ist die Existenz einer ideologischen Mainstreamzone, in der alle politischen Debatten in einer grauen Mitte verschwinden. Dieser Effekt wirkt dann umso stärker, wenn, wie heute vor allem im Lokalen, die publizistischen Alternativen im Schwinden begriffen sind – zumindest die bislang für diesen Bereich überproportional verantwortliche Tagespresse.

„Unbelangbar“, wie Meyer schreibt, sind Journalisten allerdings höchstens mit Blick auf ihre unmittelbare Deutungshoheit. Und auch diese droht zunehmend belanglos zu werden. Vor allem im Zeitungsgeschäft sägt der Konsolidierungsprozess mit seinen Sparrunden, Gebietsarrondierungen und Kooperationen de facto den Ast ab, auf dem die Presse einmal höchst komfortabel saß. Die Konsequenzen sind bekannt, die Politik äußert sich besorgt – ohne dass etwas Nennenswertes passiert. Die überregionalen Medien mögen sich derzeit noch halbwegs behaupten. Doch der Zahn der digitalen Ära, die alte Geschäftsmodelle zwar noch nicht sterben, aber wenig lebensfähig erscheinen lässt, nagt auch an ihnen.

Diese Abnahme an publizistischer Vielfalt (und vielerorts auch redaktioneller Sorgfalt) verschärft einen Prozess, bei dem sich das Publikum am Ende im „Einheitsbrei“ nicht wiederfindet. Individualität verschwindet oder wird zum l’art pour l’art sich selbst produzierender Edelfedern. Allzu oft geht es dabei nicht mehr um einen Beitrag zum großen alten Medienprojekt der Information und Aufklärung, sondern bloß um eloquente Konflikthascherei um ihrer selbst willen.
Vom Umgang mit Fehlern

Ursache des gegenwärtigen Vertrauensverlusts sind also oft gerade nicht eine fundamentale Parteilichkeit oder ideologisch geleitete Hirnwaschungen auf Seiten der Journalisten, wie von interessierter Seite im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine unterstellt wird. Es handelt sich eher um handwerkliche Ungenauigkeiten, Zuspitzungen und Fehler, vor denen die aktuelle politische Berichterstattung nicht gefeit ist. Der „Stinkefinger“ des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis im Einspielfilm bei Günther Jauch war ja echt. Nur war der Clip nicht aktuell, was die ARD anschließend auch selbstkritisch einräumte. Gleiches gilt für jene Aufnahmen in den Hauptnachrichtensendungen, die die versammelten Staatschefs zeigten, wie sie am 11. Januar 2015 nach der Attacke auf „Charlie Hebdo“ bei einem Trauermarsch durch Paris zogen: Auch sie waren echt, offenbarten jedoch nicht, dass dieser Auftritt gegen den islamistischen Terror auf einem extra abgesperrten Stück des Demonstrationsweges stattfand – und eigens für die Medien arrangiert war.

„Die Fernsehnachrichten akzeptieren diese Art der Inszenierung, weil sie ihnen bessere Bilder liefert als die Normalität eines Politikbetriebs hinter abgedunkelten Autotüren“, bilanziert Leder.[4] Doch sind solche Zuspitzungen wirklich nötig? Und wie gehen Nachrichtenprogramme, die über Jahrzehnte in ihrem Habitus durchaus eine gewisse Unfehlbarkeit ausstrahlten – und auch ausstrahlen wollten –, damit um?

Dazu kommen noch die richtigen Fehler, die sich im hektischen Geschäft mit der Nachricht kaum vermeiden lassen. Das gilt erst recht, wenn unter erschwerten Bedingungen aus Kriegs- und Krisengebieten berichtet wird. Leider aber offenbaren vor allem die bundesdeutschen Fernsehanstalten bislang nur zögerlich, dass manchmal selbst ein schlauer Korrespondent ratlos ist. Mindestens ebenso schwer tun sich die Sender, wenn es darum geht, Irrtümer richtigzustellen.

Die „Tagesschau“ hat inzwischen immerhin erkannt, dass sich daran etwas ändern muss. Ihr Chef Kai Gniffke, im Sender-Jargon der „Erste Chefredakteur ARD aktuell“, schrieb schon im Februar in seinem Blog mit leicht gespielter Naivität: „Seit Monaten erhalten wir eine Vielzahl teils wütender Zuschauer- und Nutzerreaktionen. In Dresden werden wir als ‚Lügenpresse‘ beschimpft und eine Gruppe von Zuschauern reiht eine Programmbeschwerde an die andere. Zugleich sind die Ergebnisse aktueller Studien zum Vertrauen der Menschen in die Tagesschau exzellent, und die Zuschauerzahl hat sich im vergangenen Jahr sogar noch mal erhöht. Was ist da los?“[5]

Gniffke hält es für unproblematisch, dass auch die „Tagesschau“ oft ritualisierte oder inszenierte Politik abbildet. Man müsse schließlich „die Maßstäbe wahren und nicht skandalisieren, was kein Skandal ist“. Heute sei doch „nahezu alles eine Inszenierung – jede Pressekonferenz, jede Demonstration, jeder öffentliche Auftritt. Sollen Nachrichten das jedes Mal ‚entlarven‘? Hier ist das Publikum aus meiner Sicht längst weiter und kann solche Begebenheiten meistens recht gut einordnen.“ Nur warum zeigt die „Tagesschau“ dann überhaupt solche Bilder?
Ein Weckruf zur rechten Zeit

All das rechtfertigt natürlich nicht die pauschalen Abqualifizierungen über Kampfbegriffe wie „Lügenpresse“. Und doch wird man das Gefühl nicht los, dass es eines so massiven Anwurfs bedurfte, um vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender wachzurütteln.

Für die ARD hat Gniffke angekündigt, die „Tagesschau“ solle sich wandeln, ohne dabei ihre Kernkompetenzen aufzugeben: „Wir werden noch härter sieben, was den Weg in unser Angebot findet. Es könnte darauf hinauslaufen, dass wir die Zahl der Themen reduzieren, um die verbleibenden ausführlicher aufzubereiten“, so sein Fazit. Auch der Dialog mit dem Publikum soll weitergeführt und ausgebaut werden – selbst wenn das immer noch ein wenig schwerfällt. Dieser Austausch nehme „viel Zeit in Anspruch und ist auch nicht immer vergnüglich“, schreibt Gniffke. „Aber er ist wichtig, weil er unsere Sinne zur Einhaltung unserer Standards schärft und zu konstruktiven Diskussionen […] führt.“

Diese Erkenntnis beschränkt sich nicht auf die ARD. Das ZDF unterhält seit Mitte März auf seiner Website heute.de eine Rubrik „Korrekturen“, in der Fehler aus der aktuellen Berichterstattung schnell berichtigt werden sollen. „Transparenz ist das beste Mittel gegen Verschwörungstheorien und Manipulationsvorwürfe“, sagt ZDF-Chefredakteur Peter Frey.[6] Vorbild der neuen Online-Rubrik sind die „Corrections“ der „New York Times“, in denen das Blatt täglich seine Fehler analysiert und korrigiert. Amerikanische und britische Blätter gehen seit Jahren offen, offensiv und ehrlich mit der eigenen Fehlbarkeit um. Über die Interessen der Leser und der Öffentlichkeit wachen „Reader’s Editors“ und Ombudsleute. Die angelsächsische Erfahrung lehrt, dass derlei Maßnahmen erheblich die eigene Glaubwürdigkeit und Legitimation stärken.

Wenn hiesige Medien nun endlich ähnliche Schritte gehen, so ist dies ein Ergebnis der übellaunigen Debatte der letzten Monate. Der Preis für derart langsames Handeln ist allerdings hoch. Er besteht im Glaubwürdigkeitsproblem der etablierten Medien. Und selbst im Wissen um ihren ohnehin beschädigten Ruf verkaufen diese die eigene Kundschaft zwischendurch immer noch mal für dumm. Nur ein Beispiel unter vielen lieferte der Auftritt von NDR-Journalistin und „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers bei der McDonald‘s-Filialeröffnung auf dem Frankfurter Flughafen. Dieser war laut Sender keine Werbung, sondern eine „Nebentätigkeit“, die Rakers zustand.[7] Juristisch mag das zutreffen, unter publizistischen und medienpolitischen Vorzeichen sind solche Reaktionen des öffentlichen-rechtlichen Systems ein Witz.
Soziale versus »asoziale« Medien

Obendrein verstärkt ein derart unsensibles Verhalten eine Wahrnehmung der öffentlich-rechtlichen Platzhirsche, die diesen nicht gefallen kann. Zeigen lässt sich das an einer hocherhitzten Diskussion, die derzeit vor allem im Netz und hier besonders in den sozialen Medien stattfindet. Die Kernfrage lautet: Waren die „alten“, etablierten Kanäle wie Presse, Radio und Fernsehen also in gewissem Sinne – und bitte in Anführungsstrichen – schlicht „asozial“ – und sind sie es, da sie ja weiter existieren, am Ende immer noch?

Auch wenn das wahrscheinlich keiner hören will: Die Antwort ist „Ja“! Denn ein soziales Miteinander zwischen klassischen medialen Akteuren – vulgo: Journalisten – und ihrem Publikum fand von Beginn an schlicht nicht statt. Und schlimmer noch: Die Zeit, in der der Leser/Zuschauer/Hörer in erster Linie der große Unbekannte war, den man gar nicht besser kennenlernen wollte, ist in vielen Redaktionen immer noch nicht vorbei – allen Lippenbekenntnissen zum Trotz.

Die Rollenverteilung von Sendern und Empfängern war über rund anderthalb massenmedial vermittelte Jahrhunderte klar. Und sie lebt vor allem im Begriff des Rundfunks bis heute fort. Tatsächlich spricht zunächst ja auch viel für eine solche Arbeitsorganisation, oder genauer: Arbeitsteilung, die Journalismus als Vermittlungstätigkeit im gesellschaftlichen Auftrag konstituiert.

Eine angenehme Begleiterscheinung dieses Systems: Die Kriterien, nach denen die journalistischen Gatekeeper über den Zugang zur medialen Welt entschieden, benötigten zwar einen breiten gesellschaftlichen Konsens, um zu funktionieren und akzeptiert zu werden. Aber wirklich kontrolliert oder diskutiert wurde dieses System kaum. Zwar besteht für die öffentlich-rechtlichen Anstalten die Selbstaufsicht durch Rundfunk-, Fernseh- und Hörfunkräte. Diese Aufsicht fand jedoch meist hinter verschlossenen Türen statt. Das unterstrich zuletzt das Verfassungsgerichtsurteil vom März 2014, das kurz nach dem 50. Geburtstag des ZDF dessen Fernsehrat wegen mangelnder Staatsferne für de facto mit der im Grundgesetz verankerten Rundfunkfreiheit unvereinbar erklärte.[8] Solche Richtersprüche sind auch in bildungsbürgerlichen Kreisen nicht eben geeignet, das Vertrauen in diese Medieninstitutionen zu stärken. Die Programmaufsicht beim privaten Rundfunk durch die Landesmedienanstalten ist zwar etwas effizienter, aber für Laien ebenso undurchsichtig geregelt. Bei der gedruckten Presse und ihrer Verlängerung in der Online-Welt wacht immerhin der Deutsche Presserat über den Pressekodex und rügt die gröbsten Schnitzer.

Insgesamt präsentiert sich die Zeit des „vermittelten Journalismus“ aktuell als höchst endlich: Unvermittelt greifen die Akteure selbst zu den Medien, eine indirekte Vermittlung alten Stils scheint von ihrer Seite nicht mehr nötig oder zumindest nicht mehr gefragt. Das fatale Resultat dieser Abkopplung von den „Mainstreammedien“ besteht leider oft in Halbwissen sowie in ideologisch bis extremistisch gefärbten Kampagnen. Doch neben den vielen ahnungslosen oder allenfalls halbgebildeten Schwärmern findet sich im Netz eben auch der intelligente Schwarm, durch den sich die etablierten Medien einem permanenten Faktencheck ausgesetzt sehen. Und der geht keineswegs immer zu ihren Gunsten aus.
Umbruch und Unsicherheit: Die neue Macht der Vielen

All das erfordert ein grundlegendes Umdenken in der journalistischen Zunft. Denn es stimmt ja, was „Die Zeit“ jüngst in einer Titelgeschichte verblüfft feststellte: „Es ist, als gelte nicht mehr, was lange als ausgemacht galt, dass die Medien so etwas wie eine Schutzmacht für die Bürger sind und für die Demokratie als Ganzes. Eine vierte Gewalt, die die drei Staatsgewalten Regierung, Parlament und Justiz halbwegs zuverlässig kontrolliert und trotz aller Fehler das Vertrauen der Bevölkerung genießt.“[9]

Mit diesem Vertrauen ist es offenbar nicht mehr weit her. Hinzu kommt: Heute können die Bürger ihre Verteidigung in der neuen, direkten Medienwelt selbst übernehmen, und die neuen „digitalen Waffen“ taugen obendrein genauso gut zum Angriff wie die einstige „vierte Gewalt“. Davon machen jedoch nicht nur engagierte Bürger Gebrauch. Paradoxerweise entspringt demselben ungeheuren Befreiungsschlag, mit dem das Internet die alte Medienordnung vom Kopf der happy few auf die Füße der Vielen stellte, eine große Gefahr. „Obschon der technologische Fortschritt bei den Kommunikationsmitteln einen enormen gesellschaftlichen Nutzen verheißt, machen es die Reichweite und Allgegenwart der neuen Nachrichten-Tools auch den dunkleren Ausprägungen menschlichen Verhaltens einfacher. Social Media Tools stehen an vorderster Front bei der Inspiration und Finanzierung von Extremismus“, heißt es in einer Studie der regierungsnahen Wharton School in den USA.[10] Dieser Mechanismus funktioniert auch ein paar Stufen unterhalb von IS und Boko Haram, wie die unzähligen Verschwörungstheorien im Netz zeigen. Auf die klassischen Medien wirkt dieser fundamentale Umbruch zutiefst verunsichernd. Manche Zeitungen schließen bereits die Kommentarfunktionen unter ihren Online-Artikeln oder lagern sie zu Facebook aus, weil sie mit dem Moderieren und Löschen nicht mehr hinterherkommen.

Natürlich muss der Umgang mit dieser neuen Macht der Vielen erst gelernt werden. Das ist eine Herausforderung gerade für die Altersgruppe der heute in verantwortlicher Position amtierenden Medienmacher. Schließlich hat sich die Branche bislang nur an rein technische Umbrüche gewöhnen müssen, beispielsweise an die Integration der graphischen Zeitungsproduktion in die einst rein journalistische Arbeit einer Redaktion. Beim Fernsehen werden analog dazu immer häufiger Videojournalisten eingesetzt, die ohne separates Kamerateam auskommen und ihre Beiträge oft auch gleich selbst schneiden. All dies sorgte zwar für einen Wandel der eigentlichen journalistischen Arbeit – vor allem durch die damit einhergehende Arbeitsverdichtung –, die Macher blieben in ihrer Autonomie aber unangetastet. Das hat sich nun grundsätzlich geändert.

Gegen die teils bloß herabwürdigende, teils aber eben auch berechtigte Kritik hilft letztlich etwas ganz Simples und doch so Schweres: Aufklärung, kritische Analyse und engagiertes Widerstreiten. Der klassische Journalismus allein kann diesen Dienst an der Gesellschaft derzeit nicht leisten. Dazu ist er vielleicht zu stark mit sich selbst beschäftigt. Doch es gibt die engagierten Projekte im Netz und darüber hinaus, die sich genau diesem Anspruch verpflichtet fühlen und von daher ideale Kooperationspartner sind.


https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaeng...-deutungshoheit



zuletzt bearbeitet 30.09.2015 11:22 | nach oben springen

#219

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 02.10.2015 09:33
von Landegaard | 21.048 Beiträge
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#220

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 02.10.2015 10:46
von Leto_II. | 27.807 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?


Gaga.


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#221

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 02.10.2015 13:33
von Maga-neu | 35.163 Beiträge

Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?

Gequirlte Scheiße. Dafür aber ist dieser Text richtig gut:

Statement zum Ausschluss von R.
13. September 2015 | fsigenderstudieshu

Liebe Student*innen der Gender Studies, liebe Interessierte,

Anfang Juli 2015 sah sich die weiß und mehrheitlich cis*-positionierte Fachschaft Gender Studies (FSI) dazu gezwungen, eine weiß und trans*-positionierte Person (R.) auszuschließen. Im Rahmen seiner_ihrer Fachschaftsarbeit kam es zu massiven rassistischen Äußerungen und Handlungen durch R. Dass erstmalig so ein drastischer Schritt, ein Ausschluss, nötig ist, möchten wir an dieser Stelle begründen und unsere Entscheidung öffentlich darlegen. Denn Rassismus ist keine Privatangelegenheit!

Im Zuge eines Seminars der Gender Studies bei Lann Hornscheidt im Sommersemester 2015 wurde gegen den, von Lann Hornscheidt ausgeübten, Rassismus interveniert. Eine beteiligte, cis-positionierte, PoC (N.) hat nach der Intervention die FSI davon in Kenntnis gesetzt.

R.s Reaktion darauf war in mehrfacher Hinsicht anmaßend und diskriminierend. Als weiße Trans*-Person verlangte R. von der WoC spezifische Auskünfte über die race- und gender-Positionierungen innerhalb der Interventions-Gruppe. Denn schließlich sei der weiße Raum, in dem interveniert wurde, ein Schutzraum für Trans*-Personen. Somit müsse, als Legitimation, ein_e Trans*Inter*GnC (Gender non Conforming) PoC oder Schwarze_r in die Intervention involviert sein.
Wenn ein_e solche_r nicht gefragt werden könne, müsse letztlich eine weiße Trans*Inter*GnC Person die Erlaubnis erteilen, in einem „weißen Trans*Schutzraum“ zu intervenieren, zum Beispiel R. selbst.
N. weigerte sich, Auskünfte über die Positionierungen der Beteiligten zu geben. Die WoC wies R.s uneinsichtiges Beharren auf Antworten und diese Argumentationsweise an sich, als Ausdruck rassistischen Derailings und weißen Dominanzgebärens entschieden zurück.

Die FSI hält R.s Argumentation für falsch und rassistisch:
Eine PoC oder Schwarze Person braucht weder die Erlaubnis einer weißen Person, um gegen Rassismus zu intervenieren, noch ist sie ihr Rechenschaft oder Auskunft schuldig. Deswegen sind die tatsächlichen gender- und race- Positionierungen an dieser Stelle auch irrelevant. Das Nachfragen an sich, als auch der Glaube, ein Recht auf eine Antwort zu haben, sind in diesem Zusammenhang rassistisch.

Als weiße Person die Beteiligung einer Schwarzen oder PoC Trans*Inter*GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung).
Die Darstellung dieses, weiß dominierten, Seminarraums als Schutzraum für Trans*-Personen trifft unserer Ansicht nach nicht zu. Es handelt sich um ein Universitätsseminar und nicht um einen Schutzraum. Selbst wenn der Raum trans*freundlich wäre, so wäre er dies nur für weiße Trans*-Menschen, da er rassistisch strukturiert ist, wie alle Uni-Räume hier. Daher kann er kein „sicherer“ Raum für Schwarze oder PoC sein, gleich welcher Gender-Positionierung oder sexuellen Orientierung. Somit kann ein weißer Raum niemals als Schutzraum fungieren.
Und: Rassismuskritik zerstört oder destabilisiert keine Räume, sondern Rassismus und white supremacy (weiße Vorherrschaft)! Wenn weiße Räume als „meine Räume“ bezeichnet werden, wie R. es mehrfach tat, ist das nichts anderes als der traurige Versuch, den rassistischen Status Quo aufrechtzuerhalten.

Über diese rassistischen Äußerungen hinaus wurde N. fremdpositioniert und abgesprochen GnC zu sein. Ihr wurde vorgeworfen, das Konzept der Intersektionalität nicht zu verstehen. Dieser Vorwurf ist nicht nur gegenüber einer mehrfachdiskriminierten queeren WoC, sondern auch inhaltlich fehl am Platz. Neben der Zuschreibung Intersektionalität nicht zu verstehen, auch den Missbrauch der Definitionsmacht vorzuwerfen, ist zynisch. Strukturell besitzen weiße Menschen Definitionsmacht, insbesondere über Rassismus.

R. verübte massive Grenzüberschreitungen, unter anderem vor allem dadurch, dass N.s ausdrückliche Bitte, keine Mails mehr zu erhalten, nicht respektiert und stattdessen verhöhnt wurde. Vielmehr folgten daraufhin, über mehrere Tage hinweg, über 20 weitere E-Mails. Dabei gab es sexistisch-rassistische Beleidigungen und Drohungen durch R.

Die FSI hat den Anspruch, Trans*feindlichkeit ernst zu nehmen und begrüßt die Auseinandersetzung mit und das Vorgehen gegen diese Diskriminierungsform.
Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit. Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr).
Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung vom eigentlichen Thema/ vom eigenen diskriminierenden Handeln).

Die dargelegten rassistischen Handlungen können wir nicht tolerieren. Sie sind unvereinbar mit unserem Selbstverständnis als Fachschaft. Eine weitere Zusammenarbeit mit R. ist so nicht möglich.
Fachschaftsinitiative Gender Studies



zuletzt bearbeitet 02.10.2015 13:39 | nach oben springen

#222

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 02.10.2015 14:03
von Corto_M (gelöscht)
avatar

Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?

Der Qualitäts-Journalismus zündet eine neue Raketenstufe. Jetzt dürfen schon irgendwelche Berliner Rotzgören online Kolumnen schreiben. Wahrscheinlich eine Quotenfrau.
Bestimmt zieht der gedruckte SPIEGEL bald qualitativ nach. Allein die Titelseiten der letzten Nummern haben sich ja immer mehr Titanic- oder MAD-Niveau angenähert.



zuletzt bearbeitet 02.10.2015 14:04 | nach oben springen

#223

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 03.10.2015 13:20
von Hans Bergman | 23.327 Beiträge

Zitat von Corto_M im Beitrag #222
Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?

Der Qualitäts-Journalismus zündet eine neue Raketenstufe. Jetzt dürfen schon irgendwelche Berliner Rotzgören online Kolumnen schreiben. Wahrscheinlich eine Quotenfrau.
Bestimmt zieht der gedruckte SPIEGEL bald qualitativ nach. Allein die Titelseiten der letzten Nummern haben sich ja immer mehr Titanic- oder MAD-Niveau angenähert.
Es ist die Sprache der Jüngeren. Ich finde den Beitrag selbst gut. Bin zwar nicht ihrer Meinung, aber das, was sie sagen will, hat sie virtuos eingebracht.
Und vor allem: Artikel mit solchen Headlines lese ich erst gar nicht. Mir war er schon zweimal aufgefallen. Ich habe ihn mir jetzt aber nur deswegen reingezogen, weil er hier von Leuten diskutiert wurde, die auf solche Überschriften wohl anspringen.
Gut gemacht Kleine, das gibt Klicks, Spießer fängt man mit solchen Begriffen...



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#224

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 03.10.2015 14:19
von Landegaard | 21.048 Beiträge

Zitat von Hans Bergman im Beitrag #223
Zitat von Corto_M im Beitrag #222
Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?

Der Qualitäts-Journalismus zündet eine neue Raketenstufe. Jetzt dürfen schon irgendwelche Berliner Rotzgören online Kolumnen schreiben. Wahrscheinlich eine Quotenfrau.
Bestimmt zieht der gedruckte SPIEGEL bald qualitativ nach. Allein die Titelseiten der letzten Nummern haben sich ja immer mehr Titanic- oder MAD-Niveau angenähert.
Es ist die Sprache der Jüngeren. Ich finde den Beitrag selbst gut. Bin zwar nicht ihrer Meinung, aber das, was sie sagen will, hat sie virtuos eingebracht.


Ich finds gut, dass Du verstanden hast, was sie sagen will. Mir ist das nicht gelungen, insofern weiß ich auch nicht, was sie sagen will.

Die Sprache der Jüngeren kenne ich anders, ein vernünftiger Satzbau ist auch dort Gegenstand der Sprache. Zumindest außerhalb von Twitter u.ä.



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#225

RE: Lügenpresse?

in Gesellschaft 03.10.2015 21:17
von Deichvogt | 1.812 Beiträge

Zitat von Maga-neu im Beitrag #221
Zitat von Landegaard im Beitrag #219
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/stokowski-kolumne-niemand-muss-lecken-muessen-a-1055624.html#ref=meinunghp

Was ist das?

Gequirlte Scheiße. Dafür aber ist dieser Text richtig gut:

Statement zum Ausschluss von R.
13. September 2015 | fsigenderstudieshu

Liebe Student*innen der Gender Studies, liebe Interessierte,

Anfang Juli 2015 sah sich die weiß und mehrheitlich cis*-positionierte Fachschaft Gender Studies (FSI) dazu gezwungen, eine weiß und trans*-positionierte Person (R.) auszuschließen. Im Rahmen seiner_ihrer Fachschaftsarbeit kam es zu massiven rassistischen Äußerungen und Handlungen durch R. Dass erstmalig so ein drastischer Schritt, ein Ausschluss, nötig ist, möchten wir an dieser Stelle begründen und unsere Entscheidung öffentlich darlegen. Denn Rassismus ist keine Privatangelegenheit!

Im Zuge eines Seminars der Gender Studies bei Lann Hornscheidt im Sommersemester 2015 wurde gegen den, von Lann Hornscheidt ausgeübten, Rassismus interveniert. Eine beteiligte, cis-positionierte, PoC (N.) hat nach der Intervention die FSI davon in Kenntnis gesetzt.

R.s Reaktion darauf war in mehrfacher Hinsicht anmaßend und diskriminierend. Als weiße Trans*-Person verlangte R. von der WoC spezifische Auskünfte über die race- und gender-Positionierungen innerhalb der Interventions-Gruppe. Denn schließlich sei der weiße Raum, in dem interveniert wurde, ein Schutzraum für Trans*-Personen. Somit müsse, als Legitimation, ein_e Trans*Inter*GnC (Gender non Conforming) PoC oder Schwarze_r in die Intervention involviert sein.
Wenn ein_e solche_r nicht gefragt werden könne, müsse letztlich eine weiße Trans*Inter*GnC Person die Erlaubnis erteilen, in einem „weißen Trans*Schutzraum“ zu intervenieren, zum Beispiel R. selbst.
N. weigerte sich, Auskünfte über die Positionierungen der Beteiligten zu geben. Die WoC wies R.s uneinsichtiges Beharren auf Antworten und diese Argumentationsweise an sich, als Ausdruck rassistischen Derailings und weißen Dominanzgebärens entschieden zurück.

Die FSI hält R.s Argumentation für falsch und rassistisch:
Eine PoC oder Schwarze Person braucht weder die Erlaubnis einer weißen Person, um gegen Rassismus zu intervenieren, noch ist sie ihr Rechenschaft oder Auskunft schuldig. Deswegen sind die tatsächlichen gender- und race- Positionierungen an dieser Stelle auch irrelevant. Das Nachfragen an sich, als auch der Glaube, ein Recht auf eine Antwort zu haben, sind in diesem Zusammenhang rassistisch.

Als weiße Person die Beteiligung einer Schwarzen oder PoC Trans*Inter*GnC-Person an einer antirassistischen Intervention gegen eine weiße Lehrperson zu fordern, verstehen wir als Tokenizing (Instrumentalisierung).
Die Darstellung dieses, weiß dominierten, Seminarraums als Schutzraum für Trans*-Personen trifft unserer Ansicht nach nicht zu. Es handelt sich um ein Universitätsseminar und nicht um einen Schutzraum. Selbst wenn der Raum trans*freundlich wäre, so wäre er dies nur für weiße Trans*-Menschen, da er rassistisch strukturiert ist, wie alle Uni-Räume hier. Daher kann er kein „sicherer“ Raum für Schwarze oder PoC sein, gleich welcher Gender-Positionierung oder sexuellen Orientierung. Somit kann ein weißer Raum niemals als Schutzraum fungieren.
Und: Rassismuskritik zerstört oder destabilisiert keine Räume, sondern Rassismus und white supremacy (weiße Vorherrschaft)! Wenn weiße Räume als „meine Räume“ bezeichnet werden, wie R. es mehrfach tat, ist das nichts anderes als der traurige Versuch, den rassistischen Status Quo aufrechtzuerhalten.

Über diese rassistischen Äußerungen hinaus wurde N. fremdpositioniert und abgesprochen GnC zu sein. Ihr wurde vorgeworfen, das Konzept der Intersektionalität nicht zu verstehen. Dieser Vorwurf ist nicht nur gegenüber einer mehrfachdiskriminierten queeren WoC, sondern auch inhaltlich fehl am Platz. Neben der Zuschreibung Intersektionalität nicht zu verstehen, auch den Missbrauch der Definitionsmacht vorzuwerfen, ist zynisch. Strukturell besitzen weiße Menschen Definitionsmacht, insbesondere über Rassismus.

R. verübte massive Grenzüberschreitungen, unter anderem vor allem dadurch, dass N.s ausdrückliche Bitte, keine Mails mehr zu erhalten, nicht respektiert und stattdessen verhöhnt wurde. Vielmehr folgten daraufhin, über mehrere Tage hinweg, über 20 weitere E-Mails. Dabei gab es sexistisch-rassistische Beleidigungen und Drohungen durch R.

Die FSI hat den Anspruch, Trans*feindlichkeit ernst zu nehmen und begrüßt die Auseinandersetzung mit und das Vorgehen gegen diese Diskriminierungsform.
Das Nicht-Eingehen auf rassistisch konnotierte Nachfragen zu einer antirassistischen Intervention ist jedoch keine Trans*feindlichkeit. Wir halten R.s Behauptung, N. hätte sich in diesem Konflikt trans*feindlich verhalten, für victim blaiming (Täter_innen-Opfer-Umkehr).
Auf eine Rassismuskritik zu reagieren, indem die eigenen, weißen Befindlichkeiten und Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, verstehen wir als Derailing (Ablenkung vom eigentlichen Thema/ vom eigenen diskriminierenden Handeln).

Die dargelegten rassistischen Handlungen können wir nicht tolerieren. Sie sind unvereinbar mit unserem Selbstverständnis als Fachschaft. Eine weitere Zusammenarbeit mit R. ist so nicht möglich.
Fachschaftsinitiative Gender Studies


Wie können Leute so reden und gleichzeitig verlangen ernst genommen zu werden? Das ist doch Realsatire pur.


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